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23. Oktober 2023

2023. 10. 23. Ennstal / Kühberg 1415m

Mit seiner Höhe alleine (1415m) ist der Kühberg, oder Kuhberg, wie er auch genannt wird, wahrlich kein Riese. Durch seine Lage bedingt gehört er punkto Aussicht im Alpenvorland zu den ganz Großen. Östlich finden wir die Ybbstaler Alpen, als unmittelbaren westlichen Nachbarn den wunderschönen Dürrensteigkamm, im Südwesten das Sensenbegirge, das Tote Gebirge und die Haller Mauern und im Süden und südöstlich die Eisenerzer Alpen und den Hochschwab. Das alles und mehr kann man vom Gipfel des Kühberg an einem schönen Tag bewundern und im Herbst, wenn die Laubwälder bunt werden, findet man sich beim Aufstieg, beim Abstieg und am Gipfel in einer Wunderwelt, die man nicht so schnell vergisst. Wir haben diese Wunderwelt schon am 26. Oktober 2021 erlebt, als wir dem Kühberg erstmals auf’s Dach stiegen und genau diese Besteigung war der Grund für unsere heutige Wanderung auf den Kühberg. Wir wollten wieder diese schöne Aussicht und diese bezaubernden Farben erleben.

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Karte zur Tour

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Übersicht Google Earth

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9:30 Uhr. Wir befinden uns auf der Viehtaler Alm auf 823m Seehöhe bei Kleinreifling. Der Morgennebel hat sich verzogen, der Himmel ist bei 4°C leicht bewölkt. Rucksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen.

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Wir gehen etwa 50m auf der Straße bergab und biegen dann rechts in eine Forststraße ein. Man könnte, vor allem jetzt, wo kein Vieh mehr auf den Weiden steht, auch gleich über die Weiden und ehemaligen Skipisten aufwärts steigen, wir entscheiden uns aber für den selben Weg, den wir vor zwei Jahren gingen.

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Man kann den Weg zum Kuhberg eigentlich nicht verfehlen. Er ist im unteren Bereich beschildert und oben markiert. Außerdem ergibt sich der Weg automatisch.

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Der Forststraßenhatscher ist am Kuhberg nicht lang. Eine längere Querung zu einer Rechtskehre, eine Querung zu einer Linkskehre, nochmals kurz zu einer Rechtskehre queren und wenn man die nächste Linkskehre erreicht, steht man auf der ehemaligen Skipiste und weiß automatisch, wo man weitergehen muß.

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Nach einer guten halben Stunde hat man eine wunderschöne Aussicht auf v.l.n.r. den Ochsenkogel 1444m, die Langlackenmauer 1482m und den Wieser 1427m. Wir haben den Dürrensteigkamm ja zum größten Teil begangen. Was uns noch fehlt, ist der Ochsenkogel mit dem Reiflingeck und das Katzenhirn am nördlichen Ende. Ja, und dann natürlich noch eine Überschreitung in einem Stück. Die folgt im Frühling nächstes Jahr.

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10:04 Uhr. Wir haben die Skipiste erreicht und steigen am linken Rand nach oben.

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Südwestlich von uns finden wir die Bodenwies 1540m, die wir schon mehrmals bestiegen haben.

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Waldorf & Statler

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In rund zwölf Minuten stehen wir am oberen Ende des Skilift. Hinter uns wieder Ochsenkogel, Langlackenmauer und Wieser.

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Vor uns, im grellen Gegenlicht, erhebt sich der obere Abschnitt des Kuhberg.

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Wir folgen dem deutlich sichtbaren Pfad über eine ebene Fläche, dann etwas abwärts und in den Wald.

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Ab dem Wald geht’s nur mehr mehr oder weniger steil aufwärts und bald hat man auch eine schöne Aussicht. Hinter uns die Bodenwies, der Leerensackriedel, der Hochzöbel und der Ochsenkogel.

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Wieder durchqueren wir ein Stück Wald.

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Eine Querung in offenem Gelände bietet uns herrliche Ausblicke. Admonter Reichenstein, Buchberg, Kleiner Buchberg und vieles mehr gibt es hier zu sehen.

