Fahre um zirka halb acht Richtung Wildalpen. Hab alles um neuen Rucksack verstaut und will mir eigentlich nur mal den Hochstadl und die Riegerin anschauen. Durchwegs regnerisches Wetter. Nach Kaffeepause bin ich um halb zehn bei der Einfahrt zum Brunnsee. Ok, dann schau ich mir die Riegerin einmal genauer an. Die Wand, die gleich zu Beginn sichtbar wird, wui. Schotterstraße rund 5km. Ein optisch sehr schöner Bergkessel, wie eine riesige Bratpfanne. Nur die Schottergrube stört gewaltig! Wo geht’s hier rauf? Am Ende der Piste beginnt ein Steig, der im Zick Zack rechts einer Schotterrinne rauf geht. In der Mitte etwa stehen plötzlich 11 Gämsen! Super. Weiter immer höher rauf. Dann geht’s los. Durch die Rotwand führt ein schmales Band zum Teil steil aufwärts, mit Stahlseil versichert. Das ist also der Trick 17 dieses Berges! Weiter aufwärts bis zur Jagdhütte. Dann bis auf den Rücken, wo’s wieder in die Senke geht zum Gipfelanstieg. Alle Gipfel in Wolken. 12:00 Uhr. Schätze noch eine oder eineinhalb Stunden bis ganz rauf. Vom Hochkar rüber wird’s schwarz. Ich hab auch noch Nachtschicht! Plötzlich beginnt’s zu schütten. Tschüß. Umdrehen und abwärts! Beim Band ist’s wieder trocken. Runter, kein Problem. Rasten, Fotografieren. Strahlend blauer Himmel und nach eineinhalb Stunden am Beginn der Piste!!! Von draußen wird’s aber schwarz!? Nach einer weiteren Stunde, genau beim Auto, alles schwarz! Gipfel total zu! Schüttet in Strömen! Wo wäre ich da grade? Falsch war’s umdrehen sicher nicht!
Blick zum Grießstein gegenüber.
Die “Schlüsselstelle” duch die Rotwand. Schaut nur wild aus, ist nicht schlimm.
Hier hat mich von einer Sekunde auf die andere ein massiver Wolkenbruch erwischt. Sofortige Umkehr und Abstieg im Laufschritt.
Riegerin Gipfel am 26. September 2000