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11. Juni 2018

Uhren aus St.Petersburg – Raketa Baikonur Avtomat

Filed under: СДЕЛАНО В CCCР - Made in USSR — Benzin @ 17:21

From Russia with Love


Raketa Baikonur Avtomat
Uhrwerk: 24 Stunden Automatikwerk mit Handaufzug
Saphirglas, Glasboden, weiches, geschmeidiges Lederband. Dank Schraubkrone und trotz Glasboden ist die Uhr bis 20 ATM Wasserdicht. 
Größe mit Krone: rund 47mm, Durchmesser der Titan-Lünette 42mm, Bandbreite 22mm
Im Bild unten rechts ist sie mit ihren Geschwistern (Handaufzug) aus der Sowjet-Zeit zu sehen.

21. Oktober 2016

Uhren aus St.Petersburg – Raketa 2209

Filed under: СДЕЛАНО В CCCР - Made in USSR — Benzin @ 15:57

Raketa 2209 mit Yashma Stein-Ziffernblatt

Das Raketa Kaliber 2209 ist ein Uhrwerk, das Sammlern wie Liebhabern heute offenbar unlösbare Rätsel aufgibt. “Wozu wurde es gebaut?”, wird immer wieder gefragt. So weit mir bekannt ist, konnte diese Frage noch niemand zufriedenstellend beantworten. Das Kaliber Raketa 2209 besitzt, wie die Bezeichnung sagt, einen Durchmesser von 22mm, also einen kleineren Durchmesser als andere Kaliber von Raketa, aber den selben wie Uhrwerke von Poljot, Luch oder Vostok. Auch die restlichen Abmessungen sind mit den 22mm Kalibern der anderen Firmen vergleichbar, ja selbst die 23 Lagersteine sind gleich. Ein wirklicher Unterschied besteht in der Konstruktion. Diese ist weder mit Luch, noch mit Poljot oder Vostok vergleichbar, weil wesentlich komplizierter, was diesem Uhrwerk auch einen gewissen schlechten Ruf, die Zuverlässigkeit betreffend, einbrachte. Aber einmal davon abgesehen trieb Raketa mit diesem Uhrwerk ein recht seltsames Spiel, und daher wird immer wieder my_ruskie_blog_raketa_2209_jaspis_001die oben erwähnte Frage nach dem Sinn dieses Kalibers gestellt. Raketa baute, so schaut es zumindest aus, nie Uhren, die so klein oder flach gewesen wären, dass dieses spezielle Uhrwerk gerechtfertigt gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Dieses Uhrwerk wurde unter anderem auch in Taschenuhren eingebaut!

Eine Theorie, aufgestellt in einem großen internationalen Uhrenforum besagt, irgend jemand weit oben hätte vielleicht den Befehl zur Entwicklung dieses Kalibers gegeben, und weil es in der ehemaligen Sowjetunion zwar Leute gab, die Befehle gaben, deren Sinn man aber offenbar nicht wirklich verstehen musste, weil sich in Wirklichkeit niemand wirklich drum kümmerte, hatte Raketa ein Problem. Sie besaßen ein kleines, dünnes Uhrwerk, aber kein sinnvoll passendes Gehäuse dazu und bauten, weil irgendwas mußten sie ja damit machen, dieses spezielle Uhrwerk dann überall ein, wo ihnen sonst nichts passendes einfiel. Also auch in große Taschenuhren. Ob diese Theorie stimmt, kann ich nicht sagen, aber sie klingt zumindest sowjetisch plausibel. Der gesamte Ostblock war voll von Dingen, die keinen wirklichen Sinn machten, und trotzdem wurde es gemacht. Seltsam ist nur, my_ruskie_blog_raketa_2209_jaspis_002dass Uhren mit diesem Kaliber oft unverschämt hohe Preise erzielen, während gleichartige Uhren mit anderen Uhrwerken wesentlich günstiger zu haben sind. Bei Uhren ist es offenbar so oder so ähnlich wie bei manchen alten Motorrädern. Je schlechter die Konstruktion war, je weniger davon deswegen verkauft wurden oder überlebten, desto teurer und geschätzter sind sie heute unter Liebhabern. Eine seltsame Welt.

