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28. Mai 2013

2013 – Wasserschlacht zu Pfingsten – Glockner und Friaul

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Prolog

Nicht hinter jeder Motorradtour steht ein besonderer oder gar großartiger Plan. Was ich mit dieser Tour wollte, war recht simpel. Einfach zusammen mit ein paar Forumskollegen ein wenig Motorrad fahren. Das einzige einigermaßen fixe Ziel, dass mir dabei vorschwebte, war der Glockner. Dass wir uns vermutlich noch in zwanzig Jahren an diese Fahrt erinnern werden, das liegt wohl am Wetter, das irgendwie an Dr. Jekyll und Mr. Hyde erinnerte. Am Samstag erklommen wird bei annähernd Kaiserwetter die Großglockner Hochalpenstraße, am Sonntag erlebten wir in Friaul mit klammen Fingern Gewitter und Wolkenbrüche ohne Ende. Nichts desto Trotz fand ich diese Tour schön. Improvisation vom Anfang bis zum Ende, das gefällt mir zuweilen.

2013_pfingsten_001Entstanden ist diese Tour im FZR-Forum, in dem ich seit vielen Jahren Mitglied bin. Dort gibt´s auch einige österreichische Mitglieder und sogar, wie im Privatfernsehen, einen eigenen Österreichteil. Nur ohne Werbung. Allerdings ist in diesem nicht grade viel los. Um die Sache etwas zu beleben, dachte ich, es müsste doch möglich sein, ein paar Leute dazu zu bewegen, an einem Wochenende etwas gemeinsam zu unternehmen. Vielleicht ein kleines Treffen irgendwo, oder eine Sternfahrt.

Letzteres war in meinen Augen am naheliegendsten, denn die wenigen Landsleute verteilen sich leider auch über die gesamte Alpenrepublik. So würde es nicht einfach sein, etwa ein Treffen mit anschließender Ausfahrt beispielsweise an einem bekannten Treffpunkt wie der Kalten Kuchl bei St.Pölten zu organisieren. Die aus dem Westen wären hunderte Kilometer unterwegs, während die aus dem Osten den Treffpunkt praktisch vor der Haustür hätten. So stellte sich die Frage, wo könnte man sich relativ zentral gelegen treffen?2013_pfingsten_002

Na, ganz einfach! Was war da naheliegender, als beim Großglockner? Den kennt jeder, den findet jeder. Und was war naheliegender, als eine Sternfahrt dort hin? Jeder würde von daheim aus wegfahren und seine Tagesetappe so anlegen, dass er zur Mittagszeit auf der Edelweißspitze eintrifft. Dann würden wir den Rest des Tages gemeinsam im Glocknergebiet verbringen, irgendwo übernachten und am nächsten Tag wieder jeder für sich, oder in Fahrgemeinschaften, wie es die Gegebenheiten eben erlaubten, wieder der Heimat entgegen fahren. „Das müsste gehen“, dachte ich und eröffnete einen Thread mit dem Titel „Nix für Weicheier – Sternfahrt zum Glockner 2013“. Das war am 6. Dezember 2012

2013_pfingsten_003Daraus entwickelte sich eine recht lebhafte Diskussion mit einigen Interessenten. Bald kristallisierte sich das Pfingstwochenende als ideal heraus, denn ich hatte da zufällig frei, und für die Leute mit normalen Arbeitszeiten würde es ebenfalls einfach sein, an einem so langen Wochenende teilzunehmen. Dachte ich jedenfalls. Da war nur das Problem mit der Übernachtung. Sollte das Wetter schön sein, würden zahlreiche Touristen unterwegs sein und die Zimmer belegen. Ergo wäre es ratsam, in der Nähe des Glockners oder am Glockner Zimmer zu buchen, denn mit einem Haufen Motorradfahrer an einem langen Wochenende erst am Abend auf Zimmersuche zu gehen, das fände ich alles, nur nicht lustig.

10 Februar 2013 – „Ok, dann such ich eine Herberge, und ihr bestellt telefonisch oder per Mail die Zimmer und überweist das Geld gleich dort hin. Wenn ihr nicht kommt, habt ihr das Problem mit der Stornogebühr, nicht ich“. Mir war beim Gedanken an Zimmersuche am Pfingstwochenende wirklich nicht ganz behaglich, aber ferner war mir nicht ganz klar, was ich machen sollte, wenn ich reichlich Zimmer bestellte – der Andrang schien ja groß – und dann alleine da stehe. „Ein gebranntes Kind fürchtet das Feuer“.

