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12. April 2024

2024. 04. 12. Erlauftal / Gaming / Grafenwart 883m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , — Benzin @ 22:14

Der Grafenwart ist ein schön geformter Berg mit einer Gipfelhöhe von unter eintausend Meter, der zwischen Kienberg und Gaming  östlich der Erlauf liegt. Seine geringe Gipfelhöhe macht ihn zu einem wandermäßig eher einsamen Berg. Aufmerksam wurde ich auf ihn zuerst auf der Karte. Wenn man sich näher mit dem Gebiet in den Tormäuern beschäftigt, fällt einem auch der Grafenwart auf, der wie ein Wächter am Kienberger Eingang in die Tormäuer steht. Auch bei Wanderungen in den Bergen um Gaming wird man immer wieder mit dem Anblick dieses schönen Berges konfrontiert. Weil mir eigentlich egal ist, wie hoch ein Berg ist, um ihm auf’s Dach zu steigen, Hauptsache, er erweckt auf irgend eine Weise meine Aufmerksamkeit, stand auch der Grafenwart auf meiner gedanklichen To do-Liste. Da wir ja nun einen wunderschönen Frühling haben und damit auch die Motorradsaison wieder eröffnet ist, fuhr ich in den letzten Tagen mehrmals am Grafenwart vorbei und fasste dabei den Beschluß, “So, jetzt bist du fällig!”

Freitag Morgen, kurz nach sieben. Abfahrt in Richtung Gaming, in die Urmannsau und zur Erlaufbrücke zwischen Urmannsberg und Bockmauer, wo eine Forststraße in den Horeckgraben führt. Dann die nötigen Vorbereitungen treffen und los geht’s.

Streckenlänge: 15.5km
Niedrigster Punkt: etwa 390m
Höchster Punkt: 886m
Höhenunterschied gesamt: etwa 840m
Wetter: Leicht bewölkt, am Morgen kühl, im späteren Verlauf des Tages angenehm warm
Zeitaufwand mit allen Pausen: 6 Stunden 45 Minuten

Anmerkung: Im Bereich des Grafenwart gibt es nicht nur keine markierten Wege, sondern es gibt dort überhaupt keine präparierten Steige oder Wege, nur Forststraßen und viel Natur. Auf den Gipfel des Grafenwart sowie auf alle anderen Gipfel und Grate in seinem Bereich führt KEIN Weg! Es gibt Steigspuren, denen man allerdings nicht unbedingt bedenkenlos folgen sollte. Es könnte sich um einen Wildwechsel handeln. Ein Navi ist nicht unbedingt erforderlich, aber hilfreich. Auf Wanderer wird man dort kaum treffen, auf Zecken hingegen massenhaft.

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Map Austria mit GPS-Track

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Geländeübersicht mapy.cz mit GPS-Track

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8:10 Uhr beim Ausgangspunkt an der Erlauf. Rucksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine, es kann losgehen. Wir werden zuerst einmal auf der Forststraße so weit aufsteigen, daß wir zu einem Punkt kommen, wo links (westlich) von uns ein Waldkamm mit der Höhe 730 liegen sollte. Diese Höhe wollen wir uns anschauen.

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Die noch junge Erlauf, die bei Pöchlarn in die Donau mündet.

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Wir gewinnen flott an Höhe und haben dabei sogar eine hübsche Aussicht.

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Hier wird gearbeitet, aber wir stören nicht.

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9:30 Uhr. Es wird baumfrei und wir sind gespannt, was man hier sieht.

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Wunderschöner Ausblick zur Spitzmauer am Urmannsberg und zum Ostgrat, den wir am 14. August 2023 begangen haben.

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Wir schauen hier zu Rainstock, Schlaglmäuer, Wieskogel, Naskogel und Gföhler Almspitze

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Kehre im Horeckgraben mit Stichstraße ins Nirvana

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8:50 Uhr. Wieder haben wir einen schönen Aussichtspunkt erreicht.

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Hier hat sich jemand aus Baumstümpfen Tisch und Sessel als stationäre Essgarnitur gezimmert.

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Wieder ein Blick zu Wieskogel, Naskogel, Schwarzenberg und Gföhler Almspitze aus einem anderen Winkel und von weiter oben.

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Blick zum Rainstock

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Es gefällt uns hier sehr und wir haben viel Spaß

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9:22 Uhr. Wir haben eine Forststraßenkreuzung erreicht. Zum Grafenwart müssen wir dann leicht rechts weiter, links könnte man nach Norden in Richtung Erlauftaler Bundesstraße absteigen und scharf nach Westen weglos auf den Waldkamm und zur Höhe 730. Genau das machen wir jetzt.

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Die Lage unserer Erkundung am Waldkamm

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Auf geht’s! Was wir noch nicht wissen: Es wartet wunderschönes Gelände auf uns.

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Wer Waldkämme mag, ist hier genau richtig.

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Schöner Ausblick zu Kienberg und Runzelberg

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Teilweise genau am Kamm treiben die Überreste eines alter Drahtzaun ihr Unwesen.

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9:29 Uhr. Höhe 730 ist erreicht.

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Markierter Stein

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… mit einer Nummer

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Weil es hier so schön ist, gehen wir in Richtung Westen weiter und verlieren dabei einiges an Höhe.

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Am Kamm finden wir zahlreichte nummerierte Grenzsteine.

