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9. August 2021

2021. 08. 09. Voralpe–Stumpfmauer 1770m/Tanzboden 1727m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:02

Ein Tag in der Natur. Unter diesem Motto sind Sonja, Eddie und ich am Montag um gut 7 Uhr bei ungefähr 15°C und weitgehend blauem Himmel vom Parkplatz Wenten bei Hollenstein an der Ybbs zu den beiden Gipfel der Voralpe aufgebrochen. Keine neuen Welten erkunden, keine Rekorde brechen, sondern Natur und Freiheit genießen. Nirgends ist man heute so frei wie in den Bergen. Die Miesen, die sich vor allem fürchten und nicht wissen, was Freiheit ist, die bleiben unten und brüten ihre dumpfen Gedanken. Uns, den Freiheitliebenden bleiben die Berge für uns alleine.

Es hatte einen Grund, warum ich die Voralpe als Ziel ausgewählt hatte. Ich war vor fast genau 21 Jahren hier zum ersten und auch zum letzten Mal gewesen. Am 26. August 2000 stieg ich diesem Berg aufs Dach und war begeistert. Ich war von diesem Berg, vor allem von dieser Aussicht so begeistert, daß ich am Gipfel beschloß, nicht auf den zweiten Gipfel, den Tanzboden rüber zu gehen, sondern ich blieb von 9:30 Uhr bis 11 Uhr am Gipfel der Stumpfmauer sitzen und bewunderte die Aussicht. Erst, als sich auch eine Familie mit Kindern dazu gesellte, suchte ich das Weite und stieg wieder ab. So kann man das noch heute in meinem alten Tourenbuch nachlesen. Und man kann auch noch etwas anderes nachlesen. Ich konnte damals anscheinend den Zustieg über die Schotterstraße nicht leiden. Na gut, Schotterstraßen sind auch heute nicht wirklich meine Freunde. Aber genau mit dieser Schotterstraßen hatte ich heute absolut kein Problem. Sie ist relativ weich mit feinem Sand und bequem zu begehen. Gibt wesentlich schlechtere Schotterstraßen. Zum Beispiel die zum Sattel beim Almkogel.

Ich war also damals über die Schotterstraße aufgestiegen und erreichte den steilen Steig, der in den Wald und rauf zum Gipfel führt. Heute ist dieser Steig als “Hugo Zettl Steig” bezeichnet. Hugo Zettl war ein Hollensteiner, der offenbar viel Zeit seines Lebens auf der Voralpe verbrachte. Er war einer, wenn nicht der, der den Steig da rauf instand hielt und somit dafür sorgte, daß Wanderer es etwas leichter hatten, diesen steilen, langen Weg hoch zu steigen. So manch ein Bloger schreibt heute in seinem Blog, er haben diesen alten Mann bei Reparaturarbeiten getroffen (da war er 89 Jahre alt! Húgo Zettl stieg noch mit 91 Jahren auf die Voralpe!) und sei für seine Arbeit dankbar gewesen. Ich hab diesen Hugo Zettl nie gesehen oder gar kennengelernt. Aber in meinem alten Tourenbuch hab ich etwas eingetragen, daß man als Dan an diesen mir damals wie heute unbekannten Mann einordnen könnte. Ich stieg also damals diesen Stieg (der damals keinen Namen trug) hoch und kam zu einem Baum, an dem ein Gedicht genagelt war. Ich las dieses Gedicht und freute mich über diesen Steig und schrieb ins Tourenbuch “Danke guter Mann für diesen schönen Steig!”

Es gab auch noch einen weiteren Grund, warum wir heute auf die Voralpe stiegen. Sonja war als Kind mit den Eltern hier gewesen und hatte etwas unorthodox den Berg bestiegen. Heute würde man das als groben Verhauer bezeichnen, aber Papa war damals anderer Meinung. Das ist jedoch schon länger als 21 Jahre her, und diese beiden Gründe zusammen reichten gut aus, um diesen Berg als Ziel des Tages auszusuchen.

Wie gesagt gingen wir, Sonja, Eddie und ich um 7 Uhr vom Parkplatz weg und stiegen über die mir recht sympathische Forststraße ungefähr 400Hm zu einer Stelle hoch, wo man erstmals den felsigen Gipfelbereich der Stumpfmauer sehen kann und wo auch der Hugo Zettl Steig von der Forststraße in den Wald abzweigt. 

