Strecke: Jet Tankstelle Waldheim – B1 Amstetten – Oed bei Amstetten – Strengberg – L6249 Klein Erla – B123a – St. Pataleon – Mauthausen – A3 – Perg – Grein – Persenbeug – Klein Pöchlarn – B209 Donaubrücke – B1 – Kemmelbach – Amstetten – Ludwigsdorf – Mauer – Tankstelle Weißes Kreuz – Heim
Streckenlänge: 160km
Wetter: Teils bedeckt, teils starker Nebel, teils fast wolkenlos und sonnig bei Temperaturen von 3°C bis 10°C
Noch am 20. Dezember hatten wir ordentliche Minusgrade und eine nette Schneelage, aber plötzlich änderte sich die Witterung, es wurde warm mit Temperaturen erstmals seit längerem über 0°C und es regnete. Auf den kleineren Bergketten in unserer Umgebung liegt in Höhenlagen von gut 800m kein Schnee mehr. Vorher waren da noch Zustände wie in Sibirien anzutreffen und wir hatten selbst bei -21°C noch Spaß. Das hatte aber nichts mit Motorradfahren zu tun. Der Kälte nach zu urteilen war die Motorradsaison 2022 beendet. Das galt zumindest bis zum Wetterumschwung und noch viel mehr bis zur kleinen Weihnachtswanderung am 25. Dezember, also gestern. Gestern am Nachmittag, wir waren grade bei der Heimfahrt von der Wanderung zum Spindeleben, war der Himmel fast gnadenlos blau und es war (gefühlt) recht warm. Und wie wir bei der Heimfahrt einen kleinen Umweg über Konradsheim nehmen, bleib ich stehen und frag den Fred, was er von einer kleinen Motorradtour am Montag hält, falls das Wetter nochmals so sein sollte wie heute. Die Frage war, wird es nochmals so schön und schlägt der nächste Wetterumschwung zu und wir haben wieder Minusgrade?
11:30 Uhr bei rund 7°C. Wir sind abfahrbereit und düsen jetzt zum Fred.
Ankunft beim Fred. Angezogen wie Michelin-Männchen und mit Heizgriffen haben wir keine Angst, daß uns kalt werden könnte. Die Frage ist nur, was wird es mit dem angesagten kalten Nebel werden? Von unserem Standpunkt aus könnte man meinen, im Westen wäre es schöner und im Osten eher stark bewölkt, ergo beschließe ich, wir fahren zuerst tanken und dann auf der Einser Bundesstraße gen Westen.
Wir sind zur Jet in Waldheim tanken gefahren und dann zur Autobahnauffahrt bei Amstetten-West. Von dort aus folgten wir der Einser Bundesstraße in Richtung St. Valentin. Ungefähr beim Abzweig nach Wallsee hat der Nebel begonnen, der immer dichter und dichter wurde, wobei auch, wie könnte es anders sein, die Temperaturen in den Keller gingen. Grade vor der Ortstafel Strengberg, der Ort liegt wie der Name sagt auf einem Berg, hörte der Nebel wieder auf und am westlichen Ortsausgang fanden wir diesen zauberhaften Ausblick vor. Schäfchenwolken und Dunst über uns, dicker Nebel unter uns. Ab der Strengberg Westausfahrt sanken dann nebelbedingt die Temperaturen bis 3°C, die Sicht war sehr bescheiden und bei St. Pataleon war mir danach, den Hut drauf zu hauen, so nervig fand ich diese dicke Suppe. Kalt war uns Dank guter Kleidung wirklich nicht, aber der Nebel schlug auf’s Gemüt. Selbst als wir nach der Überfahrt über die Donaubrücke in Mauthausen Kurs nach Osten einschlugen hörte der Nebel nicht auf und irgendwie hatten wir das Gefühl, es wird immer kälter und kälter. Schon wollte ich bei der nächsten Donaubrücke kurz vor Grein die Heimfahrt antreten, da……
… bemerke ich bei der Überquerung der Brücke, daß die Nebelsuppe im Westen zwar noch immer recht dicht ist, aber im Osten, also in Richtung Persenbeug, lichtete sich der Himmel wieder und die Sache schaute recht annehmbar aus. “Was machen wir?” frug ich. “Fahren wir weiter bis Persenbeug?” und als beide zustimmend nickten, fuhren wir über die Brücke zurück zum Nordufer und weiter entlang der Bundesstraße 3 in Richtung Persenbeug.
Beim Kraftwerk in Persenbeug der nächste Halt. Die Temperatur hatte sich mehr als verdoppelt. 8°C und der Himmel immer blauer. “Was ist?” frag ich, “fahren wir weiter bis zur Brücke in Pöchlarn?” Und weiter ging die Fahrt am linken Donauufer stromabwärts.
Automobile-Riekmann in Klein Pöchlarn ist fast ein Pflichthalt, wenn man sonst nix besonderes vor hat. US-Autos und andere Oldtimer findet man (nicht immer, aber oft) zuhauf. Hier meine treue XJR und ein Auto, mit dem ich gerne bei schönem Wetter irgendwo hin einen Kaffee trinken fahren würde. Da wird aber mein dicker blauer Bär eifersüchtig, wenn ich den Rolls mit nach hause nehme, ergo bleibts beim Träumen.
Ich würde auch den nicht aus der Garage schubsen, wenn er drinnen Platz hätte. Davon kann aber gar keine Rede sein. Meine Motorräder haben Platz, mein Opel hätte auch noch zusätzlich Platz, aber schon der dicke blaue Bär hat keinen Platz mehr. Zu lang. Der da ist noch rund 70cm länger (ist eigentlich ein Irrsinn, wenn man bedenkt, daß schon ein 5er BMW kein kleines Auto ist!) und rund 25cm breiter.
Wenn ich mir von all den Autos einen aussuchen könnte, würde ich vermutlich den da nehmen. Ford Galaxie Fairlane 500 Bj.1959
Oder vielleicht doch lieber den da? Ich werd’ mir das bei nächster Gelegenheit überlegen. Bis dahin sind wir dann über die nächste Donaubrücke auf die Südseite zur Bundesstraße 1 gefahren und dann über Amstetten zur Tankstelle Weißes Kreuz, wo wir unsere Motorräder gewaschen haben und einen Kaffee getrunken. Na ja, zumindest versucht. Ich hab einen bekommen (ist ein Automat), Sonja und Fred gingen trotz intensiven Überredungsversuchen leer aus. “Kein Kaffee für den Präsident!” Dabei sind die gar nicht mit dem Polizeipräsident (Pilch von “Kottan ermittelt") verwandt.
Ich bin schon gespannt, ob das heuer vielleicht vor dem Jahreswechsel nochmals war wird mit einer kleinen Tour, oder ob dies die letzte Fahrt des Jahres war? Lassen wir uns überraschen. Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Spaß und Erfolg. Geben wir den linken und dem grünen Gesindel keine Chance, daß sie mit ihren Dummenkults unsere Heimat zerstören!