Samstag, 18. Mai 2013 – Fahrt zum Glockner und ins Lesachtal
Amstetten – Waidhofen an der Ybbs – Weyer – Altenmarkt in der Steiermarkt – Hieflau – Eisenerz – Präbichl 1226m – Trofaiach – St.Michael in der Obersteiermark – Kobenz – L517 Seckau – L515 Gaal – Sommertörl 1644m (Schotterpiste) – Oberzeiring – Oberwölz Stadt – St.Peter am Kammersberg – Tamsweg – Mauterndorf – Obertauern 1664m – Radstadt – Wagrain – St.Johann im Pongau – Bruck an der Glocknerstraße – Großglockner Hochalpenstraße – Edelweißspitze 2571m – Heiligenblut – Winklern – Iselsberg 1209m – Obertrauburg – Gailbergsattel – Kötschach-Mauthen – B111 Lesachtal Bundesstraße – St.Lorenzen im Lesachtal Bauernhof Gruber
Streckenlänge:
499km
Strecke auf Google Maps

Nur die Strecke des ersten Reisetages hatte ich mehr oder weniger geplant. Sie ergab sich, den Umständen entsprechend, ja eh fast von selber. Sonst nichts. Irgendwie hab ich heuer eine totale Aversion gegen jegliche größere Planung, keine Ahnung, wieso. Es hätte auch keinen Sinn gehabt, großartig zu planen. Das Wetter war zu ungewiss, der Winter noch zu wenig weit entfernt, um diese Jahreszeit sind Straßensperren nicht ungewöhnlich und ich bin nun einmal kein Hellseher.

2013_pfingsten_004Neun Tage vor der Tour sagte der Wetterbericht jedenfalls für´s ganze Wochenende Schlechtwetter vorher. Je näher der Termin rückte, desto ernüchternder schaute die Großwetterlage aus. Da schien tatsächlich kein schöner Tag dabei zu sein. Drei Tage vor der Tour prophezeite man für Samstag noch Sonne, dann sollten nur mehr Gewitter und Temperaturen bis in den einstelligen Bereich folgen. Mir würde das nichts ausmachen, das wusste ich. Ich war heiß auf Motorrad fahren. Nur Schnee konnte mich von dieser Tour abhalten. Und auch dem Udo schien der Ernst der Lage bewusst zu sein. Nicht umsonst hatten wir als Motto der Tour „Nix für Weicheier“ gewählt. Wir würden bei jedem Wetter fahren.

Das Witzige an der Sache war vor allem, dass wir uns, der Udo und ich, noch nie zuvor gesehen hatten, geschweige denn, dass wir je zusammen Motorrad gefahren wären. Er war der Erste, der sich für die Tour gemeldet hatte, und nun waren wir beide die einzigen Teilnehmer. Alle anderen hatten – fast möchte ich sagen, wie erwartet – abgesagt. „Ein gebranntes Kind fürchtet das Feuer“ sagte ich ja schon. Bei der ersten Pässetour schien es auch, als wären wir gut 20 Motorräder. Gefahren sind wir dann mit sechs Mann. Aber es war schön.2013_pfingsten_005

Beim Anblick des Wetterberichtes war mir eh fast lieber, dass wir nur zwei waren. „Wenn der Udo so unerschrocken ist, wie es den Anschein hat, kann nix passieren“, dachte ich. Mit dieser Vermutung lag ich gar nicht falsch, nur seine „Blauäugigkeit“ hatte ich unterschätzt. „Motorradfahrer müssen große Kinder sein, sonst würden sie das, was sie tun, nicht tun“, sag ich immer wieder. So gesehen ist der Udo, im wahrsten Sinne des Wortes, ein sehr großes Kind. Trotzdem würde ich mit ihm nach all dem Erlebten jederzeit wieder zu einer Tour aufbrechen. Oder vielleicht grade deswegen. Wer diese Scheiße übersteht und meine Flausen aushält, den schreckt nichts mehr ab. Mit so einem kann man überall hin fahren. Aber beginnen wir bei der Abreise. Jede noch so lange Tour beginnt mit dem ersten Kilometer.

2013_pfingsten_006Um halb sieben hatte ich einen größeren Tankrucksack hinten auf den Soziussitz geschnallt und einen Kleineren am Tank platziert, dann noch schnell ein Foto geschossen und war abfahrbereit. Es war warm und es schien ein schöner Tag zu werden. Über Waidhofen gelangte ich ins Ennstal und erreichte, nur durch eine Kaffeepause in Weyer und ein paar Fotostop unterbrochen, gegen viertel nach acht den Präbichl, wo ich dem Udo mein Kommen ankündigte. Wir hatten ausgemacht, uns um neun in St. Michael bei einer Tankstelle zu treffen.

Dort angekommen, tankte ich die Ace voll, setzte mich zu einem Kaffee und paffte ein Zigarettchen. Plötzlich stand ein mächtiger Typ vor mir und meinte grinsend, „Du mußt wohl der Hannes sein“. „Aha, das ist also der Udo“, dachte ich und schaute durch´s Fenster nach draußen, wo ich seine Harley vermutete. Gehört hatte ich nichts, doch eine Harley müsste man kommen hören. Eigentlich hatte er geschrieben, er würde mit einer Yamaha FZR1000 EXUP fahren, aber der da vor mir sah aus wie ein leibhaftige Harley Rider. Jedoch auf Anhieb nicht unsympathisch. Nach ein paar Worten war aber klar, er war  tatsächlich mit einer FZR da und fuhr keine Harley. Gottlob.