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Wieder die Bodenwies, unser nächster Nachbar.

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Ein kurzer Blick nach Kleinreifling runter.

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Hier wird es immer steiniger.

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Mein Burzelbär ist begeistert.

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Wieder eine Querung in offenem Gelände.

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Hinweistafel zum Kleinreiflingblick

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Wunderschöner Tiefblick nach Kleinreifling

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Gipfelkreuz in Sicht.

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11:34 Uhr. Kuhberg 1415m

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Der Stein rechts liegt nicht mehr dort.

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Gipfelschau

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Die Buchsteine und der Admonter Reichenstein im leichten Zoom

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12:06 Uhr. Wir gehen wieder.

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Kuckuck

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Rast bei einer Gedenkstätte.

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Hier gibt es auch ein Besucherbüchlein. Am Gipfel des Kuhberg war diesmal keines zu finden.

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Es gibt sogar Rastbänke …

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… die wir auch nutzen. Waldorf & Statler

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Das alles liegt etwas abseits des Weges in einem steilen Hang.

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Wir steigen weiter nach unten

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Wir sind wieder bei der Bergstation des Skilift (der schon seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb ist)

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Rückblick zum Gipfelbereich des Kuhberg.

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In der ganz linken Schneise geht’s nach unten zur Bergstation des kurzen Lift.

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Blick direkt zum Parkplatz runter. Wir gehen aber gradeaus weiter.

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Das ist die obere Umlenkung des kurzen Lift. Die Lifte sind seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr im Betrieb. Man beachte, der Gipfel des Kuhberg liegt auf ungefähr der selben Höhe wie die Talstation am Hochkarlift. Es ist kein Wunder, daß man auf 800 Meter nicht Skifahren kann. Andererseits sieht man an diesen Liftanlagen (und an zahlreichen kleineren in noch tieferen Lagen), wie kalt es vor einigen Jahrzehnten war. Wir sollten froh sein, daß es ein wenig wärmer geworden ist und keine Katastrophe draus machen. Kälte tötet.

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Es ist reichlich Zeit und deshalb gehen wir eine weite Schleife zum Wald da rüber. Man könnte von hier aus sogar zum Weg rüber gehen, der von der Bodenwies zur Viehtaleralm führt.

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Hier finden wir einem deutlich sichtbaren Weg durch die Weide, dem wir folgen. Dort stehen teilweise auch Tafeln, die auf ein Almrauschen (Wandertag mit Unterhaltung) am Staatsfeiertag hinweisen.

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Dann entschließen wir uns, einem Waldweg zu folgen, der allerdings da vorne durch umgefallene Bäume verlegt ist. Der Weg wird offenbar seit langem nicht mehr benützt.

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Weil dieser Wald so schön ist, stiefeln wir gleich mitten durch den Wald nach unten.

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Jetzt müssen wir nur mehr ein kleines Stück über die Weide gehen, dann sind wir wieder am Ausgangspunkt.

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Burzelbär und Sonja auf den letzten Metern

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14 Uhr. Unser Ausflug auf den Kuhberg hat ein ENDE gefunden. Es war wunderschön und wir kommen garantiert wieder.

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Karte

7. September 2023

2023. 09. 07. Dürrensteigkamm / Almkogel 1513m, Wieser 1427m, Langlackenmauer 1482m, Burgspitz 1429m

Der Dürrensteigkamm, ein vergessenes Wanderparadies. So stand es vor Jahren in einem Wanderführer. Vergessen, weil verhältnismäßig lang und beschwerlich. Wobei die Beschwerlichkeit weniger von der Länge oder den Höhenunterschieden bei dieser Kammwanderung herrühren, sondern vielmehr vom Umstand, daß Start- und Zielpunkt sehr weit auseinander liegen und nur mit einem zusätzlichem Zeitaufwand oder mit zwei Fahrzeugen eine vernünftige Realisierung möglich ist. Der Dürrensteigkamm zieht sich von der Bodenwies im Süden über den Leerensackriedel zum Hochzöbel, dann weiter über Reiflingeck und Ochsenkogel zur Langlackenmauer und von dort über Wieser, Almkogel, Brunnbacheck und Kleiner Almkogel zum Burgspitz. Wobei die extrem Verlängerung zum Katzenhirn gar nicht berücksichtigt ist. Es gibt im gesamten Kammverlauf keine Quelle und sollte im Bereich des Ochsenkogel ein kräftigerer Wetterumschwung erfolgen oder gar eine Verletzung, wird es ziemlich haarig. Eine abgelegenere Stelle gibt es am gesamten Dürrensteigkamm nicht.

