Na ja, auch wenn’s nicht der Heilige Abend ist, es war ein Tag zum Motorradfahren. Die letzten Tage, oder sagen wir, die letzten beiden Wochen hat es gar nicht ausgeschaut, als könne man zu Weihnachten Motorradfahren. Die Temperaturen stiegen kaum auf über 3°C, am frühen Morgen gabs regelmäßig Frost. Eddie, mein Hund, fühlte sich pudelwohl, wenn wir unsere Runden drehten. Eine Fahrt mit einem Motorrad kam mir dabei nie in den Sinn. Die letzte Runde hab ich am 7. Dezember gedreht. Bin zur Donau gefahren und dann ein wenig in der Gegend herum, zusammen nicht ganz 90 Kilometer. Dann wurde es mir zu kalt und ich fuhr wieder Heim. Heute war das anders.
Die Wettervorhersage war für heute, als dem Vorweihnachtstag, gut. Aber nur für heute. In den letzten beiden Tagen war es so warm, daß der ganze Dreck auftaute, der von den bitterkalten Tagen zusammengefrohrer auf und neben den Straßen herum lag. Teilweise sind die wohl auch mit dem Salz gefahren. Das hat der Regen von gestern großteils weggespühlt. Ich hab mir vorgestellt, wenn am frühen Vormittag die Sonne raus kommt, könnte man ab Mittag schön eine Runde drehen, und genau so kam es dann auch.
Zuerst bin ich nach Kematen an der Ybbs gefahren, dann weiter nach Rosenau und rauf zum Sonntagberg, die Lage peilen. Dort sieht man schon in alle Richtungen und kann beurteilen, wo man hinfahren möchte und wohin eher weniger. Dabei sah und spürte ich auch, daß es selbst auf über 700m Seehöhe so warm war, daß man keine Angst vor tückischem Eis haben musste. Das ist ja beim Motorradfahren nicht ganz so einfach wie mit dem Auto. Man liegt schnell auf der Pfeife. Na, und als ich dann sah, daß die umliegenden Höhenstraßen schneefrei waren (vor ein paar Tagen sah es dort noch aus wie im Himalaya-Gebirge), fuhr ich wieder runter und zur Tankstelle, einen Kaffee trinken, dann raus zum Weißen Kreuz und dort hab ich auf die Duracell Dame mit dem Tschobber gewartet. Und als die dann eintraf, gings los und wir drehten eine Weihnachtsrunde, die uns über rund 140km durch weite Teile des Mostviertels führte. Als ich wieder daheim vor der Garage stand und die Kiste mit dem Kercher reinigte, zeigte der Tageskilometerzähler ungefähr 170 Kilometer an. Jetzt kann von mir aus die Wettervorhersage für morgen zutreffen, es macht mir nichts mehr aus. Es soll wieder kalt werden mit Niederschlägen und allen Scheußlichkeiten, die der Winter zu bieten hat. Und jetzt noch ein paar Bilder, damit ich diesen Tag nicht vergesse.