Am Dienstag, dem 18. Jänner bin ich nach nur sechs Tagen in den Weißenbach und zum Hütterkogel zurückgekehrt, hab gemeinsam mit Eddie, meinem Yorkie, den Gipfel bestiegen und anschließend eine für mich neue Route im Abstieg und Rückweg genommen. Für die Tour ab Weißenbachgraben bis zurück zum Ausgangspunkt haben wir, inklusive schauen und über einhundert Fotos schießen genau 2 Stunden und 45 Minuten gebraucht, inklusive An- und Abfahrt nach und von Waidhofen vielleicht dreieinhalb Stunden. So kleine Ausflügen erfreuen Herz und Seele und lassen den Alltag vergessen, und sie halten fit.
Der Ausgangspunkt war genau der selbe wie am 12. Jänner. Links am Parkplatz das Auto abgestellt und rechts gleich neben dem Brückenpfeiler geht der Steig zum Bahndamm und zum Grat hoch los.
Wegstrecke vom Weißenbachgraben zum Gipfel
12:00 Uhr. Ich hab mir einen Gürtel mit Tasche für zwei kleine Getränkeflaschen (eine für mich, eine für Eddie) umgeschnallt und eine leichte Umhängetasche mit Gore Tex Jacke, Handschuhen und Stirnband. Den Hut hab ich gleich beim Abmarsch aufgesetzt, damit ich was sehe.
Die Bedingungen sind im Gegensatz zum 12. Jänner ganz anders. Erstens ist Mittag, zweitens haben wir um die 2°C im Plusbereich und drittens ist es stark bewölkt. Und viertens ist der Schnee im unteren Bereich vollkommen weg und es waren herbstliche (oder frühlingshafte) Bedingungen. Dafür haben die Schneerosen schon geblüht. Beim letzten Mal waren die Blüten noch geschlossen. Hier Blickrichtung Waidhofen und zum Schnapper, an dem der Weg runter zum Weißenbach führt.
Was sofort auffällt: Es kracht nicht unter den Schuhen, weil nichts gefroren ist und die Schneerosen blühen. Und jetzt gehen wir ganz einfach dem Grat folgend gemütlich zum Gipfel des Hütterkogel
Der erste Blick zum Gipfel. Das schaut viel weiter aus, als es tatsächlich ist. Allerdings hab ich hier schon die Gore Tex Jacke und die Handschuhe angezogen. Eiskalter Wind hat aufgefrischt.
Blick zum Glatzberg 904m rüber. Da waren wir letztes Mal drüben.
Hier liegen auch die ersten Schneereste, so kalt ist es.
Manche Bäume haben ihre Wurzeln sichtbar außen verankert wie das Centre Pompidou (deswegen auch La Raffinerie genannt) die Installation
Jetzt sehen wir den Gipfelbereich schon wesentlich näher, dafür wird unser Pfad auch immer anfälliger für starken Wind und damit Kälte
12:43 Uhr. Gipfel in Sicht. Ein Stück noch. Hier ist der Boden schon gefroren und hart.
Hier ist es relativ steil und eisig. Ich bin unheimlich froh, daß ich die Gore Tex Jacke mitgenommen hab. Den Pulli, der gewärmt hätte, hab ich daheim gelassen.
Schöner Ausblick zum Sonnberg
13:05 Uhr. Gipfel Hütterkogel 836m
Strecke vom Gipfel zurück zum Weißenbachgraben
Nach einer ganz kurzen Rast geht’s schon wieder weiter runter in die Senke und weiter zum Sendemast. Seit dem letzten Schneefall war hier keiner. Es gibt weit und breit keine Spuren.
13:18 Uhr. In nur 13 Minuten sind wir bei diesem Sendemast. Das ist der Mast, dem wir letztes Mal keine Beachtung schenkten und deshalb den Pfad nach unten nicht fanden. Was ja kein Problem war, weil wir halt auf der Ostseite durch den Wald abgestiegen sind. Irgendwie hat mich das aber trotzdem geärgert und heute weiß ich den richtigen Weg.
Direkt unterm Sendemast beginnt, ganz genau wie in der Karte eingezeichnet, ein selbst im Schnee deutlich sichtbarer Trampelpfad nach unten…..
