Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

22. Mai 2023

2023. 05. 22. Hinterwildalpen/Buchberg 1563m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , — Benzin @ 22:01

22. Mai 2022. Eddie, mein kleiner Riese hat Geburtstag. Sieben Jahre ist der kleine Racker heute alt. Passt genau für unser Vorhaben. Wir fahren zeitig in der Früh zum Campingplatz nach Wildalpen und stellen unser Zelt auf, dann geht’s gleich ohne weitere Zeitverschwendung nach Hinterwildalpen. Ziel des Tages wird der Buchberg sein, den wir über den Goßsattel ersteigen. Unseren Abstieg haben wir über die Heimmoseralm in den Lurgbachgraben geplant. Ich bin diese Runde genau so am 8. Oktober 2001 schon einmal gegangen, konnte mich aber mit Ausnahme des kleinen Holzschrein am Goßsattel, an nichts mehr erinnern. Oder ja, doch. Ich konnte mich erinnern, daß es recht schön war. Wäre gespannt, was sich in über zwanzig Jahren alles verändert hat. Eine interessante Veränderung, die in den vergangenen zwanzig Jahren stattgefunden hat,  ist mir schon vor der Tour in der Planungsphase aufgefallen. In den neuen Karten steht überall Goss oder “Auf der Goss”. Auf einem Foto meiner damaligen Wanderung ist ein Holzschild, das ich bei der Holzkapelle auf der Goß fand, zu sehen, auf dem geschrieben steht:

20230129_114157
Also bleibt es auch zwanzig Jahre später für mich “Auf der Goß” und nicht Goss.

20230522_084441
8:44 Uhr in Hinterwildalpen. Gleich gegenüber des Feuerwehrdepot haben wir für’s Auto ein Plätzchen gefunden, wo wir nicht stören. Im Hintergrund ist der Große Geiger 1723m zu sehen. Wir ziehen uns die Schuhe um, Rucksack auf den Rücken, Eddie an die Leine und es kann los gehen.

karte_01_2
Karte zur Tour

20230522_085329
Wir stiefeln an der Feuerwehr und am Gasthof Krug vorbei zu dieser Kreuzung mit den Wegweisern. Zur Goß geht es rechts weiter.

20230522_085340

20230522_085543
Hier ein weiteres aufschlußreiches Schild.

20230522_090347
Der erste Kilometer von einem Ortsende zum anderen ist Asphaltstraße.

20230522_090503

20230522_090848
Unmittelbar nach einer Brücke über den Lurgbach beginnt ein markierter Steig, …

20230522_090906
… dem wir folgen.

20230522_091228
Der Anblick des Geiger wird uns heute aus allen möglichen Richtungen den ganzen Tag lang begleiten.

20230522_092617

20230522_093348
Eigentlich ist dieses erste Steiglein nur eine (markierte) Abkürzung zu einer Forststraße, der wir nun aufwärts folgen. Hier ein (unmarkierter) Abzweig eines Jagdsteiges, der zum Hochklemm (1306m) führt. Diese Wanderung hatte ich in Reserve, falls das Wetter in höheren Lagen schlecht sein sollte.

20230522_093849
Bis zur Goß sind wir nicht ganz alleine. Zwei Deutsche und eine Österreicherin, die sie führt (oder führen sollte) wandern ebenfalls in Richtung Goß.

20230522_094655
Erste felsige Szenarien tun sich auf.

20230522_095334
Das Ende der Forststraße geht ganz unspektakulär in einen Pfad über, der durch den Wald immer steiler werdend nach oben führt.

20230522_100636
Erste begeisternde Ausblicke tun sich auf.

20230522_100645
Eddie, unser Geburtstagskind, ist in seinem Element.

20230522_101158
Der Pfad ist bestens markiert und betreut. Ich frag mich immer, wer sich diese Arbeit antut, mit Motorsägen immer wieder den Weg begehbar zu machen und zu erhalten. Eine Arbeit für Fremde, die einem nie (zumindest persönlich) gedankt wird. Hiermit sag ich einmal DANKE an all die, die mit so viel Leidenschaft, Herzblut und Schweíß die Wege pflegen und erhalten, damit wir “Pflasterhirsche” die Natur gefahr- und mühelos genießen können.

20230522_102953
Hier wurde mittels Holztafeln und Pflöcken direkt eine kleine, abrutschsichere Treppe gebaut.

20230522_103402

20230522_103514

20230522_103732
10:37 Uhr. Da oben wird es Licht. Haben wir die Goß erreicht?

20230522_103826
Auf der Goß 1351m

20230522_104128
Herrliche Aussicht zu Hochstadel, Riegerin, Ebenstein und zahlreichen mit unbekannten Mugeln.

20230522_104220

20230522_104238
Natürlich haben wir uns auch ins Besucherbüchlein eingetragen.

20230522_105019
Blick zu den noch schneebedeckten Gesäusebergen Gr. Buchstein und Tamischbachturm.

20230522_105745
Wir sind zwar nicht über der Baumgrenze, die Wanderung erfolgt hier aber großteils in freiem Gelände ohne große Sichtbehinderungen. Aber hier geht es sich praktisch von selber, weil man immer so viel zum Schauen hat.

