Scheiblingstein und Scheibe liegen an der Geburtsstätte der Ybbs, die in den nördlichen Hängen des Großen Zeller Hut als “Weiße Ois” entspringt und ab Lunz am See als Ybbs bis Ybbs an der Donau fließt, wo sie sich mit der Donau vereinigt. Die Scheibe mit ihren 1602m Höhe ist auch der nordöstlichste Ausläufer des Dürrensteinmassiv. Das gesamte Dürrensteingebiet mit all seinen Ausläufern ist eine wilde Karstlandschaft, die wir als Wandergebiet wirklich ins Herz geschlossen haben.
Es ist über zwanzig Jahre her, daß ich den Scheiblingstein erstmals bestiegen hab. Am 22. September 2021 hab ich Sonja und Eddie erstmals über diesen wunderschönen Kamm geführt. Aufstieg beim Eingang Taglesbachgraben über “Am Fleck” zur Scheibe und dann über Scheiblingstein 1622m, Bärenleitenkogel 1635m und Hochreiserkogel 1484m zum Lehardikreuz 1406m. Rückkehr über die Herrenalm 1327m und auf einem Viehauftriebssteig steil und steinig hinunter in den Taglesbachgraben zurück zum Ausgangspunkt. Teilweise starker Wind, Schneefall und dichter Nebel haben das Unternehmen zu einem wunderschönen Erlebnis gemacht, das man nicht so schnell vergisst.
Am 15. Juni 2022 waren wir wieder am Scheiblingstein unterwegs. Diesmal war Lunz am See der Ausgangspunkt. Ich wollte mit Sonja und Eddie genau auf der selben Strecke hochsteigen, wie ich schon vor über zwanzig Jahren gerne ging, mußte aber feststellen, daß sich da etwas gravierendes geändert hatte. Wir stiegen zum Durchlaßsattel und problemlos entlang der Forststraße markierungslos zu deren Ende hoch, fanden auch problemlos den Einstieg, der weitere Verlauf war allerdings komplett anders als erwartet.
Karte vom Amt für Eich- und Vermessungswesen 1980, wie ich sie hatte. Dieser Aufstieg ist in den Karten bis zur Version von 2010 eingezeichnet.
Karte AEV neueste Version. In den neuesten Kartenausgaben ist dieser Steig, eine vollkommen andere Linienführung, verzeichnet.
Wann der Steig geändert wurde und warum, weiß ich nicht. Vielleicht hatte das ja auch etwas mit der Reaktivierung der Durchlaßalm zu tun, die Jahrelang (Jahrzehnte?) im Dornröschenschlaf schlummerte und zu der heute sogar eine breite Straße führt? Jedenfalls war mir sofort aufgefallen, daß unser Steig nicht stark nach Westen zieht, sondern leicht nach Osten und zu den Felsen unter der Scheibe. Obwohl ich die alte Version sehr gerne mochte (die man in der Realität zumindest ohne lange Suche nicht mehr findet), gefiel mir die neue, wenn ich ehrlich bin, sogar noch besser. Wie steil dieser Weg wirklich ist, wird einem aber erst bewusst, wenn man ihn im Abstieg verwendet, und das haben wir bis heute ja nie getan. Damals überschritt ich, genau wie oben beschrieben, den Kamm bis zum Lehardikreuz, um dann durch das Seetal zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
Am 6. November 2023 sind wir noch eine weitere Variante gegangen, die ich von früher kannte. Start Eingang Taglesbachgraben, dann Marsch am Alpinweg (am orographisch linken Steig) entlang des Taglesbach bis zu “Grade Plan”. Ab hier, die Grade Plan mitgezählt, drei Rinnen weiter. Grade Plan, Böser Graben und eine namenlose Rinne. Genau dort sollte ein alter Auftriebsweg nach oben führen. Bei meiner letzten Wanderung auf diesem Weg war der steile Weg stark dem Verfall ausgesetzt und ich dachte, man würde den heute kaum mehr finden. Vollkommen falsch. Dieser Steig wird offenbar heute wieder stark begangen, auch wenn die Wegführung etwas korrigiert wurde. Auch das Erscheinungsbild des Steig hat sich stark verändert, der Weg ist jedoch wunderschön zu begehen.
