Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

3. September 2024

2024. 09. 03. Stubaier Alpen / St. Sigmund im Sellrain / Mutenkogel 2420m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , — Benzin @ 22:47

Der Alpengasthof Ruetz in St. Sigmund im Sellrain war ja einige Jahre lang Ausgangspunkt unserer Motorradtouren in Tirol, Italien und Schweiz, wobei mir das Sellraintal sowie die Familie Ruetz irgendwie ans Herz gewachsen sind. Auch heuer waren wir schon hier. Vom 24. Juni bis 27. Juni war St. Sigmund unser Ausgangspunkt für schöne Motorradtouren. Also warum nicht auch einmal hier wandern? Dazu muß ich sagen, obwohl ich schon so oft hier war, hatte ich von der nächsten Umgebung abseits der Straßen nicht viel Ahnung. Einen Eindruck, wie schön es hier sein kann, gewann ich im Zuge einer unserer Pässetouren um 2012 herum, als mich Engelbert Ruetz mit dem Quad zur Sonnbergalm hinauf mitnahm. Diese Alm liegt nördlich der Sellrainstraße genau gegenüber von St. Sigmund auf 1950m Seehöhe. Den Ausblick, den ich von dort nach St. Sigmund hinunter und vor allem ins Gleirschtal hatte, den hab ich nie vergessen und der war mit eine Ursache für unseren Urlaub hier. Was sich daraus entwickelt, davon hatten wir selbst am Tag der Anreise keine Ahnung. Unser erster Tiroler Berg, der Mutenkogel, war aus heutiger Sicht der Startpunkt für eine große, leidenschaftliche Liebesbeziehung zum Gleirschtal und zu den Bergen rundherum.

2. September 2024

20240902_163248_2
Nach 380km Fahrt Ankunft beim Alpengasthof Ruetz in St. Sigmund im Sellrain

20240902_182846
Unser Zimmer mit Bad und Balkon.

20240902_163807
Dieser Teich liegt oberhalb des Gasthof und am Weg zur Gleirschalm.

20240902_164007
Rastbank mit Blick über St. Sigmund

3. September – Mutenkogel 2420m

Ausgangspunkt: Alpengasthof Ruetz in St. Sigmund im Sellrain auf rund 1500m Seehöhe.
Strecke: Ruetz – Wandern in Richtung Gleirschalm-dem Schild “Mute” zu einer breiten Schmelzwasserrinne folgen und dann dem markierten Weg steil nach oben bis zum Gipfel.
Streckenlänge: rund 8km
Tiefster Punkt: rund 1500m
Höchster Punkt: 2420m plus Aufstieg am Grat auf 2530m Seehöhe.
Höhenunterschied: etwa 1000Hm
Zeitaufwand: 7 Stunden 15 Minuten mit allen Pausen und Erkundungen.
Wetter: Leicht bewölkt bei 13°C bis 18°C
Charakteristik: Einfache Wanderung, aber steil. Genau genommen ist der Mutenkogel kein eigenständiger Gipfel, sondern der nördlichste Punkt am Grat zum Räuhengrat 2814m.

mapaustria_track_1
Austrian Map mit GPS-Track

mapy.cz_3d_track_1_2
mapy.cz_3D mit GPS-Track

opentopo_track_1
opentopomap mit GPS-Track und Streckenprofil

20240903_070806
7:08 Uhr. Blick vom Balkon über St. Sigmund.

20240903_071513
7:15 Uhr. Nicht nur wir sind startbereit, sondern auch die Zugvögel.

20240903_072140
Schon kurz nach dem Gasthof ist der Weg zur Gleirschalm (30min) angeschrieben.

20240903_072242
Blick zum Gasthof und nach St. Sigmund

20240903_072359
Gemütlich stapfen meine zwei Schlümpfe am Teich vorbei in Richtung Gleirschalm. Im Hintergrund das Seejoch 2808m.

20240903_072408
Der nächste Wegweiser lässt nicht lange auf sich warten. Von hier aus sind es jetzt 40 Minuten bis zur Gleirschalm. Je näher man kommt, desto weiter ist man weg, oder so?

