Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

15. März 2020

2020.03.12. – Frühlingserwachen mit der YZF1000R Thunderace

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 15:46

Amstetten – Aschbach – St.Georgen in der Klaus – LH88 – Konradsheim – Monument – Ertl – Ramingtal – L559 Kleinraming – Ennstal – Mühlbachgraben – Laussa – Windpark Plattenberg – Großraming – Hornbachgraben – Platten – L557 – FF Moosgraben – Konradsheim – LH88 – Wieserhöhe – St.Georgen in der Klaus – Bachlerhof – Amstetten

Streckenlänge: 150km

Schaut auf den ersten Blick aus, als wäre das genau die selbe Runde wie vor ein paar Tagen, als ich mit der XJR zu den Windrädern fuhr. Stimmt auch. Weite Teile dieser Fahrt war die gleiche Strecke wie am 22. Februar mit der XJR, mit zwei Unterschieden. Dieses Mal hatte ich eine Begleitung mit, und ich fuhr mit der YZF1000R Thunderace die erste Tour dieses Jahres. Aber eigentlich wollte ich ja schon ein paar Tage vorher mit der Ace fahren.

Schon letzte Woche war das Wetter einigermaßen passabel. Nicht grade überwältigend, aber auch nicht schlecht. Nicht so schlecht zumindest, daß man nicht hätte Motorrad fahren können. Ich hatte wirklich Lust, mit der Ace zu fahren. Seit Oktober, glaub ich, steht sie schon in der Garage. Bei ihr hab ich nicht einmal die Batterie abgeklemmt, wie ich das bei den FZRs mache. Ich dachte, es wird sich bestimmt eine Möglichkeit ergeben, wenigstens einmal im Winter eine Runde zu drehen, und da diese Batterie ja nicht alt ist, sollte sie das aushalten. Hat sie auch. Im Februar fuhr ich mit der XJR eine schöne Runde, dann stellte ich sie in die Garage und startete die Ace. Sie ist auch sofort angesprungen. Ergo drehte ich eine kleine Gassenrunde und stellte sie wieder ein, in der Hoffnung, daß sich in den nächsten Tagen eine Möglichkeit ergeben würde, eine größere Runde zu drehen. Dann verging eine Woche mit schlechtem Wetter, und als ich die Ace wieder starten wollte, ging das nicht mehr. Oioioioi………..krrrrrrrrrrrrrrrr. Und aus. Der Start eine Woche zuvor hat wohl den letzten Saft verbraucht und die Gassenrunde war einfach zu kurz, um da irgend etwas zu laden. Am Dienstag hab ich es nochmals versucht. Könnte ja sein, daß sie sich so weit erholt hat, daß sie den Motor durchdreht und der, wie durch ein Wunder, sofort anspringt. Dieses Wunder blieb mir leider versagt. Im Gegenteil, die Batterie war kaputt. Offenbar kaputt durch Tiefentladung, oder was weiß ich. Jedenfalls kaputt und ich mußte deine Neue kaufen. Die hab ich am Mittwoch eingebaut und am Donnerstag hab ich die Ace gestartet. Brummm………..und sie lief.

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Eigentlich wollten wir, ich und das Duracell-Weibchen, an diesem Donnerstag ohnehin eine Runde drehen. Das würde aber nicht gehen, sagte ich, weil der Kundendienst vom XXXL Lutz kommt, meinen Kasten zu reparieren, oder fertigzustellen, je nach dem wie man das sieht. Die Montage eines neuen Kleiderkasten für das neue Schlafzimmer ist nämlich einigermaßen in die Hosen gegangen, sag ich mal so. Die waren per Mail für Donnerstag zwischen 9 und 11 Uhr angekündigt, um kurz nach 8 Uhr waren sie, nach kurzer telefonischer Vorankündigung, auch schon da und haben den Kasten repariert. Jetzt funzt alles wie bestellt und bezahlt. Somit hatte ich ab dann eigentlich Zeit. Ich ging in die Garage und startete wie gesagt die Ace. Dann schrieb ich eine SMS. “Ich fahr um halb elf weg, kommst du mit?” Kurz drauf die Antwort “Ja”. Na also.

