Strecke: Amstetten – Sonntagberg – Lueggraben – Windhaag – St. Leonhard am Wald – Urlbachgraben – Hubberg – Ybbsitz – Kleine Kripp – Opponitz – Hollenstein – Sandgraben – Lassing – Palfau – Großreifling – Hieflau – Radmer an der Stube – Radmer an der Hasel – Hieflau – Großreifling – Weyer Markt – Waidhofen an der Ybbs – Kematen – Heim
Kilometer: rund 250km in rund sechs Stunden
Ich bin heuer gar nicht so wenig mit meinen Motorrädern gefahren, obwohl man davon kaum was lesen kann. Es waren aber eher kurze und nur manchmal längere Touren auch bis zu fast 400km am Tag, weil mich dieser blöde Ischiasnerv so genervt hat. Ich hab es überwunden und mir tut nix mehr weh. Super, kann ich nur sagen. Wie neu. Und weil die Guzzi, neben der XJR zu den beiden Motorrädern gezählt hat, auf denen ich am schlechtesten sitzen konnte, war es an der Zeit, damit wieder einen Runde zu drehen. Wir haben uns bei mit daheim getroffen und dann bin ich noch auf die Idee gekommen, “Fragen wir den Fred, ob er mitfährt!”
Gesagt, getan. Nach eine wenig Plaudern und Kaffee trinken sind wir nach 11 Uhr weggefahren. Da ich vorne fuhr, hab ich mir eine Strecke ausgesucht, bei der wir viele Berge sehen, die wir in letzter Zeit gegangen sind oder vor haben zu gehen, und da auch der Fred gerne auf Bergen herum latscht, war das für keinen ein Problem.
Fahrt vom Lueggraben rauf nach Windhaag. Grade vor uns auf der gegenüberliegenden Seite die Basilika Sonntagberg
Am Weg von St. Leonhard am Wald in den Urlbachgraben
Rast beim Treffenguthammer in Hollenstein. Dahinter die Voralpe
Promau, Blick zur Voralpe mit Stumpfmauer und Tanzboden
Palfau mit dem Gamsstein
Rast bei der Ennsbrücke vor Großreifling
Blick zum Tamischbachturm
Wir fahren in Hieflau über die Brücke und folgen dann meinem Gedächtnis nach dem Weg zum Ortsteil Zwanzenbichl. Ich will wissen, ob ich den Weg finde, der uns zum Lawinenbeobachtungsstation bringen könnte, an der ich seit der Besteigung des Tamischbachturm einen Narren gefressen hab. Ich will unbedingt dorthin und bin dabei, Kleinigkeiten wie den Zustieg so nebenbei zu erkunden. Und wir finden den Anfang des Steiges auch tatsächlich recht schnell. Hier ein Blick ins Steirische, den sicher nur wenige kennen werden, weil da, wo wir mit den Motorrädern standen, praktisch nie jemand hin kommt. Da muß man hin wollen.
Blick über Enns und Hieflau ins Steirische
Hier ist auf einer großen Holzwand auch eine recht gute Karte angebracht, auf der die Beobachtungsstation eingezeichnet ist. Auch die Lage des Waagspeichers ist hier eingezeichnet, den man vom Gipfel so schön sehen kann.
Wenn man in Hieflau am Parkplatz gegenüber des Bankomat stehenbleibt, kann man sich schön den Tamischbachturm und den Mitterriegel anschauen, auf dem die Station steht.
Fahrt ins Radmertal und erster Blick auf den Lugauer (2217m)
Wir fahren bis in den hintesten Winkel des Radmertales, wo nur mehr die Parkplätze für die Wanderer zu finden sind und schauen von hier direkt zur Lugauerplan hoch. Nachdem wir am nächsten Tag ohnehin vor hatten, eine Wanderung zu unternehmen, sagte ich zu Sonja, “Was ist, steigen wir morgen dem Lugauer auf’s Dach?” Auch der Zeiritzkampel und die Überschreitung zum Lahnerleitenspitz wäre in Frage gekommen. Das sind schöne Touren, die ich vor vielen Jahren schon gemacht hab und gerne wiederholen würde. Aber es kam alles anders.
Das Radmertal ist eine Sackstraße. Fährt man da hinein, muß man am selben Weg wieder raus. Beim Zurückfahren können wir hier schön in den wilden Bereich der Kaiserschildgruppe schauen. Wir wissen noch nicht, daß wir dem Kaiserschild am nächsten Tag noch wesentlich näher sein würden.
Die wunderschön gelegene Walfahrtskirche zum Heiligen Antonius in Radmer an der Stube, dahinter schaut noch der Lugauer hervor.
Und hier war dann für eine Weile Endstation. Ich hab dann ungefähr eine dreiviertel Stunde (gefühlt fünf Stunden) den Tschobber (dem das Benzin ausging) und die Tasche vom Fred (der mit Sonja um Benzin nach Eisenerz fuhr) bewacht und ein wenig über den Sinn des Lebens nachgedacht. Dafür wurde ich anschließend mit einer warmen Leberkäsesemmel und einem Orangensaft belohnt. Und nachdem der Tschobber wieder lief, war alles wieder gut.
Bilder, die man halt macht, wenn man grade nichts besseres zu tun hat.
Nachdem der Tschobber bei der Tankstelle vor Großreifling wieder vollgetankt war, fand sich noch dieser bezaubernde Anblick, dann fuhren wir ohne weiter Pause heim. So eine gemütliche Wanderung mit den Motorrädern ist ab und zu wirklich Labsal für die Seele.