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2. Oktober 2022

2001. 05. 24. Hochschwab/Ebenstein 2123m von Winterhöh

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 0:20

Tagwache um dreiveirtel fünf. Will auf den Hochschwab. Oder auch nicht. Vielleicht auf den Grießstein? Nein. Genau genommen wollte ich schon immer auf den Ebenstein. Den hab ich schon oft von anderen Bergen aus gesehen. Diesen Kasten ganz im westlichen Hochschwab. Um 6:15 Uhr geh ich bei der Winterhöh (Wildalpen) beim Fahrverbot los. Deuter Air Comfort 38, rote Astri, Meindl, Löffler Netzleiberl und rote WS-Jacke, da es etwas kühl ist. Zwei Liter Fanta Leichtflasche, Gore Jacke und Hose im Sack am Rücken.

Es gebinnt mit Asphaltstraße. Bei einer Hütte beginnt Schotterstraße. Brunnen. Furchtbare Rodungsspuren, Verwüstung, lange Schotterwege, elendig! Bei einem Wohnwagen ist ein Bankerl. Oder umgekehrt, keine Ahnung. Antonikreuz, Kreuzpfäder, zum Teil steilere Steige wie beim Bärenleitenkogel vom Daglesgraben. Sehr steinig. Bei 1347m eine Jagdhütte, Aussicht und plötzlich ist alles anders. Stetig steigender Steig unter der Westwand des Grießstein. Das Gipfelkreuz hab ich schon viel früher gesehen. Kühles, frisches Wasser runnt eine steile Böschung und quer über den Weg runter. Entlang einer Wasserleitung geht’s weiter aufwärts. Dann der Schafhalssattel 1557m. Über zum Teil nasse Hochwiesenflächen geht’s hügelig zur oberen “Zumach”, eine Verengung, etwas steiler. Dann renn ich beim Linksabzweig – Steinhaufen mit Stangenmarkierung! – vorbei und biege erst nach fragen zweier Frauen beim Sonnschienbründl links rauf. Kleiner Ebenstein 1943m. Pffff. Großes Schneefeld Richtung Gipfelwand. Hatsche rauf, unrühmliche 30 Minuten, glaub ich, waren es. Diese Buckelkraxn wird immer schwerer! Viel zu schwer!! Direkt unterm Gipfelkreuz kraxle ich in Falllinie rauf, sofort nach  links, da in der Senke unterm Kreuz zwei Herren jausnen, über Felsen zum höchsten Punkt alleine!!

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Etwas abenteuerliche Wegführung unterm westlichen Fels des Griesstein.

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Ebenstein 2123m

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Panoramabilder waren damals mit dem “Rollsensor” (35mm Kleinformatfilm) noch nicht so einfach, aber mit Geschick und Augenmaß war es tadellos möglich.

10:45 Uhr. Viereinhalb Stunden. Welch ein Panorama! Mann oh Meter!! Auf den Bergln im Norden war ich schon überall. Neben mir, links oder westlich, unter mir, der Griesstein. Ganz einfach erreichbar auch im Winter. Lang-Eigel Schlucht oder Schafstättrinne (je nachdem, wen man fragt) rauf und bei rund 1800m nach rechts über Sattel auf ein Trumm Platau. Ich Depp fotografiere fast den Film voll, damit ich diese Aussicht retten kann zur Erinnerung, damit sie nicht so schnell verblasst! Ja, die letzte Tour ist fast immer die schönste gewesen. Ein Sportflieger grüßt mich in steiler Linkskurve winkend. Dann kommen noch mehrere andere von der Sonnschienseite und es wird Zeit zu gehen. 11:20 Uhr Abmarsch. Diesmal den Weg runter zum Kleinen Ebenstein, dort nochmals etwas rasten. Vor der langen Latschengasse nach rechts unten, beim Wegkreuz, Fotos von Almblumen. So schön! Dann gemütlich und beschwingt runter. Die letzte halbe Stunde wird sehr lang.
Aufstieg 4St.30Min
Abstieg 3St. 30 Min. Gesamte Gehzeit ohne Gipfelrast 8 Stunden.

Als ich vom Berg Heim komme, seh ich starke, dunkle Rauchwolken. In der Neusiedler AG, meinem Arbeitgeber, brennt das neue Pallettenlager (riesiges, vollautomatisches Hochregallager) lichterloh.

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