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6:52 Uhr, Abmarsch vom Parkplatz Wenten. Eddie war während der Fahrt von Amstetten nach Hollenstein ganz aufgeregt. Er wusste, es geht wieder in die Berge, und das gefällt ihm genau so gut wie uns. Er ist ein richtig leidenschaftlicher Bergsteiger geworden.

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Für unsichere Gemüter gibt’s beim Parkplatz noch einen Wegweiser…..

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….und ein Stück weiter stehen auf einer Weide diese Zottelbären herum und grasen.

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Junior war recht neugierig und kam nachschauen, was da für komische Lebewesen daher kommen.

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Zweimal kann man die Forststraße abkürzen und schöne, gut sichtbare Wegweiser weisen auf diese  Möglichkeit hin.

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Die ersten rund 400 Höhenmeter bieten relativ wenig Möglichkeit, die Gegend zu bewundern. Man befindet sich in mehr oder weniger dichtem Wald ohne Aussicht. Umso mehr freut man sich, wenn sich eine Gelegenheit bietet, so wie hier gleich zwei Mal. Hier um 7:35 Uhr, also nach rund einer halben Stunde Marsch.

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Ein paar Meter weiter ein Ausblick in einem anderen Winkel. Der Dunst hat sich unter uns aufgelöst und war nie ein Problem.

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Nach ziemlich genau einer Stunde hatten wir die ersten 400 Höhenmeter hinter uns gebracht und erreichten diese Stelle, an der man erstmals den felsigen Gipfelbereich der Voralpe sehen kann. Und genau hier zweigt auch der Hugo Zettl Steig recht forsch in den Wald ab.

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Die nächsten rund 600 Höhenmeter geht’s durchwegs relativ steil (was man erst richtig beim Abstieg registriert!) und manchmal auch steinig durch den Wald hoch. Die Orientierung ist nie ein Problem, der Steig ist immer gut sichtbar, gut markiert und zusätzlich noch mit einigen Steinmännchen kenntlich gemacht.

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Immer wieder kommt man zu kleinen Lichtungen, bei denen man sich dann an den benachbarten Bergen orientieren kann, wie weit der Aufstieg fortgeschritten ist.

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Nach rund einer halben Stunde Aufstieg durch den Wald erreichen wir um 8:21 Uhr diesen Baum, an dem ein Gedicht hängt.

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Der Verfassen ist Hugo Zettl, der sich lange Jahre um die Instandhaltung dieses Steiges kümmerte. Damals, vor 21 Jahren, kam ich ebenfalls zu einem Baum, an dem ein Gedicht hing. Ich hab keine Ahnung, ob es dieses oder ein anderes Gedicht war, weil an den Text kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich hatte den Baum als “Gedichtbaum” ins Tourenbuch eingetragen, und an diesem Gedichtbaum danke ich dem mir ungekannten Verfasser für Gedicht und Steig. Ein Hugo Zettl war mir unbekannt.

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Hugo Zettl ist 2020 im Alter von 99 Jahren gestorben, aber offenbar hat er einen, wenn nicht mehrere Nachfolger gefunden, die diesen Steig für Touristen leicht begehbar halten. Hier wäre ein Vorwärtskommen sich nicht so einfach, wenn nicht jemand mit einer Motorsäge die umgefallenen Bäume zerschnitten und dann den Weg freigeräumt hätte. Ich bin immer wieder verwundert und auch dankbar, daß sich Menschen finden, die Steige reparieren, Schutt beiseite räumen, oft nach Stürmen schwere Verwüstungen bereinigen und die Wege für fremde wie uns wieder begehbar machen.

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8:50 Uhr. Nach zwei Stunden Marsch (und vielen Pausen, weil auch Hundi öfters das Bein heben muß) haben wir schon eine nette Höhe erreicht, wie dieser Ausblick zeigt. Es geht vorwärts.

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Es ist einmal mehr, einmal weniger steil, aber langweilig ist es hier im Wald nie.

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Und ab und zu nähert man sich einer Lichtung, die etwas Aussicht verspricht.

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9:06 Uhr

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9:35 Uhr

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Jetzt ändert sich das Bild. Wir erreichen die Baumgrenze, das Gelände wird felsig, grasig und die Latschen nehmen überhand.

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Auch an Steilheit legt das Gelände nochmals zu.

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Der Königsberg (größte Höhe 1452m) liegt schon deutlich unter uns.

