Strecke: Amstetten – Waidhofen an der Ybbs – Weyer – B115 – Altenmarkt bei St. Gallen – Hieflau – Eisenerz – Präbichl 1226m – Vordernberg – Trofaiach – Gai – Seiz – B113 Kalwang – Trieben – Rottenmann – Selztal – Liezen – Pyhrnpaß 954m – Spital am Phyrn – Oberwang – Rosenau am Hengstpaß – Hengstpaß 964m – Altenmarkt bei St. Gallen – Weyer – Waidhofen an der Ybbs – Amstetten
Streckenlänge: 320km
Eigentlich war geplant, am Sonntag mit Sonja und Eddie auf die Bodenwies zu gehen. Mir war das nicht ganz geheuer. Nein, nicht weil an der Bodenwies etwas furchterregendes wäre. Das ist ein schöner Blumenberg mit etwas über 1500m. In den letzten Tagen hatte sich allerdings das Wetter erheblich geändert. Am Ostermontag waren wir noch am Schrabachauer Kogel unterwegs, am Dienstag kehrte der Winter mit Kälte und Schnee wieder zurück. Am frühen Morgen dieses Dienstag dachte ich noch an Halluzinationen, als ich Schnee am Dach des Nachbarhauses liegen sah. Es war aber, wie sich bei genauerem Hinsehen ergab, keine Halluzination, sondern Schnee, und der lag nicht nur am Dach, sondern auch in der Wiese und überhaupt überall. Es war wieder Winter.
Bin schon gespannt, ob uns die schwachsinnigen Medien das wieder als heißesten April aller Zeiten verkaufen wollen. Der Punkt ist erreicht, wo man denen nicht einmal mehr das Datum glauben kann. Nach einem Propaganda-Feldzug in 2019, von wegen Klimakatastrophe, wie ihn Österreich seit Hitler nicht erlebt hatte, wird seit über einem Jahr praktisch nur mehr über Corona berichtet. Täglich die selben unsinnigen Geschichten, täglich die selben statistischen Lügen. Gerichtsurteile (HIER das Urteil (PDF) des Verwaltungsgerichtes Wien vom 24. März 2021 über die Unzulässigkeit des PCR Tests für Diagnosezwecke und dem statistischen Unsinn des Gesundheitsministeriums in der Begründung ab Seite 8) werden einfach ignoriert. Wir sind kein Rechtsstaat mehr und die Demokratie ist auch kaputt. Es lebe die Demokratur und das Verbrechertum.
Ausgangspunkt der kleinen Wanderung zum Borsee an der Ennsbrücke in Schönau an der Enns.
So, genug geärgert. Weiter mit der Motorradtour und seiner Vorgeschichte.
Das Wetter hatte sich übers Wochenende wieder gemäßigt. Zumindest herunten im Tal. Ich konnte mir aber nur schwer vorstellen, daß der viele Schnee auch oben am Berg wieder soweit geschmolzen sein könnte, daß man da ohne Schneeschuhe gehen kann. Oder, wichtiger, daß Eddie mit seinen kurzen Beinchen gehen kann. Ich dachte mir, das Zeug wird sicher recht sulzig sein und nicht tragen.
Also war ich am Samstag mit dem Auto und Eddie zur Viehtaler Alm bei der Bodenwies gefahren. Ich war schon lange nicht mehr dort und konnte mich auf die Bergstrecke zur Alm gar nicht mehr erinnern. Das schaut fast aus, als würde man aufs Hochkar fahren, so lang kam mir die Strecke vor. Die Straße war gottlob trocken. Mit Schnee wären wir schon unten gescheitert, denn ich hab seit einer Woche Sommerreifen montiert. Obwohl weiter oben auch neben der Straße Schnee lag, war die Fahrbahn durchgehend trocken. Bis zum Parkplatz jedenfalls, der ganz offensichtlich extra geräumt war, denn als Tourengeher konnte man mit den Ski direkt bis zum Auto fahren. Rundherum alles voll Schnee, nur die Straße und der Parkplatz waren geräumt.
Ich hab Eddie an die Leine genommen und einmal probiert, ob der Schnee trägt. Eddie ist sofort bis zum Bauch versunken. Sulzschnee. Alles ziemlich weich. Bei den relativ breiten Tourenski kein Problem, aber zu Fuß nicht gehbar. Tourengeher haben mir dann gesagt, im oberen Bereich wäre der Schnee geschätzt 30cm tief. Mir war gleich klar, das wird am nächsten Tag nix. Also Eddie wieder ins Auto und runter vom Berg. Und weil wir schon im Ennstal waren und ich vor kurzem einen Wanderbericht vom Borsee, der gleich in der Nähe ist, gelesen hab, machten wir uns zum Abzweig bei Schönau an der Enns auf und wanderten dann eine knappe Stunde lang auf einer geschotterten Forststraße in einer tollen Schlucht zum Borsee, der auf 951m Seehöhe liegt. Also genau so hoch wie der Scheitelpunkt am Hengstpaß. Und weil das so schön war, stell ich hier ein paar Bilder dazu rein. Vielleicht bleibt ja jemand dort einmal stehen und geht eine Runde.