Auf meine Frage, ob er die Landesstraße 515 von Kobenz nach Möderbrugg kenne, verneinte er ebenso wie die anderen, die ich gefragt hatte. „Komisch“, dachte ich, „nicht einmal die Eingeborenen kennen sich hier aus. Seltsames Volk, die Steirer. Aber egal, wir würden diese Straße schon finden. Wieso das so wichtig war? Eigentlich war´s gar nicht wichtig. Ich hatte diese Verbindungsstraße nur durch Zufall auf Google Maps entdeckt. Auf der Karte war sie mir noch nie aufgefallen. Dabei treib ich mich seit Jahrzehnten in dieser Gegend herum. Das war der Grund, diese Strecke fahren zu wollen. Wobei ich natürlich sagen muß, dass ich selbst in meiner unmittelbaren Heimat ständig neue Straßen entdecke, die ich nie zuvor gefahren war. Aber die L515 von Kobenz nach Möderbrugg, die müßten die Steirer doch kennen, dachte ich! Die wäre doch wesentlich kürzer als die Strecke über Pöls! „Wieso kennen die diese Straße nicht?“ Es hatte seinen Grund.2013_pfingsten_007

2013_pfingsten_008„Ich fahr gerne schnell“, hatte der Udo gesagt. „Oh, ich auch“, dachte ich mir im Stillen. „Aber nicht unbedingt bei so einer Tour!“ Trotzdem war ich mit der Ace und nicht mit der XJR gekommen. Die Ace und die FZR sind gleich motorisiert, und wenn das nicht ein totaler Berserker ist, dachte ich, wäre ich damit nicht so schlecht dran. „Hoffentlich nimmt der mir nicht übel, wenn ich ein paar Straßen fahr, auf denen man nicht andrücken kann“ hoffte ich. Ich spiel´ gerne Pfadfinder und schrecke auch vor Schotterstraßen nicht zurück. Na ja, mehr als einfach umdrehen und mich alleine lassen konnte er ja nicht, wenn´s ihm zu bunt wurde. Tja, und dann wurde es gleich zu Beginn unserer Tour Dank der L515 sehr bunt!

Wie bei Google am Satellitenbild (Wahnsinn, was wir heute für Technik verwenden. Sowas hatte vor 25 Jahren höchstens CIA und KGB! Heute hat das jeder) gesehen, bogen wir beim Kreisverkehr in Kobenz rechts ab und folgten der kurvenreichen Landstraße in malerischer Gegend zuerst nach Seckau und dann, rechts abbiegend, nach Gaal  und in den Gaalgraben, wo wir eine Alm erreichten. „Scheiße, jetzt hab ich mich verfahren!“ Aber wieso, und vor allem wie, das war mir schleierhaft. Da war doch nirgends ein Abzweig, den ich verpasst haben könnte! Auch das Navi zeigte geradeaus. Geradeaus vor uns war allerdings der Asphalt zu Ende, und ein grober Schotterweg führte weiter. Wir überlegten, was da schiefgelaufen sein könnte. Hmmmm…..2013_pfingsten_009

„Oberzeiring“ las Udo von einem der zahlreichen Schilder am Wegesrand. „Da gehts nach Oberzeiring“. Oberzeiring? Da waren wir richtig. Genau dort wollten wir hin! Fahrverbot war keines zu sehen, also fuhren wir weiter in den dunklen Wald hinein. Immer kurvenreicher und steiler führte der geschotterte Weg höher und höher bis zu einer Stelle, an der man einen unglaublich schönen Ausblick auf die umliegende Gegend genießen konnte. Hier hielten wir und rätselten, wie hoch wir hier wohl sein würden? Über 1000m auf jeden Fall, schätzten wir, aber wie hoch? Sicherheitshalber fragte ich auch nochmals „Macht´s dir eh nix aus, wenn wir so eine Straße fahren?“ „Nein, das passt schon“ war Udos Antwort. Irgendwie konnte ich das fast nicht glauben.

Man muß sich das ja nur einmal bildlich vorstellen. Ich kenn den Typen grad mal knappe 20 Minuten, wir haben eine dreitägige Tour vor uns, und ich schlepp ihn gleich mit seiner 1000er durch den Wald auf eine Alm, und natürlich auf einer Schotterstraße! Ich könnte mir gut vorstellen, dass viele Andere nach diesen ersten 20 Minuten überzeugt wären, „Der Alte hat einen totalen Vogel und kann mich am Arsch lecken!“ und hätten grußlos umgedreht. Nur der Udo nicht. Der grinste nur. „Entweder bringt der mich dann bei nächster Gelegenheit um, oder der Typ ist genau so beknackt wie ich“, stellte ich fest.

