Ausgangspunkt: Eisenerzer Ramsau Parkplatz Pichlerhof auf rund 1000m Seehöhe.
Strecke: Parkplatz Pichlerhof – Lasitzengraben – Teicheneggalm 1600m – Teicheneggsattel 1680m – Kragelschinken 1845m – Teicheneggsattel – Wildfeld 2043m – Spikekogel 2040m – Stadelstein 2070m – Ochsenboden rund 1700m – Hochalmhütte – Lasitzengraben – Parkplatz
Dauer der Tour: Nicht ganz 8 Stunden mit allen Pausen und Blödsinnigkeiten.
Dienstag, 26. Oktober 2022 am frühen Morgen.
Der Nebel liegt wie Stoßsuppe im Tal von Vordernberg, über den Berggipfeln hängen dicke Wolken. Für uns heißt es jetzt Abschied nehmen von der Latschen Stub’n am Präbichl. Wir packen unseren Krempel ins Auto und frühstücken ordentlich, dann kommt der Abschied und die Abfahrt. Wir fahren nach Eisenerz runter und in die Ramsau.
Wir parken ein Stück oberhalb des Pichlerhof bei dieser Tafel und bereiten uns auf die Tour vor. Rucksack auf den Rücken, Eddie an die Leine und es kann los gehen.
8:43 Uhr. Bei diesen Tafeln gibt es noch letzte Informationen, falls es noch Unklarheiten geben sollte.
Viele schöne Tage in den Bergen beginnen auf einer Schotterstraße. So auch dieser. Wir folgen der Straße eine ganze Weile bergauf….
… und kommen an diesem Abzweig vorbei, von dem wir einige Stunden später nach Vollendung unserer Rundwanderung wieder raus kommen werden.
Diese Hütte erinnert mich dran, daß ich eigentlich noch eine gute Stunde sägen könnte. Oder zwei.
Wir hatschen zwar noch immer auf der Schotterstraße, aber langweilig ist es deshalb nicht.
Langsam, aber nur ganz langsam, gewinnen wir an Höhe.
Da vorne sind gelbe Schilder zu sehen, ergo muß da ein Steig abzweigen.
Aha, wir sind am richtigen Weg.
Brücke über einen der Quellbäche des Lasitzenbach, der wiederum nach einem sehr kurzem Leben schon beim Pichlerhof unten in den Ramsau Bach fließt.
9:43 Uhr. Hier entspringt eine Quelle und an einem Holzstock hängt, mit Schnüren am Henkel befestigt, ein Krug aus Glas.
Da kann ich gar nicht widerstehen und muß das sofort ausprobieren. Schmeckt köstlich!
Jetzt kommen wir in den Bereich, wo man etwas mehr sieht als Wald und das wird kurzweiliger. Rechts hinten unverkennbar der Pfaffenstein.
Eddie ist energiegeladen und auch ich bin schon erwacht. Das da über uns ist wohl der Stadelstein, unser letzter Berg für heute. Aber bis dahin ist es noch ein schönes Stück.
Teicheneggalm auf 1600m in Sicht.
Wir rasten hier ein wenig und genießen die Rundschau.
Da ist es für eine Weile ganz gut auszuhalten.
Laut Schild noch 45 Minuten zum Kragelschinken. Da bin ich aber gespannt.
Blick über die Alm zu Kaiserschild und Hochkogel 2105m
Der Weg ist hier immer gut beschildert, nur einmal muß man aufpassen. Bei einem Abzweig ohne Schild muß man sich, sofern man auf den Kragelschinken will, rechts abzweigen, sonst geht man einen Umweg. Das oben grade vor uns ist schon der Latschenbewachsene Kragelschinken.
Jetzt sehen wir zum ersten Mal auf die andere Seite gen Süden
Von hier aus sind es über den Kragelschinken noch 3 Stunden bis zum Brunnecksattel. Dieser Teichegg-Sattel, auf dem wir hier jetzt stehen sowie der Kragelschinken sind Teil des Weitwanderweges “Von Reichenstein zu Reichenstein”, der sich vom Eisenerzer Reichenstein über eine Entfernung von 45km (Angaben variieren) bis zur Mödlinger Hütte unterm Admonter Reichenstein zieht und ausdauernde Wanderer mit Kletterfähigkeiten erfreut. Weite Teile dieser Ochsentour sind auch für den ausdauernden Durchschnittswanderer leicht zu bewältigen.
Keine 200 Höhenmeter mehr. Einfach nicht hinschauen und losmarschieren.