20230522_111223

20230522_111409
Eine unglaublich neugierige Gams lässt uns bis auf gut 30m an sich ran. Wir bleiben stehen, sie bleibt stehen, wir schauen uns an und dann gehen wir, Menschen wie Gams, ganz unaufgeregt wieder unsere eigenen Wege. Sowas ist immer eine wunderschöne Begegnung.

20230522_111607
Hier zu gehen ist einfach nur eine Freude.

20230522_111915
Wieder einmal ein Blick zum Großen Geiger neben uns.

20230522_112327

20230522_112916
Schöne Schneerosen stehen hier praktisch neben Frühlingsblumen.

20230522_112924
Eddie wälzt sich mit Vergnügen im Schnee.

20230522_113452
Wir wandern an der Gögalalm vorbei und ich denk mir, “Da müsste doch auch irgendwo der Kleine Buchberg sein?” Das ist keine auffälliger Gipfel, aber einen Vermessungsstein sollten wir hier schon finden und so schau ich auf die Karte und wir steigen westlich der Alm ins Gelände. Recht schnell und unkompliziert finden wir dieses Schild und den Vermessungsstein (unten).

20230522_113507

20230522_113512
Blick vom Kleinen Buchberg zur Gögalalm, zu der keine Straße führt. Die beiden Männer, die dort arbeiten, müssen wohl zu Fuß hierher gegangen sein.

20230522_113544
Hier blinzelt auch unser höchstes Ziel des Tages, der Buchberg, hinter den Bäumen (links der Bildmitte) hervor.

20230522_113548
Der Weg zum Buchberg ist nicht (oder schlecht) markiert, der Weg ist aber klar zu sehen und außerdem (bei guter Sicht) sowieso nicht zu verfehlen, weil der Berg von weitem sichtbar ist. Hier ein Blick in die Gegend um Gams bei Hieflau (wenn ich nicht komplett irre, was möglich ist)

20230522_114007

20230522_114502

20230522_115305
Wer bei guter Sicht den Buchberg nicht findet, sollte ohne Betreuung sein Blindenheim wirklich nicht verlassen.

20230522_120317

20230522_121327
Das Schöne ist, wir haben alle Zeit der Welt. Wir müssen heute nicht einmal nach hause fahren, und so trödeln wir überall endlos herum und genießen jede Minute.

20230522_121335
Alter Schwede, da haut’s dir den Vogel raus.

20230522_121358

20230522_121544

20230522_123317
12:33 Uhr. Gipfel in Sicht.

20230522_123511
Buchberg 1563m

20230522_123519
Blick nach Osten zum Geiger

20230522_123522
Die Kaltmauer im Süden

Der spitze Lugauer (rechts der Bildmitte etwas vom Baum verdeckt) und der breite Gebirgsstock des Kaiserschild (links der Bildmitte)

20230522_124039
Zeiritzkampel, Lugauer, Tamischbachturm, Gesäusegrößen und alles was in der Umgebung Rang und Namen hat versammelt sich vor uns.

20230522_125326
Aber es nützt ja alles nix. Wir müssen wieder weiter. Zuerst einmal ein schönes Stück am Aufstiegsweg zurück und dann gen Süden zur Heimmoseralm.

20230522_130055

20230522_130107
Waldorf & Statler

20230522_131833
Die sumpfige Wiese da unten macht mir wieder Sorgen. Wir finden zwar kein Boot für die Überfahrt, dafür tummeln sich riesige Kröten. Es ist lustig, denen zuzuschauen.

20230522_132748
Auch hier weist ein Wegweiser zum Buchberg.

20230522_133451

20230522_133457
Bei schlechter Sicht wäre dieses Gelände sicher recht ungut, weil unübersichtlich, bei guter Sicht kein Problem. Da vorne ist schon wieder ein Wegweiser.

20230522_133701
Das wird unsere Abstiegsroute. Zuerst zur Heimmoseralm, dann zur Pumpernickelalm (Pumperlniederalm eigentlich) und weiter nach Hinterwildalpen. Die zweieinhalb Stunden schlagen wir leicht und machen mehr draus.

20230522_133941
Wir kommen hier dem Geiger recht nahe. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich (schon lange her gleich nach’m Krieg oder so) am Geiger gesessen bin und mit zwei alten Männern (damals ungefähr so alt wie ich heute) über die Almen unter uns geredet hab. Pumperlniederalm, Heimmoseralm usw.. War recht unterhaltsam.

20230522_134455
Ohne Schabernack geht überhaupt nix.

20230522_134844
Den Weg von der Heimmoseralm zur Pumperlniederalm zu finden ist ein wenig blöd. Sollte ein markierter Weg sein und man findet auch Markierungen. Aber spät und dann, wenn man den Einstieg zum Abstieg eh schon gefunden hat. Im Osten wird die Heimmoseralm von sehr, sehr steilen Abbrüchen ins Bärenloch begrenzt. Der Steig ist ein wenig schwierig zu finden, weil Kuhspuren genau so ausschauen wie der Steig. Man wird hier schnell in die Irre geführt. Auf keinen Fall vermeintlichen Wegspuren in die Tiefe folgen! Der Richtige Weg ist dann ganz klar als solcher zu erkennen.

