Der Dreieckberg mag aufgrund seiner geringen Höhe für viele unbedeutend sein, nichts desto Trotz sind seine Wege, seine Wälder, je nach Jahreszeit, unbeschreiblich schön und kurzweilig. Der Dreiecker ist jederzeit einen Ausflug Wert.
Am 11. 11. sind wir wieder einmal zum Dreieckberg nach Gaming aufgebrochen, weil wir vor hatten, einen Weg zu gehen, den wir noch nicht kannten. Aufstieg über den Seidlsteig und Abstieg gleich hinterm Gipfelkreuz auf einem Steig, den ich bis vor kurzem noch nicht einmal gesehen hatte. Ich stand mit Eddie beim Gipfelkreuz und genoss den schönen Tag, als neben mir ein Herr aus dem Busch trat. Sozusagen. Ich war recht erstaunt und frug, ungläubig auf den Weg starrend, den ich bisher noch nie gesehen hatte, wo er den her komme? “Von da unten” war seine nicht wirklich überraschende Antwort, “aus der Hofstatt” oder so, fügte er dann hinzu. Und da war klar, diesen Weg musste ich beizeiten auch erkunden. Und genau an dem Tag, als der Fasching begann (dabei laufen wir doch schon gut eineinhalb Jahre wie die Dodeln maskiert herum!), haben wir, Sonja, Eddie und ich, diesen uns unbekannten Weg erkundet.
12:20 Uhr, Abmarsch ohne Gepäck, nur mit zwei kleinen Flaschen Wasser für Eddie ausgerüstet. Es ist relativ kalt (rund 3°C) und neblig. Es geht gleich von Anfang an recht forsch in den Wald hoch.
Seidlsteig, benannt nach dem Gaminger Lehrer Hein Seidl, der sich hier mit großer Hingabe, ähnlich wie eine andere Gaminger Legende – Werner Tippelt, herumgetrieben haben soll.
Zuerst geht’s einmal nicht all zu steil bis zu einem alten Forstweg hoch und dann steiler bis zu einer neueren, breiten Schotterstraße, die man quert.
Ab hier wird es wirklich interessant. Der Verkehrslärm der Bundesstraße beginnt zu verstummen und der Weg führt teilweise recht steil einem feschen Waldgrat entlang aufwärts, wobei dickes Wurzelwerk immer wieder wie Treppen eine Aufstiegshilfe schafft.
Genau unter uns die Nebeldecke und dann der blaue Himmel. Ein Traum.
Der Abstieg über den langen Grat bis zum Gittermast der Hochspannungsleitung ist leicht zu finden und kaum zu übersehen. Unser Steig, den wir heute gehen wollen, verbirgt sich unscheinbar hinter Hein Seidls Gipfelbank.
Der anfangs unscheinbare Weg entpuppt sich als prächtiges Steiglein, daß in seinem Verlauf noch recht steil werden soll.
Immer wieder folgen wir einem schön ausgeprägtem Kamm mehr oder weniger steil abwärts.
Hier wird es teilweise kräftig steil, und weil der Boden dick mit Laub bedeckt ist, zeigt sich das recht rutschig.
14:18 Uhr. Und wieder einmal bricht ein schöner Steig brutal und steil zur Forststraße ab. Hier war eine Leiter als Abstiegshilfe befestigt, die nicht mehr begehbar ist. Daneben hat jemand einen Steig aus der Böschung gearbeitet, auf dem man leicht zur Forststraße absteigen kann. Anderenfalls wäre da runter kommen eine ziemliche Sauerei. Das ist höher, als es da auf den ersten Blick ausschaut.
Strecke vom Start über den Gipfel bis zur Leiter
Blick durch den Nebel in die Gamingrotte
Da ist er ja, der Hochspannungsmast, an dem sich die Wege wieder teilen.
Ab hier folgen wir einem mäßig steilem Steig über einen schön ausgebildeten Grat direkt zum Kirchstein.
Blick vom Kirchstein über Gaming
Ab jetzt folgen wir dem Gaming-Rundwanderweg Richtung Kienberg
15:49 Uhr. Nach rund dreieinhalb Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Eine wunderschöne, wenn auch relativ kurze Wanderung geht zu ENDE.