Rückblick im Weitwinkel. Das da drüben ist das Wildfeld und dahinter der Stadelstein. Die sind um 200m höher als unserer hier.
Der Hochkogel wird immer schöner zu sehen……
…. und auch das Ende von unserem Mugel rückt immer näher.
Gipfel in Sicht! Eddie und Sonja voraus, ich hinterher.
Der markante Lugauer 2217m mit seinem Doppelgipfel von der Breitseite.
Ich könnte hier nicht sagen, was was ist.
Blick zum südöstlichen Nachbarn, unseren nächsten Zielen. Die weite Fläche des Wildfeld und dahinter der spitze Stadelstein. Auf geht’s!
Gleich sind wir wieder im Sattel unten.
Da sind wir wieder. Und jetzt auf der anderen Seite hinauf.
Das schaut jetzt nicht mehr ganz so gemütlich aus wie zum Kragelschinken hinauf.
Hinter uns wird es immer grandioser….
Der Kragelschinken wird immer kleiner. Wie weit ist es noch hinauf?
Au weia. Die Wiesen sind hier verdammt steil.
Aber wir kommen der Sache immer näher. Schritt für Schritt.
Plötzlich stehen wir auf einer Hochweide.
Das ist der nordwestlichste Ausläufer der Hochfläche vor dem Abbruch zum Teichenegg-Sattel. Natürlich müssen wir da sofort hin stapfen und runter schauen.
So schaut das aus. Vielleicht nicht recht viel anders als vorher, aber wir waren da und haben runter geschaut.
Beim Blick zu Kaiserschild und Hochkogel ist jetzt aber nix mehr im Weg.
In dieser Richtung sollte irgendwo das Almkreuz……äh….. ich meine das Gipfelkreuz des Wildfeld sein.
Ah ja, da ist es ja. Gleich hinterm Weidezaun. Wenn du am Gipfel über Weidezäune und Kuhfladen steigst, dann weißt du, was deine alpinistische Leistung war. Ich bin mir aber nicht sicher, ob da heutzutage noch Kühe stehen. Fladen haben wir nicht gesehen.
An Schildern fehlt er hier nicht. Eine Ampel könnte man vielleicht noch installieren.
12:52 Uhr. Gipfel Wildfeld 2043m
Hier ist unser weiterer Weg zum nächsten Gipfel, dem Stadelstein, zu sehen, und weil der Weg nordwestlich am Spikekogel vorbei führt, ist für uns sofort klar, da müssen wir auch hinauf. Nicht, weil da etwas besonderes droben wäre, sondern weil er da ist.
Jetzt sehen wir zum ersten Mal ungehindert hinüber zum Eisenerzer Reichenstein. Sogar die Reichensteinhütte ist zu sehen.
Auch den da kann ich nach kurzem überlegen sofort einordnen. An dem sind wir schon oft mit den Motorrädern vorbei gefahren, wenn wir im Liesingtal waren. Das ist der Reiting mit dem Gößeck 2214m als höchstem Punkt. Der steht auch schon seit über 20 Jahren auf meiner Liste. Aus dieser Perspektive hab ich ihn allerdings noch nie gesehen.
Wir sind schon wieder unterwegs. Zuerst müssen wir in die kleine Einsattelung runter und dann steigen wir sofort am Kamm fast entlang eines Weidezaunes zum höchsten Punkt über die Wiese.
Gemächlich stapfen wir vom Wildfeld durch die Senke und über die Wiesenhänge zum Spikekogel hoch.
Spikekogel 2040m. Vielleicht nicht sonderlich spektakulär, aber wir waren hier!
Der Blick zu Hochkogel und Kaiserschild ist aber wunderschön. Links davon sind noch der Tamnischbachturm und der Lugauer eindeutig zu erkennen. Im Original waren Kleinigkeiten wesentlich eindeutiger zu erkennen als am Bild.
Besonders fasziniert hat mich diese Ansicht des Zeiritzkampel und der Admonter Berge (Reichenstein, Sparafeld und Kalbling) Letztere aus einer total ungewohnten Ansicht. Bis da hinüber zur Mödlinghütte unterm Reichenstein reicht der Weitwanderweg vom Eisenerzer Reichenstein aus gehend über den gesamten Höhenzug hinweg.
Wieder herunten vom Spikekogel (der im Abstieg schnurgrade aus in Richtung Stadelstein ganz einfach zu begehen ist), streben wir dem letzten Gipfel unserer heutigen Tour entgegen, dem relativ steilen Zinken des Stadelstein.
