Unsere heutige Tour hätte laut Planung etwas mehr als 15km lang werden und auch zu Buch-Alm 1483 und Goganz 1434m führen sollen. Daß es dann doch nur etwas mehr als zehn Kilometer wurden, ist den Schneefällen der letzten Zeit zu verdanken. In der Umgebung der Feldwiesalm und des Goganz liegt stellenweise noch immer recht viel Schnee, der, je nach Tageszeit, kaum zu begehen ist. Das ist eine sulzige Pampe, die zumindest Eddie, meinem Yorkie, das Vorwärtskommen ziemlich erschweren wenn nicht verunmögichen kann. Aber ja, mein Gott, trotz allem sind wir mit zwei Gipfel und einem Almbesuch nach Hause gefahren und es waren einige wunderbare, unterhaltsame Stunden in der Natur. Mehr kann man eigentlich gar nicht verlangen.
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Taschelbach-Langau kurz vorm Zellerain
Tiefster Punkt: 1052m
Höchster Punkt: 1375m
Höhenunterschied mit allen Gegensteigungen: lt. Garmin Basecamp rund 470Hm
Streckenlänge: 10.3km
Zeit unterwegs: 5 Stunden mit allen Pausen
Wetter: Teilweise massiv bewölkt und windig, aber auch Sonnig und warm mit Temperaturen zwischen 10°C und 18°C
Fazit: Wanderung auf markierten Steigen und Forststraßen, zu den Zielen Sagerkogel und Jägerberg weder Weg noch Markierung! Gute Karte, Navi und Orientierungssinn recht hilfreich.
opentopomap mit GPS-Track und Höhenprofil
Geländeübersicht mapy.cz mit GPS-Track
Wanderparkplatz Taschelbach/Feldwiesalm 9:10 Uhr. Rucksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine, es kann losgehen.
Zuerst gehen wir einer markierten Forststraße entlang in Richtung Feldwiesalm
Schon nach 800m verlassen wir bei einer Rechtskehre die Forststraße und folgen einem markierten Pfad …
… zunächst gemächlich aufwärts.
9:46 Uhr. Aus dem gemächlich steigendem Pfad ist ein relativ steiler Hohlweg geworden. Ich keuche wie ein altes Dampfross. Unsere letzte Tour ist schon wieder zwei Wochen her und heute ist offensichtlich nicht mein stärkster Tag.
Rund 1.3km nach dem Start kommen wir zu einer Forststraße, können diese aber nur über die mit (tiefen und brüchigen) Schneeresten bedeckte Böschung erreichen, weil im letzten Stück des Wegverlauf eine Staude vom Schnee umgedrückt wurde, die den Weg versperrt. Beim Rückmarsch war dieser Weg schon wieder gut passierbar. Ein Mitarbeiter der Forstverwaltung, mit dem wir uns unterhalten hatten, hat dieses Hindernis beim Vorbeifahren gesehen und die Staude mit der Motorsäge weggeschnitten. Gebt dem Mann eine Gehaltserhöhung!
Wir hatten wirklich nicht mit Schnee in diesen (eher geringen) Höhenlagen gerechnet, wurden allerdings eines besseren belehrt. Stellenweise findet sich noch gut ein halber Meter davon, teils fest, teils sulzig, teils unbeschreiblicher Gatsch, abhängig von der Sonneneinstrahlung.
Würde mich interessieren, wie viele Wanderer diese Hinweisschilder schon übersehen haben. Die dienen wohl zur Orientierung für Schneeschuhgeher, wenn der Schnee drei Meter hoch ist.
Gleich darauf haben auch wir den ersten Schneekontakt, wenn auch nur, vorerst, recht kurz.