2013_pfingsten_010Noch weiter oben erreichten wir eine Lichtung, auf der zahlreiche Autos parkten. „Aha, dies war also ein Ausgangspunkt für Wanderungen“, erkannte man unschwer, denn wieder standen zahlreiche Wegweiser in der Gegend herum. Eine Tafel nannte diese Gegend „Sommertörl“, einen Namen, den ich noch nie gehört oder gelesen hatte. Dass man von hier aus auf über 2000m hohe Berggipfel wandern kann, war mir daher ebenso unbekannt wie diese Straße. Ich war zwar auf einigen Bergen der Steiermarkt, aber in dieser Gegend, vor allem in diesem Wald, war ich noch nie. Ich kannte nur die Strecke, die über Pöls führt.

Die Abfahrt vom Sommertörl war aufgrund des mit Nadeln bedeckten Schotters zwar ein wenig unangenehmer als die Auffahrt, aber trotzdem relativ einfach zu meistern. Im „Alpen Motorrad Guide“ steht irgendwas von Schwierigkeitsgrad 3 geschrieben, und dass der Denzel (das ist der Herausgeber des „Großer-Alpen-Strassenführer“, ein sehr informatives Buch) das so bewertet hätte. Ich persönlich kann mit solchen Bewertungen nichts anfangen. Mein Gott, es ist halt eine Schotterstraße, die auf einer Seite den Berg rauf und auf der anderen wieder runter führt. Auch nichts anderes als Asphalt, nur halt Schotter. Wer einigermaßen Motorradfahren kann, der kommt (zumindest im Trockenen) da ohne Probleme rauf und wieder runter. Andererseits,wenn ich an die Kapazunder vom Stilfserjoch oder von anderen Gelegenheiten denke? Nein, lieber nicht!

Was mich an solchen Straßen reizt, das ist kein mir ohnehin unverständlicher Schwierigkeitsgrad, sondern die Neugier nach dem Unbekannten und das Urige an der Sache. Ungeteerte Straßen sind ja heute so selten wie richtig urige Unterkünfte. Alles muß super modern sein, Straßen mehrspurig und topfeben asphaltiert. Ja keine Buckel, damit jedermann am Wochenende seine Familie mit dem Zweieinhalbtonner ins Gebirge schaukeln kann. Genau das nimmt mir bei zahlreichen Gelegenheiten den Reiz an der Sache. Beispiel die neue Straße auf den Gotthardpaß. Muß man nicht gesehen haben. Die alte Strecke durch´s Tal des Zitterns ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Klar, müsste ich über diesen Berg, würde ich die neue Straße bevorzugen. Ich muß aber nicht. Ich fahr extra wegen der alten Straße hin. Und so ist das auch mit den Schotterstraßen, auch wenn ich keine Enduro hab. Solange ich denke, ich kann da mit meinen Eisen fahren, fahr ich da gerne. Andernfalls laß ich es eben bleiben. Ich muß da gar nicht fahren.

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Nachdem wir wieder unten waren und Udo keine Anstalten machte, umzudrehen oder mich zu erwürgen, dachte ich, „Der scheint ok zu sein. Mopedfahren kann er jedenfalls ganz passabel, sonst stünde er noch im Wald“. Auch schien er viel Geduld zu haben. „Da kann ich mir noch einiges erlauben“, fuhr ich im Gedanken fort und bereitete mich auf neue Schandtaten vor. Man darf ja nicht vergessen, wir waren zu diesem Zeitpunkt rund eineinhalb Stunden unterwegs und hatten grade einmal um die 50km zurück gelegt. Wenn das so weiter ginge, würden wir gegen Mitternacht Kärnten erreichen.

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So war dem aber nicht. Abgesehen von einem idiotischen Verhauer nach Tamsweg, wo ich statt nach Mauterndorf nach St. Michael im Lungau fuhr – was uns 20km mehr an Fahrleistung brachte – und abgesehen von einer Spielerei mit dem Navi, bei der wir Altenmarkt im Pongau umfuhren und dabei einen Golfplatz erkundeten, erreichten wir recht zügig über Obertauern (schön, aber wie ausgestorben) und Wagrain die langweilige Bundesstraße 311, die uns nach Bruck am Großglockner brachte.

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Nach entrichten der Maut, ich bezahlte nur €10 statt der normalen 23.- Euro, weil ich die Karte von vor einer Woche noch eingesteckt hatte (gleiches Kennzeichen!), bummelten wir gemütlich und immer mehr frierend der Edelweißspitze entgegen, wo wir uns in der warmen Stube der Hütte an Tiroler-Knödel labten. So schön das Wetter auch, zumindest im Norden, aussah, so kalt und vor allem windig war es. Brrrrr………….