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Der westlichste Punkt unserer Erkundung. Blick zum Industriepark in Kienberg. Hier führen Wegspuren steil nach unten ins Unterholz, die wahrscheinlich zu einem weiter unten liegenden Forstweg führen. Wir haben allerdings was anderes vor und drehen hier um.

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Die bei unserem Ausflug verlorenen Höhenmeter müssen wir nun wieder zurückerobern.

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Dieses stachelige Hindernis ist am Rückweg leichter zu überwinden.

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Waldorf & Statler

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Nochmals die Höhe 730

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Rast auf der Höhe 730

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Weglos ist es nicht immer leicht für Eddie

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Nach fast 100 Minuten am Waldkamm bei der Höhe 730 haben wir wieder Kurs zum Grafenwart eingeschlagen.

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10:48 Uhr. Blick zum Runzelberg

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10:51 Uhr. Eine Schranke am Forstweg in der Gegend Grafenreut. Ein Blick auf Landschaft und Karte sagen mir, hier ist der richtige Punkt, um ins Gelände abzuzweigen für den direkten Anstieg auf den Grafenwart. Von hier aus sollte ein schöner, breiter Rücken hinauf führen. Schau ma einmal, ob das wahr ist.

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Ja. Das ist ein wunderbar gangbares Gelände für unseren Aufstieg.

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Blick von der selben Stelle zurück über die Wiese zur Forststraße, von der wir kommen.

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Auch hier finden wir bis zum Grafenwart hinauf nummerierte Grenzsteine.

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Meine Grenzsteinsammlung wird größer und größer

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Jetzt noch durch diese Senke und dann der Endanstieg zum Gipfel

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Waldorf & Statler. Es macht uns irrsinnigen Spaß.

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So harmlos der Grafenwart auf unserer Strecke ist, so steil sind die Abgründe an seiner Westflanke.

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11:14 Uhr. Grafenwart 883m

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Nach zehnminütiger Pause wandern wir genau am Abbruch entlang der Schallwaldschneid entgegen.

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Der Ausblick ist hier teilweise sagenhaft. Sonja fotografiert einen …

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… tollen Blick zum Ötscher

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Wir sind bei der Forststraße auf der Schallwaldschneid angekommen

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Wie auf der anderen Seite ist auch hier eine Schranke

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Die Forststraße ist genau auf der Schneid des Schallwaldes angelegt. Wir folgen ihr, bis sie nach rechts unten abkippt. Dort wollen wir gradeaus zumindest zum Punkt 886 weiter wandern, dem höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung.

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Kleine Rast, weil grade Zeit ist und weil sich Sitzmöbel anbieten.

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11:58 Uhr. Das ist die Stelle, an der die Forststraße nach rechts unten wegkippt. Wir folgen jetzt der Schallwaldschneid direkt am Kamm weiter gen Osten. Am Anfang ist sogar ein guter Weg vorhanden.

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Relativ rasch haben wir die Höhe 886 erreicht, die nur von einem kleinen Steinhaufen markiert wird.

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Auch einen Grenzstein gibt es hier wieder.

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Einmal schauen, was die Karte sagt

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12:22 Uhr. Nachdem wir den Kamm bis zu dem Punkt erkundet haben, wo er im Osten nach unten kippt, kehren wir zum höchsten Punkt zurück und bauen ein provisorisches kleines Gipfelkreuz beim Steinhaufen.

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Wir kehren zur Forststraße zurück und stiefeln nach unten

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Blick zum Ötscher

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12:38 Uhr. Wir haben einen markanten und wichtigen Punkt erreicht, der uns ein wenig Kopfschmerzen bereitet.

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Karte von Komoot mit unserem geplanten Track (blau). Die schwarzen Punkte am blauen Track stellen einen Steig dar, den es hier lt. Komoot geben soll und der zu einem Wegkreuz an einer Forststraße westlich vom Abstaller Kogel führen sollte.

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In dieser Karte von 1960 (Historische Austria Map mit unserem gegangenen GPS-Track) ist dieser Steig auch tatsächlich noch eingezeichnet, an der Stelle des Wegkreuz stand damals lt. Karte eine Jagdhütte (und der Abstaller Kogel hieß noch Asteller Kg). In den folgenden Kartenversionen (ab 1980) gibt es diesen Steig allerdings nicht mehr und statt der Jagdhütte steht dort ein Kreuz. Schon vor zwanzig Jahren (etwa 2004) hab ich diesen Steig vom Westen her kommend nicht mehr gefunden. Heute stellten wir fest, daß von diesem Steig auch aus dem Osten kommend nichts mehr zu erkennen ist. Da führt nur eine Sackstraße ein Stück weit nach Westen, diese liegt aber zu weit nördlich und endet im unwegsamen Gelände.

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Auf der Suche nach einem nicht existierenden Steig. Die Straße gradeaus führt auf den Abstallerkogel rauf und endet dort.

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Wir folgen der Sackstraße, weil wir denken, vielleicht stimmen ja die Karten nicht und das ist der Weg, aber …

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… dieser Weg endet hier. Anders wie in der Sackstraße am Schrabachauerkogel haben wir hier keinen Löffel als Andenken gefunden.

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Nachdem es unseren geplanten Weg nicht gab, mußten wir uns was einfallen lassen und da wir weder Politiker sind noch aus einer Anstalt entsprungen, kommt das Wort alternativlos in unserem Sprachschatz nicht vor. Wir schauten uns Karten (ja, Mehrzahl!) und Navidaten an und stapften wohlgemut dem Dornreithgraben entgegen, der uns nach unten zur Erlauf bringen sollte. Dort schauen wir weiter.