Bei der Forststraßenkreuzung, wo man rechts zur Feldwiesalm und links zum Riffelsattel beim Ötscher gehen könnte, verlassen wir den befestigten Untergrund und ab ins Gelände. Nach einer sehr dreckigen und schneebedeckten Passage nützen wir eine Harvesterspur als Aufstiegshilfe …
… zum Gipfel des Sagkogel. Jetzt können wir auch unsere Umgebung immer schöner überblicken.
Die Fahrspur ist bald zu Ende, aber das Gelände bleibt schön begehbar.
10:53 Uhr. Gipfelregion des Sagkogel 1375m
Vermessungszeichen Stein und Stange
Eddie schaut ein wenig zerzauselt aus.
Jetzt gibt es etwas zu fressen.
Die Wunder der Natur im Großen und Kleinen.
Eigentlich (schon wieder) wollten wir vom Sagkogel aus direkt und ohne großen Höhenverlust zum Jägerberg gehen. Unheimlich sulziger Schnee und tiefer Dreck ließen uns jedoch von diesem Vorhaben absehen und wir stiegen direkt zur Straße ab, die zu Feldwiesalm und Riffelsattel führen. Gradeaus vor uns Ausläufer des Goganz, der von hier aus, im Gegensatz von der B71 aus, wo er steil aufregt, nur eine grasige, bewaldete Leiten ist.
Der Schilderbaum zeigt die Wege an. Feldwiesalm links, Riffelsattel und Winkelbachgraben (rund um den Saurüssel herum) rechts. Wir überlegen, was wir jetzt tun. Zum Goganz hin, wo wir nach dem Jägerberg eigentlich hin wollen, liegen große, nasse Schneefelder. Gehen wir zur Breimauer? Oder zuerst der Jägerberg? Wir gehen zum Jägerberg. Schauen wir einmal, wie der ausschaut.
Wir folgen der Forststraße ein paar Meter weit bis zu diesem Schild. Rechts zweigt der Weg zum Riffelsattel ab, gradeaus geht’s zum Winkelbachgraben.
Über eine sulzig nasse Wiese …
… die zu diesem Feldweg führt und zu einer kleinen Einsattelung …
… bei einem Weidezaun, bei dem wir scharf nach links ins weglose Gelände abbiegen.
Hier sind wir schon beim Gipfelsturm.
Von der Wiese da unten bis zum Gipfel sind es knappe 70 Höhenmeter.
Wunderschöner Ausblick zum schneebedeckten Dürrenstein. Weiter im Vordergrund Saurüssel und Goganz.
Zu unserer Überraschung gibt es hier sogar einen richtigen, hübschen Felsgrat, wenn auch in Miniaturausgabe.
Blick zum Ötscher.
11:48 Uhr. Jägerberg 1366m mit Hochstand am Gipfel. Was den sonst? Im Hintergrund links der Dürrenstein und der Kamm über Hochreiserkogel und Bärenleitenkogel bis zu Scheiblingstein und Scheibe.
Bildmitte im Hintergrund Brachalm und Gemeindealpe.
Kamm vom Dürrenstein bis Scheibe
Beim Abstieg zur Straße nehmen wir einfachheitshalber den Steig, den auch die Jäger zum und vom Hochstand nehmen …
… und stiefeln dann gemütlich direkt zur Feldwiesalm
Des einen Tod ist des anderen Leben.
13:08 Uhr. Wir müssen wieder los
13:54 Uhr. Wir sind wieder bei der Forststraße, die uns nach Taschelbach bringt
Sonjas Aufmerksamkeit lässt auch am Ende einer Tour nicht nach.
Jetzt sind es nur mehr wenige Meter, dann sind wir am Ausgangspunkt zurück. Jetzt kann praktisch nix mehr passieren. Oder?
Oh doch. Kann! Du glaubst, die Sonja sieht es nicht, spielst den Hulk und die Sonja hält drauf! So ist ein wunderschöner Tag in der Natur wieder einmal mit Faxen zu ENDE gegangen. Dann pfüat Gott und bis zum nächsten Mal, irgendwo und irgendwann.