Der Aufstieg hier erinnert mich hinterher stark an den Sparafeld in Admont. Ein scharfer Grat, dessen Verlauf beim Aufstieg schlecht zu sehen ist und dem man deshalb, und weil der Weg unter der Schneide liegt, lieber fern bleibt. Wenn man dann oben ist und zurück schaut, weiß man, wo man beim Abstieg geht. Sicher nicht am Weg sondern genau am Grat, weil viel, viel schöner!
13:37 Uhr. Gipfel Stadelstein 2070m Zum Gipfelkreuz muß man hier ein Stück nach unten gehen.
Das ist der Grat, an dessen Abbruch wir im Abstieg gehen. Sogar die Form ist fast gleich wie die am Sparafeld, nur das Gelände in der Flanke am Sparafeld ist (glaub ich) erheblich steiler.
Blick vom Gipfelkreuz zur höchsten Stelle.
Blick zum (für einfache Wanderer wie wir es sind) unnahbaren Schwarzenstein 1953m. Wie man den offenbar relativ “einfach” besteigen kann, wird HIER beschrieben.
Blick zu Reichenstein (Eisenerz) und Reiting
Hier hinterlassen wir zur Abwechslung wieder einmal unsere schriftlichen Spuren.
Ab jetzt geht’s (fast) nur mehr runter. Hier am Grat runter bis zum Wegteiler (etwas undeutlich zu sehen) und dann rechts dem steilen Hang entland Wegspuren (nicht rechts abzweigen, wenn man direkt zum Parkplatz kommen will) zum Ochsenboden absteigen. Bis zum Ochsenboden ist der Weg (zumindest bei guter Sicht) recht einfach zu finden.
Wenn man ein wenig Ausschau nach diesem gelben Wegweiser im Hang hält, kann man den Weg zum Ochsenboden (oder auch weiter zum Linseck, wenn man will) kaum übersehen.
Schon nach recht kurzer Zeit haben wir schon wieder ein schönes Stück zurück gelegt.
Relativ steil geht’s da eine Weile grade runter in Richtung Ochsenboden. Hier kann man sich gleich drauf einrichten, daß man sich da unten eher nach rechts hält und nicht gradeaus, weil man (recht schlecht markiert) dort zur Hochalmhütte queren muß.
Hier kann man sich beim Abstieg die Lage der Hütte rechts einprägen, weil man da hin muß und die Wegfindung am Ochsenboden ein wenig mau ist.
Rechts vom Nebelkreuz ist der Ochsenboden. Rot eingekreist ist eine Hütte, die man finden muß. Von dort ist der weitere Weg zur Hochalmhütte und zurück runter zum Parkplatz ein Kinderspiel.
Das ist die Hütte, zu der nur sehr blasse Markierungen führen, die man aber finden muß.
Dann folgt man einfach den Wegweisern
Hier quert man einen steilen Hang und hört ab und zu komische Geräusche. Diese Geräusche stammen, man sollte es kaum glauben, von einer Brücke unten in der Ramsau, die scheppert, wenn ein Auto drüber fährt.
Sollte man im Frühjahr auf Schneeverwehungen treffen, oder man möchte einen nörgelnden Tourenpartner zum Schweigen bringen, dann könnte diese Haue hilfreich sein.
Nach der Querung durch den Wald gibt es wieder eine schöne Aussicht in die Ramsau.
Einmal ein ganz anderer Blickwinkel zum Kragelschinken.
Das ist zwar eine private Hütte, aber Getränke sind eingekühlt im Wasser und eine Preisliste gibt es auch. Ob das allgemein zugänglich ist oder nur für geladene Gäste, weiß ich nicht.
Mit toller Aussicht folgen wir einem verwachsenden Fahrweg.
Waldorf & Statler. So jung kommen wir nicht mehr zusammen.
Dann beginnt ein Steiglein, daß sich zu einem richtig tollen Steig entwickelt.
Nochmals ein Blick zurück zum Kragelschinken.
Das ist der Abzweig auf der Forststraße, den wir beim Aufstieg links liegen ließen. Jetzt kommen wir genau hier herunter.
Zum Schluß kommt man noch an einer für Skitourengeher interessanten Tafel vorbei.
Um 16:10 Uhr haben wir wieder den Parkplatz in der Ramsau in Sicht und die Tour ist beendet.
Alle sind wieder gesund und wohlauf herunten angekommen, wir ziehen uns um……
…. und genießen dabei noch einmal die schöne Aussicht auf den Erzberg. Dann fahren wir Heim.