Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

20. Oktober 2021

Suzuki GSX 1400–Kribbeln im Bauch

Filed under: Geschichten um´s Motorradfahren — Benzin @ 18:06

Vor zwei Wochen waren wir wieder einmal mit dem Motorrad wandern. Fred hat uns mit seiner Tracer 700 (ich hoffe, das stimmt, ich kenne diese Dinger nicht wirklich) begleitet. Sonja mit ihrer Virago 535 und ich, weil grade Zeit war, mit der Moto Guzzi V7 Racer III. Wir sind hauptsächlich unter den Bergen, die wir in letzter Zeit bestiegen haben (oder die wir vorhatten zu besteigen) herum gedüst und hatten recht viel Spaß. Bei der Rückfahrt aus dem Radmertal ist dann beim Tschobber das Benzin ausgegangen und Fred hat hilfreicherweise geholfen, welches zu besorgen, weil ich gar keinen Platz hätte für eine zweite Person. Aber dadurch kam wieder einmal die Diskussion über die Reichweite des Tschobber auf den Tisch. Es brodelt ja schon länger. Der Tschobber muß weg. Meiner Meinung nach, egal, wie sehr einem dieses Gefährt gefällt, nicht nur wegen der geringen Reichweite – mit einem 11 Liter Tank und einem Verbrauch von rund 7 Litern hüpft man nicht weit – so ein Ding fährt sich Kacke. Ja! Das Ding fährt sich Kacke. Tschobber sind zum Anschauen gebaut und nicht zum Fahren. Schaut gut aus, fährt sich Scheiße. Tschobber.

Was die Nachfolge antreten sollte, stand in den Sternen. War ja Zeit in Hülle und Fülle. Jetzt kommt eh der Winder und der Tschobber ist angemeldet und fährt. Ergo kein Grund zum Hudeln. Am besten kauft man ein Motorrad mit Bedacht und nimmt sich Zeit. Man überlegt, was man will und vor allem, was man nicht will. Und man überlegt, wie man sich die Kiste vorstellt. Ich meine, rein optisch. Man muß sich da nicht nur draufsetzen wollen, man soll die Kiste auch anschauen wollen. Oder, wenn das Traumbike, meistens passiert das überraschend, vor dir steht, sofort und ohne zu zögern kaufen! Du spürst, wenn das richtige Moped vor dir steht. Jeder spürt es auf seine Weise, aber man spürt es.

Und dann hab ich bei einer kleinen Rundfahrt die Sonja mit der XJR fahren lassen. Ich wollte einfach wissen, wie sie damit zurecht kommt, wie sie sich damit fühlt. Das Gesicht hat alles gesagt. Strahl! Also, so stand fest, könnte eine XJR in den Kalibern 1200 oder 1300 ohne weiteres die Nachfolge der kleinen Virago antreten. Aber wie gesagt, nicht hudeln. Es wird sich das richtige Gerät finden. Alles wird gut. Am Wochenende dann das Inserat bei Willhaben, einige Telefonate und am Montag stand Fred hilfreich mit dem Auto, das eine Anhängerkupplung hat, vor dem Haus und auf gings zum Motorradhänder ums Eck. Der Anhänger war schon bereit, die Formalitäten schnell erledigt und kurz vor 14 Uhr standen wir in Graz vor dem Nachfolger des Tschobber.

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Da war der Deal schon perfekt und die Suzi hatte eine neue Besitzerin. Wie man sieht, ist es dann keine Yamaha XJR geworden, sondern eine Suzuki GSX. Und am Montag, dem 18. Oktober 2021 haben wir die erste Runde gedreht. Ich mit meiner Yamaha XJR 1300 und Sonja mit ihrer Suzuki GSX 1400. Man vergönnt sich ja eh sonst nix.

Strecke: Amstetten – Kematen – Sonntagberg – Lueggraben – Windhaag – St. Leonhard am Wald – Urlbachgraben – Hubberg – Ybbsitz – Krumpmühle – Zogelsgraben – Bretttl – Gaming – Neubruck – St.Anton an der Jeßnitz – Wohlfahrtsschlag – Plankenstein – Pielachtal – Kirchberg an der Pielach – RAbenstein an der Pielach – Kettenreith – Mank – St. Leonhard am Forst – Ruprechtshofen – Wieselburg neue Umfahrung – Ybbs an der Donau – B3 Grein – Mauer – Fred Kaffeepause – Heimfahrt.
Streckenlänge: 210km

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Alles bereit zur Abfahrt. Die Reaktor sind angewärmt, der Kernspaltungsprozess eingeleitet, wir setzen die Helme auf und düsen los in die unendlichen Weiten des Weltalls. Scotty, Energie!

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Kaffeepause bei der Donaubrücke in Ybbs. Fiktives Gespräch mit der Konditorin: “Haben sie einen Impfpass dabei?” “Nein, aber die Suzuki hat eine Benzineinspritzung. Genügt das?”  
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Kaffeepause beim Fred und…………
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Blödsinn im Schädl.