Ich bin auf den Dürrensteigkamm erst durch unsere erste Wanderung auf den Almkogel aufmerksam geworden. Ja, ich hatte davon gehört, aber nicht viel damit anzufangen gewusst. Almkogel? 1513m? Ja, mei. Ein Mugel unter vielen. Ich mußte erst älter werden, um zu Sinnen zu kommen. Heute genieße ich solche Wanderungen. Stück für Stück haben wir uns den Gipfeln des Dürrensteigkammes genähert und der Wunsch, den gesamten Kamm zu überschreigen wurde dabei immer größer. Zu unseren bisherigen Wanderungen am Dürrensteigkamm gehören die Bodenwies 1540m von der Nieglalm, die Bodenwies von Schönau an der Enns, eine Wanderung über den Leerensackriedel zum Höchzöbel mit anschließender Überschreitung der Bodenwies, der Versuch einer Überschreitung am 11. und 12. Juli 2022, bei dem wir uns am 12. Juli recht freuten, daß wir im dichten Nebel den Wieser gefunden hatten und dann wegen Sinnlosigkeit wieder umdrehten, und eine ungeplante Besteigung des Almkogel im Zuge einer Wanderung auf den Brunnbacher Gamsstein, bei der wir dann, weil grad Zeit war, über die Blaulucke zur Ennser Hütte und auf den Almkogel wanderten. Was wir jetzt noch nicht kannten, waren die Langlackenmauer, das Reiflingeck und der Ochsenkogel. “Zur Langlackenmauer wandern ist ja keine Hexerei”, sagen wir uns und weil wir grade eine Schönwetterperiode haben, beschlossen wir, zwei Tage nach unserer wunderschönen Tour auf den Eisenerzer Reichenstein die Langlackenmauer heimzusuchen.

Unsere Strecke: Parkplatz Bamacher auf 772m Seehöhe – Ennser Hütte 1293m – Almkogel 1513m – Wieser 1427m – Langlackenmauer 1482m – Wieser 1427m – Almkogel 1513m – Brunnbacheck 1472m – Kleiner Almkogel 1461m – Burgspitz 1429m – Parkplatz Bamacher 772m
Höhenmeter über die gesamte Wanderung inklusive aller Gegensteigungen mit Sicherheit über 1000m
Zeitaufwand: Gemütliches Wandertempo alles in allem 8 Stunden

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Übersicht auf Google Earth

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Karte zur Tour

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8 Uhr beim Parkplatz Bamacher auf 772m Seehöhe. Die Temperatur beträgt um die 15°C, den Morgennebel haben wir bereits unter uns gelassen. Rucksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine, es kann losgehen.

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Die 4km lange Straße zum Parkplatz ist durchgehend asphaltiert, aber sehr eng mit wenigen Ausweichstellen. Direkt beim Parkplatz zweigt der gut markierte und gepflegte Steig zur Ennser Hütte ab.

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Bis zur ersten Forststraßenquerung wandert man mit mäßiger Steigung durch den luftigen Wald

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Waldorf & Statler

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Ab der ersten Straßenquerung wandelt sich der Steig zu einem recht knorrigen Gesellen.

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Hier kann man sich etwas abkühlen, trinken würde ich das nicht. Der Zulauf ist recht dürftig und das Wasser im Trog abgestanden, aber kalt.