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Regelrecht gruselig schauten die Verhältnisse rund um die Glocknerspitze und im Süden aus. Dichte Wolken strebten dem höchsten Berg Österreichs von Süden aus entgegen. „Udo, was machen wir? Willst du unbedingt da rüber zur Franz Josefs Höhe?“ Ich war heuer selber noch nicht drüben, aber ich fahr jedes Jahr zumindest einmal zum Glockner und kenn das. Wenn´s da drüben so zugezogen ist, dann wird das eine Zähneklapper-Partie, die man im Grunde vergessen kann, weil man eh nix sieht außer Wolken und Nebel. Einmal war ich bei solchen Verhältnissen dort unterwegs und dachte beim Glocknerhaus, ich wäre schon oben, weil der Nebel so dicht war und ich die Straße einfach nicht mehr sah. Ich fuhr damals zwar sogar noch ganz nach oben, aber irgendwie hatte ich damals den Eindruck, ich hätte genau so viel gesehen, wenn ich mir einfach im warmen Bruck a.d. Glocknerstraße einen Sack über den Kopf gestülpt hätte. Nur so kalt wäre mir dabei nicht gewesen. Also auszahlen tut sich sowas nicht wirklich, nur dass man dann halt sagen kann, man war auf der Kaiser Franz Josefs Höhe. Außerdem ist die Edelweißspitze eh höher. „Dort“ ist „ganz oben“.

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Nach einer Kaffeepause in Winklern ging´s über den kurvenreichen Iselsberg und über den ebenfalls kurvenreichen Gailberg weiter nach Kötschach-Mauthen und von dort in das Tal, in dem man überall an eine Mauer anfahren kann. Als ich zum Udo sagte, wir würden ins Tal fahren, wo man überall an eine Wand fahren kann, wusste er nicht recht, wie ich das meinte, aber als wir rund 14km vor St. Lorenzen im Lesachtal bei einem Kreuzweg hielten, den ich kurz beging, und ihn dann fragte, ob er nun wisse, was ich damit meinte, bejahte er meine Frage. Klar, jetzt hatte er die vielen Mauern neben der Straße ja mit eigenen Augen gesehen.

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Was mich an dieser Fahrt durch´s Lesachtal ärgert ist, dass ich wieder keine aussagekräftigen Bilder dieser schönen, engen und verwinkelten Straße mit nach Hause gebracht hab. Vor ein paar Jahren, bei meiner ersten Fahrt hier hatte ich mir vorgenommen, wenn ich wieder hier her komme, fotografiere ich das als schöne Erinnerung. Und wieder wurde nichts aus meinem Vorsatz. Dabei gibts keinen echten Grund dafür. Man fährt halt so dahin, genießt diese irre Strecke mit den zahlreichen Brücken und Engstellen, aber man vergisst dabei leicht auf´s fotografieren. Leider. Nur den Kreuzweg hab ich abgelichtet. Nein, nicht weil ich viel mit der Kirche am Hut hätte. Aber er ist schön und man hat oben eine hübsche Aussicht. Es hätte mir leid getan, wäre ich einfach vorbei gefahren.

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Ebenso leid hätte mir getan, wenn ich nach dem äußerst schmackhaften Abendessen beim Leo Salcher im Gasthof zur Post nicht noch zur und über die Kirche hinauf gestiegen wäre. Fast kam es mir so vor wie damals in Edolo in Italien. Auch hier folgte ich zuerst einer schmalen Straße, dann einem Weg, der in einen steilen Feldweg mündete, der mich zur Höhe der Kirchturmspitze brachte, von wo aus ich einen wunderschönen Überblick über das Tal und die Ortschaft hatte. Nur das wunderschöne Glockenspiel von Edolo fehlte. Ein paar Bilder, eine kurze Rast, dann stieg ich wieder ab und begab mich zurück zum Gruber, mitten im Ort gleich neben dem Gasthof gelegen, wo wir diesmal unser Zimmer hatten. Somit war ein wunderschöner Tag zu Ende gegangen. Wie würde sich wohl über Nacht das Wetter entwickeln, war jetzt noch die Frage?

 Sonntag, 19. Mai 2013 – Die Wasserschlacht
St.Lorenzen im Lesachtal – Sillian – Innichen – Sexten – Santo Stefano di Cadore – SR355 – Tolmezzo – SS13 Pontebba – Naßfeld (Passo di Pramolo) 1552m – Tröpolach – B111 Hermagor – A2 Südautobahn – Wolfsberg – Anschluß Bad St. Leonhard im Lavanttal – B78 Obdachersattel – Zeltweg – S36 – St.Michael in der Obersteiermark – A9 Traboch (Trennung von Udo) – Ausfahrt Ardning – Admont – B117 Buchauersattel – B115 Altenmarkt bei St.Gallen – Weyer – Waidhofen an der Ybbs – Amstetten
Streckenlänge: 600km Strecke auf Google Maps

Zeitig in der Früh saß ich am Balkon und paffte. Hab ich schon seit einem Jahr nicht mehr getan, aber jetzt war Zeit dazu. „Hm, es regnet gar nicht“, wunderte ich mich. Es war zwar kühl, aber trocken. Dann verschwand ich im Badezimmer und machte mich frisch für den Tag. „Wie erwartet, es regnet“, meinte Udo, als ich aus dem Bad kam. „Was? Das gibt´s nicht! War doch grade noch trocken!“ war ich verblüfft. In der Tat. Ein Blick auf die Straße sagte auch mir, es regnete. Kurz darauf hatte es wieder aufgehört, und wieder kurze Zeit später wieder angefangen. „Na toll. Das kann was werden“, dachte ich.