..und dieser Trampelpfad führt direkt zu diesem zweiten, scheinbar etwas größerem Sendemast. Ab hier führt eine breite Schotterstraße nach unten zum Sattel, an dem sich die Wege kreuzen.
Hier sieht man rüber zum Holzerbauerkreuz und zum Beginn des Anstieges auf den Glatzberg
Wir gehen zum Hof Grestenberg auf 712m runter.
Jetzt sind wir genau am Sattel beim (offenbar aufgelassenem) Gehöft Grestenberg auf 712m, wo wir auch letzte Woche schon waren. Diesmal gehen wir nicht zum Holzerbauerkreuz weiter, sondern gleich rechts runter zum Hof Meixenberg.
Ich hab keine Karte mit. Zur groben Orientierung nehme ich die Opentopomap am Mobiltelefon, weil Empfang hab ich hier überall hervorragend. Aber eigentlich braucht man hier nicht viel Hilfsmittel. Irgendwo steht überall etwas angeschrieben. Andererseits ist natürlich eine Karte besser, wenn man ortsfremd ist, so wie ich. Maixenberg hat mir bis grade eben gar nichts gesagt. Was nützt einem ein Schild, wenn man nicht weiß, wo man sich befindet? Dabei fällt mir der blöde Bilderwitz ein, wo ein Mann auf allen Vieren durch die Wüste kriecht und zu einer großen, weißen Tafel kommt, auf der in der Mitte ein Punkt und ein Pfeil eingezeichnet sind mit dem Hinweis “Sie befinden sich genau hier!”
Das schaut bei genauerem hinschauen sehr verlassen aus.
Blick zum Hof Meixenberg. Dem Weg kann man, wie er auf alten Karten eingezeichnet ist, nicht folgen, weil dort eine großen Garage steht. Man muß links herum gehen, aber auch das ist als Ziehweg eingezeichnet.
So geh ich halt links um das kleine Häuschen (das offenbar bewohnt ist, weil ein Auto dort steht) herum dem Gehegezaun entlang nach unten und komm……..
….unterm Hof herum an…….
…diesen Schlawinern (Lamas) vorbei, die mich nach anfänglicher Scheu neugierig beäugen. Vielleicht haben sie sich über meinen freundlichen Gruß “Buenos Dias, Muchachos” gefreut? In Südamerika, der Heimat dieser Hombres, wird ja auch spanisch gesprochen. Es ist ja nicht so, daß ich spanisch könnte, aber die Kleinkamele (Alpaka und Vicuna) in Peru schienen sich immer zu freuen, wenn ich sie so begrüß habe.
Sehr interessanter Blick zum Sonnberg hinüber. Da sieht man schön den Verlauf des Hauptkammes und seine Verästelungen.
Ein letzter schöner Ausblick Richtung Gaflenz, dann geh ich in einem furchtbar dreckigem Hohlweg runter in den Wald.
Eine lange Querung führt in den Wald.
Diese Sperre soll verhindern, daß von unten jemand unbefugt das Grundstück befährt.
So schaut der Weg dann weiter abwärts aus.
Schaut eher so aus, als wäre hier seit der Besatzungszeit keiner mehr gefahren.
Die Zivilisation hat uns wieder.
Wir stiefeln über die Schienen der Rudolfsbahn, steigen zur Bundestraße ab und folgen ihr nach Waidhofen und bis zum Eingang des Weißenbachgrabens.
Offenbar stehen in Waidhofen Wahlen vor der Tür…
….und so tut halt jeder, was er kann, um an den Futtertrog zu kommen. Alle versprechen wie immer alles und halten nichts.
Meistens hält nicht einmal der Schofkas, was er verspricht, weil es hier gar nicht so viele Schof gibt wie Schofkas. Aber gut ist er trotzdem.
Verbündete Städte, die ebenfalls gegen alles mögliche kämpfen. Gegen das Klima, gegen Corona, gegen Hirn und Verstand.
14:41 Uhr, Eingang zum Weißenbachgraben. Wir sind wieder zurück. Am Parkplatz tauschen wir noch ein paar Worte mit einem Wanderer, der grade von seiner kleinen Tour zum Hütterkogel zurückgekommen ist, dann fahren wir Heim und essen was ordentliches. Schofkas hatte ich leiden nicht zu hause.