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18. Februar 2022

2022. 02. 18. Ysperklamm – Druidenweg und Kaltenberg 1004m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 20:38

Das Wetter war nicht so toll, die Vorhersage ebensowenig, ergo, wenn man was machen will, beschränkt man sich auf etwas kleineres, und da kam die Ysperklamm im Waldviertel grade gelegen. Ist ja noch gar nicht so lange her, daß wir an einem nicht so tollen Tag im Februar einen kurze, aber  tolle Runde in der Stillsteinklamm bei Grein an der Donau gedreht haben. Zweieinhalb Stunden waren wir unterwegs und hatten viel Spaß.
Ich kenn die Ysperklamm ja, und daher meinte ich, diese Tour wird ebenso wie die Stillsteinklamm halt nur ein kleiner Ausflug und wir sind schnell wieder zurück am Ausgangspunkt. Ich hatte auch praktisch nichts mitgenommen, vom Wanderstock und dem Gürtel mit zwei kleinen Trinkflaschen für Eddie und mich einmal abgesehen. Die Durchwanderung der Klamm war sehr schön, aber kurz, dafür wurden wir auf den beschilderten Druidenweg aufmerksam und dachten, “Was immer das auch sein mag, das machen wir, weil grade Zeit ist!” Und weil wir halt so furchtbar neugierig sind, haben wir durch Zufall auch den Kaltenberg bestiegen, der sich dann als Tausender herausstellte, also ein Berg, der mehr als eintausend Meter hoch ist. Teufel auch, damit hatten wir nicht gerechnet. Ich meine, es ist ja egal, wie hoch das Ding ist, wo wir da zufällig und nur aus reiner Neugierde rauf steigen, aber wenn das dann auch noch etwas mehr als 1000m hoch ist, dann ist das doch lustig. Zumindest für uns einfachen Leut.

Ausgangspunkt war der Eingang zur Ysperklamm, der sich gleich neben der Gaststätte “Forellenhof” befindet. Im Sommer kann dort der Teufel los sein und man bezahlt auch Eintritt, im Winter ist man oft alleine, Eintritt bezahlt man keinen und der Forellenhof ist auch geschlossen. Das Wetter war nicht schlecht, die Vorhersage bunt gemischt, die Temperatur bewegte sich um oder etwas über dem Gefrierpunkt. Abmarsch war einige Minuten vor 9 Uhr.

Mit der Ysperklamm verbinden mich ja schöne Erinnerungen aus meiner Kindheit. Ich kann mich nicht erinnern, wie alt ich war, als ich erstmals mit meinem Vater die Ysperklamm besuchte, aber es muß wohl vor 1971 gewesen sein, denn wir hatten, soweit ich mich erinnere, noch kein Auto. Vater bis 1971 ausschließlich Motorrad. Wir waren mit Bahn und Bus zu Besuch bei den Großeltern mütterlicherseits, die ein kleines Stück außerhalb von Laimbach am Ostrong wohnten, und von dort wanderten mein Vater und ich über Kammerbach und Stangles zum Eingang der Ysperklamm, durchwanderten diese auf und abwärts und wanderten dann wieder gemütlich zurück zum Haus der Großeltern. Das waren zusammen so etwa zwanzig Kilometer. Wie oft wir das machten, weiß ich nicht mehr, an zwei solche Wanderungen kann ich mich allerdings gut erinnern. Das muß ungefähr auch die Zeit gewesen sein, wo ich mit Vater erstmals am Peilstein war, dem höchsten Punkt des Ostrong, der sich genau über dem Haus meiner Großeltern befindet. Letztmals war ich vor ungefähr drei oder gar vier Jahren mit meinem Cousin aus Wien hier. Wir sind da allerdings nur durch die Klamm gewandert und wieder zurück. Von einem Druidenweg oder sowas hatte ich damals keine Ahnung.

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8:56 Uhr Parkplatz Forellenhof. Wanderschuhe anziehen, Gürtel mit Trinkflaschen, Wanderstock und Hund an die Leine, dann Abmarsch. Sonja ist wie immer dabei.
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Da waren wohl einige, die keinen Hut mit hatten zum Draufhauen und hingen dann die Wanderschuhe an den Nagel. Oder so.
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Los geht’s.