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Hollenstein an der Ybbs (485m Seehöhe) liegt uns zu Füßen

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Eine Kreuzotter liegt in der Sonne und genießt die Wärme. Leider haut sie sofort ab, als wir sie sehen und ich erwisch sie nur mehr mit Mühe. Schönes Tier. Und nein, ich hab vor sowas keine Angst. Die flüchtet sofort, wenn sie die Möglichkeit dazu hat. Was soll die denn mit einem 1.86m großen Typ schon anfangen? Fressen?

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Und auch diese Kugeldistel weiß sich mit ihren Stacheln vor uns zu schützen. Abhauen wie die Schlange kann die ja nicht so einfach.

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Genieße den Tag, als wäre es dein letzter.

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Na, ich schau ja noch ganz frisch aus. Pffff……..
Rasieren hätte ich mich vielleicht können.

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9:51 Uhr. Nach drei Stunden wechseln wir grade einmal die nassen Fetzen (die Luftfeuchtigkeit ist nach heftigen Gewittern in der Nacht nicht gerade gering), was Eddie sichtlich auf die Nerven geht. “Immer wieder dieses Herumgetrödel!” scheint er zu denken. Ja, ich weiß, kleiner Mann. Wir sind noch immer nicht am Gipfel. Aber das wird schon. Wir haben ja alle Zeit der Welt.

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Die steinerne Katze als Wegmarke für rund 1000 Höhenmeter Aufstieg. Ich bin allerdings, wie viele andere auch, der Meinung, daß ist eine Maus und keine Katze!

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Hollenstein an der Ybbs liegt jetzt gut einen Kilometer unter uns.

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Der begraste lange Bergrücken im Bild rechts hinten ist der Hegerberg mit der Lärmerstange 1477m als höchstem Punkt, einem unserer nächsten Wanderziele. Wir hatten die Gelegenheit, uns wichtige Wegmarken genau anzuschauen, weil Markierungen gibt es da drüben keine. Karte, Kompass und ein guter Riecher müssen genügen.

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Von hier aus ist auch erstmals der Gipfel der Stumpfmauer zu sehen. Wenn man genau hinschaut, sieht man das Gipfelkreuz.

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Am Weg zum Gipfel wird es jetzt richtig alpin. Ganz ungewohnt nach so viel Wald.

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Eddie führt wieder einmal.

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Pffff, ist nicht mehr weit. Nur mehr durch die Latschengasse.

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Nanu? Na, ist nicht so schlimm.

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Glei haumas……….

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10:36 Uhr. Geschafft. Wir sind am Gipfel. 21 Jahre ist es her, daß ich hier war. Damals war ich eine Stunde schneller heroben, dafür hab ich nicht halb soviel gesehen. Wir genießen jede Minute in der Natur.

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Wir strahlen wieder einmal, als wären Ostern und Weihnachten an einem Tag.

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Den da hab ich, ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, liegen gelassen. Auf der Rückseite stand etwas von “Erinnerung an Papa und Opa”.

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Die Gipfelschau: Hegerberg (links der Kamm)

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Gamsstein. Da sind wir erst vor kurzem gesessen und haben hier herüber geschaut. Jetzt schauen wir rüber.

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Das Kreuz steht nicht genau im höchsten Punkt. Man kann aber hier gemütlich zwischen den Latschen herum latschen und steht dann sicher irgendwann am höchsten Punkt. Aber Vorsicht, das Gelände ist hier schmal und es geht überall recht steil abwärts.

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Da hinterm und unterm Gipfelkreuz liegt Hollenstein an der Ybbs. Und viel weiter hinten in dieser Richtung liegt Amstetten, wo wir her kommen. Den Sonntagberg mit seiner Basilika kann man bei diesem Wetter sogar schön erkennen. Die Auflösung der Bilder reicht aber nicht, um das zu sehen.

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Und damit wir nicht all zu entspannt werden und vielleicht einschlafen, wie mir das vor 21 Jahren passiert ist, schauen wir zu unserem nächsten Ziel rüber, dem Tanzboden, dessen Gipfelkreuz auf 1727m steht. Wir müssen dann über den Kopetzkysteig in diese Einsattelung runter und drüben in der freien Rinne, die man von hier rechts vom felsigen Kamm gut sehen kann, wieder rauf. Wir sind schon gespannt, wie dieser Steig ausschaut.

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Aber zuerst einmal Eintrag ins Gipfelbuch. Mach ich nicht immer. Ich weiß ja, wo ich war und anderen kann es egal sein.