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Also landschaftlich war dieser Abstieg auf ungeplanten Wegen gar nicht so übel und auch der Umweg war, wie sich später herausstellte, nicht die Welt.

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Hier standen haufenweise Maiglöckerl und weil ich die sowieso nicht scharf fotografieren kann, hab ich die Sonja fotografiert, wie sie die Maiglöckerl fotografiert. Aufgabenteilung nennen wir das. Jeder tut, was er kann.

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13:37 Uhr.

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13:57 Uhr. Wir haben Sommersberg (ein paar Häuser und Hütten) erreicht. Man könnte, der Forststraße folgend links herum, hier zur Erlauf gehen und sie über eine Brücke überqueren. Dann müssten wir allerdings auf der Tormäuerstraße drei Kilometer zum Ausgangspunkt zurück kehren. Das wäre zwar fast topfeben, aber fad und mühsam, weil Asphalt hart ist. Außerdem meine ich zu wissen, daß diese Brücke mit einem hohen Eisentor versperrt ist. Wir entscheiden deshalb, wir gehen, trotzdem es lt. Karten einige Steigungen geben soll, am Weg am orographisch rechten Ufer der Erlauf zurück. Da vorne in der Kurve ist der Feldweg zu erkennen, dem wir folgen werden.

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14:00 Uhr. Wir sind am neuen Weg unterwegs. Rückblick.

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Vom schönen Feldweg zweigen wir bald in einen…

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… immer stärker verwachsenden Feldweg ab …

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… der, je weiter wir vordringen, immer größere Verfallserscheinungen zeigt.

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Trotzdem fühlen wir uns hier pudelwohl. Es ist ganz still und es hier schön zu gehen.

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Das trockene Laub ist mehr als knöchelhoch. Richtig einladend für eine Rast.

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Ist das schön!

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Hier einfach herum zu liegen ist echter Reichtum.

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Unter uns das weiche Laub, über uns der blaue Himmel und …

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… neben uns der Burzelbär, Herz, was willst du mehr?

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Ein Stück hama aber noch vor uns.

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14:37 Uhr. Wir sehen zu Erlauf und Tormäuerstraße hinunter.

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Jetzt noch um diesen Felsen herum, dann …

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… mündet unser ungeplanter Abstiegsweg in den geplanten Abstiegsweg ein.

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14:44 Uhr. Wir sind wieder im Erdgeschoss.

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Wir queren die Erauf …

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… bei dieser Brücke und kehren anschließend …

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…  auf der Tormäuerstraße ein paar hundert Meter weit zum Ausgangspunkt zurück. Dort vorne steht schon mein kleiner Opel.

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14:54 Uhr. Wir sind zurück am Ausgangspunkt. Wieder einmal sind ein paar wunderschöne Stunden in der Natur zu ENDE gegangen.

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Dann pfüat Gott und bis zum nächten Mal, irgendwann und irgenwo in den unendlichen Weiten des Universum.

14. August 2023

2023. 08. 14. Gaming/Urmannsberg – Spitzmauer Ostgrat

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , , — Benzin @ 9:34

Wir haben am Vormittag ein paar Stunden Zeit und ich hab eine Idee. Wir kennen alle Wege auf den Urmannsberg in Gaming. Alle bis auf einen. Wir kennen den Anfang dieses Weges, aber nicht den Weg. Wenn man den Urmannsberg über den Hofsattel besteigt, dort nur bis zur Querung der Forststraße aufsteigt (die ersten hundert Höhenmeter aus dem Hofsattel) und dann im Uhrzeigersinn um den Berg bis ans Straßenende herum geht, dann kann man auf Steigspuren zum Kamm des Urmannsberg hoch steigen. Genau dort oben, wo sich der Hang zurück lehnt, findet man an einem Baum links vorne eine rote Markierung und ungefähr dort findet man einen Steig, der sich relativ steil nach unten zieht. Den wollen wir heute begehen. Wir fahren nach Gaming und zum Filzmoossattel an der Tormäuerstraße, stellen dort das Auto ab und machen uns bereit.

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Im linken Bildteil der gesamte Ostgrat des Urmannsberg, aufgenommen bei einer Tour am 27. April 2023 westlich der Schlaglmäuer. Ungefähr in Bilddmitte sieht man eine steile Felsgruppe, die Spitzmauer. Genau dort ist der Scheidepunkt zwischen “einfach begehbar” und “nicht mehr so einfach begehbar”. Dazu später mehr.

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Karte zur Tour. Ab dort, wo der Grat sich nach Norden dreht, bin ich mir nicht sicher, welcher Linie, welchen Felsformationen wir nach unten folgten. Der Wald ist dort überall felsdurchsetzt und diese digitalen Karten sind sehr oft Müll, wenn es um Genauigkeit im Gelände geht. In der realen Welt sind dort allerdings schwarz/weiße Markierungen angebracht, die beim Abstieg manchmal hilfreich sein können. Es gibt dort auch ein paar Möglichkeiten, sich in gefährliches Gelände zu verirren. Aufmerksamkeit und Voraussicht sind wichtig.

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6:37 Uhr am Filzmoossattel auf 525m Seehöhe. Kleines Gepäck am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Wir folgen der Forststraße, die hier beginnt, bis zur ersten Kurve in Richtung Hofsattel.

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An der Außenseite dieser ersten Kurve steht dieses Wegkreuz, daß den Einstieg zum Aufstieg markiert. Genau gegenüber, auf der Innenseite der Kurve, findet man schwache Spuren am anfangs steilen Hang. Auch wenn es etwas seltsam aussieht, diesen Spuren folgt man auf die Böschung in den Wald.

