Strecke: Amstetten - B121 – Waidhofen an der Ybbs – Weyer – B115 – Admont (Pause) – L713 Kaiserau 1100m – Trieben – Hohentauern 1274m – Möderbruck (Taktisch Tanken) – Pöls – Weißenkirchen – B77 – Obdacher Sattel 955m – Twimberg – B70 – Packsattel 1169m – Stampf – Packer Stausee – Oberer Herzogberg – Löckerkeuschenweg – Jägerschuster Kapelle – Aiblweg – Mittlerer Herzogberg – Stauseebrücke Edelschrott – Köflach – B77 – Gaberl 1547m – Meranstraße – Kleinlobming – Großlobming – L504 – L553 – St. Lorenzen bei Knittelfeld – Alte Bundesstraße bis St. Michael – B113 – B115 – Vordernberg – Präbichl 1226m – Eisenerz (Tanken, Pause) – B115 – Hieflau – Altenmarkt – Weyer – Waidhofen an der Ybbs – Kematen an der Ybbs – Amstetten
Streckenlänge: 435km
Wetter: Frühtemperatur um 8 °C. Ab Twimberg (Lavanttal in Kärnten) warm für dünne Handschuhe (Teilweise Griffheizung)
Auch wenn drüber nix im Blog steht, waren wir heuer schon einige Kilometer unterwegs. Teilweise sogar Runden mit über 300km am Tag. Das sind aber meist keine geplanten Runden sondern das ergibt so so, während man fährt. Es war ja bis vor ein paar Tagen grundsätzlich nicht warm. Tageshöchstwerte um die 10°C waren schon als sehr warm zu bezeichnen, aber uns hat das nichts gemacht. Ich fahr jetzt im Winter mit Textil, statt mit Leder, dann passt eine ordentliche Thermo-Unterwäsche und ein warmer Pullover drunter, und es zwickt auch nach vielen Kilometern nirgends. Meine Lederkombis sind Größe 50, aber trotzdem ich noch immer recht schlank und rank bin, ist das Leder schon recht knapp. Mehr als ein hauchdünnes Shirt (a Leibal) würde ich da nicht mehr drunter anziehen, sonst müsste ich eine Entscheidung treffen. Entweder ich, oder das dicke Leiberl? Eines von beiden hat dann keinen Platz mehr.
Wir hätten ja eigentlich eine Bergtour vorgehabt, aber in den letzten beiden Tagen hab ich wieder einmal, mir tut ja im Gegensatz zum letztem Jahr nichts mehr weh (Scheiß Ischiasnerv!), am Haus bzw. am Grundstück gefuhrwerkt und ein paar Verschönerungen angebracht, die ich mir schon im letzten Jahr vorgenommen hatte, die aber, sie oben, nix geworden sind. Ich konnte stundenlang wandern ohne Schmerzen, aber wehe, ich hätte mich bei der Arbeit irgendwo hinsetzen müssen oder längere Zeit gebückt stehen. Entweder die Rettung oder die Feuerwehr hätte mich wieder grade richten müssen.
Jo, und nachdem es in den letzten beiden Tagen gegen Mittag oder sogar schon am Vormittag angenehm warm wurde, was ja ganz ungewohnt war, hatte ich gefragt, wie es wäre, wenn wir statt der Wanderung eine große Runde mit den Motorrädern fahren? “Könnte von mir sein!” meinte Sonja. Und dann hat, wie es der Teufel will, auch noch der Fred angerufen. “He, Oida, wos is? Foa ma wieder amoi a Runde?” “Nau, na, ned! Kaunst morgen mitfahren, waunst wüst!”
Und so sind wir gegen neun Uhr zuerst zum Fred aufgebrochen und dann ging die Tour los, von der es hier einige Bilder gibt.
Vom Packstausee bis Köflach hab ich ehrlich gesagt nicht viel Ahnung, wie wir da hingekommen sind. Ich bin dem Navi nachgefahren und die Gegend war schön. Den Weg hab ich dann aus den GPS Daten der Bilder rekonstruiert, aber ohne GPS würde ich da wohl nie wieder hinfinden. Wir sind am Berg, der in die Ortschaft Köflach führt, seitlich rausgekommen und ich hab noch lachend gesagt, “Schauts einmal, da komm ich normal runter, aber so wie heute bin ich noch nie nach Köflach gefahren”. Alle anderen Streckenabschnitte sind für mich alte Bekannte, die ich seit Jahrzehnten kenne, die ich aber nichts desto trotz sehr gerne zumindest einmal im Jahr fahre. Meist in Verbindung mit Klippitztörl, das ich heuer zugunsten des schon lange nicht mehr gefahrenen Obdacher Sattel ausgelassen hab.
Oben: Kurzer Halt am Buchauersattel. Vor uns die Berg um Admont, hinter uns (unten) der Buchstein 2224m
Obligatorischer Fotostop in Weng, Blick zum Gesäuseeingang, Großer Buchstein, Hochtorgruppe (Bildmitte) und Admonter Reichenstein/Sparafeld (ganz rechts)
An der selben Stelle, wo wir unsere Motorräder abgestellt haben, ragt hinter uns die Haller Mauer mit Großer Pyhrgas 2244m (links) und Scheiblingstein 2197m (rechts daneben) auf.