Treffpunkt bei der Tankstelle, und dann gings los. Ich mit der Tausender voraus, sie mit dem 27Ps (oder 28?) Tschobber hinterher. Kaum machst du mit der rechten Hand eine falsche Bewegung, ist die hinten weg. Das ist zwar ein sehr ungewöhnliches Gespann, der Tschobber und die Tausender, aber es geht. Haben wir schon öfters gemacht. Sie kann zwar nicht schnell fahren, aber das macht nichts. Ich kann ja langsam fahren. Jetzt sogar wesentlich besser als noch vor ein paar Jahren. Bin ja inzwischen sechzig geworden, da hab ich es nicht mehr so eilig.

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Also sind wir beiden, Tschobber und ich, fast die selbe Strecke ins Ennstal gefahren wie ich alleine vor fast drei Wochen. Das Wetter fast fast gleich, der selbe Bernhardiner hat uns beim selben Bauernhaus begrüßt, wie er das praktisch die letzten Jahre immer macht, wenn ich, oder wir, dort mit dem Motorrad vorbei komme/n. Ist direkt lustig, schon vorher zu wissen, daß mich, wenn ich über den Höhenzug komme und die ersten Kurven nach unten ins Ramingtal gefahren bin, bei der scharfen Rechtskehre der Bernhardiner brummig begrüßen würde. Ich bleib kurz stehen, er schnüffelt an meinem rechten Bein, dann trollt er sich wieder und ich fahre weiter. Der Riecht wahrscheinlich meinen Eddie, stell ich mir vor. Der weiß schon, wenn das Motorrad kommt, dann riechts wieder nach Yorkie.

Dann gehts weiter runter ins Ramingtal und rechts abbiegend ein paar Kilometer auf kurvenreicher Strecke im Tal nach Kleinraming. Dort einen schmalen Güterweg hoch, immer weiter, bis man oben über die langgezogene Kuppe kommt und auf der anderen Seite runder ins Tal der Enns fährt. Dort bog ich beim Kreisverkehr flott aus der ersten Ausfahrt raus und zur Tankstelle, die nur eine oder zwei Kurven weiter weg sein sollte. Dachte ich. Bei der Ortstafel “Steyr” wusste ich, daß ich falsch abgebogen war. Rechts am Kreisel war falsch. Links wäre richtig gewesen, also einmal fast rundherum und dann raus. Also umdrehen und zurück zum Kreisel, dann die zweite Ausfahrt raus und gradeaus, zwei Kurven, oder auch mehr, und dann zur Tankstelle abgebogen. Nein, ich mußte ja nicht tanken. Der Tschobber mußte tanken. Kleiner Tank, relativ hoher Verbrauch, da steht man nach 160km auch schon. Schon erlebt. Ergo nach spätestens 130km tanken. Ich mußte ja nicht tanken, ich hatte grad einmal so um die 140km auf der Uhr, was bei einer (oft genug getesteten) Reichweite von 300 und mehr Kilometer keine Besorgnis hervor rief. Ich kenn meine Ace.

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Nach der Tankpause gings weiter zum Abzweig in den Mühlbachgraben und über den Höhenzug rüber nach Laussa und rauf zum Windpark. Einmal bildete ich mir bei der Auffahrt zu den Windrädern ein, die Tankanzeige würde leuchten, was sich aber, so meinte ich, als Blendlicht durch die Sonne herausstellte. Wir standen oben beim höchstgelegenen Windrad auf 912m (ich vermute, das ist die Seehöhe ohne Windrad) und bestaunten die wunderschöne Aussicht. Also, ich muß ehrlich sagen, ich kann von dieser Aussicht nicht genug bekommen. Mir gefällt die Strecke zum Windrad, der Ausblick vom Hügel bei den Windrädern, und auch die Heimfahrt lässt sich immer schön gestalten. Was mich ein wenig stört dort oben, daß sind die Windräder. Aber gut, sind ja nur drei. Und meistens drehen sie sich sowieso nicht, wenn ich hin komme, womit dieses Wusch-Wusch-Wusch auch wegfällt. Und weil diese Windräder so oft stehen, wenn ich da hin komme, sind mir auch schon seltsame Gedanken durch den Kopf geschwirrt.