20240903_072825
Wir sind an der Asphaltstraße, die zur Alm führt und wandern weiter …

20240903_072938
… am Spielplatz vorbei …

20240903_073009

20240903_073012
… bis zu dieser Linkskurve, bei der …

20240903_073044
… man vor einer Brücke dieses Schild findet.

20240903_073129

20240903_073247
Ab dem Schild folgen wir rechts diesem schönen, grasigen Waldweg aufwärts.

20240903_073301
Vom Gasthof bis zum Einstieg legen wir rund 1.3km und 150Hm zurück. Hinter uns ragen das Seejoch (Flaurlinger Rosskogel) 2808m und die Peider Spitze 2808m empor, ersterer wäre über die Sonnbergalm relativ einfach zu erreichen.

20240903_073923
7:39 Uhr. Wir verlassen den Wald …

20240903_074633
… 7:46 Uhr und gleich drauf auch den Waldweg, der bei diesem Geröllfeld endet.

20240903_075329
Durch das Schmelzwasser im Frühjahr entstehen immer auch leichte (oder massivere) Murenabgänge, womit sich der “Weg” immer wieder verändert. Den Markierungen kann man nicht immer vertrauen, der Weg nach oben ist aber auch ohne klar. Man geht dort, wo man gehen kann.

20240903_075446_2
7:54 Uhr. Steigspuren und Markierungen deuten an, daß wir den Einstieg erreicht haben. Ab jetzt geht es “Hepp!” stetig steiler werdend nach oben.

20240903_080214
Bis hierher muß man kein Wasser mitnehmen. Hier und noch einmal etwas weiter oben bei der Querung einer Rinne kann man Wasser direkt vom Bach trinken oder in Flaschen fassen.

20240903_080228
8:02 Uhr

20240903_081606
8:16 Uhr.

20240903_081924
8:19 Uhr. Blick  nach St. Sigmund, zu Seejoch und Peider Spitze.

20240903_081903
8:19 Uhr. Blick ins Gleirschtal. Wir sind noch immer im Schatten.

20240903_081956
8:19 Uhr. Blick nach oben

20240903_083152
8:31 Uhr. Sonnenaufgang überm Freihut 2625m östlich von uns.

20240903_083504
Auf etwa 1800m erreichen wir die einzige flache Stelle am Weg unterhalb des Gipfel. Es sind ungefähr 100m Wegstrecke bis zur Querung einer Wasserrinne, aus der man nochmals Wasser in die Flaschen füllen könnte.

20240903_084024
8:40 Uhr. Rückblick zur Querung der Rinne. Das Gelände ist hier ziemlich steil. Wir unterscheiden hier nur mehr zwischen “steil”, “ziemlich steil” und “Sausteil”.

20240903_084029
8:40 Uhr. Die letzten Bäume vor der Baumgrenze.

20240903_084420
Weitwinkelaufnahme. Im Hintergrund der Räuhegrat

20240903_084401

20240903_084702
Zur Erinnerung an Helmut Rosner, der hier am 10. August 1997 mit einem Segelflugzeug abgestürzt ist.

20240903_090141

20240903_090036
Da vorne steht der letzte Baum der Baumgrenze. Man könnte von hier aus meinen, der steht alleine und weit oberhalb der Baumgrenze. Alleine steht er, aber nicht oberhalb. Hinter der Geländekante, von hier aus nicht zu sehen, stehen auch noch andere Bäume.

20240903_091108

20240903_091119
Rechts unser Nachbar, der Freihut.

20240903_091738
Kurze Rast und einmal trinken …

20240903_092359
Waldorf & Statler

20240903_093927
… aber gleich geht’s wieder weiter.

20240903_094350

20240903_095228
9:52 Uhr.

20240903_101116
10:11 Uhr.

20240903_101931
10:19 Uhr.

20240903_102509
10:25 Uhr. Gipfelkreuz in Sicht

20240903_102708

20240903_102814
Fotografieren wir uns gegenseitig?