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Links das Wegkreuz, rechts die verwachsene Böschung und da geht’s rauf.

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Na also! Und hier findet man auch ordentliche Steigspuren, die belegen, daß ich nicht gelogen hab.

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Wir gewinnen flott an Höhe

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Mit zunehmender Höhe wird der Steig schöner, aber auch steiniger und steiler.

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7 Uhr. Wir  sind knapp zwanzig Minuten unterwegs und haben einen tollen Aussichtspunkt erreicht. Entlang der Erlauf kann man hier bis zurück zu den Brandmäuer schauen.

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Hier legt sich der Kamm deutlich zurück und man geht gemütlich bis zur Querung der Forststraße.

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Waldorf & Statler

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Das ist die Forststraße. Es wird, bis wir auf der anderen Seite des Berges zur Erlauf runter kommen, die letzte Straße sein.

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Ganz genau gegenüber der Stelle, auf der man zur Forststraße kam, geht man in den Wald und findet auch sofort den deutlich erkennbaren Steig, der uns jetzt nach oben bringt.

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Die ersten paar Meter sind recht flach durch Laubwald, aber das ändert sich schnell.

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Es wird sukzessive steiler und je steiler es wird, desto näher ist man dem Gipfel.

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Glei sama oben.

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Blick über Gaming zum Zürnder 1096m. Rechts der Dreieckberg.

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7:30 Uhr. Wir sind beim kleinen Gipfelkreuz aus Metall. Ob dies hier der höchste Punkt ist oder später das kleine, provisorische Kreuz aus Zweigen, ist uns eigentlich egal. Es ist schön hier, und das zählt.

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7:33 Uhr beim kleinen Kreuz aus Holz, dahinter (rechts) der Schwarzenberg 1049m, die Gföhlalmspitze und der Rainstock 1296m

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Wir haben die Ostseite des Urmannsberg erreicht und folgen hier nicht mehr den deutlichen Steigspuren, die, etwas nach links (Norden) drehend, hinunter zum Ende der mittleren Forststraße führen würde, sondern steigen rechts (Osten) in den uns unbekannten Steig zum Ostgrat. Der Anfang des Steig ist deutlich sichtbar, steil und dicht mit Laub bedeckt, woraus sich schließen ließe, daß hier nicht all zu häufig gangen wird.

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Gleich am Anfang und auch in der Fortsetzung finden wir blasse Markierungen an Bäumen, die auf eine ehemals regere Wandertätigkeit auf diesem Teil des Berges deuten lässt. Warum heute eher nicht mehr so häufig hier gegangen wird, das zeigt sich uns später. An dieser Stelle möchte ich drauf hinweisen, daß man diesem Steig nur mit gutem Schuhwerk und als trittsicherer Geher mit gutem Orientierungssinn folgen sollte. Der leicht begehbare Teil ist mit diesen blassen Markierungen gekennzeichnet, die aber nur bis zu steilen Felsgruppen weiter unten reichen. Ab dort heißt es, entweder umdrehen und die selbe Strecke zurück, oder den schwarz/weißen Markierungen (spärlich, aber hilfreich) und dem Gelände relativ steil nach unten zu folgen. Bei schlechter Sicht und/oder Nässe würde ich von einer Begehung abraten.

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Blick zurück zum Einstieg, an dessen Kante der erste Baum mit einer Markierung steht.

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Der allererste Abschnitt ist aufgrund seiner Steilheit und vor allem der kräftigen Laubschicht mit etwas Vorsicht zu genießen, aber schon nach wenigen Metern ändert sich das, der Hang verengt sich zu einem schönen Kamm und die Wanderung wird ein Genuss.

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Die Charakteristik des Gelände ändert sich aber zusehends und aus dem weichen, runden Kamm wird ein immer steilerer, mit Felsen durchsetzter Grat.

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Das schaut noch wilder aus, als es tatsächlich ist, etwas später wird es auch einmal wilder, als es am Bild ausschaut. Das gleicht sich über die gesamte Strecke recht gut aus.

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Auch Spaß muß sein. Hier findet man noch überall Spuren menschlicher Aktivitäten, heißt, umgefallene Baumstämme wurden noch zerschnitten.

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Ein Blick zum Industriegebiet bei Kienberg.

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Wir erreichen sowas wie eine Felsnase und ich frag mich, wie das hier weiter gehen soll, wenn es da vorne wirklich so steil ist, wie es von hier aus den Anschein hat. Na, gema einmal schauen.

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Hier, bei einer wunderschönen Aussicht, liegt ein nummerierter Stein. 13. steht drauf. Diese Nummern werden uns bald darauf nach unten begleiten.

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Toller Ausblick zur Erlauf. Was wir hier genau sehen, kann man mit etwas Aufmerksamkeit am ersten Bild des Beitrages ganz oben erkennen. Da ist die selbe Wiese aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

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Hier sehen wir erstmals auch diese Markierung, schwarz/weiß mit zwei oder drei Punkten, wie wir sie oft bei unseren Wanderungen finden. Man muß bei solchen Markierungen aufpassen. Wir fanden schon welche, denen kann man nur unter Zuhilfenahme eines Seiles folgen. Diese Markierungen hier werden uns allerdings am gesamten felsigen Grat bis zur Erlauf hinunter begleiten.