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11:07 Uhr. Nach einer halben Stunde verlassen wir den Gipfel der Voralpe und marschieren Richtung Kopetzkysteig. Wir sind schon gespannt, wie das ausschaut. Gelesen hab ich ja drüber, aber wie schaut das wirklich aus? Über manche Wege werden ja heutzutage Schauergeschichten erzählt, die glaubt man ja nicht, wenn man diese Wege selber kennt. Über den Rauen Kamm am Ötscher zum Beispiel, über den Wasserfallweg, über den Südwandsteig am Pfaffenstein oder über den Aufstieg zur Riegerin, um nur einige zu nennen. Na ja, wir werden ja gleich sehen.

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Jetzt wird es spannend. Wie geht das weiter?

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Schau, schau. Eine mäßig steile Schottergrube. Die Sicherungen sind wohl für den Winter gedacht? Ich geh lieber am Gras, daß rutscht trotz Feuchte nicht so wie das Geröll.

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Wir finden den Weg recht witzig, aber manchmal denk ich mir, ob da nicht ein Helm von Nutzen wäre, damit dir nicht ein Stein von oben auf den Schädel fliegt? Die vielen Steine am Weg nach unten liegen da ja nicht zufällig. Na ja, no risk, no fun.

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Durch diese hohle Gasse muß er kommen.

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11:17 Uhr. Kaum zehn Minuten vergangen und wir sind schon wieder so weit unten. Irgendwie schade. Aber das schaut eigentlich noch weit aus bis da rüber.

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Der Wegweiser, der uns beim Zurückgehen den Umgehungsweg zeigen wir und dahinter die steile Schotterritschen, in der wir herunter kamen.

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Da guckst du aber! Hat mich kurz an das Loch in der Kremsmauer erinnert. Das ist aber kein Loch im Fels. Der rechte Felsklotz hat sich anscheinend, wenn man sich das anschaut, irgendwann vor weißderTeufelwievielen Jahren zum anderen Felsen rüber gelehnt.

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Unser Aufstiegsweg ist schön zu erkennen. Pfffff…………..

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Der Gamsstein ist immer links neben uns. Zumindest am Weg zum Tanzboden. Beim Rückweg wäre es von Vorteil, wenn er sich rechts von uns befindet.

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Rückblick zur Stumpfmauer. Junge, Junge, schaut das schon weit aus.

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Ich muß zugeben, irgendwie hab ich die rund 1400 Höhenmeter bis hier her schon ein wenig (oder mehr) zu spüren begonnen. Ich bin da hoch gekeucht, hab auf den Boden geschaut, weil ich mir gar nicht ausdenken wollte, wie weit das noch sein könnte (hat ja grade noch so weit ausgeschaut!) und komm zu diesem Viehgatter. Ich mach es auf, Sonja und Eddie schlüpfen durch, ich mach wieder zu, und mit Blick auf den Steig geh ich weiter. Ich hatte mir grade gedacht, “Wie weit wird das wohl noch sein? Vom letzten Blick nach oben schätze ich noch 100 oder 150 Höhenmeter?” Wir lachen noch über das Viehgatter, ich schau hoch und sehe………..

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……….das Gipfelkreuz des Tanzboden vor mir! Nach der Bodenwies hab ich heuer schon zum zweiten Mal richtig blöd geschaut, weil ich vorm Gipfelkreuz stand, ohne es zu wissen. Diesmal hat mir aber niemand auf die Schulter getippt, um mich aufmerksam zu machen. Ich bin ganz von alleine draufgekommen. Ist das nicht ein Beweis dafür, wie entspannt ich mich in der Bergwelt bewege? Andere mögen dazu hirnlos sagen. Mir egal.

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Gipfelfoto am Tanzboden. Jetzt wissen wir auch, wie es hier herüben ausschaut.

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Blick zurück zur Stumpfmauer

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Blick zum markanten Großen Buchstein, zur Tieflimauer und Tamischbachturm. Die Aussicht ist grandios, mein Gedächtnis, was genau was ist, nicht mehr so besonders. Das wäre mir früher nicht passiert. Grrrrr……..

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Auch die nordwestliche Nachbarschaft schaut nicht uninteressant aus. Ich meine die Berge, versteht sich.

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Bilder mit Gipfelkreuz statt Dame.

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Eddie ist mit seinen kurzen Beinchen genau so weit gegangen wie wir und er fühlt sich ganz offenbar noch immer prächtig. Zu trinken und zu fressen haben wir genug mit, zum Knuddeln ist auch immer wer da, Herz, was willst du mehr?

