Strecke: Neuhaus (989m) Parkplatz neben der Kirche am Faltlbach – Faltlhöhe 1100m – Tal der Weißen Ois – Großer Zeller Hut 1639m – Mittlerer Zeller Hut 1586m – Hüttenkogel 1473m – Vorderer Zeller Hut 1629m – Oischingkogel 1606m – Feldhütl 1434m – Rehgraben – Grünau Pkpltz. ehemaliges Hotel Marienwasserfall 838m
Wetter: Temperatur beim Abmarsch -1°C, leicht bewölkt, tagsüber warm.
Streckenlänge lt. GPS: 16.6km
Anstieg: 1118Hm Abstieg: 1266Hm
Dauer mit allem Drum und Dran gut 8 Stunden
Überblick Google Earth. Start in Neuhaus neben der Kirche (am Bild nicht sichtbar) um 7 Uhr. Strecke zum Gipfel ungefähr (beginnend mit der Faltlhöhe).
Neuhaus ist eine kleine Ortschaft in der Gemeinde Gaming und der letzte Ort am Weg vom Grubberg zum Zellerain. Gleich neben der Kirche kann man entweder auf dem Asphaltparkplatz oder wenige Meter dem Faltlbach entlang am Schotterparkplatz sein Fahrzeug abstellen. Bei einer Überschreitung der Zeller Hüte ausgehend von Neuhaus ist es ratsam, ein zweites Auto auf der Steirischen Seite in Grünau beim Parkplatz des ehemaligen Hotel Marienwasserfall (nur mehr denkmalgeschützte Überreste) abzustellen. Der Himmel ist beim Abmarsch wolkenlos, dafür ist es mit -1°C recht kühl.
Fußmarsch auf der Foststraße neben dem Faltlbach zur Faltlhöhe 1100m
Beim ersten Abzweig NICHT rechts bergauf gehen sondern links halten.
Beim nächsten Abzweig den rechten Ast nehmen. Links könnte man entlang des Höllertalbaches nach einige hundert Metern auf Wegspuren entlang des Bächleins zum Hinteren Brennkogel und zu den Ursprüngen der Weißen Ois (die später die Ybbs wird) wandern. Ist eine sehr schöne Wanderung, passt aber nicht zur Überschreitung der Zeller Hüte.
Die Forststraße Mäandert gemütlich an einer großen Wildfütterung vorbei in Richtung Faltlhöhe, die nur etwa 100Hm über Neuhaus liegt.
Bei den nächsten beiden Abzweigungen ist so ein Schild angebracht, daß den Weiterweg zum Z-Hut weist. Z wie Zeller. Sonstige Markierungen gibt es bei diesem Aufstieg KEINE!
Im Sommer tummeln sich bei den Tümpel Millionen Mücken, aber jetzt ist es hier recht ruhig.
Auf der Faltlhöhe nimmt man weder den linken noch den rechten Ast, sondern den Mittleren, der nach unten führt. Hier steigen wir die gewonnenen einhundert Meter zur Weißen Ois ab.
Unten angekommen wendet man sich sofort nach links und folgt der Forststraße, die nach wenigen Metern endet und in einen schmalen Steig übergeht. Hier kann man entweder den Steigspuren rechts folgen und das (wenig Wasser führende) Bachbett der Weißen Ois überqueren oder man geht ein Stück bis zu einer Holzbrücke weiter und quert dort. Es spielt keine Rolle.
Das Bachbett scheint hier meist trocken, das Wasser der Weißen Ois fließt über weite Strecken in diesem Tal unterirdisch. Nur bei Schmelzwasser ist hier der Teufel los.
Man kommt schon nach wenige Metern zu einem kurzen Taleinschnitt, in dem ein kurzes, namenloses Bächlein in mehreren Stufen zur Ois fällt.
Man folgt dem Bachbett der Weißen Ois noch ein paar Meter aufwärts und achtet auf die rechte (südliche) Seite. In das nächste Tal, das sich nach dem Wasserfall nach Süden öffnet, führt ein unscheinbares Steiglein, das einen auf eine Schulter und schlussendlich immer aussichtsreicher in rund einer Stunde zum Gipfel des Großen Zeller Hut führt.
Wunderschöner Ausblick zum Dürrenstein und zum Kammwanderweg, der bis hinüber zum Hochkar führt.