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Dieser Felsklotz (beim ersten Besuch ist kaum zu erkennen, daß man sich hier bei der Spitzmauer befindet) versperrt uns nun den Weiterweg am Grat. Glauben wir zumindest für ein paar Sekunden. Man kann ganz bequem am Steiglein links vom Felsklotz vorbeigehen bis zum Abbruch, der senkrecht in die Tiefe führt. Upssss…… “The End is Nigh!”

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Ich kraxle dann an der Breitseite auf den Felsen rauf und schau runter. Oioioi, da geht’s runter! Genau vor mir steht eine Felsnadel (die der Spitzmauer vermutlich den Namen gab). Ich schnapp mir das Handy und mach ein Foto, dann laß ich Sonja runter schauen. Da geht nix mehr weiter. Ende im Gelände. Was nun? Ah ja, die schwarzen Markierungen. Das hier ist genau die steile Felsgruppe, auf die ich beim ersten Bild ganz am Anfang hingewiesen hatte.

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Bild aufgenommen am 21. August bei der Fahrt von der Tormäuerstraße in Richtung Kienberg. Kurz vor der Kreuzung, wo man links über den Filzmoossattel nach Gaming fahren kann, kommt man zu dieser Stelle, wo man die Spitzmauer schön sieht. Hier wird klar, warum man am Grat nicht mehr weiter gen Osten gehen kann, sondern scharf nach Norden abbiegt.

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Eine Eisenstange und 12. Also da runter.

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Diese Markierungen “kennzeichnen” den Abstieg entlang des Felsgrat, der sich ab hier genau nach Norden dreht. Wie genau man diesem Grat folgt, hängt von vielen Umständen ab, wie eigenes Können, Zutrauen, Bodenbeschaffenheit usw. Etwa ab Mitte (nach rund zwanzig Minuten, schätze ich jetzt einmal) könnte man bei einem Schlechtwettereinbruch auch nach links in einen breiten, bewaldeten Trichter (oder Rinne) queren und relativ problemlos bis zur Erlauf absteigen. Wesentlich interessanter ist es natürlich, dem Grat so genau wie möglich zu folgen.

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Teilweise ist es verdammt steil hier.

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Teilweise ist es aber auch geradezu gemütlich. Es gefällt uns hier sehr gut.

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Das Moos ist gottlob trocken und rutscht nicht.

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Wir sind fast unten und sehen schon zur Straße.

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Rückblick auf die letzten Ausläufer der Felsen.

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Straße und Erlauf sind unter uns.

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8:54 Uhr. Unternehmen Urmannsberg Ostgrat erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht’s zurück zum Filzmoossattel.

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Die letzte Markierung steht kurz vor der Erlauf. Ob die schwarz/weiß markierte Tour dann durch die Erlauf führt, haben wir nicht herausgefunden.

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Wegkreuz am Filzmoossattel.

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10:06 Uhr. Ende der Tour. Jetzt sollten wir alle Routen auf den und am Urmannsberg begangen haben. Mit einer Ausnahme, weil den Steig, wie er in der digitalen Karte von opentopomaps im Westen Richtung Gipfel eingezeichnet ist, den gibt es nur in der digitalen, aber nicht in der realen Welt.

Wer sich für die Geologie und im speziellen für die Geologie im Gebiet des Urmannsberg interessiert, für den gibt es vielleicht HIER interessante Infos. Es handelt sich um eine PDF mit 15 Seiten inkl. Grafik.

25. März 2022

2022. 03. 25. Eibenboden – Gsoll – Nestelberg 1057m – Brennwiese – Eibenboden

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , — Benzin @ 22:22

Auf den Tag genau am 25. März vor einem Jahr sind wir vom Parkplatz Eibenboden losgegangen. Zuerst entlang der Erlauf zum Trefflingfall, um dann über die kleinen Orte Nestelberg und Gsoll  den Nestelberg 1057m zu besteigen, von dem man, wie ich las, eine wunderschöne Aussicht hinunter nach Trübenbach und zum Rauen Kamm des Ötscher haben soll. Ab dem Parkplatz war tiefster Winter, es war recht kalt, der Schnee lag hoch, aber die Bedingungen waren trotz allem recht gut und wir hatten großen Spaß. Der Spaß hielt bis in die Hänge zum Gipfelanstieg an. Wir hatten ab Gsoll nicht den Weg, der, so vermute ich, beim Bau der Hochspannungsleitung angelegt wurde, zum Gipfel genommen, sondern waren auf der Forststraße weiter bis zu besagter Leitung gestapft (dort lag der Schnee schon unangenehm hoch und er war nicht mehr recht tragfähig), um der Schneise unterhalb der Leitung zum Gipfel zu folgen. Ich hatte das für eine gute Idee gehalten, aber leider, dem war nicht so.

Wir sind am Hang oberhalb einer Forststraße im tiefen Schnee einfach versumpft. Ich hab dann eine kleine Plattform ausgetreten, wir haben gerastet, kurz beraten, ob wir einzeln das Stück da hoch krabbeln und der jeweils andere einstweilen hier bei Eddie bleibt, aber Sonja bestand darauf, entweder alle drei, oder keiner! So haben wir dort umgedreht und dabei eigentlich beschlossen, im nächsten Jahr am selben Tag wieder zu kommen und die Sache besser zu machen. Die Tour war trotzdem unglaublich schön und bleibt uns sicher in Erinnerung.

Ein neues Jahr, ein neuer Versuch, ein neues Glück.
 