20230522_135542
Da schaut es so aus, als könne man hier runter gehen. Dem ist aber nicht so!

20230522_135915
Gebäude der Heimmoseralm, die heute, wie wir hier draufkommen, …

20230522_140027
… RADSTATTMOAR ALM heißt. Natürlich wurde in den Karten der alte Name beibehalten, sonst kennt sich ja keine Sau mehr aus.

20230522_140126
Das schaut ja recht einfach aus. Einfach diesem Wegweiser folgen. So einfach ist das in der Praxis aber nicht.

20230522_140718
Erst, nachdem wir einen großen Bogen um die Ränder der Alm gezogen haben, finden wir den Abstieg…

20230522_140753
14:07 Uhr. Hier, und nur hier (!) geht’s runter.

20230522_140853
Lange quert man die Hänge am Bärenloch zur Pumperlniederalm

20230522_141801

20230522_142027
Nördlich von uns die Lurgmäuer

20230522_142214
Die senkrechten Abstürze des Geiger.

20230522_142519
Pumperlniederalm

20230522_142802
Wir haben zwar noch einigen Abstieg vor uns, aber die wunderschöne, bizarre Landschaft entschädigt dafür.

20230522_142855

20230522_143445

20230522_143618

20230522_144032

20230522_144639
Wir können hier zum Hochstadl raus schauen und was wir sehen wirkt auf den ersten Blick etwas beunruhigend. Es wird duster da draußen.

20230522_145218
Wir steigen auf eine Felsnase raus und bewundern die Abbrüche der Lurgmäuer gegenüber.

20230522_145229
Da oben etwa in Bildmitte ist die Heimmoseralm. In dieses Gelände steigt man ab, falls man eine Wildspur für den Steig nach unten halten sollte. Das sollte man wissen, bevor man sich da oben zu einer unbedachten Entscheidung verleiten lässt.

20230522_145233
Nochmals ein Blick hinaus aus dem Lurgbachtal. Noch immer schaut es da draußen recht duster aus. Ich bin mir nicht sicher, ob wir trocken nach Hinterwildalpen kommen. Wäre aber nicht mehr so schlimm. Wir haben gute Kleidung und es ist nicht mehr recht weit bis in den Talgrund. Die steilsten Streckenteile haben wir hinter uns.

20230522_150248
15:02 Uhr. In knapp einer Stunden sind wir von der Heimmoseralm in den Talgrund abgestiegen. Jetzt kommt noch der Marsch nach Hinterwildalpen, dann haben wir es geschafft. Das Wetter scheint zu halten.

20230522_151002

20230522_151148

20230522_151515

20230522_152949
Letzter Blick, jetzt von unten, zu den Lurgmäuern.

20230522_153712
Ein Hund kommt uns bellend entgegen und zieht den Schwanz ein, als Eddie ihn scharf anschaut, ein anderer Hund reißt einen Holzstuhl mit seiner Leine mit, als er Eddie begrüßen will und hier kommen uns die Kühe neugierig entgegen. Die Zivilisation hat uns wieder.

20230522_154107
Sobald man die Knipse hoch hält, lächelt dieses Holzbauwerk, so oft wurde es schon fotografiert und im Web veröffentlicht.

20230522_154246
Am meisten fasziniert mich das Dach.

20230522_154404
Die ersten Gebäude der Ortschaft

20230522_154538
Da setzten wir uns kurz her, weil wir hier noch nie gesessen sind.

20230522_155430
Es wimmelt hier nur so vor Marterl

20230522_160416

20230522_160513

20230522_160555
16:05 Uhr. Nach sieben Stunden und zwanzig Minuten hat unser Tour zum Buchberg ihr Ende gefunden. Jetzt fahren wir zum Campingplatz nach Wildalpen lassen den Tag gemütlich ausklingen.

20230522_163509
Rocker in Wildalpen. “Warm beer, lousy food, ugly waitress, biker welcome” hab ich irgendwo in den USA einmal auf einem Schild gelesen. Ich weiß nicht, ob sich diese Gepflogenheit bis Wildalpen herumgesprochen hat?

IMG_3396
Campingplatz in Wildalpen. An Wochenenden ist dieser Platz jetzt schon total ausgebucht, unter der Woche waren wir, ein Paar aus Ungarn und zwei belgische Damen mit einem Wohnmobil und Hund die Einzigen. Preise sind sehr günstig, alles ist blitzsauber, vieles wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Nur die Salza nebenan muß man mögen.

20230522_165858
Zuerst unser Geburtstagskind verpflegen.

IMG_3407
Dann kommt für uns das große Fressen. Uns fehlt nix und wir sind total unabhängig.

20230522_180306
Wir schauen einem Raftingteam beim Training zu.

IMG_3397

IMG_3413

20230522_182223
Gute Nacht, bis morgen.

Powered by WordPress