Ich dachte mir schon, man müsste doch das so gestalten können, daß sich diese Windräder immer drehen. Zum Beispiel dadurch, daß die beiden weiter unten gelegenen Windräder den Strom erzeugen, die das ganz obere Windrad antreiben, und dieses zuoberst gelegene Windrad könnte dann den Wind erzeugen, damit sich die zwei unteren Windräder drehen, die wiedrum den Strom erzeugen, damit sich…………Na, ungefähr so eben. Sollte doch gehen. Oder? Ich meine, ich versteh nichts von Strom. Vielleicht wäre ja auch nötig, daß man die unteren zwei Windräder mit Strom speist, damit die den Wind für das obere Windrad erzeugen. Und wenn das, mangels Wind auch nicht möglich wäre, dann könnte man ja vielleicht einen Dieselgenerator hinstellen, der den Storm liefert, damit sich alle drei Windräder drehen. Als touristische Attraktion zumindest, wenn das sonst schon nicht viel Sinn hat. Aber ehrlich gesagt vermute ich vielmehr, daß diese Windräder immer nur stehenbleiben, weil ich komme. Weil die wissen, daß ich sie im Grunde nicht wirklich leiden kann, daß ich nur wegen der Aussicht komme und dabei dieses Wusch-Wusch-Wusch überhaupt nicht gebrauchen kann. Aber wer weiß schon, was in so einem Windrad wirklich vor geht?

Leider hatten wir dann die zweite Hälfte der Tour fast zu schnell hinter uns gebracht, als wir nach 140km beim Bachlerhof ankamen. Nur der kleine Umstand, daß bei mir bei der Abfahrt vom Windrad die Tankkontrolle zu leuchten begann und nicht wieder aufhörte zu leuchten, brachte noch etwas Spannung in die Runde. Eigentlich wollte ich eine andere Strecke heimwärts fahren, aber jetzt hatte ich es plötzlich sehr eilig, nach Großraming und dort zur Tankstelle zu kommen. “Was mach ich jetzt, wenn ir das Benzin ausgeht?” dachte ich verzweifelt. Ich konnte mir nicht vorstellen, warum jetzt die Leuchte aufleuchtete? Bei 250km glaub ich das, aber doch nicht bei unter 200km! “Wenn mir jetzt das Benzin ausgeht, und ich muß mich mit der Knieschleifer-Kombi hinten auf den Tschobber drauf setzten, ich dreh durch!” dachte ich. Heimfahren, Motorräder verkaufen und auswandern wäre eine Möglichkeit, ging mir durch den Kopf. Oder erschießen? Nein, auch nix. “Na, wird schon gut gehen!” dachte ich und vermied, so gut es ging, Drehzahlen über 3500/min. Womit ich eh noch schnell genug war, um den Tschobber anzuhängen. Und es reichte. 15 Liter gingen in den Tank, wäre also noch immer Benzin für fast 100km im Tank gewesen. Offenbar hab ich da beim letzten Tankstopp viel zu spät den Tacho auf null gedreht. Kann passieren, sollte aber nicht, und ist ja gut gegangen.

Noch ein Kaffee beim Bachler, ein wenig tratschen, dann ein kurzer Wink (Hände schütteln geht nicht wegen Corona) und dann fuhren wir wieder Heim. Also, ich meine, es war eine sehr schöne, kleine Tour.

Wünsch noch einen schönen Tag…………………….

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