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Jetzt könnte man dem Kamm entlang weiter gehen bis Altenmarkt bei St. Gallen, oder hier absteigen und dann rüber zum Frenzsattel, wo man dann wieder nach Hollenstein zurück könnte. Wenn man sich auskennt oder vorher mehr Zeit eingespart hätte. Aber das alles wäre heute nicht wirklich machbar, weil aus Altenmarkt keine vernünftige Verkehrsanbindung nach Hollenstein existiert und uns der Frenzsattel unbekannt ist. Machen könnte man viel, wenn man Gewalttouren liebt und sowas gut plant. Heute gehen wir lieber zurück und steigen dort ab, wo wir herauf gekommen sind.

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Vielleicht sollte ich jetzt einmal kurz eine Besonderheit erwähnen? Auf dieser Karte sind in violetter Farbe die Landesgrenzen eingezeichnet. Die Tour zur Stumpfmauer und Tanzboden führt genau an die Grenzen von Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. Es gibt sogar einen Punkt, an dem sich alle drei Landesgrenzen treffen. Wo das genau ist, kann ich nicht sagen. Ich hab vergessen, darauf zu achten. Es soll dort eine Art Monument oder sowas geben, um auf diesen Umstand hinzuweisen. Wir müssen dran vorbei gerannt sein.

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Schluck………., was für ein Anblick. Die Natur bringt schon wunderbare Dinge hervor. Diese Bergwelt ist ein Wahnsinn. (hähä…..)

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12:16 Uhr. Und noch eine Weile Pause………….

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12:54 Uhr, wir sind am Rückweg in die Senke. Der Gamsstein schaut fast aufdringlich zu uns herüber.

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Und immer wieder wunderschöne Ausblicke.

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Wir nähern uns wieder der “Lucken”, wie das offiziell heißt. Diesmal von unten.

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Der Tanzboden ist schon wieder weit weg.

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13:17 Uhr. Und schon sind wir wieder beim Wegweiser, der uns diesmal den Weg zur Umgehung der Stumpfmauer zeigt. Wir begeben uns auf eine längere und recht hübsche Hangquerung.

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13:36 Uhr. Rückblick zur Stumpfmauer. Jetzt kommt noch die steinerne Maus und dann der Abstieg.

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Der Abstieg ist wesentlich unangenehmer als der Aufstieg. Es ist teilweise noch immer recht feucht und rutschig. Einmal haut es mich auf die Fresse, weil ich offenbar unterm Dreck auf eine Wurzel gestiegen bin. Wir spüren jetzt auch schon die Länge der Tour in den Knochen. Nur Eddie zeigt noch keine Anzeichen von Ermüdung. Beim Runtergehen fällt mir erst richtig auf, wie steil dieser Wald größtenteils ist.

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Endlich sind wir wieder am Ende des Steiges angekommen. Jetzt kommt uns die Forststraße, die nicht steil und nicht hart ist, sehr gelegen.

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16:48 Uhr. Nach fast genau zehn Stunden und etwas über 1400 Höhenmeter sind wir wieder unten. Wir hatten richtig Spaß bei dieser Tour, haben viel gesehen, viel erlebt und einen tollen Tag in der Natur verbracht. Das ist eine ganz andere Herangehensweise als früher und ich hab eine riesige Freude damit.

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So schaut man normal aus, wenn man vom Friseur kommt und nicht nach zehn Stunden am Berg, gnädige Frau! Da kommt man sich ja blöd vor, wenn man total verschwitzt und zerzauselt daneben steht! Kruzifix, weil’s war ist!

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Dann hab ich noch eine Möglichkeit gesucht, unseren Berg abzubilden. Die beste Möglichkeit wäre beim Jagdhaus im Sandgraben gewesen, aber das war mir jetzt zu weit. Allerdings hab ich dann beim Parkplatz in Hollenstein diesen Anblick gesehen und hab angehalten. Und hier zeigt sich unsere Voraple in ihrer ganzen Pracht. Nicht so spektakulär wie von gewissen anderen Seiten, aber schön und groß. Es ist schön, wenn man da steht, rauf schaut und weiß, daß man da grade vorhin noch oben war. Und somit war eine lange und schöne Bergtour auch seelisch abgeschlossen.

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Karte zur Tour.

Einen schönen Tag noch allerseits…………….

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