Mehr Versionen, wie man den Scheiblingstein erwandern könnte, waren mir bis vor kurzem nicht bekannt. “Gehen wir wieder auf den Scheibi?” haben wir gesagt. Es ist einfach schön dort! “Ja, klar. Aber wie?” Wir öffneten mehrere Versionen von Onlinekarten und schauten nach, was man machen könnte? Eine Querung des Kamm wäre interessant, man bräuchte aber zwei Fahrzeuge. Oder sollte das nicht auch mit nur einem Fahrzeug gehen? Wir schauten auf die Karten und tüftelten.
Man muß dazu sagen, daß auf verschiedenen Karten verschiedene Wege und Straßen, Forststraßen, nicht eingezeichnet sind! Das sind teils alte, teils neue Straßen, die in den Karten, je nach Herausgeber oder Version, nicht eingezeichnet sind! Wir haben dann aber eine Möglichkeit gefunden, die uns interessant genug erschien, um sie zu realisieren und bei der man nur ein Fahrzeug braucht. Das hat nichts mit dem Klima-Gedöns oder Zeh-Oh-Zwei zu tun, sondern mit praktischen Erwägungen. Zwei Fahrzeuge ist umständlicher als eines. Und außerdem wollen wir unsere Wanderung sowieso nicht so schnell wie möglich hinter uns bringen, sondern unser Motto lautet “Ein Tag in der Natur”. Herausgekommen ist dabei folgendes:
Strecke: Start beim Wanderparkplatz in der Nähe der biologischen Station Lunz am See – Durchlaßsattel-Forststraße, an der man am Rehgeißkogel 948m vorbei kommt bis zu dem Punkt, wo der Aufstiegsweg vom Anfang des Taglesbachgraben herauf führt (beim Holzmännchen, daß schon lange dort steht)-Steig zu “Am Fleck”-alter Auftriebsweg, der zur Senke südlich unterm Scheiblingstein führt-Scheiblingstein 1622m-Scheibe 1602m-Abstieg auf der Lunzer Seite bis zum “Balkon” und weiterer Abstieg über eine alte Forststraße an einem Marterl oder Bildstock vorbei zurück zum Durchlaßsattel und zum Ausgangspunkt am See.
Streckenlänge: rund 17km
Tiefster Punkt: lt. Tafel vor Ort 601m, lt. Karte AEV 608m, lt. Navi 608m
Höchster Punt: 1622m
Höhenunterschied mit allen Gegensteigungen: 1135m im Anstieg und 1134m im Abstieg
Wetter: Am Ausgangspunkt Nebel und teilweise stark bewölkt mit 14°C, im Tagesverlauf (bei der Rückkehr) bis zu 28°C
Dauer: rund 8 Stunden und 30 Minuten mit allen Pausen
Geländeübersicht mapy.cz mit GPS-Track
6:13 Uhr beim Wanderparkplatz am östlichen Ende des Lunzer See. Wie heute fast überall in Touristenzentren, wird man hier zuerst einmal zur Kasse gebeten. Während man im Gesäuse (und zwar gültig für alle Parkplätze im Gesäuse am jeweiligen Tag) für €6.- sein Fahrzeug den ganzen Tag bis Mitternacht abstellen kann, bezahlt man hier in Lunz am See €7.50. Um diese Uhrzeit sind wir eines der ersten Fahrzeuge überhaupt, bei unserer Rückkehr gegen 15 Uhr war jeder einzelne Meter entlang des See komplett voll. Da wird nicht mit den Füßen abgestimmt, die Leute kommen und bezahlen. Und sie kommen nicht nur aus allen Gegenden Österreichs, sondern auch aus allen Herren Ländern.