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Noch eine halbe Stunde zur Ennser Hütte, sagt das Schild

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Waldorf & Statler

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Nach der Straßenquerung bei der Jagdhütte dauert es nur mehr ein paar Minuten, dann hat man erstmals einen schönen Ausblick in die Gegend. Hier ein Blick gen Norden. Am rechten Bildrand sind im Hintergrund die Windräder am Plattenberg zu erkennen.

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9:20 Uhr. Wir haben die Ennser HÜtte erreicht.

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Ab der Hütte ist die Aussicht überall wunderschön. Hier Blick ins Reichraminger Hintergebirge, zur Haller Mauer und zu unserem Nachbarn, dem Brunnbacher Gamsstein.

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Nach einer kurzen Rast (zwei Soda Zitron zu je €3.-) wandern wir dem Almkogel entgegen.

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Der Höhenunterschied von der Hütte zum Gipfel beträgt keine 250Hm, die horizontale Entfernung keine zwei Kilometer. Ich empfinde diesen Abschnitt aufgrund seiner wunderschönen Aussicht immer als großen Genuß.

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Wir nähern uns dem Sattel zwischen Almkogel und Brunnbacheck, wo der Aufstiegsweg von der Hütte in den Dürrensteigkamm mündet.

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Sonja immer zu Faxen aufgelegt.

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Noch ein paar Meter zum Sattel, im Hintergrund das Paradies

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Blick zum nördlichen Ende des Dürrensteingkamm, zum Burgspitz. Da werden wir heute noch hin wandern, wenn wir von der Langlackenmauer zurück sind. Rechts vom Burgspitz ist noch die Almwiese unterm Feichteck 1114m zu erkennen. In Original (nicht am Bild) war sogar der Sonntagberg klar erkennbar, der nur wenige Kilometer von uns daheim entfernt ist.

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Am Weg zum Almkogel

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Sonja und Eddie. Zwei wie Pech und Schwefel könnte man sagen.

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Die einzige steilere, steinige Passage am Weg zum Almkogel.

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Blick zurück zum Burgspitz. Man sieht deutlich das Auf und Ab hier am Kamm. Da gehts praktisch nie eben dahin.

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10:15 Uhr. Almkogel 1513m

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Wir halten uns nicht lange hier auf, weil wir ohnehin wieder hierher zurück kommen und gehen gleich zum südlichen Hang. Als wir vor einem Jahr hier standen, war dichter Nebel und wir haben, mit Ausnahme des Gipfelkreuz, nicht viel gesehen. Das da drüben ist der Wieser und dahinter lugt die Langlackenmauer hervor. Wir sind unglaublich gespannt, wie das alles aus der Nähe ausschaut.

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Hier stehen nummerierte Steine! Hab ich schon einmal gesagt, daß ich nummerierte Steine liebe?

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Rückblick zum Almkogel

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Rauf auf den nächsten Mugel

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Und weiter geht’s zum Wieser

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Diese Disteln stehen hier massenhaft herum. Traumhaft schön.

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Die Weiden des Wieser im Weitwinkel

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Rückblick zum Almkogel, rechts der Hühnerkogel am Ennsberg

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Der Wieser vor uns, im Hintergrund rechts die Haller Mauer und links die Gesäuseberge vom Buchstein zum Tamischbachturm

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Gottlob haben wir alle Zeit der Welt. Wir genießen jede Minute hier.

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10:58 Uhr. Wieser 1427m

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Unglaublich, wie schön es hier ist. Diese Aussicht! Als wir erstmals hier waren, hatten wir uns schon gefreut, daß wir das Gipfelkreuz gefunden hatten. Wo das steht, wie das Gelände herum ausschaut, wussten wir nicht, weil der Nebel so dicht war.

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Gipfelkreuz Wieser und im Hintergrund der Almkogel.

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Auch am Wieser halten wir uns nicht all zu lange auf. Wir sind schon so gespannt auf die Langlackenmauer.

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Abstieg vom Wieser. Wieder geht’s in eine Senke, die wesentlich tiefer ausschaut, als sie tatsächlich ist.

