Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

18. Februar 2020

2020. 02. 17. – Klimawandel und Motorradfahren

Filed under: Geschichten um´s Motorradfahren — Benzin @ 13:26
Amstetten – Grein – St.Thomas am Blasenstein – Papneukirchen – Mönchdorf – Henndorf – St.Georgen am Walde – Dimbach – Waldhausen am Strudengau – St.Oswald – Yspertal – Laimbach am Ostrong – Münichreith – Marbach – Persenbeug – Grein – Stephanshart – Mauer – Weißes Kreuz
Streckenlänge: 175km

Meine Güte, die Klima-Jihadi sind wieder einmal am durchdrehen. Mir geht das dermaßen auf`n Kecks, daß ich durchdrehen könnte. In welcher verrückten Zeit leben wir? In welcher verlogenen Zeit leben wir? Meldungen überschlagen sich, man habe in der Antarktis Temperaturen von über 20C° gemessen! Wahnsinn! The end is near!

The Guardian veröffentlicht, daß am 6. Februar 2020 bei der argentinischen Esperanza Base Antarktica (Lage: 63°23’51”S 56°59’52”W) die höchste Temperatur ever gemessen wurde. Es sollen 18.3C° bewesen sein, womit der alte Rekord aus dem Jahre 2015 um sagenhafte 0.8C° geschlagen wurde! Sofort brach weltweit Panik aus (zumindest in den Ländern, in denen es Grüne gibt) und die Klima-Jihadi warfen sich ins Zeug. In den Zeitungsforen flogen die Fetzen, inklusive Beschimpfungen, wenn man anderer Meinung war.

Etwas vesteckt im unteren Teil des Artikel des Guardian war dann zu lesen: “The Esperanza reading breaks the record for the Antarctic continent. The record for the Antarctic region – that is, everywhere south of 60 degrees latitude – is 19.8C, taken on Signy Island in January 1982”. Aber so genau nehmen wir das nun auch wieder nicht, wenn es um die Rettung der Menschheit geht.

Am 21. Juli 1983 wurde bei der antarktischen Froschungsstation Vostok der Sowjets eine Temperatur von –89.2C° gemessen, die tiefste auf diesem Planet jemals gemessene Temperatur. Auswertungen von Satelittenmessungen der Jahre 2004 bis 2016 zeigten tiefste Temperaturen bis knapp -100C°. Zu dieser Feststellung wurden keine hysterischen Kommentare abgegeben, sondern dieser Text: “The record low did not identify a particular date, but rather relied on analyzing data captured by satellites between 2004 and 2016 to show that this low temperature occurs whenever the conditions are right.” Heißt essentiell, diese Werte können in der Antarktis immer dann erreicht werden, wenn die Bedingungen passen!
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Jetzt wurden aber einmal 18°C und ein paar Zehntel mehr gemessen – in manchen Blättern waren es sogar über 20°C -  und schon überschlagen sich die Massenmedien mit hysterischen Kommentaren, wie furchtbar das wäre und daß wir alle ertrinken müssten, wenn das Eis der Antarktis abschmilzt. Als wäre das in absehbarer Zeit möglich, bei einer Jahresdurchschnittstemperatur der Antarktis von, je nach Lage, -10°C im Küstengebiet oder -57°C im inneren des Kontinents. Wir haben kein Klimaproblem. Wir haben ein Bildungsproblem!

Am Samstag, dem 15. Februar hab ich am Vormittag mit der XJR eine Runde gedreht. Es war relativ warm, so um die 7°C, es war windstill und ich hatte Lust auf fahren. Also schwang ich mich im Leder auf die blaue Elise und fuhr entlang der Donau bis Persenbeug und auf der anderen Seite zurück zu  mir nach Hause. So kamen rund 100km zustande. Weil es zu Mittag noch wärmer wurde, so um die 13°C, drehte ich auch noch mit der Guzzi eine Runde und danach startete ich die Thunderace und fuhr eine Gassenrunde. Das kann man nicht direkt als Tour bezeichnen, noch dazu in Hauslatschen, aber sie wurde wieder einmal gestartet. Alle drei FZR1000 sind ja stillgelegt über den Winter. Zum ersten Mal in ihrer 30 Jährigen Geschichte, wenn ich mein Mariechen als Maßstab hernehme. Der Sonntag war mir zu windig, aber die Vorhersage sagte, am Montag und vielleicht auch am Dienstag würde das Wetter nochmal warm und sonnig sein.