2013_pfingsten_201Nach dem Frühstück packten wir die Motorräder und fuhren, jeder in seine Regenkleidung gehüllt, los. Inzwischen war mir auch klar, dass Udo kein Verpackungskünstler war, wie der Kapitän aus Friesland. Michael hat immer nur eine kleine Tasche mit Schnellverschluß auf seine Suzuki geschnallt, aber immer wieder ist höchst erstaunlich, was er da alles hervor zaubert. Eine wasserdichte Regenkombi ist eh klar, aber dann auch noch Jeans, Schuhe, Hemd, Pulli, Handschuhe und was weiß ich noch alles. Immer wieder wundere ich mich, wie der das macht.

Udos Tankrucksack erinnerte mich sofort an Michael, aber hinter Udos kleinem Tankrucksack steckte kein Geheimnis. Das war kein Wunder an Packkunst. Da war genau eine Hose, eine Regenkombi, Waschzeug und ein Paar Schuhe drinnen, sonst nix. Keine Ersatzwäsche. Gar nix. „Traveling light“, wie der Lateiner sagt. Oder Hirnrissig bei dieser Wettervorhersage, wie das der boshafte Amstettner ausdrückt.2013_pfingsten_202

Bei Heinfels unweit der Grenze tankten wir nochmals voll, denn in Italien weiß man ja nie, ob nicht wieder die Tankstellen wegen Reichtum geschlossen sind, dann ging´s rüber auf die andere Seite. Hurtig erreichten wir Innichen und die SS52, die uns über Sexten und durch die Sextener Dolomiten nach Santo Stefano di Cadore brachte. Trotz des Regens, trotz der wenigen Landschaft, die sich in den Wolken und im Dunst zeigte, empfand ich die Fahrt über die gripreiche Straße des Kreuzbergpaßes einfach herrlich. Mit guten Reifen und bei gutem Asphalt macht Motorrad fahren auch im Regen Spaß. Vor allem, wenn man Dank guter Kleidung trocken und warm bleibt. Genau das war der Knackpunkt.

In St. Stefano, also nach den ersten 80km des Tages, hielt ich bei der Kreuzung zur SR355. Wir stellten uns bei nach wie vor anhaltendem Regen unter ein Dach und beratschlagten. Ich schlug vor, wir sollten nach Hause fahren. Einfach die Tour abbrechen, unsere Zähne zusammenbeißen und schnurstracks in einem durch Heim fahren. Alles andere hatte meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn. Wir würden auch mit einer weiteren Nächtigung unsere Situation nicht verbessern. Beziehungsweise, um präzise zu sein, die Situation von Udo. Meine war ja prächtig. Ich war guter Dinge und voller Tatendrang, denn ich war trocken und mir war warm. Die Situation von Udo war, um es ungeschminkt zu formulieren, beschissen.

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„Ich bin naß bis auf die Haut“ hatte er mir irgendwo bei einer kleinen Pause mit saurer Miene mitgeteilt. „Trotz der Regenkombi?“ war ich verblüfft. „Die ist nicht wasserdicht!“ gestand Udo etwas zerknirscht. Er wusste also, das Ding hält nicht dicht, aber er nahm es trotzdem mit, im Vertrauen, es würde schon nicht so schlimm kommen. Das war die Stelle, an der ich lachen mußte. Es erinnerte mich an ein Buch, dass nie geschrieben wurde.

Buch Genesis, das Kapitel von den Motorradfahrern: „Sie irrten im strömenden Regen herum und winselten vor Kälte und Nässe ganz fürchterlich. Da erschien ihnen der Herr und sprach, winselt nicht, sondern kniet nieder und betet, denn es könnte noch weit schlimmer kommen. Sie knieten nieder und beteten, und siehe, es kam noch weit schlimmer!“

2013_pfingsten_209Udo hat natürlich nicht gewinselt. Der leidet lieber stumm. Aber was hätte es für einen Sinn, über den nächsten Paß zurück nach Österreich zu fahren und ein Zimmer zu suchen, wo wir uns wärmen konnten? Ich fand, es hätte gar keinen Sinn. Was würde sich ändern? Udo würde pitschnaß ein Zimmer erreichen, die pitschnaßen Kleider ausziehen und sich zum Wärmen ins Bett legen, oder so ähnlich. Und am nächsten Tag? Die Vorschau sagte Regen, nichts als Regen. Wir würden uns also am nächsten Tag, respektive Udo, ich war ja trocken, ins pitschnasse Zeug zwängen und, wenn´s dumm  lief, durch weitere zahlreiche Gewitter Heim fahren. Wo wäre da der Sinn? Es wäre doch wesentlich sinnvoller, jetzt sofort den Stecker zu ziehen und ohne Herumgeschisse in einer einzigen Gewalttour Heim zu fahren.2013_pfingsten_210