Ja, natürlich. Gratis. Kostet nix. Muß eine Idee der Grünen oder der Sozi sein. Die sind immer Gratis und kostet nix (Stimmt auch. Die Politiker bezahlen das nicht, sondern der Steuerzahler per Zwangsabgabe).
6:26 Uhr. Wir sind abmarschbereit. Rucksäcke am Rücken, Eddie an der Leine, der Nebel dicht, daß man den Hetzkogel kaum erkennen kann und es ist mit 14°C recht kühl. Im Gegensatz zu den -52°C, die man im Winter 1932 im Grünloch (Doline im Dürrensteingebiet) gemessen hat, würde ich das allerdings als angenehm warm bezeichnen. Die Lunzer hören von diesem Rekord nicht gerne, weil die Touristen sonst glauben, es wäre in Lunz immer so kalt und nicht kommen.
Vorbei an der biologischen Station…
Rechts geht’s zu Mitter- und Obersee, links zum Durchlaßsattel und am Weitwanderweg nach Maierhöfen und Mariazell
Bis zum Durchlaßsattel sind rund 170Hm zu überwinden.
Die Nebel oder Dunstdecke liegt allerdings nicht hoch. Hier ein Blick zurück in Richtung See.
Blick zum Großen (links der Bildmitte) und Kleinen Hetzkogel
Bei dieser Linkskurve müssen wir geradeaus auf einem steilen Waldweg weiter aufwärts.
Das ist auch tadellos beschildert
Das liegt schon länger hier. Keiner einen Bock drauf, das wegzuräumen.
Wir nähern uns dem Durchlaßsattel
Diese Kuppe ist eigentlich noch nicht der Durchlaßsattel, hier verzweigen sich aber die Wege nach Mariazell und zum Maiszinken.
Das ist der Durchlaßsattel, dahinter ragt die Scheibe empor, auf die wir heute rauf wollen.
Wunderschöner Blick zur Scheibe. Von dort oben werden wir in recht steilem Gelände wieder hierher herunter steigen. Aber vorher müssen wir diesen Berg noch im Uhrzeigersinn genau zur Gegenseite umrunden.
Wollte man von hier aus den Scheibi besteigen, müsste man der Straße geradeaus folgen. Von dort werden wir einige Stunden später zurückkehren. Wir sind hier auf rund 770m Seehöhe und folgen nun für ein kurzes Stück dem Weitwanderweg nach links.
Bei der nächstbesten Gelegenheit biegen wir allerdings schon wieder nach rechts vom markierten Weg ab und folgen dieser Forststraße um den Berg herum auf die andere Seite. Insgesamt sind es vom Hof Durchlaß bis zum Einstieg auf der anderen Seite rund 5.5km und 250 Höhenmeter.
Dieser Forststraßenhatscher ist keinesfalls langweilig für uns. Immer wieder hat man herrliche Ausblicke auf Berge, die wir kennen, die wir aber noch nie aus dieser Perspektive gesehen hatten. Hier der Maiszinken 1075m gegenüber von uns, der uns, so lange wir ihn sehen können, unsere Höhe einschätzen lässt. Im Moment schaut das eher deprimierend aus.
Das Gebiet um Lunz und um den Dürrenstein ist ein Blumenparadies.
Blick zurück zum Hetzkogel und über den See
Blick in Marschrichtung (Osten). Die Straße unter uns führt westlich vom Rehgeißkogel ins Nichts.
Da vorne am Abzweig halten wir uns rechts. Links der Rehgeißkogel, ein unbedeutender, bewaldeter Mugel.
Wir sind auf der Kuppe der Straße und beim “Einstieg” zum Gipfel des Rehgeißkogel. Nein, hier gibt es keinen Steig, der zu einem Gipfel führt. Wir sind aber neugierig und besteigen den Rehgeißkogel trotzdem.
Rauf da durch die Stauden dem “Gipfel” entgegen.
7:47 Uhr. Gipfel Rehgeißkogel 948m. So unsinnig solche Gipfelsiege auch sind, es wäre schade, sie nicht gemacht zu haben. Wir waren am Rehgeißkogel! Eddie kugelt wie verrücke im Gras herum.