20240903_102819
Ja, sicher!

20240903_103131
11:31 Uhr. Nach ungefähr vier Stunden stehen wir heroben, unweit vom Gipfelkreuz. Hier ist auch schön zu erkennen, daß es sich beim Mutenkogel nicht unbedingt um einen eigenständigen Gipfel, sondern um den Anfang eines langen Grat zu einem höheren Gipfel handelt. Nichts desto Trotz ist es hier wunderschön!

20240903_103141
Hinter mir der Vermessungspunkt “Mutenkogel” und das Gipfelkreuz.

20240903_103218
Mein kleiner Schlumpf am Mutenkogel

20240903_103334
Traumhafter Ausblick

20240903_103449
Mutenkogel (auf den Karten von 1880 bis 1930 Muttenkogel) 2420m

20240903_103555
Gipfelkreuz Mutenkogel. Im Hintergrund die Sonnbergalm, das Seejoch und die Peider Spitze, beide 2808m hoch.

20240903_103636

20240903_111418
Waldorf & Statler

20240903_103650
Tiefblick in Richtung St. Sigmund

20240903_104125
Blick ins Sellraintal in Richtung Haggen

20240903_103959
Blick in Richtung Grat, der zum Punkt “Räuhegrat 2814m” führt. Diesen Räuhegrat kann man, man glaubt es von hier aus ja gar nicht,  auch als Wanderer steil, aber gehbar, unmarkiert durch die “Grube” erreichen. Gutes Kartenmaterial und Orientierungssinn sind dort allerdings überlebenswichtig.

20240903_105035
Es dauert nicht lange und wir werden von einem relativ zahmen Steinbock *hust* besucht.

20240903_105352

20240903_105227

20240903_105654_2

20240903_111909

20240903_111908
Hier sind sogar noch mehr Steinböcke.

20240903_111915
Die Sonja behauptet ja, das sind Schafe, aber was weiß den die? Das sind Steinböcke. Gar keine Frage!

20240903_112641
11:26 Uhr. Es ist noch nicht einmal Mittag, das Wetter ist gut, also lassen wir unsere Rucksäcke einfach liegen, wo sie liegen und steigen am Grat entlang nach oben. Schauen wir einfach einmal, wie weit wir kommen.

20240903_113007
Der Grat ist noch breit und gut zu gehen. Es gibt sogar Steigspuren.

20240903_113153

20240903_113351
Das ist noch immer alles recht einfach und schön zu gehen.

20240903_113355
Blick über die Alm zum Freihut

20240903_113403

20240903_113727
11:37 Uhr. Wenn das so einfach weiter geht, dann kommen wir aber noch weit nach oben!

20240903_114041
11:40 Uhr. Wir haben eine Art Krone aus Fels erreicht, über die man etwas kraxeln muß. Ich suche einen Weg und finde auch einen.

20240903_114052
Hier geht es weiter.

20240903_114101
Sonja kommt mit Eddie nach, dann kraxle ich auf diese Felskrone rauf und sie warten, bis ich einen Weg gefunden hab.

20240903_114312
Geschafft. Ich sitze auf der Krone (lt. Navi 2530m) und sehe den Weiterweg. Jetzt müsste noch Sonja nachkommen. Ich ruf ihr auch und sie hört mich, aber ich höre ihre Antwort nicht. Sie ist da irgendwo unter mir und ich weiß nicht, wo. Kein  Sichtkontakt. Dann, beim weiterkraxeln, bemerke ich was. Diese Felsen sind alle komplett lose. Die haben keinen Zusammenhalt. Alles wackelt, bewegt sich und verrutscht, sobald man es berührt. Ich hab überhaupt keinen Zweifel, daß Sonja und ich da noch einige Höhenmeter höher kommen würden. Das ist überhaupt nicht schwierig. Zumindest bis zur nächsten “Krone” da oben kämen wir bestimmt. Wir sind aber nicht alleine. Wir haben Eddie mit! Ich spreche, so schwer es mir auch fällt, ein Machtwort. Mit Eddie gehen wir hier nicht weiter! Ich will und kann nicht riskieren, daß er sich eines seiner Beinchen verletzt. Das ist es nicht Wert. Bis hierher und nicht weiter. Wir kehren um! DAS ist nix für Eddie. Die Verletzungsgefahr ist zu groß.