Der Borsee, ein richtiges Kleinod, daß sich hinterm Kühberg versteckt.
Bei der Rückfahrt Richtung Heimat hab ich mir dann auch noch die Umgebung des Ennsberg bei Kastenreith angeschaut, und dann hab ich der Sonja geschrieben, ihr die Umstände bei der Bodenwies erklärt und gefragt, ob sie nicht Lust auf eine Motorradtour hätte, weil ich das unter diesen Umständen für die bessere Idee halte. Die Antwort war ein wenig verblüffend. “Jeder mit seinem Motorrad, oder darf ich mit dir mitfahren?” Öh, na ja. Klar kann sie jederzeit mit mir mitfahren. Ich dachte halt, weil sie ja so irre gerne Motorrad fährt, wäre es klar, daß sie selber fährt. Ich zum Beispiel würde nur in schlimmster Not bei einem anderen aufs Motorrad steigen, egal wie gut der fährt. Ich bin ein mieser Mitfahrer und ich fürchte mich. Sonja ist schon mit mir mitgefahren und offenbar fürchtet sie sich mit mir nicht. Also ok, fahren wir mit einem Motorrad. Ich nehm die Ace, weil da kann ich auch mit meinem blöden Ischias Nerv gut sitzen. Der quält mich noch immer.
Blick über Großreifling zum Tamischbachturm
Am Sonntag um halb neun gings los. Zuerst ein wenig aufwärmen bis Weyer, dann mit Schmackes ins Ennstal und Rast bei der Brücke in Großreifling mit Blick zum Tamischbachturm. Dann Weiterfahrt bis Eisenerz. Dort Frage: “Warst du schon einmal in der Ramsau?” “Nein”. “Gut, dann fahren wir in die Eisenerzer Ramsau!” Und los ging’s. Zuerst in die Altstadt abgebogen, dann den engen Schlund der Gassen durchquert und rauf in die Ramsau. Ja, rauf! Man bemerkt erst bei der Rückfahrt (Sackgasse, da muß man wieder zurück!), wie hoch man sich über Eisenerz befindet. Bei der Rauffahrt hat man immer den Anstieg vor sich und sieht deshalb nicht so viel, aber wenn man oben ist, ergibt sich ein wunderbarer Ausblick auf das Kaiserschild und noch schöner zum sehr spitz ausschauendem Hochkogel mit seinen 2105m Höhe. Da hinten in der Ramsau gibt es noch den einen oder anderen Zinken, wo ich noch nicht oben war. Dem Kaiserschild und dem Hochkogel bin ich zusammen mit dem Hans und seinem Hund vor Jahren aufs Dach gestiegen. Wir sind damals zum Kaiserschild rauf, dann rüber zum Hochkogel, wo in der Mulde noch einige tiefe Restschneefelder waren, auf denen sich der Schäferhund vom Hans richtig austoben konnte, dann stiegen wir über einen steilen Grat zum Halskogel ab und mußten beinahe den Hund tragen, weil eine Stelle so steil war, daß sich der als Bergrettungshund ausgebildete Schäfer nicht mehr weiter traute. Hat dann aber doch recht gut geklappt.
In der Ramsau
Stopp am Präbichl. Schaut durch’s Weitwinkel ein wenig kurios aus, bemerke ich grade. Der Vordergrund ganz schön gestaucht und geschrumpft.
Was mir immer besonders Spaß macht, wenn ich in der Gegend um Eisenerz herum mit Auto oder Motorrad unterwegs bin ist, daß ich bei den meisten Bergen weiß, wie es oben ausschaut und was man von dort oben alles sieht. Diese wunderschönen Aussichten waren es vor allem, die mich jahrelang in die Berge zog. Und jetzt standen wir da am Parkplatz in der Ramsau und ich sah die Bergspitzen, die ich noch nicht bestiegen hatte. Grumpf. Da muß ich noch das eine oder andere Mal mit dem Rucksack rein fahren, damit das vollständig wird.
Erzbergbahn am Bahnhof Vordernberg.
Da muß man natürlich näher ran an so eine Maschine. Geht doch gar nicht anders.
Beim Eisenbahnmuseum in Mürzzuschlag gibt’s auch so eine drehbare Brücke. Die erste dieser Art hab ich als Kind bei Märklin gesehen. Seitdem faszinieren mich Eisenbahnen weltweit.