Schöner Ausblick vom Rehgeißkogel zur Scheibe. Da haben wir noch ein hübsches Stück Marsch und einige Höhenmeter vor uns, bis wir da oben sind.
8:01 Uhr. Blick zum Kleinen Ötscher 1552m
Eine Blindschleiche wärmt sich in der Sonne.
Da vorne gabelt sich die Straße wieder. Wir folgen dem rechten Ast. Links kommt man zwischen Winkelbachgraben und Taglesbachgraben auf der B71 heraus.
Links der Kleine Ötscher, rechts der Saurüssel 1348m
Standort Bild oben. Wir haben noch ein Stück bis zum Einstieg.
8:45 Uhr. Wir haben den Punkt auf etwas über 1000m erreicht, an dem sich der Aufstiegsweg vom Beginn des Taglesbachgraben zur Scheibe und diese Forststraße kreuzen.
Hier steht als Markierung kein Steinmann, sondern dieses Holzmännchen, das ein wenig an Nr.5 erinnert. Nummer fünf lebt!
9:15 Uhr. Das Steiglein ist wunderschön zu gehen, führt durch schattigen Wald und erhöht die Freude auf das Kommende.
9:23 Uhr. Mit “Das Kommende” war das da gemeint. Ich kann mir nicht helfen, aber ich freue mich immer auf diesen Augenblick, wenn man sich den steilen Schrofen der Scheibe nähert.
Hier rasten wir ein wenig und schauen uns die Landschaft an.
Die Gegend um den Scheiblingstein ist das Reich des Eisenhut. Millionenfach steht dieser kobaltblaue, giftige, aber wunderschöne Geselle hier herum.
9:34 Uhr. Funktionsleibchen hin oder her, das Ding ist so klitschnaß daß ich es jetzt ausziehe und ein frisches nehme. Boa, ist das ein Genuß!
Diese bewaldete Barriere müssen wir noch überwunden, dann sind wir in freiem Gelände und können uns auf die Suche nach unserem Steig machen, den wir gehen wollen.
9:45 Uhr. Jetzt sind wir im freien Gelände und auf der steilen Wiese, die von unten, von der B71 aus schier unbezwingbar ausschaut. Eisenhut, so weit das Auge reicht.
Aufnahmestandpunkt vom Bild oben.
Die Karte von 1910 zeigt (rot punktiert von mir) einen Auftriebsweg, der schon in der Karte von 1880 verzeichnet ist. Einen Teil dieses Weges gibt es noch und der ist bei richtigen Vielgehern am Scheibi auch gut bekannt und oft begangen. Vor allem im Abstieg wird dieser Weg dem direkten, steilen Abstieg gleich neben der Scheibe oft vorgezogen. Wir haben bei unserer letzten Wanderung hier am 6. November 2023 eine sehr sportliche, junge Dame kennengelernt, die uns erzählte, sie gehe sehr oft als Training auf den Scheibi, sie würde allerdings nie wieder, egal welches Wetter, den direkten Abstieg nutzen, weil sie hier schon einmal runtergefallen ist. Den alten Auftriebsweg könne man hingegen immer, bei jedem Wetter, nützen. Ich kannte diesen Weg bisher nur von den Karten her, hatte aber nie jemand getroffen, der hier schon einmal gegangen wäre. Jetzt war es an der Zeit, diesen Weg kennenzulernen. Selbst bei Koomot ist er eingezeichnet und kann so als Planungstrack zur ungefähren Orientierung dienen.
Auch auf der Karte von 1930 ist der gesamte Auftriebsweg noch deutlich eingezeichnet.
Die Karte von 1960 zeigt einen in weiten Teilen komplett anderen Auftriebsweg, nur der obere Teil ist identisch.