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Auch der Aufstieg zur Langlackenmauer ist zuerst einmal recht schön, aber nix spektakuläres. Hier ein Rückblick zu Wieser und Hühnerkogel

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Der Steig ist (zumindest bei guter Sicht) jederzeit klar und eindeutig erkennbar und sogar recht gut ausgeschnitten.

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Wir erreichen einen kurzen und schmalen Grat, bei dem man sich nicht blöd spielen sollte. Von hier aus gesehen rechts geht’s steil und weit hinunter.

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Der Steig führt an einen steilen Grashang heran, ….

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… den man auf einem guten Steig bis zu einer Stelle quert, wo Bäume kreuz und quer über den Hang verstreut liegen.

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Genau dort, wo die Holztrümmer liegen, knickt der Steig recht steil nach oben weg. Das ist von oben nach unten wesentlich einfacher als aufwärts, aber kein echtes Problem. Bei Nässe und Nebel muß das hier gruslig sein, wenn man die Strecke nicht kennt.

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Der steile Hang ist geschafft. Links von uns (in Aufstiegsrichtung) erhebt sich ein steinerner Mugel mit einem Eisenrohr als Gipfelzeichen. Der interessiert uns in diesem Fall aber nicht. Wir wollen zum Gipfelkreuz und das steht rechts.

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Dazu müssen wir aber noch ein Stück weiter aufwärts kraxeln. Da vorne steht es!

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Wir haben es fast geschafft und stellen fest, das Gipfelkreuz der Langlackenmauer ist ein bissl mit Vorsicht zu genießen. Sehr kleine Gipfelfläche und recht steil auf fast allen Seiten. Das Abspannseil hilft dann beim Runterkraxeln.

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11:45 Uhr. Gipfel Langlackenmauer 1482m

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Wir sind nach ein paar Minuten wieder unterwegs, zurück zum Wieser. Am Gipfel war es wunderschön, für eine Rast aber ein wenig zu eng und zu windig. Außerdem haben wir noch einiges vor. Wir queren wieder zum Vorgipfel (das Ding mit der Eisenstange) und kraxeln dann wieder den steilen Grashang hinunter. Ps.: Der Behälter für’s Gipfelbuch ist leer)

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Das ist alles kein Problem. Man muß nur ein wenig aufpassen, weil ab und zu ein Brocken ausgebrochen ist und einige Felsen nur locker auf Wurzeln liegen. Im Auf- wie im Abstieg zum Gipfel gäbe es, wissen wir allerdings jetzt hinterher erst, eine schöne Alternative. Wenn man zu dem Felsmugel mit dem Eisenrohr kommt, könnte man dort direkt am Grat nach oben steigen. Wir waren heute ja zum ersten Mal hier, kannten die Örtlichkeiten ergo nicht, haben deshalb auch gar nicht drauf geachtet und sind dem deutlich sichtbaren Steig gefolgt, der über die westliche Grasflanke nach oben führt.

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So, da kann man nicht mehr runter fallen, da können  wir uns in unserer Gipfelfreude zusammenknuddeln.

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Rückblick zum Zinken mit dem Eisenrohr.

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Jetzt müssen wir da wieder rauf zum Wieser.

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Das schaut wieder einmal steiler aus, als es ist.

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Rückblick zur Langlackenmauer.

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Weil es hier so wunderschön ist, machen wir Pause.

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Der Grasmugl ist der Wieser, rechts daneben der Hühnerkogel am Ennsberg.

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12:33 Uhr. Wir sind schon wieder am Wieser

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Noch einmal ein Blick zurück zur Langlackenmauer, in die Haller Mauern und ins Gesäuse.

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Der Almkogel kommt wieder näher oder, genau genommen, wir kommen dem Almkogel wieder näher. Er selber bewegt sich während unserer Wanderung keinen einzigen Zentimeter. Was er tut, wenn wir nicht da sind, wissen wir natürlich nicht.

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Zum Almkogel rauf wird es wieder ein wenig steiler.

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13:19 Uhr. Almkogel 1513m die Zweite.

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Blick über den Brunnbacher Gamsstein, rechts dahinter der Schieferstein.

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Blick nach Großraming, zum östlichen Ausläufer des Schieferstein und zur Wolkenmauer.