20240903_114700
Wie ein kleiner Adlerhorst schaut der Platz aus, wo Sonja mit Eddie auf mich wartet.

20240903_114454
Tiefblick zur Gleirschalm.

20240903_114339
Blick ins Gleirschtal in Richtung Lampsenspitze

20240903_114708
Rückkehr zum Mutenkogel. Das ist der Gupf da ganz vorne.

20240903_114851

20240903_115407
Blick ins Kraspestal, dem westlichen Nachbartal des Gleirschtal

20240903_115946
Da oben die Felskrone, auf der wir waren.

20240903_120332

20240903_120444
Wir sind wieder im grasigen Flachteil des Mutenkogel.

20240903_120451
Jetzt noch da hinauf und unsere Rucksäcke holen.

20240903_120717

20240903_121148
12:11 Uhr. Nicht ganz eine Stunde hat unser kleiner Ausflug gedauert. Wir besuchen noch einmal das Gipfelkreuz…

20240903_121210
… schauen noch einmal auf den Grat zurück, den wir erkundet haben, …

20240903_121214
… noch einmal ein zauberhafter Blick ins Gleirschtal und (etwas rechts der Bildmitte) zur Lampsenspitze 2876m, dann …

20240903_121616
… machen wir uns auf den Weg nach unten. Es ist 12:16 Uhr.

20240903_122012
Das Wetter ist stabil, wir haben alle Zeit der Welt und genießen den Abstieg.

20240903_122053

20240903_122718

20240903_122652

20240903_123332

20240903_123401
Man kann sich hier problemlos den Bauch mit Heidelbeeren vollschlagen. Es ist für die Leute, die sonst alles pflücken, was sie am Wegrand finden, viel zu mühsam, hier herauf zu steigen. Jeder Wanderer findet hier genug für sich selber.

20240903_124417

20240903_124347

20240903_124750

20240903_125227

20240903_130059

20240903_130107

20240903_130521

20240903_130530
13:05 Uhr. Fünfzig Minuten ab Gipfel.

20240903_130836
Schlumpfhund hat Durst.

20240903_131916
Madam hat offenbar wieder was gefunden, wofür ich zu blind war.

20240903_131928
Zirbenzapfen.

20240903_132404
Wie beim Aufstieg queren wir wieder diese Wasserrinne …

20240903_132321
… und erfreuen uns am einzigen flachen Wegstück am Berg

20240903_132553
Weitwinkelaufnahme der Rinne

20240903_132544

20240903_132643

20240903_133042
Wir sehen wieder ins Sellraintal hinaus.

20240903_133005

20240903_133751

20240903_134428

20240903_134456
Ich bin fast unten in der Schmelzwasserrinne

20240903_135650
Die letzten Meter

20240903_134832
Pffff. Egal, wie das Gefälle jetzt noch wird, es ist für uns flach. Jetzt rasten wir einmal eine Weile.

20240903_135740_2
Der Kleine da hat auch eine Rast verdient.

20240903_135839

20240903_140851

20240903_141000
Irgendwo im Bachbett verewigen wir uns (jedenfalls bis zu den nächsten Regenfällen).

20240903_141006
Meine Schlümpfe schauen zu.

20240903_141841

20240903_141336
Der Herr schickt uns …

20240903_141326
… Schwammerl

20240903_142143
Wir kommen wieder zum Kinderspielplatz

20240903_142243

20240903_142413

20240903_142536

20240903_142932
Am Teich vorbei …

20240903_143043
… haben wir nur mehr ein kleines Stück zum Ruetz hinunter.

20240903_143204
Nach sieben Stunden, fünfzehn Minuten, nach etwas mehr als acht Kilometer und eintausend Höhenmeter, nach vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen sind wir wieder …

20240903_143226
… Daheim.

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment

Powered by WordPress