So viel Gewalt, wie das auf den ersten Blick ausgesehen haben mag, war für die Heimfahrt ja gar nicht erforderlich, denn so weit waren wir nicht weg von daheim. Es waren, abhängig von der Strecke, die wir wählen würden, ein paar hundert Kilometer, nicht mehr. Also machbar. Es war noch immer Vormittag. Wir hatten also reichlich Zeit, diese Strecke in aller Ruhe zurückzulegen. Es genügte, wenn wir irgendwann am Abend daheim ankamen. Ruhe war jetzt erforderlich, denn wenn Udo eh schon naß bis auf die Haut war, und wenn ihm eh schon vor Kälte die Zähne klapperten, dann würden wir vor allem Ruhe brauchen, um gesund Heim zu kommen. Wenn dir kalt ist beim Motorrad fahren, werden die Reaktionen langsam, du hast kein Gefühl mehr für die Bremsen und alles wird etwas gefährlicher, als wenn dir schön warm ist. Noch hatten wir reichlich Zeit. Aber noch haderte Udo und konnte sich nicht entschließen. „So weit in einem durchfahren?“ „Das ist nicht so weit. Du mußt nur Heim wollen, dann kommst du auch Heim!“ versuchte ich ihm Mut zu machen. „Um 5 Uhr bist du daheim“. Und so war es auch.

Epilog

Von einer Fahrt über die geplante Route, Sella Ciampigotte, Sella di Razzo, oder gar zum Lago di Sauris konnte natürlich keine Rede mehr sein. Das wäre nur gegangen, wenn wir wie geplant am Abend gemütlich in Kärnten übernachtet hätten. Jetzt hatten wir nur mehr ein Ziel vor Augen – Heim, sonst nichts. Oder sagen wir, sonst fast nichts mehr. Ich meinte, wenn wir schon Heim fahren, könnten wir zumindest noch ein kleines, an der Strecke liegendes Pässchen mitnehmen. Ich kann da einfach nicht anders. Selbst in so einer Situation. Irgendwo mußten wir sowieso zurück nach Österreich, wenn wir nicht bis ganz rüber nach Arnoldstein fahren wollten. Das wäre wohl die gemütlichste, möglicherweise auch schnellste, aber auch langweiligste Lösung gewesen.

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Schade, dass dem Udo so kalt war. Unter anderen Umständen wäre die Fahrt entlang der SR355, selbst bei Regen, auch für ihn eine sehr schöne Etappe gewesen. Kurvenreich schlängelt sich die griffige Straße durch, soweit wir das bei dieser dicken Suppe sehen konnten, steiles Gelände, teilweise neben einer tiefen Schlucht dahin und bietet immer wieder nette Überraschungen, landschaftliche Leckerbissen. Aber ich glaub, das hat ihn alles nicht mehr wirklich interessiert, und ich versteh es. Irgendwo überquerten wir die Grenze von Venetien nach Friaul und erreichten über Ovaro Tolmezzo, um dann dem breiten Flußbett des Fella und der SS13 nach Pontebba zu folgen.

Ich hatte lange hin und her überlegt, wo zu fahren es am sinnvollsten und angenehmsten wäre. Bei jeder Rast sah ich Udo biebernd vom Motorrad steigen. Besonders schlimm war das bei der Rast in Villa Santina, wo wir uns in einem Kaffee aufwärmten. Da war aus diesem Riesen von einem Mann ein frierendes Häufchen Elend geworden. Ich wusste von früher, wie er sich fühlt. Ich hab mir immerhin erst im zarten Alter von 45 Jahren meine erste Regenkombi gekauft. Vorher wurde ich halt bei Regen naß und fror erbärmlich. Ich fand das zwar nicht lustig, aber normal. Man ist ja ein wilder Hund, nicht wahr? Heute finde ich das nicht mehr normal. Ich scheiß auf den wilden Hund, denn der hat zeitweise wegen all dem Blödsinn Rücken- und was weiß ich noch für Schmerzen, und deswegen hab ich eine gute Regenkleidung. Und auf der XJR sogar eine Griffheizung! Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, bis auf die Haut naß zu sein.

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Bei Pontebba gehts zum Passo Pramollo (Naßfeld) hoch, über den ich gerne wieder fahren wollte. Ich war weite Teile dieser Strecke schon einmal gefahren und wusste, es würde hier angenehm und schön zu fahren sein. Diese Strecke hat selbst bei diesem Wetter ihren Reiz und ist landschaftlich interessant. Das wärmt! Die anderen Straßen kannte ich nicht und wolle keine schlimmen Überraschungen erleben, wie am Lanzenpaß vor ein paar Jahren, als eine Lawine die Straße verschüttet hatte und wir umdrehen mußten. Über Arnoldstein war mir ehrlich gesagt schlicht und einfach zu langweilig.

