Was tun, wenn man nicht viel Zeit hat? Zum Beispiel nur am Nachmittag, und trotzdem Lust auf eine kleine Wanderung hat? Dann muß man halt kleinere Brötchen backen. Unser kleineres Brötchen war heute der Buchenberg in Waidhofen an der Ybbs. Waidhofen liegt bei guten Verkehrsverhältnissen eine knappe halbe Stunde von uns entfernt und ist uns beiden eher wenig bekannt. Irgendwann vor zwanzig oder mehr Jahren war ich schon einmal am Buchenberg, kann mich daran allerdings nicht mehr wirklich erinnern. Vielleicht bilde ich es mir ja auch nur ein. Es gibt jedoch ein Erlebnis, das wir beide mit dem Buchenberg verbinden. Heuer, am 13. Februar, hat mir Sonja ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art gemacht. “Zieh dir Kleidung an, die auch richtig dreckig werden darf!” sage sie, “ Wir fahren nach Waidhofen zum Buchenberg”. Ich wusste nicht, worum es geht und an der Tierpark Buchenberg hatte ich nicht gedacht. Was dabei heraus gekommen ist, zeig ich hier kurz:
Das war ein Spaß, den man nicht jeden Tag erlebt. Und etwas besonderes war auch, daß der Parkranger (oder Tierwärter), der uns geführt hat, ein ehemaliger Arbeitskollege von mir war, den ich schon Jahre nicht mehr gesehen hatte.
Zu unserer heutigen Tour zurück.
Tiefster Punkt: 410m
Höchster Punkt: 790m
Höhenunterschied mit allen Gegensteigungen: 520Hm
Streckenlänge: knapp 7km
Zeitbedarf mit allen Pausen: 3 Stunden 25 Minuten
Wetter: Bewölkt, trocken bei rund 12°C
Opentopomap mit GPS-Track und Höhenprofil
13:10 Uhr. Startpunkt bei der Eisenbahnbrücke in der Nähe des Kinder und Jugendbetreuungszentrum Reichenauhof. Wir stellen das Auto an der Stelle ab, wo wir nicht stören und machen uns bereit.
Navi einschalten, Track laden, Rucksack auf den Rücken, Eddie an die Leine und es geht los. Im Hintergrund der Buchenberg.
Wir folgen dem markierten Weg zum Gasthof am Grasberg.
Der erste Abschnitt, 400m bis zu einem Bauernhof, ist Asphalt, ab dann wandern wir nur mehr auf Forststraßen, Waldwegen oder Steigen.
Wir haben den Bauernhof erreicht und gehen zur Kapelle da oben. Hier waren wir schon einmal. Am 23. Jänner 2023 haben wir bei tiefst winterlichen Bedingungen vom Weißenbachgraben aus den Hütterkogel und den Glatzberg überquert und sind beim Abstieg an dieser Kapelle vorbei gekommen, die eine kleine Lourdes Grotte beherbergt, die 1880 von Italienern gebaut wurde.
Unser Aufstieg wird zunehmend steiler …
Blick in den Lugerbachgraben, durch den wir am 1. August 2022 zum Weißen Kreuz hochgestiegen sind.
Kurz vorm Gasthof Untergrasberg steigen wir über die Wiese zu einem Waldweg auf und folgen diesem weiter aufwärts und im Uhrzeigersinn um den Berg herum. Bis hierher haben wir erst knapp einen Kilometer zurückgelegt.
Blick über den Gasthof zum Glatzberg
Der Waldweg mündet in einer Forststraße
Wir haben den Abzweig zum Friedrich Stummer Weg erreicht, den wir allerdings nicht beschreiten. Wir nehmen einen Waldweg, der uns wieder nach unten und um den Buchenberg herum führt. Hierher kommen wir erst wieder, wenn wir von oben herab diesen Weg benützen.
Nicht nur der Waldweg ist wunderschön. Rundherum finden sich wunderbare Kleinigkeiten. Man muß nur die Augen offen halten.
Wir folgen einem Weg, den wir gar nicht geplant hatten. Laut Karte und Navi führt er uns auch genau dorthin, wo wir hin wollen, aber anders und unserer Meinung nach schöner.
Eine kurze Rast bei der Jägerbank, dann gehen wir weiter.
Die obere Jägerbank steht auf rund 610m Seehöhe, was heißt, bis zur oberen Buchenbergkapelle sind es nicht einmal mehr zweihundert Höhenmeter. Diese überwindet man größtenteils über Stiegen und büßt so seine Sünden ab.
Noch einmal rasten. Ein alter Mann ist kein Schnellzug.
Und weiter geht die wilde Jagd
Da vorne ist offenbar eine Forststraße
Ah ja. Diese Forststraße queren wir jetzt und genau auf der anderen Seite führt der Steig weiter.
Von hier aus hat man sogar eine recht schöne Aussicht
Auf diesem Steig erreichen wir in Kürze …
… eine weitere Rastbank mit dem Namen …
Von hier aus hat man tatsächlich einen wunderschönen Ausblick, der vom Ötscher über den Kleinen Ötscher und den Scheiblingstein bis zum Dürrenstein reicht. Die sind heute alle schneebedeckt.
Noch einmal teilt sich der Weg in eine weite, dafür flachere Schleife und in einen steileren, steinigeren, aber insgesamt für uns wesentlich schöneren und direkteren Steig. Wir nehmen die direkte Variante.
15:20 Uhr. Da vorne ist der Berg nach obenhin zu Ende.
Madam vertreibt sich inzwischen die Zeit mit fotografieren.
Blick zum Lokus
Blick über die Stadt zum Sonntagberg
15:38 Uhr. Nach einer netten Pause machen wir uns wieder auf die Socken.
Wir steigen über den schon einmal erwähnten Friedrich Stummer Weg nach unten.
Hier stehen massenhaft Steinmänner herum und man fühlt sich fast zum Glatzberg versetzt, der einen privat errichtetet Steig besitzt, der nicht nur Steinmännchenweg heißt, sondern wie eine alte Römerstraße mit Steinmännern und Steinmäuerchen direkt eingefasst ist. Da hat auf jeden Fall jemand viel Zeit und Arbeit investiert.
Etwas abseits des Weges findet man dann etwas noch wesentlich faszinierenderes.
Da hat jemand unglaublich liebevoll eine kleine Welt erschaffen.
Rund 150 Höhenmeter unterm Gipfel erreichen wir wieder die Straße, an der wir beim Aufstieg hier vorbei gegangen sind.
Wir nehmen jetzt der rechten Weg, der zum Gasthof Grasberg führt. Das ist der, auf dem wir herauf gegangen sind.
In der nähe vom Gasthof sehen wir jetzt etwas, was wir beim Aufstieg übersehen haben.
Blick zum Gasthof Untergrasberg und zum Glatzberg
Ein Stück auf der Schotterstraße nach unten und bei diesem Schild links in einen Graben
Nicht nur, daß der Sonja nichts entgeht, sie kann das auch (meistens) bildlich festhalten, was ich nicht sehe!
16:27 Uhr. … und zurück am Ausgangspunkt. Die heutige Wanderung war zwar kurz, aber wunderschön. Dann pfüat Gott und bis zum nächsten Mal, irgendwann und irgendwo.