Donnerstag, 17. November 2022. Wir hatten ausgemacht, daß wir heute irgend etwas mit wandern unternehmen, weil meine Nichte (mein Lieblingsschlumpfi) aus Wien zu Besuch bei mir ist. Irgend etwas, was nicht sonderlich weit und schon gar nicht sonderlich steil sein sollte, weil die Tanja zwar recht sportlich ist, aber Berge nicht unbedingt ihre Welt sind. Idee: Die Gemeindealpe vom Zellerain aus. Das ist nicht besonders weit und schon gar nicht technisch anspruchsvoll, aber landschaftlich wunderschön. Sofern das Wetter mitspielt. Letzteres ist ein Faktor, den man nicht beeinflussen kann. Wir hatten beschlossen, zu gehen, egal, welche Witterung wir an der steirisch-niederösterreichischen Grenze vorfinden. Wir, das sind Tanja, Sonja, Eddie und ich.
10 Uhr am Parkplatz Zellerain (Gasthaus leider geschlossen). Wir sind abmarschbereit. Temperatur rund 3°C und stark bewölkt.
Zuerst einmal geht’s einer Forststraße entlang aufwärts bis zur Wiese beim Höchbauer (aufgelassen).
Beim Höchbauer steigt man über eine relativ steile Wiese, einer Traktorspur folgend, zum Waldrand hoch. Bei guter Sicht kann man von unten auch eine Stange mit einem Schild erkennen, das den Weg durch den Wald weist.
Hier folgen wir dem anfangs recht steilen Steig, der uns quer durch den Wald zur ehemaligen Brunnsteinalm bringen wird.
Unser Schaf hält sich recht wacker und ist bei der Brunnsteinalm angekommen.
Wir queren die Wiese und folgen weitgehend der Schotterstraße bis zur Hütte beim Eisernen Herrgott. Genau vor uns ist die Gemeindealpe zu sehen.
Langsam, aber sicher rücken wir der Gemeindealpe näher.
Vor uns sehen wir schon die Haller Hütte in der Brach auf 1468m
Jetzt kommt als nächstes die Engstelle, bei der wir kurz einige Höhenmeter absteigen, um sie dann sofort wieder zurück zu gewinnen. Unser Ziel ist jetzt nicht mehr weit entfernt und ab jetzt ständig zu sehen. Das spornt an.
Blick zurück über die Haller Hütte direkt zum schneebedeckten Dürrenstein. Links sind noch der Fadenkamp und die ebenfalls schneebedeckten Gipfel des Hochstadel und der Riegerin zu erkennen.
Abstieg in der Engstelle. Das Gelände hier ist für Stadtbewohner eher ungewohnt.
Jetzt sind wir am breiten, begrasten Rücken angelangt, auf dem sich wunderbar wandern lässt. Immer genau vor uns ist der Gipfelaufbau der Gemeindealpe.
Im Rückblick unser Aufstiegsweg. In Bildmitte sehen wir die Wiese der Brunnsteinalm, ganz links der Westgrat des großen Zeller Hut mit dem Gipfel. Links im Hintergrund Fadenkamp und Hochstadl. Ein Stück weiter unter uns kommt Schlupfi gemütlich nach.
Wir nützen die Zeit für eine Rast und schauen uns die Gegend an, die trotz Bewölkung märchenhaft schön ist. Vielleicht auch grade wegen der Bewölkung.
Wir haben das Gipfelplateau erreicht und marschieren an den eher unschönen Aufbauten des Senders und der Skianlagen vorbei zum Gipfelkreuz.
Kurz vor erreichen des Gipfelplateau haben wir unsere GoreTex-Jacken angezogen und Mützen aufgesetzt, weil es hier recht windig und kalt wird. Noch dazu hat es zu schneien begonnen. Hier kämpfen wir uns grade durch die Latschen zum Gipfelkreuz vor. Im Winter ist hier alles so tief verschneit, daß von den Latschen absolut nichts zu sehen ist. Man geht hier im Winter eben bis zum Gipfelkreuz.
Tiefblick zum Erlaufsee und nach Mariazell. Die Sicht verändert sich jetzt sehr schnell. In rascher Folge wechseln sich Nebel und eher klare Sicht ab und sind ein Schauspiel für sich.
Wir haben den Latschenriegel durchbrochen
Tanja, Sonja und Eddie im Schneetreiben am Gipfel
Die Bedingungen wechseln im Minutentakt und es wird immer kälter. Trotzdem ist es hier jetzt wunderschön.
Eddie, Tanja und der durchgeknallte Onkel
Leichtes Zoom: Die Zeller Hüte und dahinter der Hochschwab.
Bildmitte die Brunnsteinalm, links dahinter Fadenkamp und Hochstadl, in Bildmitte der spitze Lugauer, links und rechts davon die Gesäuseberge und die Eisenerzer Berge. Man kann sich kaum satt sehen, obwohl es windig und kalt ist.
Aber es nützt ja alles nichts, wir sind schon wieder beim Abstieg
Heute geht hier alles so schnell. Der Himmel wird schon wieder blau, es ist nicht mehr windig oder kalt. Hier beim Jagdunterstand rasten wir einmal eine Weile, mampfen Palatschinken und Bananen und Eddie bekommt Futter. Hinter uns die Gemeindealpe.
Im Süden hinter den Zeller Hüten scheint sich allerdings schon wieder was zusammen zu brauen.
Wir überwinden wieder die Mulde bei der Engstelle
Blick vom Eisernen Herrgott westlich an der Gemeindealpe vorbei über die Ötschergräben nach Nordosten. Die Felsen in Bildmitte sollten die Brandmäuer sein, wenn ich nicht irre.
Aber auch von hier müssen wir uns wieder los reißen und wir stapfen wieder an der Hütte vorbei nach unten.
Auch überm Erlaufsee ist der Himmel jetzt blau.
Blick über Brunnsteinalm und Erlaufsee nach Mariazell. Links im Hintergrund sollte der Göller 1766m sein, rechts am Bildrand die Tonion 1699m.
Wir queren wieder durch den Wald in Richtung Höchbauer
Hier rasten wir ein paar Minuten…
… und bewundern die schöne Landschaft
14 Uhr. Wir waren bis hier her vier Stunden unterwegs und haben viel erlebt. Bis zum Parkplatz sind es nur mehr fünfzehn bis zwanzig Minuten gemütlicher Marsch, dann ist die Tour beendet. Es waren wieder einige wunderschöne Stunden in der Natur und ich hab mich besonders gefreut, daß Tanja mitgekommen ist. Schlumpfi, ich würde mich freuen, wenn du wieder einmal die Zeit findest, mit uns eine Runde zu drehen. “Gehen wir wieder einmal zum Kircherl?”
Ps.: Genau bei dieser Tour hab ich Depp mein Mobiltelefon und damit auch den Knipsomat daheim liegen gelassen. Sonja, Tanja, danke für die Bilder. Bussi Maus.