Ich hab diese Uhr nicht wegen des Kalibers 2209 gekauft. Ganz im Gegenteil. Ich hab sie trotz dieses Kalibers gekauft. Der Grund, warum ich sie kaufte, ist das Ziffernblatt. Weder ist es lackiertes, noch emailliertes Blech, sondern Stein. Es handelt sich trotz der geringen Abmessungen um eine Herrenuhr – Raketa baute nie Damenuhren – mit vergoldetem Gehäuse und einem Ziffernblatt aus Jaspis, oder Yashma, wie dieses Gestein im russischen heißt. Jaspis ist eine mikrokristalline, feinkörnige Varietät des Minerals Quarz und gehört wie dieses zur Mineralklasse der Oxide mit einem Stoffmengenverhältnis…………….Äh, ja, also, wenn sie genau so wenig Ahnung von Mineralogie haben wie ich oder davon, was Jaspis ist, und wenn sie genau so Bauklötze staunen wollen wie ich, dann lesen sie doch my_ruskie_blog_raketa_2209_jaspis_003bitte den Beitrag im Link, der zu Wikipedia führt. Wenn ich da weiter erkläre, mach ich mich höchstens lächerlich. Ich hab keine Ahnung von Gestein. Aber darum ging’s mir bei diesem Ziffernblatt eigentlich auch gar nicht. Es ging mir darum, dass es aus Stein ist, und deshalb ist auch kein Ziffernblatt genau so wie ein anderes. Jedes Ziffernblatt ist ein Unikat, und genau das fand ich so reizvoll daran.

Raketa baute mehrere Varianten von Uhren mit Ziffernblättern aus Stein, mit verschiedenen Gehäusen und unterschiedlichen Uhrwerken, mir sind aber, bis jetzt zumindest, nur zwei Steinarten bekannt, die verwendet wurden. Roter Jaspis und grüne Jade. Die Preise, die verlangt werden, bewegen sich bis an die eintausend Dollar Grenze. Ob diese Mondpreise auch schon einmal bezahlt wurden, ist mir unbekannt. Mit etwas Geduld kann man ein schönes Stück wie dieses hier gezeigte um rund $100.- bis $200.- erstehen, je nach dem, wie bekannt man beim Verkäufer schon ist und ob er sich davon Folgegeschäfte erwartet. Oder wie auch immer. Internet-Geschäfte sind oft genau so seltsam wie Gottes Wege. Und ob man so eine Uhr dann auch tragen will, ist wieder eine ganz andere Frage, denn nach heutigen Maßstäben ist sie mit ihrer Abmessung von 27 x 35mm in der Tat nicht größer als eine Damenuhr. Zu ihrer aktuellen Zeit, also in den späten 60er und frühen 70er Jahren hatte man offenbar noch andere Vorstellungen von der Größe einer Uhr. Damals waren allerdings auch Kleinwagen noch wirklich klein.

 Raketa 2209 vergoldet von 1968

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Auch in dieser Uhr werkelt das Kaliber 2209, das Gehäuse ist AU20 vergoldet, wie auch die Zeiger und Stundenmarken vergoldet sind. Dieses Modell ist, vor allem in sehr gutem Zustand, relativ rar und wird oft in schlechtem Zustand, dafür aber zu sehr hohen Preisen angeboten. In einem Raketa Katalog, der die Modelle von 1968 zeigt, trägt diese Uhr die Produktnummer 813099.
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Dieses Prachtstück findet sich ebenfalls im Katalog von 1968 und trägt die Nummer 693141. Gehäuse wie Band sind vergoldet und gehören bei diesem Modell untrennbar zusammen, wie die Bilder zeigen. Federstege gibt es keine. Ich frag mich aus diesem Grund, wie das mit der Länge des Uhrbandes in der Praxis aussah? Kürzen oder verlängern kann man das, so weit ich das sehe, nicht. Um es an unterschiedliche Armdicken anzupassen, müsste es verschieden lange Uhrbänder gegeben haben. Ich kaufte sie, weil ich sie unglaublich hübsch finde und hatte dann noch dazu das Glück, dass mir diese Bandlänge zufällig passt. Ein Glied nur kürzer, und es wäre ein Stück für den Schaukasten.

50. Jahrestag der Oktoberrevolution 1917

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Raketa Kaliber 2209 zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution 1917. Das Gehäuse ist AU20 vergoldet, am Ziffernblatt findet sich neben der Jubiläunsaufschrift noch die Landkarte der Sowjetunion.