Zahlreiche Bäume liegen nach Sturmschäden herum, die entweder ausgeschnitten sind oder einfach umgangen werden. Der Aufstieg hier ist niemals mühsam!
Es ist fast unmöglich, hier ohne Zeit zu vertrödeln zum Gipfel zu steigen. Die Aussicht ist einfach zu schön. Rechts Gemeindealpe und links der Ötscher.
Der latschenverwachsene Gipfelaufbau des Großen Zeller Hut genau vor uns.
Hier wachsen am 1. November Schneerosen und Himmelschlüsserl fast nebeneinander.
Mit Sonja hat ich im vorigem Jahr die Zeller Hüte schon einmal überschritten, allerdings Auf- und Absteig aus Grünau (Seewirtgraben und Rehgraben). Diesen Aufstieg von Neuhaus bin ich mit Sonja auch schon einmal gegangen, jedoch bei starkem Regen und die Sicht war recht mau. Heute ist die Sicht toll und Fred, der die Zeller Hüte gar nicht kennt, ist auch dabei.
Blick zu Fadenkamp und Hochstadl
Das ist einer der schönsten Abschnitte bei diesem Anstieg. Wir befinden uns schon am Westgrat, der hier recht schmal wird und relativ frei ist von Bewuchs. Tolle Ausblicke ergeben sich hier als Vorgeschmack auf die spätere Kammwanderung.
Diese enge, steile Latschengasse zeigt uns an, daß wir uns dem Gipfel nähern.
Hier sollte man nicht vergessen, sich ab und zu einmal umzudrehen. Nicht nur wegen der Faxen der Kinder.
Ebenstein, Riegerin, Hochstadl und Fadenkamp, um nur ein paar Gipfel zu nennen, die sich hier zeigen.
Unser Aufenthalt am Gipfel ist von sehr kurzer Dauer, dann geht’s weiter. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und wollen unsere Zeit nicht gleich am Anfang vertrödeln. Next stop Mittlerer Zeller Hut gegenüber.
Ab jetzt gibt es links, rechts, vorne und hinten was zu sehen.
Ein Unterschied zum Frühling ist, daß man die Millionen von Blumen jetzt vergeblich sucht. Im Frühling und Sommer ist es punkto Blumen noch schlimmer als auf der Bodenwies, und die ist als Blumenberg bekannt.
Der Anblick hier heroben kommt einen irgenwie bekannt vor. Auch am Hegerberg schaut es bei der Überschreitung der Lärmerstange so aus. Herrlich!
Rückblick zum Großen Zeller Hut.
Gipfelsteinmann Mittlerer Zeller Hut 1586m
Jetzt kommt ein wunderschöner Abstieg zur Jagdhütte unterm Hüttenkogel und dann der Aufstieg zum Vorderen Zeller Hut.
Blick über den Hutgraben zu Gemeindealpe und Ötscher.
Die Jagdhütte unterm Hüttenkogel ist schon zu sehen (wenn man weiß, wo sie steht).
Ein kleines Stück abseits der Hütte machen wir es uns für eine kleine Rast gemütlich, dann gehen wir zur Quelle Wasser auffüllen.
Dieser Ausblick versüßt uns den tiefsten Abstieg der Überschreitung.
Rückblick zum Hüttenkogel und zum Mittleren Zeller Hut, der hier wie eine unglaublich scharfe Schneide wirkt.
Und jetzt wieder rund zweihundert Höhenmeter rauf auf den Vorderen Zeller Hut.
Rückblick: Hüttenkogel, Mittlerer Zeller Hut und Großer Zeller Hut. Da kommen wir her……
… und da gehen wir hin. Ist nicht mehr weit.
Kein Gipfelkreuz, nix, nur viel Latschen und viel Gegend. Vorderer Zeller Hut 1629m
Auf geht’s dem nächsten Gipfel entgegen.
Die Wolken werden ein wenig mehr, wie vorhergesagt, es kühlt ein wenig ab, bleibt aber schön.
Rückblick auf den Vorderen Zeller Hut
Durch diese hohle Gasse muß er kommen? Nö. Durch diese Latschengasse mußt du gehen, wenn du zum Oischingkogel willst!
Vd. Zeller Hut, Mt. Zeller Hut und Gr. Zeller Hut auf einem Blick.