Abfahrt gegen 7 Uhr vom Hochkogel bei Neuhofen, Kaffeepause an der Tankstelle in Gaming (Tanken würde ich im Moment dort nicht, weil Benzin und Diesel um 20 Cent teurer ist wie bei uns) und dann fahrt in die Tormäuer.
Abmarsch Parkplatz Eingang Tormäuer. Strecke: Parkplatz 444m – Trefflingfall/Engstelle Tormäuer – Brücke – Nestelberg (Ort) – Gsoll – Nestelberg 1057m – Gsoll – Nestelberg – Brennwiese – Gnadenberger – Kassteig – Parkplatz
Dauer mit allen Pausen und unzähligen Spielereien: 6 Stunden 30 Minuten
Wetter: Temperatur am Morgen -2°C bei blauem Himmel, Tageshöchstwerte gefühlt 20°C oder auf Deutsch, Kaiserwetter.

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6:43 Uhr. Blick vom Hochkogel Richtung Ötscher (der ist hier im Dunst nicht zu sehen, weil zu weit weg)

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7:41 Uhr. Wir sind abmarschbereit. Das Fahrzeug im Vordergrund ist das Auto meines verstorbenen Vaters, das durch kuriose Umstände nach mehr als zwei Jahren zu mir zurückgekehrt ist. Ich hab es zurückgekauft. Das ist auch etwas, was ich mir nie gedacht hätte. Das Auto meines Papa ist wieder bei mir daheim. Passt optimal für Wanderungen, weil der kleine Opel überall Platz hat.

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Gleich neben dem Parkplatz ist die Erlauf, die bei Pöchlarn im Bezirk Melk als stattlicher Fluß in die Donau mündet.
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Wir folgen zuerst einmal dieser Forststraße aufwärts, um dann wieder direkt bis zur Erlauf abzusteigen.

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Die Erlauf tief unter uns.

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Der Abstieg zur Eibenbachmühle ist noch ein Fahrweg, ab dann nur mehr Steige und Natur pur.

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Rastplatz Eibenmühle.
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Rastplatz Eibenmühle 25. März 2021 um 8:48 Uhr

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Der Steig windet sich immer relativ nah am Ufer dahin, wird aber von Jahr zu Jahr, soweit ich das sehe, verbessert. Vor 20 Jahren war das noch ein recht wilder Steig mit einigen Passagen, die nicht mehr so einfach für jedermann passierbar waren.

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Der Hundsbachfall

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Faszination Geologie

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Umgeschnitten am 15. März 2022, sagt die Aufschrift.

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Unfassbar viel Laub, das in der Sonne kupferfarben leuchtet. Hier wurde auch über eine längere Strecke ein Geländer angebracht, das letztes Jahr noch nicht da war.

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Rastplatz Trefflingfall. Hier gibt es sogar ein Häuschen, in dem man seine Notdurft verrichten kann. Inklusive Klopapier!

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Der Trefflingfall, der in Kaskaden insgesamt rund 100m in die Tiefe stürzt.

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8:27 Uhr. Die Engstelle beim Toreck, bei der in den 60er Jahren eine 50m hohe Staumauer gebaut werden sollte.

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In dieser kleinen Grotte erzählen sie dir keinen vom Pferd, sondern vom Hund.

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Meine Begleiterin von “Betreutes Wandern” sagt, das ist etwas besonderes. Was, hab ich leider vergessen. Ich hab’s nicht so mit Ackerbau und Viehzucht.

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25. März 2022 um 8:39 Uhr

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8:51 Uhr. Der Aufstieg durch den Wald nach Nestelberg ist wunderschön.

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8:55 Uhr. Wir erreichen einen Punkt, von dem aus wir erstmals aus der Schlucht hinaus sehen. Jetzt wird die Sonne unser ständiger Begleiter. Meistens jedenfalls.

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Ein Wegkreuz, das ich im letzten Jahr übersehen haben muß. Da bin ich wohl im tiefen Schnee vorbei gekeucht, ohne es zu registrieren.

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Die ersten Anzeichen von Nestelberg

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9:17 Uhr.

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10:37 Uhr vor einem Jahr an ziemlich der gleichen Stelle.

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9:18 Uhr. Eingang Nestelberg 2022

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10:39 Uhr. Eingang Nestelberg 2021

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Hier sind wir im letzten Jahr über eine große Wächte in den Ort gekrochen.

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Wir gingen damals an den paar Hütten und Häusern vorbei, es war überraschenderweise sogar schneefrei auf der Sonnenseite, um den Weiterweg nach Gsoll zu suchen und  trafen dabei an einem sonnigen Platz auf einen alten Herrn, der im Rollstuhl vorm Haus saß. Wir frugen ihn nach dem Weiterweg und unterhielten uns ein Weilchen. Als wir heuer hier den Ort betraten, dachten wir beide, Sonja wie ich, an diesen alten Herrn und ich sagte noch so beiläufig, “Das wäre ein Hammer, wenn der alte Herr wieder vorm Haus sitzt!” Ja, was soll ich sagen? Ich muß direkt schlucken, wenn ich dran denke. Als wir wieder bei den Hütten und Häusern vorbei gingen zum Weg nach Gsoll, den wir ja Dank der Info des alten Herrn vom Vorjahr kannten, saß dieser tatsächlich wieder in seinem Rollstuhl vorm Haus in der Sonne. Ich war ganz verdattert und sagte “Grüß Gott. Als wir auf dem Tag genau vor einem Jahr hier vorbei nach Gsoll gingen, saßen sie ebenfalls hier und haben uns den Weg erklärt. Es freut mich, sie wieder zu sehen”. Er lächelte ein wenig verlegen und erklärte uns nochmals den Weg nach Gsoll, aber ich glaub, er konnte sich nicht mehr an uns erinnern. Spielt auch keine Rolle. Wir verabschiedeten uns nach einigen weiteren Worten und ich meinte noch, “Na dann bis zum nächsten Jahr, zur selben Zeit an der selben Stelle”. Er aber meinte “Na, das glaub ich nicht”, und auf einen Einwand meinerseits, “Schauen wir einmal. Vielleicht”. Ich weiß nicht, ob ich diesen alten Herrn jemals wieder sehe, aber ich wünsche ihm noch ein langes und relativ gemütliches Leben da oben in Nestelberg. Da das Haus, vor dem er saß, noch alte Markierungen und Aufschriften eines Wirtshauses trägt, könnte dieser Herr vielleicht sogar der ehemalige Wirt von Nestelberg sein. Ich selber kann mich an kein offenen Wirtshaus in Nestelberg erinnern. So oft war ich  nicht dort oben.