Letztmals bin ich am 31. Jänner gefahren. Da war es zwar nicht wirklich warm, aber der blaue Himmel ließ mir praktisch keine andere Wahl als fahren. Dazwischen war es kalt. Einfach nur kalt und absolut kein Bock auf Motorrad fahren. Dann erhielt ich am Samstag Abend eine SMS “Hättest du am Montag oder Dienstag Lust auf eine Runde mit dem Motorrad?” Ja. Hatte ich. Treffpunkt WK 10:30 Uhr.

Um 10:15 Uhr war ich dort, und nur wenige Augenblicke später kam der Tschobber mit dem Duracel-Weibchen (fahren, fahren, fahren bis der Arzt kommt) angetrudelt. Ich trank meinen Becher Kaffee aus und sagte “Weißt du was? Fahren wir zur Donau und in die Wachau. Rauf fahren wir lieber nirgends, weil wenn es eisig ist, dann liegt wieder einer von uns beiden”. Dann fuhren wir los. Gleich einmal mit der Kirche ums Kreuz und über einen schönen Umweg nach Ludwigsdorf. Ich hätte auch, wie früher, sagen können, “Hast du Zeit, ich kenn eine Abkürzung”. Aber sie kennt mich ja schon.

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Wir fuhren zur Donauau und überquerten bei Grein die Donau. Dann kam mir eine Idee. Es war doch wirklich warm. Die Gefahr, daß es im Schatten eisig sein könnte, schien mir an diesem Tag eher gering, ergo blinkte ich nach der Tankstelle links und wir bogen ab, weg von der Donau. Und so wurde unsere Fahrt neben der Donau zu einer Tour durchs östliche Mühlviertel und westliche Waldviertel. Erst ungefähr 120km später sahen wir die Donau wieder.

Also, ich muß sagen, es hat mir unheimlich Spaß gemacht. Da gibt es nichts zu beschreiben. Das muß man tun, selber erleben, spüren. Wie schön das ist, nach über einem Monat wieder mit dem Motorrad zu fahren. Die wunderschöne Aussicht in die schneebedeckten Berge des Südens zu genießen. Ein paar Tage sonnig und warm. Was ist da schlechtes dran? Vor 30 oder 40 Jahren kannte ich viele, die immer davon träumten, wenn sie in Pension wären, würden sie irgendwohin in den Süden ziehen, weil es dort immer warm war. Nicht so kalt wie hier bei uns. So eine Klimaerwärmung um ein paar Grad wäre doch was wunderbares! Wenig oder vielleicht gar keine Heizkosten! Keine Rostschäden an den Fahrzeugen! Keine Naturschäden durch Streusalz! Weniger Unfälle! Weniger Gefahre für alte Leute generell. Das bleibt allerdings eine Illusion. Der letzte Winter war lang und bitter kalt. Dieser ist wärmer, aber wer weiß, wie der nächste Winter wird? Diese Veränderungen nennt man Wetter und nicht Klima.

Ich hab 1978 im Winter den Führerschein gemacht. Die Fahrschule Heinke in Amstetten war die erste weit und breit, die Solomotorräder für die Schulungsfahrten hatte. Eine Honda CB200 und eine Honda CB400Four. Wir hatten überhaupt kein Problem, mit den Motorrädern zu fahren, weil praktisch kein Schnee lag. Und ein Jahr später war der Winter noch wesentlich wärmer. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich im Herbst 1978 mein erstes Motorrad, die Honda CB750Four kaufte und im Februar anmeldete, weil kein Schnee lag und man fahren konnte. Klar, damals war ich jung und wild. Rückenschmerzen waren mir, im Gegensatz zu heute, fremd und Kälte machte mir sowieso nichts aus. Aber damals, vor 40 Jahren, war der Winter keineswegs streng und eisig, sonst hätte ich meine Honda nicht im Februar angemeldet. Und ein Jahr später, 1980, fuhren der Kurt und ich mit den Motorrädern im Winter nach Salzburg zum Elefantentreffen. Wir waren junge, wilde Hunde und hatten keine Rückenschmerzen.

Also, was ich sagen wollte: Warme Winter gab es schon immer einmal. Sie werden vielleicht von vielen nicht als Normalzustand empfunden, aber sie zeigen, daß, sofern die Umstände passen, Temperaturen um 15 oder 20°C nicht nur im nördlichen Europa, sondern auch im antarktischen Raum vorkommen können. So wie knapp -100°C kein Normalzustand sind, aber bei passenden Bedingungen durchaus vorkommen können. Kein Grund zur Panik.

   

Einen schönen Tag noch…………………………..

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