Oischingkogel 1606m. Unglaublich, da am Schild steht Vorderer Zeller Hut drauf. Also entweder war der Hersteller dieses Schildes besoffen oder die, die die Karte des Amt für Eich- und Vermessungswesen 1:25 000 hergestellt haben. Ja, natürlich gibt’s noch die Möglichkeit, daß das Schild am falschen Gupf steht.
Das da steht unmittelbar daneben. Oischingkogel und “Falscher Hut”. Der hat dann wohl den Hut drauf gehaut und ist wortlos gegangen.
Wir wussten was besseres zu tun, als uns über diese blöden Schilder zu ärgern und haben einen heißen Kaffee frisch aus der Thermoskanne (oder eigentlich frisch aus Freds Zauberrucksack) getrunken und einen Kecks gegessen. Danke Fred.
Außerdem haben wir unser eigenes, mobiles Gipfelkreuz mit, und das steht immer am richtigen Fleck.
Vielleicht war es aber auch nur Ausdruck von Freude über diese Aussicht. Blick nach Mariazell. Umwerfend!
Sauwand, Tonion usw. Märchenhaft.
Das ist das Schöne an dieser Gehrichtung. Du beginnst am höchsten Berg und am Schluß hast du immer Mariazell genau vor dir.
In steiler Querung nähern wir uns dem Feldhütl
Wir haben das Feldhütl nordlich umgangen und steigen östlich von diesem zu einem Sattel auf, von dem aus wir zum Ochsenboden kommen sollten.
Bei diesem Sattel steht sowas wie ein “Maori Stein”. Keine Ahnung, was diese Markierungen zu bedeuten haben, aber wir werden sie gleich wieder sehen (wie so oft auf Bergkämmen).
Wir rasten hier ein wenig und ich ärgere mich insgeheim, weil wir das Feldhütl nur umgangen haben. Am Anfang der Umgehung hat der Verlauf des Kammes ja recht verwachsen und ungangbar ausgeschaut, aber in der nördlichen Flanke war ich ein paar Mal in Versuchung, einfach hoch zu steigen, weil ich da noch nie oben war. Jetzt aber, hier in dieser kleinen Einsattelung hatten wir eine schöne, steile Wiese zum Kamm nach oben vor uns und ich schaute Sonja an. Die schaut mich genau so an und ich weiß, was sie denkt. Da brauchts keine Worte. Wir trinken aus unsere Flaschen, schauen da hoch und schauen uns an. Rauf da!
Wir queren die steile Wiese genau zum Kamm und suchen uns einen Weg durch’s Totholz, wobei wir diese Markierungen finden.
Da heroben ist eine schöne, weiche Einsattelung zwischen zwei Gupf und einer davon ist der höchste Punkt des Feldhütl.
Beim Abstieg muß man aufpassen, daß man sich den Aufstieg genau gemerkt hat.
Wieder zurück, schnallen wir unsere Rucksäcke um und wandern weiter. Next stop Ochsenboden.
Die Felsentürme am Ochsenboden kommen näher. Wir schauen eine weile einem Kletterer bei seinem Tun zu
Der Kletterer in der Wand des kleineren Turm, auf dem sich ein Kreuz befindet.
Noch 1 1/2 Stunden bis Grünau steht auf diesem Schild.
Nach einer langen Querung durch den steilen Wald befinden wir uns hier genau gegenüber der beiden Felstürme beim Ochsenboden.
Das da ist ein Insider und der Fred hat wohl nicht recht gewusst, was wir da machen. Das ist ein wenig abseits des Weges auf einem Hügel und am 23. Juni im letzten Jahr waren wir auch hier.
Wir steigen in den Rehgraben runter.
15:08 Uhr. Wir sind wieder herunten und gehen zum zweiten Auto, daß in Grünau steht.
Die letzten Überreste des ehemaligen Hotel Marienwasserfall.
15:31 Uhr. Wir sind zurück am Ausgangspunkt in Neuhaus, verladen den Krempel in die richtigen Fahrzeuge und fahren dann über den Grubberg nach Gaming, wo wir uns an der Tankstelle einen Kaffee kaufen. Dann fahren wir Heim.
Wieder einmal ist ein Tag in der Natur zu Ende gegangen. Schön war’s!
Google Earth. Aufstieg aus Neuhaus.