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Am Weg nach Gsoll

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Nein, das ist keine Aufnahme vom letzten Jahr. Die ist aktuell. Das ist aber nicht wirklich viel Schnee, sondern eine eher dünne Schicht stückweise beinharten Firns, der sich aber gut geht.

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Nachdem uns der Weg vom letzten Jahr vertraut ist, wenn auch unter komplett anderen Bedingungen, kommt uns die Entfernung von Nestelberg nach Gsoll nur mehr halb so lang vor. Es ist ja auch wirklich nicht sonderlich weit. Dafür war es im letzten Jahr, bedingt durch den tiefen Schnee, einigermaßen mühsam.

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10 Uhr. Gsoll in Sicht. Man merkt, wir nähern uns der 1000 Meter Marke. Selbst in der Sonne liegt der Schnee noch recht hoch. Uns ist aber trotzdem nicht kalt.

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Ist schon Nestelberg ein sehr kleiner Ort mit nur wenigen Häusern, ist Gsoll noch viel kleiner. Das sind wirklich nur ein paar Häuser und Hütten.

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Entweder stand der letztes Jahr noch nicht da, oder es wird Zeit, wieder einmal eine Flasche Essig zu trinken. Das entkalkt angeblich. In Holz wird der berühmte Ötscher Bär geehrt, in Original gejagt und getötet. Vor Russlands Krieg gegen die Ukraine war der Ötscher Bär (davor die Trud und andere Sagengestalten, aber die haben kein Geld gebracht) an allem Unglück Schuld, jetzt ist es Putin.

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Ich glaub, mich knutscht ein Bär!

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Heuer gehen wir einen anderen Weg als letztes Jahr, um den Nestelberg zu besteigen. Wir gehen durch Gsoll durch, folgen der Straße in einem scharfen Rechtsbogen und biegen beim nächsten Feldweg gleich scharf links in den Wald ab. Dieser Traktorweg führt direkt nach oben zu den Masten und zum Gipfel.

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Eddie kugelt wieder freudig im Schnee herum.

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Eine Gravur nicht für die Ewigkeit, sondern bestenfalls für ein paar Stunden.

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10:23 Uhr. Gipfel in Sicht!

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Zwei Schlümpfe am Gipfel des Nestelberg 1057m

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Wunderschöner Ausblick nach Trübenbach und in die Ferne.

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Wenn es nach den Grünen Troglodyten ginge, wären hier wahrscheinlich keine Strommasten, sondern Steinkreise, in denen sie den Göttern der Dummheit opfern könnten. Strom kommt ja aus der Steckdose.

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Der Ötscher und der Rauhe Kamm sind ganz nah.

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Wir rasten hier einmal ordentlich.

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Waldorf & Statler

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Nein, mir sind nicht die Haare ausgefallen. Das war Sonjas Werk, “Damit du was siehst, sonst mußt du deinen Hut aufsetzen”. Offenbar findet sie, der Hut schaut Scheiße aus, aber mir ist eigentlich lieber, wenn nur der Hut Scheiße ausschaut. Gottlob sind wir niemandem begegnet, der mich kennt.

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Der Sepp hat hier sein Ölfass vergessen. Ob es der selbe Seppl ist, über den es einmal ein Lied gab?
”Sepp, Sepp, sei kein Depp, die Zukunft ist der Alpenrap. Sepp, Sepp, mach sie heiß mit deinem Edelweiß!” Der Sepp sagt, “Ho, Ho, Ho, Holodarodio”. Ah ja, jetzt fällt’s mir wieder ein. Das war die EAV mit dem Alpenrap. An was man nicht alles angesichts eines alten Ölfasses im Schnee erinnert wird!

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Gleich neben den technischen Wunderwerken der Menschheit stehen Wunderwerke der Ameisen.

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10:57 Uhr. Es nützt ja alles nix, wir müssen wieder gehen. Neugierig, wie wir sind, gehen wir nicht einfach den Weg, den wir gekommen sind  zurück, sondern vorher zu diesem ersten Strommasten unterhalb der Gipfelfläche. Dabei machen wir eine Entdeckung. Diesen Mast kennen wir. DAS ist der Mast, den wir am 25. März 2021 von unten gesehen hatten, von dem wir aber nicht wussten, daß es der letzte vor der Gipfelfläche war! Und weil wir heute eine trockene, ja sogar warme Wiese hier hatten, beschlossen wir, nicht dem Aufstiegsweg runter zu folgen, sondern dem Weg, der im letzten Jahr unser Aufstieg gewesen wäre. Das ging heute ganz locker und es war richtig schön, hier zu gehen.