Sonja fährt mit der Suzi, als hätte sie nie ein anderes Motorrad gehabt. Wir haben vor ein paar Tagen ein Spielchen gespielt. Raus aus der Garage (Sonja im Dirndlkleid!) und eine Gassenrunde. Bei jeder Kreuzung eine Runde im Kreis fast am Lenkanschlag, einmal links herum und einmal rechts herum. Sonja hat mich beim Kreisen eingeholt, ohne einmal mit dem Fuß auf den Asphalt zu tippen. Mir ist das nicht gelungen. Ok, der Motor war kalt und mit Choke läuft das Ding nicht so geschmeidig wie die Suzi mit der Einspritzung. Aber die Sonja ist vom ersten Moment an mit der Suzi gefahren, als hätte sie nie ein anderes Motorrad gehabt. Wie maßgeschneidert. Und als ich nach der Tour dann fragte, wie das ist, mit der Suzi zu fahren, nachdem sie all ihre Erfahrung mit der Virago gesammelt hatte, war die Antwort ein unglaubliches Leuchten in den Augen und der Satz “Da ist so ein Kribbeln im Bauch. Genau so ein Kribbeln, wie wenn ich mit dir mit der 1000er mitfahre”.

Ich würde mich freuen, wenn diese Beziehung Roß/Reiter genau so schön und unfallfrei wird wie meine mit der XJR 1300. Ich hab meine nun 17 Jahre, bin damit noch nie gelegen (auf Holz klopf) und hatte, außer Verschleißteile wechseln, auch noch nie einen Schaden. Ja, die Suzi und die XJR sind große Motorräder. Aber es sind sehr, sehr schöne Motorräder in klassischem Stil mit moderner Technik. Mit ein wenig Gefühl sind die so einfach zu fahren wie ein Fahrrad, und Kraft haben sie in Hülle und Fülle. Und nun erheben wir unsere Kanister: “Auf viele schöne und unfallfreie Kilometer mit der Suzi”.

Let’s go Brandon!

           

19. November 2020

2020. 11. 18. Über Hügel und durch Täler nach Aschach an der Steyr

Filed under: Geschichten um´s Motorradfahren — Benzin @ 11:12

Um 7 Uhr zeigt das Thermometer grade einmal +2C°, gegen Mittag steigt die Temperatur dann auf knapp 14C°, da muß man sich den Zeitpunkt für eine Rundfahrt mit dem Motorrad schon gut einteilen. Entschädigt wird man dafür mit unglaublicher Farbenpracht und direkt kitschig schönen Aussichten in die Hügel- und Bergwelt. Ich ersprar mir einfach jeglichen Kommentar und laß die Bilder sprechen.

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V.l.n.r.: Blick ins Ybbstal – Monument zum Gedenken an den Bau dieser Straße in der Kaiserzeit – Blick gen Westen übers Ramingtal
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Blick über die Enns beim Kraftwerk Rosenau Richtung Nordosten
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Irgendwo auf der Oberdambachstraße
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Fahrt zum Neustiftgraben
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Um 16 Uhr wird es bei Konradsheim schon duster. Nur noch die Hügelspitzen sind in der Sonne.
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Nach knapp 4 Stunden und 144km wieder daheim.

15. November 2020

2020. 11. 14. Yamaha XJR RP10 145 679km

Filed under: Geschichten um´s Motorradfahren — Benzin @ 11:59

Am Freitag, kurz nach Mittag, hab ich mir die XJR von der Werkstatt geholt. Das Pikerl war schon gemacht, jetzt wurden auch noch die Ventile eingestellt und eine neue Ventildeckeldichtung montiert, womit die Kiste wieder so gut wie neu ist. Wie man eben bei Kilometerstand 145 679 noch so gut wie neu sein kann. Die XJR hat nach wie vor keine Macken, die sie nicht auch schon neu gehabt hätte, sie braucht noch immer so gut wie kein Öl und ist noch immer so wunderschön, wie sie immer war. Meine Freude mit diesem Motorrad ist ungetrübt. Und weil es gestern, am Samstag, den 14. November, um die Mittagszeit so warm war – könnten gut und gerne in der Sonne bis zu 14C° gewesen sein – hab ich eine Runde gedreht.
Zuerst gen Biberbach, dann rauf nach St.Georgen und rüber nach Böhlerwerk. Von dort in den Lueggraben, dann rauf nach Windhaag, rüber Richtung St.Leonhard. Der Rest der Runde war runter in den Graben, rauf auf den Berg, runter in den Graben und wieder rauf auf den Berg. So kamen rund 90km zustande.

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Blick ins Ybbstal und zum Sonntagberg von St.Georgen in der Klaus
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Blick von St.Ägid ins Urltal
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Höhenstraße Franzenreith
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Meine Yamaha XJR1300 RP10 war im Oktober 16 Jahre alt und hatte am Anfang dieser kleinen Runde 145 679km am Tacho.
Ich hab heute damit genau so viel Freude wie am ersten Tag.

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