Montag, 10. Mai 2021. Wir, das sind der Fred, die Sonja und ich, treffen uns an der Tankstelle zu einer kleinen Tour. Man vergönnt sich ja sonst nichts. Ziel? Keines. Ich frag, “Wo fahren wir den hin?” “Egel”. “Gut”, sag ich, “ich hab als Ziel Freistadt ins Navi eingegeben. Kurvenreiche Strecke. Schau ma einmal, wo uns das Ding hinführt”. Dann aufsitzen, anwerfen (wie beim Militär) und abfahren.
So eine Tour, wo wir nicht wissen, wohin wir fahren, ist eigentlich recht einfach gestrickt. Wir fahren einfach mehr oder weniger den Angaben des Navi nach, und dort, wo ich keine Lust dazu hab, fahr ich mein eigenes Ding und schau, was mir das Navi als nächstes vorschlägt. Gefällt mir das, folge ich den Anweisungen, gefällt mir das nicht, folge ich der Anweisung nicht. Und so kamen wir zuerst nach Grein an der Donau, weil wir am Weg ins Mühlviertel ja irgendwo die Donau überqueren müssen, und dann irgendwie Richtung Bad Kreuzen, Münzbach und über Güterwege und andere Nebenstraßen immer weiter gen Norden, bis wir an eine Kreuzung kamen, an der ein Schild stand. Ich weiß nicht mehr, stand da “Burg Prandegg” oder “Ruine Prandegg” drauf, auf jeden Fall schau ich die Sonja an und sie schaut mich an und ich frag, “Ist das die Burg, die wir letztes Mal nicht gefunden haben?” “Ich glaub schon” sagt sie. “Na, dann schauen wir, ob wir sie heute finden” sag ich. Sonja und Fred nicken und wir fahren los.
Es stellte sich heraus, daß diese Burg eigentlich recht einfach zu finden ist. Die paar Kilometer von dem Abzweig, an dem wir das Schild entdeckten bis zur Burg, sind schön beschildert, am Schluß muß man in eine schmale Sackstraße abbiegen, die zu einem Parkplatz und von dort auf Schotter direkt zur Burg weiter führt. Und dann stehen wir dort, die Sonne scheint, wir ziehen unsere Jacken aus und stiefeln los, um die Burg zu besichtigen. Und dabei stellt sich heraus, daß diese Ruine, die Überbleibsel der ehemaligen Burg Prandegg, wunderschön aufbereitet und begehbar hergerichtet wurde und jederzeit einen Besuch Wert ist.
Jetzt gibt’s ein paar Bilder, und dann ist Schluß, weil die auf die Strecke, auf der wir Heim gefahren sind, kann ich mich sowieso nicht mehr erinnern. Insgesamt waren wir rund 250km unterwegs und haben für alles Drum und Dran ungefähr sechs oder sechseinhalb Stunden oder so gebraucht. Das war halt so eine Tour, wo der Weg das Ziel ist, und durch Zufall findet sich dann tatsächlich ein richtiges Ziel. Und es war schön!
Rast in der Nähe der Kapelle am Weberberg beim Schloß Aich
Und hier haben wir sie schon gefunden, die Burg Prandegg.
Nicht jeder unserer benützten Pfade war ein offizieller Besucherweg
Über einen Holzsteg erreicht man am hinteren Ende die Basis der Burg und sieht schön, wie der Fels ins Bauwerk integriert wurde.
Zum Abschluß gibt’s noch ein Getränk aus dem Kühlschrank (die Kasse steht auf der Bank – Selbstbedienung), wobei man sich auch noch schnell das Museum anschauen kann, daß sich in diesem Gebäude befindet, und nach einer kurzen Rast fahren wir weiter, ohne Plan und der Nase nach, irgendwie wieder zurück nach hause. Zeit spielt dabei keine Rolle.
Einen schönen Tag noch.