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Wissenswertes aus der Infobox der Ysperklamm
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Typisch für’s Waldviertel die zahlreichen Granitblöcke im Wald.
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Braunes Wasser! Muß man sich einmal vorstellen! Ein Wunder, daß das noch nicht verboten wurde. Bei unserer politischen “Elite” ist alles möglich. Offenbar war noch keiner von den Grünen (die grüne Khmer) in der Ysperklamm.
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Ganz müde Gesellen können schon hier auf gemütlichem Weg zurück zum Forellenhof absteigen und sich dort ein kühles Bier reinziehen. Fittere Wanderer gehen noch bis zum oberen Ende der Klamm.
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Hier, ungefähr bei Halbzeit (der Klamm alleine) ist auch Gelegenheit für eine Rast in schöner Umgebung eingerichtet.
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Dreihundert Höhenmeter und rund zwei Kilometer sind es vom Eingang bis zum oberen Ende der Klamm. Je höher wir kommen, desto kälter wird es und desto mehr Schnee und dann auch Eis liegt am Aufstiegsweg.
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Jetzt sind auch schon die Holzstiegen vereist und man muß aufpassen.
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Noch nicht einmal eine Stunde ist vergangen und wir sind am oberen Ende der Klamm. Es war wunderschön, aber ein bissl wenig. Grade zum Aufwärmen. Nachdem dort am Ende aber nochmals dieser Druidenweg beschildert war, folgten wir dem einfach weiter hoch in den Wald und warteten drauf, wie das wohl weiter geht.
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Zuerst folgen wir diesem verschneiten Waldweg aufwärts. Der Druidenweg ist durchwegs sehr gut beschildert, wobei diese Beschilderung im Südosten des Steiges etwas nervig und verwirrend wird, weil immer wieder etwas von einem Peilsteinblick angezeigt wird, aber immer wieder in unterschiedlichen Richtungen. Am besten, man hat eine eigene Karte mit dabei.
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Waldviertler Steinpilz oder Granitpilz
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Entlang des gesamten Druidenweges sind weite Aussichten selten, sofern man den Wanderweg nicht verlässt. Hier, relativ am Anfang dieses Druidenweges ist eine dieser raren Gelegenheiten mit einem Ausblick runter zum Eingang der Klamm und in den Süden des Waldviertels.
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Ich hatte schon die ganze Zeit nach links oben geschaut, weil mir schien, daß dort der Berg zu Ende wäre. Genau hier an dieser Weggabelung, an der wir dem Schild und dem Steinmann zufolge nach rechts abbiegen sollten, meinte ich zu Sonja, “Was ist, schauen wir da hinauf, ob man da was sieht?” Und dann sind wir los gestiefelt. Zuerst einfach so etwas rechts nach oben durch den Wald, immer dem Licht entgegen. Bald erreichten wir eine verschneite Forststraße, die wir überquerten und in den immer tiefer verschneiten Wald immer steiler nach oben stiegen, halb links vor uns eine kleine Mulde zwischen zwei Kuppen, von denen die rechte Kuppe die höhere zu sein schien. Ergo folgten wir unserem Gefühl und stiegen nach rechts hoch. Knapp unterhalb der Kuppe, die sich als Kahlschlag entpuppte, zog wieder eine verschneite Forststraße den Hang von Norden kommend hoch und schlängelte sich um die Gipfelkuppe herum gen nordwesten den Hang wieder runter. Ausblick gab es keinen Nennenswerten, wenn man vom gegenüber liegenden Wald absieht, den man schön im Blickfeld hatte. Daheim, auf der Karte, wusste ich sofort, wo wir da waren und daß es sich dabei um den mit 1004m höchsten Punkt des Kaltenberges handelte. So kam es, daß uns unsere Neugierde einen Tausender-Gipfel bescherte, von dem wir ansonsten gar nichts gewusst hätten.
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Das liegt da irgendwo am Weg nach oben herum.
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Das hab ich von einem Grantiblock aus fotografiert, den ich für den höchsten Punkt der Gipfelkuppe hielt und was offenbar der höchste Punkt des Kaltenberg war.
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Triumph am Kaltenberg,. Nur wer auf einen Baum kraxelt, ist hier höher.
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Noch einer der raren Aussichtspunkte weiter südlich gelegen als der erste.
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Phallus und Vulva. Ich hab mich gefragt, wie viele sich extra deshalb die Mühe machen, hierher zu gehen, und dabei ist wieder einmal die Phantasie mit mir durchgegangen.
Er daheim zu seinem bösen Weib: “Schatz, gehen wir in die Ysperklamm?”
Sie: “Na, von mir aus. Besser als ins Wirtshaus”.
Und dann, wenn sie diese Tafel erreichen – Sie: “Du alte Drecksau, jetzt weiß ich, warum die unbedingt hierher wolltest!”
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Wir mögen schöne Wälder
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Darum hat es uns auch nichts ausgemacht, daß hier bei Druidentreffpunkt kein Druide anwesend war. Weder Miraculix noch Zaubertrank und auch kein Waldviertler Druide mit einem Humpen Most. Einfach nix.
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Links im Fels die stehende Schale.
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Waldorf & Statler
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Einsiedelei?
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Bei jeder sich bietenden Gelegenheit erzählen sie dir hier einen vom Pferd, oder vom Druiden.
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Wir sind überall, wo es mit Hund möglich war, raufgekraxelt und haben uns gespielt wie die Kinder.
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“Du heiliger Bimbam” hab ich mir gedacht, jetzt sind wir sogar in einem heiligen Bezirk.
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Das ist die Sphinx aus dem Waldviertel. Steht zumindest drauf.
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”Ein Weiblein steht im Walde, ganz still und stumm,………..” und fragt sich “Wieso so viel Steine rundherum?”
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That’s Me in the Corner……….
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Wieder am Boden der Tatsachen zurück………..
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Der Aufstiegskamm zum Großen Peilstein 1061m, den man aus Altenmarkt begehen kann, ist hier schön zu sehen. Links unterm höchsten Punkt sieht man die Nase des Kleinen Peilstein 1024m, wo das Gipfelkreuz steht.
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Wann ist zum letzten Mal jemand durch diese Tür gegangen?
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Wann und wer hat letztes Mal durch dieses Fenster geschaut?
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Wir wandern auf Asphaltstraßen, Feldwegen und über Wiesen zurück zum Ausgangspunkt und beenden nach 4 Stunden 30 Minuten und einem Höhenunterschied von etwas über 500m im Auf- und Abstieg unsere Tour.
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Unser Abstecher zum Gipfel

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