In der Karte von 1980 ist der Auftriebsweg nur mehr als spurenhaft verzeichnet. Das ist die Zeit, in der in Wanderführern noch stand, Wanderer wären hier in dieser Gegend von der Jägerschaft nur ungern gesehen. Der Aufstieg über “Am Fleck” wurde nur von hardcore Insidern genützt und war als steil und gefährlich in Verruf.
Das ist der Kreuzungspunkt von Normalaufstieg und Auftriebsweg, der unterm Scheiblingstein vorbei in eine Senke führt. Hier stehen zwei Steinmännchen und eigentlich ist das gar nicht zu übersehen. Eigentlich. Uns ist es schon einmal gelungen, den Sinn dieser Steinmänner falsch zu interpretieren! Ich dachte damals, “So ein Schmarrn, man sieht doch eh, wo’s lang geht!” Damit meinte ich allerdings den Normalweg. An diesen Weg, an den alten Auftriebsweg, hatte ich nicht gedacht. Das ist mir heute eingefallen, als ich die Steinmänner stehen sah. Heute haben wir diesen Weg jedoch auch gesucht.
Standpunkt oberes Bild. Wir sind genau bei der Wegteilung. Ein Pärchen, daß sich am Normalweg im Aufstieg befindet und das wir später noch einmal treffen werden, hilft uns einige Zeit, unsere Position relativ zum Normalweg einzuschätzen.
Das Paar, das den Normalweg nimmt, entfernt sich zusehends von uns. Der Normalweg führt von hier aus leicht schräg links und dann in einem engen, steilen Schlauch noch oben und links (westlich) unter die Scheibe.
Wir hingegen queren den Hang stetig aufwärts unterm Scheiblingstein durch bis zur Senke zwischen Scheiblingstein und Bärenleitenkogel.
Gottlob ist es hier nicht heißt. Wir messen 18°C.
Ganz egal, wo man auch hin geht, überall steht der Eisenhut.
Es gefällt uns hier irrsinnig gut! Die Aussicht ist jederzeit grandios, noch dazu, wo wir auf den meisten Bergen um uns herum schon einmal waren.
Tiefblick zur B71, zum Eingang Taglesbachgraben, zum Saurüssel (links gegenüber), zum Gugazipf und zu all den Bergen, die sich neben und um die B71 gruppieren und auf denen wir teils schon herumgekrabbelt sind. Es ist toll, dies alles jetzt von hier aus zu sehen.
Hinter uns der Kleine Ötscher und der Große Ötscher mit obligatorischem Hut.
Eine natürliche Waschschüssel.
Mein kleiner Spatz ist genau so begeistert wie wir.
Wir nähern uns der Senke, in der wir auf den Normalweg vom Scheibi zur Herrenalm treffen sollten.
10:38 Uhr. Kurz vorm Kreuzungspunkt am Normalweg. Hier ist dieser Steig, wenn man ihn schon einmal gesehen hat, deutlich zu erkennen.
Wir sind am Weg zum Scheiblingstein
Blick über den Saurüssel zur Gemeindealpe
Bis zum Gipfel des Scheiblingstein haben wir zahlreichen Latschenkontakt.
10:53 Uhr. Scheiblingstein 1622m
Blick zum Dürrenstein
Blick zur Scheibe am nordöstlichsten Punkt des Dürrensteinmassiv
Tiefblick zur B71, die 1000 Höhenmeter unter uns liegt.
Vom Scheiblingstein zur Scheibe haben wir auch ein paar steile Passagen zu überwinden.
An manchen Stellen sind so breite und tiefe Spalten im Fels, daß wir Eddie tragen müssen.
Blick westlich vorbei an der Scheibe. Da irgendwo weit hinten wohnen wir.
Im Sattel kurz vor der Scheibe. Hier geht es runter nach Lunz am See. Das wird unser Abstieg.
Das ist der steile Abstieg zu “Am Fleck” runter. Da unten waren wir beim Aufstieg.
Der Weg zur natürlichen Aussichtsplattform auf der Scheibe führt mitten durch den Latschenwald
Ein wenig Kraxeln, dann sind wir wieder herunten von der Scheibe.