Alte Technik, die auf jeden Fall erhaltenswert ist. Unser links und grün indoktrinierter Nachwuchs denkt ja offenbar, das, was wir heute alles haben, das war schon immer da. Und vieles davon ist böse. Ihr wisst schon. CO₂ und so. Wehe, da raucht irgendwo etwas! Gar ein Schornstein? Ganz besonders pöse. Nur ein Smartfon ist nicht böse. Fast jeder hat eines. Jeder sollte eines haben. Bald wird jeder eines haben müssen, wegen Corona. Egal, was das kostet. Egal, wo das her kommt. Zahlt eh der Papa. Und der Staat, der uns alles gibt, was Papa nicht bezahlt, weiß dann immer, wo wir genau sind. Das ist ganz toll. Dann müssen wir keine Angst vor diesem bösen Corona haben. Das ist die Welt von heute. Und der Bahnhof von Vordernberg, die Erzbergbahn, das ist die Welt von gestern. Eine Welt, die immer mehr vergessen und auch verschwiegen wird. Es gab keine Entwicklung. Nichts wurde erfunden oder mühsam geschaffen. Schon gar nicht vom weißen Mann. Alles war schon immer da und alles ist für alle da. Wie Manna ist das alles vom Himmel gekommen und jeder hat ein Recht drauf.
Wie gesagt, wenn man in die Ramsau fährt, muß man auch wieder zurück, und wenn man dann wieder zurück nach Eisenerz fährt, bemerkt man erst, wie weit man da rauf gefahren ist und wie schön jetzt die Aussicht auf den Erzberg und die drum herum liegenden Berg ist. Dann tanken wir bei der A1 im Ort, womit wir nach den ersten 100km, die wir bis hierher gefahren waren, wieder so viel Benzin im Tank hatten, daß wir uns auf der restlichen Strecke keine Sorgen mehr machen brauchten. Bei mäßigem Tourentempo schafft die Ace recht locker 300km mit einer Tankfüllung, und dann ist man noch immer nicht trocken.
Aufgelassene Tankstelle bei Kammern. Ich war schon vorbei gefahren, hab dann aber umgedreht, weil ich mir dachte, “Ach, wer weiß, ob die nächstes Mal noch steht. Wird ja wohl einmal weggerissen werden”. Was muß da wohl noch los gewesen sein, als es die Autobahn noch nicht gab und hier der Durchzugsverkehr von Morgens bis Abends die Schoberpaß-Bundesstraße verstopfte. Ich kenn das noch aus den Radiodurchsagen in meiner Kindheit und Jugendzeit. Massive Stauungen am Schoberpaß und bei Niklasdorf (zwischen Leoben und Bruck) gehörten zum täglichen Wahnsinn. Heute tut sich auf diesen Straßen nicht mehr viel. Der Durchzugsverkehr rollt über die Autobahn parallel zu den alten Bundesstraßen, die nur mehr dem Regionalverkehr dienen.
Da fehlen nur noch dieses Tumbleweed, wie es in den Wildwestfilmen durch verlassene Orte rollt.
Dann ein kurzer Foto-Stopp am Scheitelpunkt der Präbichl, und als nächstes ein längerer Foto Stopp bei der Eisenbahn kurz nach Vordernberg. Ich meine damit nicht die Dampflock im Zentrum, sondern das Bahngelände beim ehemaligen Bahnhof der Erzbergbahn in Vordernberg. Ich glaub, jedem Eisenbahnfreund schlägt hier das Herz höher!
Dann Weiterfahrt nach Trofaiach und über schmale Nebenstraßen zuerst einmal einfach frontal dem klobigen Reiting entgegen, dessen höchsten Punkt, dem Gößeck auf 2214m, ich auch noch einen Besuch abstatten muß. Dann folgt die Weiterfahrt mehr nach Verdacht als nach Navi beim Golfplatz vorbei und nach Seiz, wo wir uns kurz vor Kammern wieder auf die breite B113 begeben, die uns durchs Liesingtal über Kalwang, Trieben, Rottenmann und Selztal nach Liezen bringt. Dort fahren wir Richtung Zentrum und weiter rauf zum Phyrnpaß und nach Spital am Phyrn.
Nach Rottenmann mußte ich auch abbiegen, weil ich da noch nie war, und dabei sahen wir bei der Fahrt ins Zentrum auch die alte Stadtmauer
Blick von Mitterweng nach Westen
Hengstpaß-Bundesstraße und Haller Mauer
Kurz nach dem Ortsausgang biegen wir auf eine Güterstraße ab, die uns als Höhenstraße mit wunderbaren Ausblicken zur Haller Mauer und ins Sengsengebirge rüber nach Rosenau am Hengstpaß bringt, und dann, nach der Überquerung des Hengstpaß erreichen wir wieder Altenmarkt bei St. Gallen und fahren über Weyer, Waidhofen und Kematen zurück nach Hause. So rund sechs Stunden nach der Abfahrt sind wir wieder am Ausgangspunkt dieser wunderschönen Tour.
Wünsche noch einen schönen Tag allerseits……………..