10. Oktober 2016

Uhren aus Moskau 1МЧЗ – Poljot/Sekonda 3017 Chronograph

Filed under: СДЕЛАНО В CCCР - Made in USSR — Benzin @ 16:01

“Ich kann allem und jedem widerstehen, nur nicht der Versuchung!” meinte Prof. Dr. Fritz Knobel alias Uwe Ochsenknecht in “Stonk”, als er von seiner Filmfrau beim Ehebruch mit der kurvigen Martha erwischt wurde. Genau so geht’s mir, seit ich mich mit sowjetischen Uhren beschäftige. “Ich werde das Raketa Kaliber 2209 beiseite lassen und die sowjetischen Chronographen meiden wie der Teufel das Weihwassser”, meinte ich lange Zeit. Es gelang mir auch tatsächlich eine Weile. Zumindest so lange, bis ich so viel über diese Uhren gelesen hatte, dass ich mir zumutete, diese Dinger zu kaufen, ohne dabei gleich riesig auf die Schnauze zu fallen. Das hat etwa ein Jahr gedauert. Jetzt besitze ich nicht nur einige schöne Chronographen des Kaliber 3133, sondern auch meinen Ersten mit dem Schaltrad-Kaliber 3017. Es ist ein sehr schönes Stück, finde ich, und sie funktioniert wie neu. Leider gibt es auch davon mehrere verschiedene Ausführungen. Das sind zwar nur marginale Unterschiede, das Werk ist immer das gleiche, aber na ja. Ich kenn das ja schon. Über kurz oder lang wird mir ein schönes Stück über den Weg laufen, wo ich mir dann denke “Ach, schau dich an, eine schwarze Sekonda. Die hab ich noch gar nicht!” Nur so als Beispiel. Ist ja immer das selbe, und das seit Jahren. “Wozu braucht man mehrere unterschiedliche Komandirskie”, fragt man sich am Anfang. Dann hat man zehn oder fünfzehn davon. Oder die Raketa im Kaliber 2609. Davon gibt’s eigentlich nur sechs unterschiedliche Versionen. Zumindest von den Uhrwerken. Von den Uhren gibt’s leider hunderte my_ruskie_watchblog_poljot_3017_white_02Versionen. Gottlob gefallen die mir nicht alle. Was mir rein optisch schon nicht gefällt, kommt nicht in meine Sammlung. Das ist auch der Grund, wieso die Gesamtanzahl der Stücke in meiner Sammlung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, um es einmal vorsichtig auszudrücken, im dreistelligen Bereich bleiben wird. Ich hoffe inständig. Sonst bekomm ich ein Platzproblem. Aber nun kurz zum Kaliber Poljot 3017 und den Strela Uhren.

So um die Mitte der 50er Jahre hatte die Sowjetunion offenbar ein Problem, was Stoppuhren betraf. Schaltradchronographen waren ja nicht unbedingt etwas neues. Die Sowjets verwendeten nach dem Krieg beispielsweise die im Deutschen Uhrmacherort Glashütte beschlagnahmten Urofa Kaliber 59 und entwickelten daraus ihr Kaliber Poljot 3417. Ein weitgehend baugleiches, aber verkleinertes Uhrwerk feierte in der DDR als GUB 64 eine Art Auferstehung auf deutschem Boden. Warum genau die Sowjets nicht an diesem Kaliber festhielten, sondern ein neues suchten, ist mir weitgehend unbekannt. Es soll zu kompliziert und aufwändig gewesen sein, liest man. my_ruskie_watchblog_poljot_3017_white_01Jedenfalls machten sich die Sowjets auf die Suche nach einem neuen Uhrwerk für Armbandchronographen, die man in Wissenschaft und Forschung genau so einsetzen konnte wie bei Behörden oder beim Militär. Im Kaliber Venus 150 fand man offenbar genau das, was man suchte. Jetzt wird’s wieder ein wenig kompliziert, eben typisch Sowjetunion.

Es gibt einige Quellen, die behaupten, die Sowjets hätten das Venus Kaliber 150 kopiert. Kopiert heißt nachgebaut. Mit oder ohne Genehmigung sei einmal dahingestellt. Andere, und wie ich meine, ansonsten recht zuverlässige Quellen sagen wieder, Venus hätte sich um die Mitte der 50er Jahre vom Kaliber 150 getrennt, und die Sowjets hätten die Anlagen mit allen Unterlagen, natürlich auch mit allen Genehmigungen, gekauft und begannen 1959 in Moskau mit der Neufertigung dieses Kalibers, dass sie später, oder gleich, keine Ahnung wann, so weit abänderten, dass die Einzelteile des Venus 150 und die des my_ruskie_watchblog_poljot_3017_white_06Kaliber Poljot 3017 nicht mehr untereinander austauschbar sind. Fakt ist, es handelt sich beim Kaliber Poljot 3017 wieder um einen Schaltrad-Chronographen mit all seinen fertigungstechnischen Nachteilen, wie großer Aufwand bei der Herstellung und dadurch teuer. Letzterer Punkt spielte bei den Sowjets offenbar, zumindest anfangs, nur eine untergeordnete Rolle.