11:49 Uhr. So, und jetzt gehen wir da hinunter nach Lunz. Bisher kennen wir die Strecke nur vom Aufstieg. Da war es wunderschön, hier zu gehen. Schau ma einmal, wie das abwärts geht.
Das erste Stück, die ersten Rampen machen noch Spaß.
Wir befinden uns hier in der Nordwestflanke des Scheibi, sind also, so lange wir nah an den Felsen sind, im Schatten.
Ab hier wird es sausteil und es ist feucht und rutschig. “So richtig a Gaudi wird des ned” denk ich mir hier.
Nasse Erde, nasse, glatte Felsen, man muß sehr aufpassen.
Trotzdem bleibt immer Zeit für die Schönheiten der Natur.
So schaut die Scheibe von hier aus.
Die ersten 150 Höhenmeter von oben herunter sind wirklich ehlendig steil und rutschig.
Jetzt wird es für eine Weile etwas flacher. Wir steigen entlang einer breiten Rinne abwärts.
Der Vorteil so eines steilen Geländes ist, man hat einen tollen Ausblick.
12:23 Uhr. Wir haben schon ein schönes Stück geschafft.
Auch im Wald bleibt es durchwegs steil, steinig und rutschig.
… und eine Felsbarriere. Das Navi sagt, noch hundert oder hundertfünfzig Meter (horizontal) bis zum “Balkon”. Wo soll der sein? Das schaut im Abstieg halt alles anders aus als im Aufstieg.
Wir steigen an der Felsbarriere links steil vorbei hinunter und sehen unterhalb rechts von uns….
Dieser “Balkon” ist nichts anderes als das Ende einer alten Forststraße, die langsam verwildert. Von hier hat man, wie von einem Balkon, einen tollen Ausblick auf den Lunzer See.
Sonja ist auf diesen Fels gekraxelt, dem höchsten Punkt am Balkon. Der bietet in Richtung See eine noch schönere Aussicht.
Der Schlüssel für eine Motorsäge steckt, wie schon vor zwei Jahren, noch immer hier im Fels.
13:06 Uhr. Wir beginnen den finalen Abstieg über die Forststraße. Ich bin schon gespannt, ob wir das Marterl, den Bildbaum finden und auch auf die Aussicht. Der Abstieg ist hier wesentlich entspannter als am direkten Weg nach unten, außerdem kennen wir diese Strecke nicht. Noch trennen uns über 600 Höhenmeter vom See.
13:22 Uhr. Blick zum See und zum Hetzkogel
Langsam kommt der Durchlaßsattel ins Blickfeld
Wie ich schon sagte, Eisenhut steht überall.
13:49 Uhr. Wir haben das Marterl gefunden.
IN MEMORIAL GUSTAV KODAL
29. 12. 1961
Wird wohl ein Unglück passiert sein.
Die alte Hütte, an der man immer vorbei geht, wenn man von Lunz aus zum Scheibi aufsteigt. Diese Hütte war auch vor über zwanzig Jahren (vor GPS für jeden) immer ein Anhaltspunkt, daß man am richtigen Weg ist.
Der Maiszinken erscheint jetzt wieder ein Riese zu sein.
Blick vom Durchlaßsattel zum Hetzkogel
Kurze Rast. Hier am Sattel im Wald haben wir einem Pärchen, daß am Weg zum Maiszinken war, den Weg über den Südgrat gezeigt. Würde mich interessieren, ob die hinauf gefunden haben. Markiert ist da zwar nix, aber es wäre trotzdem einfach. Wir haben ja auch hinauf gefunden.
Ab der Schloßtaverne ist entlang des gesamten See Remmi Demmi
Zurück am Ausgangspunkt. Wir ziehen uns komplett um und fahren dann über den Grubberg und Gaming (Kaffeepause) zurück nach Hause. Nach achteinhalb Stunden ist eine wunderschöne Tour zu ENDE gegangen. Also dann, bis zum nächsten Mal, irgendwo und irgendwann.