Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

5. September 2009

2009. 08. 28. – 30. – 9. FZR Forum Treffen Domaene Hohenfels/Taunus

Filed under: Touren International — Benzin @ 13:47


Anreise: Autobahn Amstetten bis Frankfurt a. M. – Abfahrt Idstein – Taunusstein, Bad Schwalbach und über verschlungene Bundesstrassen nach Zollhaus/Domäne Hohenfels c. 670km

Rückreise: Bundesstrassen über Zollhaus und Hahnstetten bis zur A3. Auf Autobahnen über Frankfurt bis Amstetten/A ca. 640km

Gesamtstrecke mit Tour am Samstag: 1830km

2009_fzrtreffen_benzin_47 Freitag – 28. August: Abfahrt am frühen Morgen, Ankunft in der Domäne Hohenfals gegen 12:20Uhr. Ich hatte es geschafft, die Reifen gesund und ohne Ecken hier her zu fahren. Nie über 120km/h, spätestens alle 100km rasten, damit der Gummi bloß nicht zu warm wird und dadurch der Abrieb eklatant steigt. Wie kann man auch nur so blöd sein und mit einer nagelneuen Garnitur Michelin POWER One auf der Autobahn nach Deutschland fahren?! Es war eine Notlösung, denn mein Händler hatte zwar einen MPP Hinterreifen, aber keinen Vorderreifen lagernd. Gleich nach der Ankunft und nach dem Abladen des Gepäckes suchte ich mir eine Tankstelle und reduzierte wieder den Luftdruck auf angemessene 2.1bar hinten und 2.3bar vorne, also 0.2 mehr, als von Michelin für die Dicke auf der Rennstrecke vorgeschrieben. So heiß würde ich ihn hier gar nicht fahren und vor allem nicht halten können. Höherer Druck, wie er auf der Autobahn für den Reifen überlebenswichtig ist, wäre auf der Bundesstrasse nicht mehr fahrbar. Dann klappern ständig die Zähne und die Plomben fliegen reihenweise raus, so steif wird der Reifen.2009_fzrtreffen_benzin_09

Am Vortag hatte ich diese Reifen 150km getestet, damit ich wusste, wie ich dran war. Es war erschütternd. Nach 35km scharfer (sehr scharfer!) Fahrweise zum Zellerain schauten die Reifen vorne und hinten aus, als wäre ich gerade vom Qualifying eines MotoGP Laufes an die Boxen gerollt. Diese Reifen boten dermaßen viel Haftung, dass man mit der XJR damit nichts mehr anfangen kann! Geil ist das schon, keine Frage, aber die Kiste lässt sich viel zu wenig umlegen, als dass man auch nur annähernd an die Leistungsgrenze der Reifen käme. Alle wären sie aber auch so in kürzester Zeit, das wusste ich danach wenigstens, ebenso wie ich wusste, dass man sich mit diesen Hufen nur das Motorrad ruiniert. So machte ich mir nicht die geringste Hoffnung, die Gummis nach diesem Wochenende nicht wegschmeißen zu müssen. Sollte es stark regnen, konnte ich mir ohnehin einen Strick kaufen, bei diesem Profil.

Wenigstens waren einige andere auch so früh da wie ich, so musste ich nicht alleine herumsitzen. Das eintönige Brummen von der Autobahn hatte ich jedoch noch lange im Schädel. Bald hatte ich mich so weit erholt, das ich Lust verspürte, eine kleine Runde zu drehen, um die Gegend ein wenig kennenzulernen. Auf diese Idee waren auch schon andere gekommen, so konnte ich mich einer Gruppe anschließen, die nach Runkel an der Lahn fuhren, um bei der alten Lahnbrücke einen Kaffee zu trinken. Die Zeit verging wie im Fluge, und als wir von diesem kleinen Ausflug wieder zurück waren, hatte sich die Herberge schon recht gut gefüllt. Also rein ins Getümmel, und ein Bier holen.

Ausflug nach Runkel an der Lahn

Rund um die Unterkunft

Samstag – 29. August:

Es sollte ein sehr schöner Tag werden. Wo die Tour des Tages genau entlang führte, dass kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Ich war noch nie zuvor in dieser Gegend. Eigentlich war mich auch egal, wo es hingeht. Der Achim fuhr voraus, der Rest folgte einfach. Irgendwie fuhren wir bei unserer Tour immer weiter nach Norden, und nachdem wir einem großen schwarzen Pfeil am Himmerl gefolgt waren – überall sonst herum war der Himmel blau – kamen wir nach Giessen, wo es auch sofort zu gießen begann. Da hatte der Wettergott aber Pech gehabt. Wir fuhren nur eine kurze Strecke im nassen, dann kehrten wir zum Mittagessen ein, und als wir fertig waren, begann die Sonne wieder zu lachen. Zumindest grinste sie schon wieder. Gut 250km zogen wir herum. Am Abend folgte dann zuerst ein Fressgelage am kalten Buffet ( bei mir wars schon kalt), dann am Lagerfeuer ein paar Bier und ein langer Plausch mit netten Kollegen. Gegen 23:00 Uhr musste ich wieder in die Heia, denn der Sonntag würde wieder ein langer Tag auf der Autobahn werden.

Samstag vor der Tour

Einige Bilder der Tour mit Achim als Leithammel

Die Mannschaft des FZR-Treffen 2009

Die Abschlussparty

Wir waren zum Teil von weit her angereist, hatten einen schönen Freitag und einen noch schöneren Samstag erlebt. Nur wenige waren gestürzt, keiner war im Krankenhaus gelandet, da war es einfach an der Zeit, eine Party zu feiern. Hinten, bei den Zelten wurde ein Lagerfeuer entzündet, und langsam wärmten sich auch die kühlsten Gemüter bei einem (oder mehreren) Bier und der Romantik des Feuers.

Sonntag, zeitig in der Früh. Während ich mich anzog und den Krempel zusammenpackte, flüsterten Axel und Uwe ein leises „Tschüss Hannes. Pass auf dich auf“. Schnell noch ein Händedruck, dann schloss ich die Tür. Mit der bepackten Elise hielt ich noch einmal oberhalb der Unterkunft, schoss ein letztes Bild, dann fuhr ich im Morgennebel zur Autobahn. 650km Fahrt, dann war ich wieder daheim.

Ps.: Neben meinen eigenen Bildern verwendete ich auch Bilder von folgenden Personen: @dhfly, @fotomichel, @pappagallo, @rainerfzr. Der Urheber ist im Bildnamen (URL) enthalten.

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