Hier ist, glaube ich, der richtige Punkt, um auf den größten Unterschied zwischen den Kalibern Venus 150 und Poljot 3017 beziehungsweise zwischen Uhren aus der Sowjetunion und aus dem Westen hinzuweisen. Venus baute dieses Uhrwerk aus rein kommerziellen Gründen, also um es zu verkaufen und damit Profit zu erwirtschaften. Mit Profit hatten die Sowjets bzw. ihr politisches System nichts am Hut. Der Bau dieses Uhrwerkes war angeordnet, um Wissenschaft, Wirtschaft (Planwirtschaft), Behörden und Militär my_ruskie_watchblog_poljot_3017_white_08damit zu bedienen. Ab wann diese Uhren auch für Privatpersonen zu erwerben waren, darüber streiten sich „die Gelehrten“ noch. Inzwischen sollen sowjetische Prospekte von 1960 aufgetaucht sein, die drauf hinzuweisen scheinen, dass diese Uhren auch für’s „Volk“ zu haben war. Ob diese Uhren allerdings nur im Prospekt (vielleicht als Ankündigung?) oder auch in der realen Welt verfügbar waren, dafür gibt es offenbar noch keine stichhaltigen Beweise.

Ich finde diese ganz klare, systembedingte Unterscheidung  nicht unwichtig, weil in diversen Kreisen immer wieder auf die “nicht so sonderliche Verarbeitung” im Vergleich mit westlichen Produkten hingewiesen wird. Fast wird so getan, als hätten sich in Moskau ein paar besoffene Russen ohne viel Ahnung zusammen gesetzt und spaßhalber eine Stoppuhr hergestellt. Dies war ein Werkzeug, und kein Spielzeug für eitle Zeitgenossen, die mit einem Chronographen ein Statussymbol erwarben. Chronographen kosteten im Westen ja schon eine schöne Stange Geld. Im Sowjetreich waren sie für den Normalsterblichen (wahrscheinlich) gar nicht erhältlich, sondern nur für Privilegierte. Konkurrenz und damit Wettbewerb gab es in der Sowjetunion nicht, ergo ist jeder Vergleich mit westlichen Produkten sinnlos.

Die Poljot 3017 war für 20 Jahre der Armband-Chronograph der Sowjetunion. Einen anderen gab es (offiziell) nicht. Inoffiziell wurden, beispielsweise in der Raumfahrt, auch ausländische Produkte eingesetzt. Die eigenen Chronographen gingen, bedingt durch den rauen Einsatz, oft haufenweise zu Bruch. my_ruskie_watchblog_poljot_3017_white_03Besatzungen hatten bis zu sieben verschiedene Chronographen an Bord. Ob Alexei Archipowitsch Leonow beim ersten All-Spaziergang der Menschheit wirklich eine Strela trug, und falls ja, außerhalb oder innerhalb seines Raumanzuges, lässt man sich am besten von ihm selber erzählen. Alles andere sind Vermutungen. Dass СТРЕЛА/Poljot/SEKONDA 3017 bei sowjetischen Raumflügen getragen wurden, ist aber eine Tatsache. Somit waren Poljots Kaliber 3017 Stoppuhren das östliche Gegenstück zur Omega Speedmaster der NASA.