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Blick in Richtung Weyer (Nordosten). Die meisten der Mugeln und Bergln da hinten haben wir bestiegen und/oder überschritten.

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13:41 Uhr. Wir sind wieder am Sattel, wo man links zur Ennser Hütte absteigen könnte. Vor uns liegt das Brunnbacheck, der Kleine Almkogel und der Burgspitz.

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13:49 Uhr. Brunnbacheck 1472m, dahinter der Almkogel

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Die Vegetation ist eine Pracht.

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Nach einem weiteren Abstieg geht’s auf den nächsten Mugel rauf. Auf und ab, auf und ab ohne Ende.

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Da ist ein Holztor, damit die Kühe nicht ausbüchsen. Das ist zwar alles Almgebiet, aber Kuh oder sonstiges Nutzvieh haben wir kein einziges gesehen.

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14:05 Uhr. Kleiner Almkogel 1461m

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Da drüben ist unser nächstes und letztes Ziel, der Burgspitz. Dazu müssen wir zuerst wieder einmal runter in einen Sattel. Pfff…..

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Die westlichen Steilabbrüche des Ennsberg

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Rückblick zum Übergang zwischen Hühnerkogel und Almkogel

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Wir sind nicht nur in der Senke vorm Burgspitz, sondern sogar schon wieder im Aufstieg und kommen dabei an diesem Abzweig vorbei, der uns später zu einer Forststraße runter bringt und dann zur Jagdhütte und zum Parkplatz am Ausgangspunkt.

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Die westliche Breitseite des Ennsberg.

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Kurz vorm Gipfel wird es nochmals steil.

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Geschafft.

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14:43 Uhr. Burgspitz 1429m

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Rückblick zum Almkogel

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So, jetzt runter da bis zum Abzweig

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Da drüben auf dem Erker steht die Ennser Hütte

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Laut Tafel noch 75 Minuten

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Ein wunderbares Steiglein führt uns zur Forststraße.

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Dem Hochstand ist schlecht geworden

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Wir sind bei der Straße

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Beim Aufstieg vom Parkplatz weist bei der Straßenquerung an der Jagdhütte ein Wegweiser hier her.

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Ein paar Meter noch…

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Um 16 Uhr sind wir nach acht Stunden in der Natur wieder am Ausgangspunkt zurück. Es war eine wunderschöne Wanderung, die man nur weiter empfehlen kann. Jetzt fehlt nur mehr die ganze Überschreitung. Adios, schöne Berge, bis zum nächsten Mal.

12. Juli 2022

2022. 07. 11.–12. Ennser Hütte – Almkogel 1513m – Wieser 1427m – Teil 2

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , — Benzin @ 22:14

Dienstag, 12. Juli 2022

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Earthview Almkogel – Wieser – Langlackenmauer – Sicht aus Westen bei klarem Wetter. Beim Vergleich zu unseren Bedingungen wird klar, warum wir abgebrochen haben.

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5:00 Uhr. Blick von der Ennser Hütte zum Gamsstein. Das ist also das für heute vorhergesagte schöne Wetter. Na, egal. Ich hab eh keine Lust, jetzt schon aufzustehen und bleib einfach noch liegen. Das kann sich ja noch ändern.

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Beim Blick zum Burgspitz weiß man auch nicht, was man davon halten soll. Irgendwie schaut das alles nach Ärger aus.

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6 Uhr. Mir kommt vor, anstatt das der Dunst aufsteigt, kommt der von oben runter. Wir haben unsere Rucksäcke bis aufs Nötigste ausgeräumt und werden so weit in Richtung Langlackenmauer gehen, so weit es das Wetter zulässt. Den Plan, bis zur Bodenwies rüber zu gehen, haben wir aufgegeben. Im nächsten Mai oder Anfang Juni schaut das erfolgsversprechender und vor allem unterhaltsamer aus, wenn die Brennnesseln, die Disteln und das Unkraut grade im Begriff sind, zu wachsen.