Irgendwie haben wir den ganzen Tag lang trotz der bestimmt schönen Strecken nicht viel gesehen. Ich hab auch nur wenige Bilder geschossen. Dazu war es mir zu naß und zu trüb. Bei jedem Foto wurde die Kamera naß und immer nasser. Manchmal hatte ich das Gefühl, sie wurde gar nicht mehr wirklich trocken, und daher hatte ich auch Angst, sie könnte kaputt werden. Einfach so mir nix, dir nix €400.- schrotten ist ja auch nicht grade lustig. Aber immer wieder konnte ich mir einfach nicht verkneifen, ein Erinnerungsfoto zu schießen. In 20 Jahren will man ja auch noch sehen können wie das war, damals bei der Regenschlacht in Italien. Falls es dann noch Geräte gibt, die diese Dateien lesen können.

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2013_pfingsten_224Der krönende und positive Abschluß dieses Tages fand leider ohne Udo statt. Udo, du hättest diesen Anblick bestimmt so wie ich genossen. Eher sogar mehr, nach all der Nässe und Kälte. Wir hatten uns bei der Autobahnabfahrt Traboch während der Fahrt verabschiedet und zogen nun wieder jeder für sich des Weges, er die letzten paar Kilometer auf der Bundesstraße, ich weiter über die Autobahn. Bis Klaus wollte ich noch fahren und dann über Steyer heimwärts. So hatte ich das jedenfalls geplant. Alleine auf dem kleinen Stück bis Kalwang erlebte ich noch zwei Wolkenbrüche, aber dann wurde es plötzlich heller. Bei Trieben sah man rechts der Autobahn die Admonter Berge, den Kaibling und den markanten Reichenstein. Und genau über diesen Bergen war blauer Himmel. Ich dachte, das gibt´s nicht! Leider war ich schon an der Abfahrt vorbei, sonst hätte ich recht flott über die Kaiserau Admont erreicht. So mußte ich noch über Rottenmann und Selzthal den weiten Bogen bis Ardning fahren, aber das zahlte sich in jeder Hinsicht aus. Meine Güte, die Sonne strahlte. War das schön!

Ich fuhr noch bis Hall. Dann, nach der scharfen Linkskurve, beim Blick ins Gesäuse hielt ich, nahm den Helm ab, zog die Handschuhe aus und hielt den Kopf in die Sonne. Dann zog ich die Regenkleidung aus und stopfte all das nasse Zeug in den nassen Tankrucksack. Heiliger Strohsack, war das schön. Ich stand nach über 500km Regenfahrt erstmals wieder in der Sonne! Die restlichen 70km genoss ich bei gemächlicher Fahrt und war froh, dass der Regen endlich ein Ende gefunden hatte. Gegen 19:30 Uhr war auch ich daheim.

Fazit: So, wie es ist, so ist es. Man muß nur das Beste draus machen.
Nur eines frag ich mich seitdem. Wozu nimmt man eine nicht wasserdichte Regenkombi mit auf eine Tour? Ist doch genau so Quatsch wie ein platter Reservereifen im Auto oder eine leere Flasche zum Tauchen! LOL

4 Comments »

  1. Danke für den schönnen Bericht über unsere Tour.
    Du hast Recht mit meiner Regenkleidung,das nächste mal bin ich besser ausgerüsstet.
    Ich bedanke mich für diese schönne Tour führung und freu mich schon auf die nächste gemeinsame Ausfahrt.
    Wo immer die auch hin geht. Haha

    Kommentar by Udo — 28. Mai 2013 @ 14:53

  2. Udo, dann muß ich mich auch bei dir bedanken. Ohne deine Geduld wäre diese Tour sicher nicht so toll geworden. Normal führen solche „Ausflüge“ wie der in den Wald zum Streit.
    Drum fahr ich normal lieber alleine. Da kann niemand mosern, wenn ich eine neue Strecke erkunde. 🙂
    Wir können gerne wieder eine Runde drehen.

    MfG Hannes

    Kommentar by Benzin — 29. Mai 2013 @ 0:39

  3. …zu weit und zu nass für mich !

    Aber Respekt für die sportliche Leistung !

    Grüsse Hans

    Kommentar by Anonymous — 31. Mai 2013 @ 11:35

  4. Ja, das war eine recht sportliche Leistung.
    Hatte eh an dich gedacht, aber du magst ja sowas nicht, soviel ich weiß. Noch dazu mit der Poldi gegen zwei 1000er Granaten. 🙂
    War recht lustig.

    Grüße Hannes

    Kommentar by Benzin — 31. Mai 2013 @ 13:15

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