Montag, 13. Juni 2003
Eisenerzer Reichenstein 2165m, Rössel 1855m, Erzberg 1465m
Abfahrt: 4:50 Uhr
Abmarsch vom Pkplz: 6:35 Uhr
Gipfel Reichenstein: 8:35 Uhr
Abmarsch Reichenstein: 10 Uhr
Ankunft Erzberg: 11:50 Uhr
Abmarsch Erzberg: 12:50 Uhr
Ankunft Pkplz: 14:10 Uhr
Reine Gehzeit rund 5 Stunden
Zeit unterwegs rund 7 Stunden 35 Minuten
Rund 1200 Hm im Auf- und Abstieg
Um 4:20 Uhr widerwillig Tagwache. Rucksack fertig packen. Bin so müde. Hab ja die letzten vier Tage auch viel Zeit am Klo verbracht. Fahre gemütlich und eigentlich schon recht spät zum Präbichl. Ganz langsam geh ich los, nach zwanzig Minuten schwitze ich schon fast waagrecht vom Kopf weg. Bin wie ausgeronnen. Ganz langsam geh ich zum Rösselhals, ungefähr 75 Minuten. Dort weht ein kalter Wind vom Erzberg herüber. Nach zehn Minuten Rast fühle ich mich schon wieder recht fit. Auf sehr schönem Steig geht’s, links abzweigend, zu einer tollen Eisenstiege mitsamt sehr massivem Geländer, es ist zum Lachen! Da käme auch die Oma sicher rauf! Dann den direktesten und damit auch den steilsten Weg rauf und der Gipfel ist überraschend schnell erreicht. Sehr schöner, klarer Ausblick.
Jede Einzelheit des Hochschwab, ein bisschen Dunst südlich, Knallstein, Dachstein, Grimming, Admonter und Haller Berge, das Gesäuse und Kaiserschild, einfach herrlich! Kalter Wind von Eisenerz! Auf der Vordernberger Seite liegt es sich warm und windgeschützt. Ein nettes Paar in meinem Alter ist auch oben. Gleich ein Gespräch. Nach rund einer Stunde geh ich zur Hütte. Kaffee €2.40. Ein Paar und zwei Damen sind auch dort. Recht unterhaltsam. Vor der Hütte stehen sogar zwei Fahrräder. Im Radständer!
Um 10 Uhr gehe ich und bei der Geländekante nach der Hütte entfährt mir nur: “DAS GIBT’S JA NICHT!!!” Da kommt eine Karawane die Serpentinen rauf. Gut 35 oder 40 Leute. Rumps, ein paar gegrüßt und dann dort, wo’s steil ist, runter wie der Blitz. Geh über den Normalweg zum Rösselhals. Jetzt fühle ich mich wieder gut. Schwache Steigspuren rauf zum Rössel. Schöner Überblick, 10 bis 15 Minuten, dann runter zum Hals und jetzt Richtung Erzberg runter. Sehr verwachsen, dichtes Kraut, hüfthoch! Der Weg zeichnet sich klar ab, obwohl vom Steig kaum etwas zu sehen ist durch das hohe Kraut. Keine Steine, Felsten, Stufen, alles langsam ertasten mit den Füßen. Wenn du hier stürzt und dir weh tust, bist du im Kraut verschwunden! Aber verkoffern kann man sich nicht. Kein einziger falscher Abzweig, klare Linienführung. Unten schöne Aussicht auf den Reichenstein, dort, wo die Baumstümpfe stehen. Dann Richtung Plattenalm – Wegtafel! – und an Zaun, Jagdhütte vorbei rund eineinhalb Kilometer zum Erzberggipfel. Heiß! Sehr heiß!!
Ein schönes Platzerl eingezäunt gibt einen romantischen Ausblick frei. Eisenerz von oben. Eisenerz eingebettet zwischen Kaiserschild und Pfaffenstein, Hochschwabausläufer. Wie eine Modellanlage und strahlend blauer Himmel. Dazu rund 35°C im Schatten. Nur Schatten gibt’s leider keinen. Gut eine Stunde bleib ich sitzen und schau mir die Augen satt. Nur, Foto kann ich keine mehr machen. Das letzte war, leider, in die falsche Richtung! Gemütlich stapfe ich, geschützt von meinem “Arabertuch”, daß mir der Ali (von der Kronen Zeitung) aus Ägypten mitgenommen hat, zurück zum Präbichl und zum Auto beim Wirtshaus. Über den Weg und die Hitze gibt’s nix zu sagen. Beides Miserabel! Eine super Tour!