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Bevor wir losstarten, besuchen wir schnell noch einmal das Kreuz bei der Hütte und holen uns hier den Segen der Götter. “Zeus, sei uns gnädig!”

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6:37 Uhr. Wir machen uns auf die Socken.

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Vom Almkogel ist nichts zu sehen. Das hat gestern am Abend ganz anders ausgeschaut und wir sind froh, daß wir herauf gegangen sind.

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Kurz vorm Kamm. Die Suppe wird immer dicker.

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So hat das im letzten Jahr vom Brunnbacheck bis zum Burgspitz ausgeschaut, heuer geht’s uns Richtung Almkogel so. Wir wissen, wie schön das hier bei guten Bedingungen ist, sind aber nicht angefressen. Wir sind unterwegs, wir sind hier ganz alleine, der Berg gehört nur uns und es ist ganz still hier. Auch das hat seine Reize.

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Gipfel in Sicht.

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7:18 Uhr. Almkogel 1513m

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Da man droben ohnehin nix sieht, gehen wir gleich (nachdem wir uns im Gipfelbuch eingetragen haben) weiter. Das ist jetzt Neuland für uns. Wir sind bei unseren beiden Besteigungen nicht einmal bis dorthin gegangen, wo wir in diesen Hang gesehen hätten. Der Hang ist nicht sonderlich steil, aber naß und ein wenig mit Vor- und Umsicht zu genießen. “Wieder rauf wird sicher wesentlich angenehmer als runter” sag ich noch.

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Wir haben eigentlich keine Ahnung, wie es hier ausschaut, weil wir nur die Bäume und das Gemüse vor und neben uns sehen. Wir können nur ahnen, daß links unter uns eine Alm ist, weil wir die Kuhglocken bimmeln hören und wir können jetzt auch ahnen, wieviel wir vom Weg sehen würden, wenn wir hinter die Langlackenmauer kämen und damit in den Bereich der hohen Brennnesseln, der Disteln und des Unkraut. Hier ist es zwar auch verwachsen, aber diese Gras wird nicht hoch. Sowas hab ich in ungefähr der selben Höhe im Garten stehen (ja, ich bin ein großer Fan von wilden Gärten mit Blumen, Bienen, Hummeln und Igel! Hab ich alles im Garten!). Brennnessel werden wesentlich höher, zeigte uns der Kappenkogel.

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Waldorf & Statler. Nicht einmal der Nebel kann unsere Stimmung trüben.

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Da kann man vielleicht ein wenig erahnen, daß wir uns auf einem nicht all zu breiten Kamm bewegen. Schade. Wäre sicher interessant, wie es hier wirklich ausschaut.

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Da unten wird wohl die Alm sein, wo das Gebimmel her kommt.

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Besonders beim Bild ganz rechts hätte ich gerne gesehen, wie das hier ohne Nebel ausschaut.

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Links von uns geht’s offenbar recht steil runter.

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Unglaublich, ein Loch im Nebel. Da unten stehen die Kühe, die wir bimmeln hören.

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Irgendwie geht es da nirgends besonders rauf oder  runter, sondern immer auf einem Kamm dahin. Gottlob ist das so. Eine weitere, ebene Fläche ohne Wegspuren wäre ein Grund zur Umkehr, weil wir keine Orientierungspunkte erkennen können.

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Wir kommen zu einem Grasmugel, wo eine umgefallen Holzbank (zumindest ein Holzbrett mit einem Bein) liegt und wo der Kamm einen Knick nach links macht. Diese Stelle müssen wir uns merken, falls der Nebel dichter werden sollte. Dann zieht sich die Almwiese leicht bergauf, deutlich sind die Kuhspuren zu sehen, nur Kühe stehen hier nirgends. Die sind auf den Wiesen weiter unten.

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Auf einer leicht aufwärts führenden Wiese war das alles, was wir gesehen haben. Weiter vorne sah es so aus, als würde der Kamm sich verzweigen. “Was jetzt?” frag ich einfach so. “Links oder rechts?” Rechts schaut es so aus, als wäre der Kamm schon nach einigen zehn Metern (kann man im Nebel schwer schätzen) zu Ende oder zumindest geht es nach unten. Aber da sagt Sonja plötzlich “Schau einmal. Das Gipfelkreuz!”