An der Tankstelle in Admont gibt’s nicht nur einen recht guten Kaffee, sondern, wenn man will, auch einen hervorragenden Leberkäse und frische Semmerl. Der Ausblick auf die Haller Mauer ist gratis.
Diese Rechtskehre bei der Auffahrt Kaiserau ist eigentlich, sofern man es nicht recht eilig hat, ein Pflichtstop. Fred und dahinter die Haller Mauer.
Das selbe an der Südseite der Kaiserau. Pflichtstop beim kleinen Parkplatz in der Linkskehre mit Blick zu den Rottenmanner Tauern. Dort haben wir im letzten Jahr den Großen Bösenstein 2448m und seine kleineren Brüder bestiegen.
Nächster Fotostop Kärnten/Lavanttal/Autobahnbrücke kurz vor Twimberg. Die Brücke ist 165m hoch und hat eine Spannweite von 1097m.
Kurvenorgie auf der Pack Straße
Blick zum Pack Stausee. Man hätte von hier aus die Möglichkeit, auf einer kleinen Straße zum Stausee zu fahren. Das hatte ich aber eigentlich gar nicht vor. Allerdings schaute es von hier so aus, als wäre der See zugefroren, was die Sache reizvoll machte. Wir sind noch einige Kilometer bis runter zur Stampf gefahren, wo man auch zum Hirscheegger Sattel (Schotterstraße und nur im Sommer empfehlenswert!) fahren könnte. Dort hab ich mich dann entschieden, zum See zu fahren und die Folge davon war die verschlungene Fahrt bis Köflach auf Straßen, von denen ich bisher weder gehört noch gelesen hatte. Jetzt machte sich das taktische Tanke in Möderbrugg bezahlt, weil Tankstellen sind in dieser Gegend rar.
Der Stausee liegt von der Hauptstraße einige Kilometer abseits und ist auf einer recht schmalen Straße zu erreichen. Wir stehen hier auf der Staumauer und bestaunen die Eismassen unter uns.
Blick an der Staumauer entlang (Auslaufseite) nach unten.
Am anderen Ende der Staumauer finden wir ein (im Moment geschlossenes) Gasthaus und einen schönen Gastgarten mit Blick direkt zum See.
Hier ist im Sommer bestimmt gemütlich sitzen.
Da oben sitzen und herummeckern geht gar nicht. Da muß ich auch rauf.
Wir sind dann der Straße neben dem Stausee bis zum Ende des See und weiter in unbekannte Weiten Kärntens gefolgt und haben dabei dunkle Wälder und lichte Höhen erkundet (die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat, wäre jetzt etwas übertrieben).
Dank GPS Daten weiß ich, was das ist. Das ist die Jägerschuster Kapelle in unmittelbarer Nähe des Herzogbergtunnel, der dann unter uns den Weg kreuzt.
Die Gegend da wird als Mittlerer Herzogberg bezeichnet.
Diese Brücke führte uns über eine seltsame Landschaft, die mich an die Gegend um Pontebba erinnerte.
Schaut aus, wie in Italien. Viel Flußbett und wenig Fluß. Zumindest, wenn nicht grade Schneeschmelze ist.
Das hier hat aber, wie ich dann an diesem Schild am andern Ende der Brücke sehe, einen ganz anderen Grund. Das ist die Brücke über einen Stausee, in dem grade nix gestaut wird. Kann man sicher auch den Fischbestand leichter nachzählen, wenn kein Wasser drinnen ist.
Wir mußten dann einmal ein wenig Gas geben, damit was weiter geht, weil die Zeit immer weiter Fortschritte machte und wir einfach wegen unserer Spielereien nichts weiter brachten. Dieses Bild entstand schon bei der Auffahrt zum Gaberl.
Auch hier liegt, wie überall, in den Nordhängen noch haufenweise Schnee. Am Scheitelpunkt vom Gaberl sind wir gar nicht stehen geblieben, weil eh nichts geräumt war. Wir hätte gar nicht stehenbleiben können.
Fotostop auf der Nordseite des Gaberl am Abzweig nach Kleinlobming.
Da geht’s in einen schattigen Graben runter, aber weil grade ein Rollerfahrer hoch kam, wussten wir, man kann hier fahren. Das ist keine Hauptverkehrsstraße, sie wurde aber vor ein paar Jahren verbreitert und erneuert. Früher war das ein hundsehlendiger, rumpeliger Weg hier herauf (oder runter).
Parkplatz an der Nordrampe des Präbichl mit Blick auf den Erzberg und den Eisenerzer Reichenstein 2165m
Selber Parkplatz, anderer Berg. Pfaffenstein Südwand.
Das war unser letzter Fotostop. Unten in Eisenerz haben wir nochmals getankt, eine Leberkäsesemmel verdrückt, ein wenig gerastet und sind dann ohne ein weiteres Mal anzuhalten Heim gefahren. Ich war dann zwar einigermaßen müde, aber die Tour war toll! Dann bis zum nächsten Mal.