Am 7. Juni war ich nach ungefähr 50 Jahren erstmals wieder beim Gipfelkreuz am Peilstein oberhalb von Laimbach am Ostrong. Als Kind waren wir dort öfters, weil es viele Heidelbeeren gibt. Irgendwann war ich mit meinem Vater ganz oben beim Gipfelkreuz. Das war ein Erlebnis, das ich nie vergessen hab. Es war ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit und mein Eddie (Yorkshire Terrier) war mein Begleiter. Weil mir diese kleine Tour so gefallen hat, hab ich sie gleich drei Tage später mit Sonja (und Eddie natürlich, meinem Yorki) widerholt. Wir sind nicht genau die selbe Strecke gegangen, sondern eine Alternative, die, wie ich dann entdeckte, wohl die Route war, die ich vor so vielen Jahren mit meinem Vater ging. Abgestiegen sind wir dann auf der Strecke, auf der ich am siebenten bis zum Gipfel aufgestiegen bin.
Abmarsch bei Kaiserwetter um 9 Uhr am Ortsende von Laimbach am Ostrong, dort wo man über Münichreith nach Marbach an der Donau fahren kann. Man kann dort das Fahrzeug am rechten Fahrbahnrand auf einem Schotterstreifen abstellen und wandert dann bis zum letzten Haus raus, wo der Wegweiser zum Gipfelkreuz des Peilstein steht. Am Bild sieht man etwas rechts der Bildmitte die schroffe Gipfelregion des Kleinen Peilstein.
Hier sieht man die Wegstrecke schön eingezeichnet. Bis zur Quote 871 ist der Auf- und Abstieg gleich, ab dort folgt man einem unbezeichneten Pfad steil, aber wunderschön zum Gipfel und steig über einen bezeichneten Pfad wieder steil zum vergabelten Punkt ab.
Gleich von Anfang an zeigt der Peilstein seine Schönheiten.
Für müde Wanderer gibt es gleich nach den ersten 10 Minuten eine Rastgelegenheit
Weniger müde Wanderer freuen sich schon auf den Aufstieg durch den schönen Wald.
Nach einer netten, aber unaufgeregten Walddurchquerung beginnt ein märchenhafter Aufstieg durch steinigen Wald, wie man ihn nur im Wald- und Mühlviertel findet.
Nach knapp einer Stunde gemütlichen Wanderns haben wir den Aussichtspunkt bei der Schneidermauer erreicht. Laimbach liegt uns zu Füßen.
Durch weiteres steiniges Gelände erreichen wir die Wiese, wo sich die Wege teilen.
Hier sieht man erstmals des Gipfelkreuz ganz nah und hier kann man sich entscheiden, wie man weiter gehen will. Rechts führt ein gekennzeichneter Steig (Schwere Strecke oder sowas steht auf einem Schild) einigermaßen steil, aber nie schwierig, in Gehrichtung rechts am Gipfelaufbau vorbei nach oben. Links gibt es eine (sehr grobe und unangenehme) Schotterstraße, die über einen langen Umweg ebenfalls zum Gipfel führt und mitten durch, nahe und links vorbei am Gipfelaufbau, führt ein unbezeichneter, aber deutlich sichtbarer Steig wunderschön verschlungen und steil, aber nie schwierig oder gar gefährlich zum Gipfel. Genau den nehmen wir.
Hier ist die Wegführung des unbezeichneten Steiges in etwas eingezeichnet. Das Gelände schaut optisch nicht selten sehr steil und fast unbegehbar aus, aber bei näherem Hinsehen merkt man immer wieder, wie unschwierig man tatsächlich weiter kommt. Wer sich genug Zeit nimmt, kann dort manch Kleinod entdecken und kleine, aber feine Felszinken erkraxeln und schöne Ausblicke genießen.
Hier sind wir an einer Stelle, die von weiter entfernt ausschaut, als wäre hier Schluß mit Wandern. Ohne klettern, so schaut das aus, kommt man hier nicht mehr vorwärts. Geht man aber unbeirrt weiter, bemerkt man, daß sich ein Steig schön dem Gelände anschmiegt und sogar ein Holzgeländer (für besonders Ängstliche) Sicherheit verspricht. Man sollte sich nicht von einer Steigspur irritieren lassen, die da irgendwo einmal links abzweigt! Die führt zu einer Schotterstraße und nicht zum Gipfel!
Für Eddie ist diese Herumkraxelei auf den Felstrümmern ein riesiger Spaß.
Bei diesem Anblick wusste ich, daß wir am Weg sein mußten, den ich vor rund 50 Jahren mit meinem Vater ging. Auch damals waren wir ganz na an der Wand, die hinauf zum Gipfel führt.
Hier sollte man nicht stur dem Weg folgen, sondern sich Zeit nehmen und ein wenig herumkraxeln. Dabei bieten sich schöne Ausblicke wie dieser zum Gipfel. In dieser Wand gab es einmal einen Kamin, in dem man raufklettern konnte. Ob es das noch gibt oder ob das schon zusammengebrochen ist, weiß ich nicht. Ist ja schon ein halbes Jahrhundert her.
Man kraxelt und steigt hier so dahin und freut sich, weil das schön und lustig ist, dann biegt man um ein Eck und plötzlich……..
…….steht man vorm Gipfelkreuz. 10:49 Uhr Gipfel Kleiner Peilstein 1024m
Wir halten uns nicht lange auf, sondern wandern über die Felszinken ungefähr in Richtung Großer Peilstein weiter. Jeder Mugel, den wir sehen, wird bestiegen, und wenn es nur ein einzelner Felsklotz ist.
Auf einem Felszinken unweit vom Gipfelkreuz steht ein Bankerl und dort gibt es dann für Eddie eine Jause und wir rasten ein wenig.
Auch ein kleiner Bergsteiger hat Hunger.
Dann krabbeln wir im Wald herum auf der Suche nach dem Großen Peilstein und finden das. Sollte laut Karte der höchste Punkt sein.
Das ist ein Vermessungspunkt, der sofort bestiegen wird. Sollen 1061m sein, der höchste Punkt des Ostrong.
Eddie am Gipfel. Wer höher rauf will, muß einen Baum besteigen.
Schilderwald, der mehr zur Verwirrung als zur Orientierung beiträgt. Hier waren offenbar Beamte am Werk.
Wir finden dann nach einigem Suchen die Geländekante, an der ich vor drei Tagen (aber aus einer anderen Richtung kommend) schon stand.
Wir genießen noch ein wenig die Aussicht, dann steigen wir über den Weg, auf dem ich vor drei Tagen hochgestiegen bin, wieder ab.
13:19 Uhr. Die Zeit verging wie im Flug und wir sind wieder unten im Tal. Jetzt nur mehr über die Wiese zur Straße, dann ein Stück in die Ortschaft runter und schon ist die Wanderung wieder zu ENDE