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Wir sind vielleicht 50m vorm Gipfelkreuz gestanden. 8:03 Uhr. Gipfel Wieser 1427m

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Egal, aus welchem Blickwinkel wir uns hier umsehen, wir haben keine Ahnung, wie es hier ausschaut. Eigentlich müssten wir in dieser Richtung die Langlackenmauer vor uns haben. Die wird ja auch wirklich da sein, da bin ich überzeugt, nur sehen können wir nix, und darum gehen wir auch nicht weiter. Das ist nicht nur sinnlos, sondern gefährlich, weil wir hier keinen Meter kennen.

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Nachdem wir den Umkehrpunkt der Tour überschritten hatten, war ab jetzt alle Zeit der Welt. Ich bin nur mehr ganz gemütlich gegangen und hab alles, was irgendwie mit den Sinnen erreichbar war, aufgenommen. So kamen wir wieder hier bei der umgefallenen Bank vorbei, wo der Kamm (in Gehrichtung) einen leichten Rechtsknick macht.

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Wir stiefeln da so ganz entspannt dahin, kommen wieder zum steilen Hang, ich überleg, während ich da ganz gemütlich nach oben steig, wie weit das wohl noch sein wird, ob da nicht nochmals ein Aufschwung kommt?

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8:47 Uhr. “Aaaaaaah” Mich schreckt es ordentlich. “Das gibt’s nicht!” sag ich. Sonja fragt, was los ist? “Wir sind schon wieder am Almkogel. Da vorne ist das Gipfelkreuz!” Wir haben vom Wieser bis hierher vielleicht eine halbe Stunde gebraucht, obwohl ich gebummelt hab, daß es nicht schlimmer ginge. Das fällt einem im Nebel gar nicht auf. Keine Bezugs-  oder Anhaltspunkte, nix.

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Also nochmals Gipfelfoto Almkogel 1513m, aber diesmal keinen Eintrag ins Gipfelbuch. Seit dem Wieser hat uns der Nebel verfolgt. Die Sicht wird südlich, also jetzt hinter uns, man glaub es nicht, tatsächlich noch miserabler und diese ganze trübe Suppe verfolgt uns auf Schritt und Tritt.

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Vom Brunnbacher Gamsstein sieht man jetzt noch ein wenig weniger………

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9:22 Uhr. Die Hütte ist noch nicht im Nebel verschwunden, aber rechts am Katzenhirn vorbei sieht man nicht mehr zur Enns raus. Überall ist die Sicht schlechter geworden. Und wir dachten, das gilt nur für die hohen Berge.

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Wir ziehen unsere Leiberl um, mein Eddie ist ein trauriger, pitschnasser Anblick, dann holen wir unseren Krempel vom Trockenraum, trinken noch einen Kaffee, tratschen ein wenig mit der Kellnerin (Wirtin?) und machen uns dann auf den Weg nach unten.

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Liebe Ennser Hütte, lieber Dürrensteigkamm, es war trotz allem schön hier. Für’s Wetter kann keiner was, das ist so, wie es ist. Gottlob kann da keiner dreinpfuschen. Nicht einmal die depperten Grünen.

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Hinter der Jagdhütte der Wasenriedel mit 1129m

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10:55 Uhr. Wir sind wieder beim Parkplatz Bamacher und es beginnt leicht zu regnen. Jetzt fahren wir noch zurück nach Kleinreifling und rauf zur Nigelalm, mein Auto holen und dabei sind wir dann heilfroh, daß wir das heute so und nicht anders gemacht haben. Bei der Nigelalm beginnt es zu schütten. Bei der Fahrt nach Kleinreifling sehen wir an ein paar Stellen zum Dürrensteigkamm rauf und da war der Teufel los. Da hatte der Himmel grade alle seine Schleusen geöffnet und wir waren froh, nicht da mitten drinnen zu sein. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Dürrensteigkamm, wir kommen wieder!

Zu Teil 1

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