Die ersten Poljot 3017 Modelle trugen die Bezeichnung СТРЕЛА, lateinisch STRELA oder zu deutsch Pfeil. Seitdem werden alle Modelle des Kaliber 3017 gemeinhin als STRELA bezeichnet. Die Uhrwerke waren immer die gleichen, da hat sich bis 1979 nichts geändert. Unterschiede bestanden beim Gehäuse, beim Ziffernblatt, bei den Zeigern, ohne oder mit Tachymeter/Telemeter Ring und anfangs ohne, später mit Leuchtmasse für besseres Erkennen bei Dunkelheit. Um 1965 kam das Modell SEKONDA dazu. Es war die gleiche Uhr wie die STRELA, nur für den britischen Markt. Offenbar hatten die Sowjets erkannt, dass sich solche Uhren auch im Ausland, vor allem im zahlungskräftigen Westen, verkaufen lassen müssten. Devisen waren ohnehin ständig knapp. Gegen westliche Produkte waren diese Uhren allerdings spottbillig. “Made in USSR” hatte kein großes Ansehen. Für den generellen Export, zum Beispiel in westliche Länder und in kommunistische Bruderstaaten, gab es noch die gleichen Uhren mit der Bezeichnung Poljot und auch my_ruskie_watchblog_poljot_3017_white_05EXACTA-POLJOT. Für welchen Markt letztere bestimmt waren, ist mir unbekannt. Eine Uhr mit dieser Bezeichnung hab ich als Armband-Wecker. Sogar mit der Beschriftung полёт, also Poljot in Cyrillisch, sind welche zu finden. Ob diese nur für den Inlandsmarkt gedacht waren und/oder die  СТРЕЛА ersetzten, oder ob’s beide zur gleichen Zeit gab, ist mir leider ebenfalls unbekannt.

Was kann ich zu diesen Uhren aus eigener Erfahrung sagen? Ehrlich gesagt nicht viel. Sie misst ohne Krone rund 36mm und ist damit für heutige Verhältnisse klein. In der Realität ist sie damit ziemlich genau so groß wie eine Poljot Wecker Uhr und wirkt optisch größer, als sie den Maßangaben entsprechend sein sollte. Gegen einen Poljot Chronograph Kaliber 3133 ist die 3017 sehr flach und dadurch noch wesentlich angenehmer zu tragen. Gleichzeitig ist dieses “Im Alltag tragen” aber so eine Sache. Die jüngsten Modelle sind über 35 Jahre alt, die älteren deutlich über 50 Jahre. Diese Uhrwerke besitzen keine Stoßsicherung! Diese Uhren besitzen auch keine Dichtungen. Da waren nie Dichtungen drinnen! Staub oder gar Wasser geschützt? Natürlich nicht! Beim Hände waschen würde ich sie abnehmen. Bei einem mechanischen Schaden, der an jeder mechanischen Uhr auftreten kann, müsste man eine Ersatzuhr kaufen, um an Ersatzteile zu gelangen. Zu kaufen gibt’s die sonst kaum bis gar nicht. Es spricht absolut nichts dagegen, so eine Uhr an einem schönen, warmen Tag einmal zu tragen. Sollte es zu regnen beginnen, würde ich sie sofort abnehmen und, bestmöglich gegen Feuchtigkeit geschützt, einstecken. Wenn es jemand drauf anlegen will, kann er sie gerne nass werden lassen. Dann werden die wenigen schönen, guten Uhren, die es noch gibt, wertvoller. Insgesamt wurden zwischen 1959 und 1979 etwas über 100 000 Stück gebaut. Zu bekommen sind sie in gutem Zustand ab etwa €500.- aufwärts. Schnäppchen in gutem Zustand sind eher selten, meistens sind sehr preisgünstige Uhren verbastelt und /oder in schlechtem Zustand. Was nicht heißt, dass es nicht auch Angebote gäbe, die in sichtlich sehr schlechtem Zustand sind UND sehr teuer. Was sich die Anbieter dabei denken, weiß ich nicht. Ich werde meine “Strela” jedenfalls sorgsam behandeln und vor allem, ich werde sie von Wasser fern halten.

Sekonda 3017 Chronograph

Oben stelle ich kurz meinen Sekonda Chronograph im Kaliber Poljot 3017 vor. Es ist eine Uhr, wie sie von Aleksei Aleksandrovich Gubarev bei der Soyuz 28 Mission 1978 eingesetzt wurde. Sekonda war und ist eine englische Firma, die Uhren aus aller Welt nach England importiert. Zur Sowjetzeiten auch sowjetische Uhren fast aller Hersteller, die dann die Aufschrift Sekonda trugen. Dieser Sekonda 3017 Chronograph ist deshalb nichts anderes als ein umgetaufter Poljot 3017 Chronograph mit schwarzem Ziffernblatt und Leuchtmasse an Zeigern und Stundenmarken. Sonst gibt’s keinen Unterschied.

Einen schönen Tag noch…………….

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