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Das Gras ist trocken wie Heu, der Seidelbast blüht. Was für eine Pracht!

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Ich hab am Telefon die Bilder von unseren Touren gespeichert. Ist heutzutage ja kein Problem mehr.

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Das war die letzte Aufnahme am 25. März 2021, bevor wir umkehrten. Das Bild oben ist von ziemlich der selben Stelle aus aufgenommen wie das Bild darunter. Man erkennt es am kleinen, grünen Baum, der am unteren Bild genau in der Bildmitte ist. Das heißt, trotz der beschissenen Bedingungen wären wir vielleicht noch 15 Minuten vom Gipfel entfernt gewesen. Andererseits, ich hätte Eddie durchwegs trage müssen. Der Schnee war tief und so weich, daß er den Hund mit seinen rund 6kg nicht mehr tragen konnte und Eddie ist bis zum Bauch hilflos im Schnee gestanden.

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Rückblick zum Abstiegsweg. Was heute so einfach und problemlos ausschaut, war letztes Jahr eine richtige Schinderei durch tiefen, weichen Schnee und der unbedeutende, einfache Hügel da vorne bei den Strommasten war (ohne Schneeschuhe) ein nervtötendes Hindernis. Heute muß ich lachen, wenn ich das sehe. Voriges Jahr war uns weniger zum Lachen zumute.

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Auf dieser Forststraße gingen wir in weitem Bogen nach Gsoll zurück und von dort den selben Weg wie im Aufstieg nach Nestelberg runter.

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Das kennen wir vom Aufstieg und deshalb rasten wir hier ausgiebig. Wir befinden uns hier genau über Nestelberg. Da vorne ums Eck ist kein Schnee, sondern warme Wiese!

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Blick über Nestelberg.

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Einfach faulenzen ist gut für Körper und Seele.

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In Nestelberg folgen wir der Asphaltstraße an diesem Wegkreuz vorbei bis zum Abzweig, wo der linke Ast bergauf führt und der rechte bergab. Wir folgen dem rechten Ast.

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Rückblick nach Nestelberg

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Dieses Wegkreuz ist neuer als meine Karte.

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Wir gehen an der Gabelung rechts weiter

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und kommen an einem weiterem Wegkreuz vorbei, das auch nicht eingezeichnet ist.

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Weil wir grade absolut nichts besseres zu tun haben, steigen wir nach der Brennwiese und nach Gnadenberger (Bezeichnungen auf der Karte) zum Mugel hoch, der auf der Karte mit 746m verzeichnet ist.

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Wir sind ganz offensichtlich nicht die Einzigen, die dort raufgehen. Ein schönes, breites Brett liegt dort als Bank und die Aussicht kann sich sehen lassen.

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Ein bissl mit dem Zoom nachgeholfen schaut das so aus.

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Nur ein Stück weiter beginnt der Zustieg zum Kassteig

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Am Anfang geht’s recht beschaulich an einem Wegkreuz vorbei (in der Karte eingezeichnet) durch einen schönen Wald

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Dann wird das Gelände recht steil und der Weg schlängelt sich wunderbar durch den Blätterwald.

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Sonja findet dort diesen seltsamen Felsbrocken. Ein Stein, der von einer anderen Gesteinsart eingeschlossen ist. Ich hab das Ding in den Rucksack gesteckt und mit nach Hause genommen. Jetzt liegt er als Andenken an diese schöne Tour am Fensterbrett meiner Küche.

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Dehnungsübungen schaden nie.

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Dieser Steig, dieser Wald, das viele Laub, dies alles ist so schön, daß wir hier mitten im Wald etwas tun, was ich seit sicher 20 Jahren nicht mehr gemacht hab. Nein, Depp! Wir haben einen Steinmann gebaut. Da lag mitten am Weg ein größerer Steinbrocken, der wohl von oben hierher gerollt war und über diesen Brocken haben wir einen Steinmann gebaut.

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Die Farben sind fast kitschig und das Laub zeitweise dermaßen tief, daß es Eddie fast so ging wie letztes Jahr im Schnee unterm Nestelberg. Er ist bis zum Bauch, teilweise tiefer, in den Blättern versunken.

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Aus so einer Perspektive wird normal selten fotografiert, aber wie ich da am Boden lieg und Blumen fotografiere…….

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versucht da jemand, meine wissenschaftliche Arbeit zu stören……….

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Ein Abschnitt dieses Weges ist mit seinem tiefen Laub sehr unangenehm zu gehen, weil sich drunter hart gefrorener Schnee verbirgt, den man nicht sieht. Man droht nur plötzlich und ständig auszurutschen und weiß nicht, warum. Man muß tief im Laub graben, bis man das Eis findet.

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Das ist die Straße, die links nach Lackenhof und rechts zurück zum Parkplatz führt. Ich hab mich da früher oft herumgetrieben, aber diesen Steig kannte ich nicht.

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Der Bach, den man auf der Brücke überquert, entspringt genau hinter der Brücke. Genau genommen kommt der Bach mit großem Druck aus dem Fels geschossen.

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Von hier sehen wir den Bach, der grade ein Stück weiter hinten aus dem Fels entsprungen war, in die Erlauf münden und auf der anderen Seite der Erlauf befindet sich der Parkplatz, wo das Auto steht. Vielleicht noch 500m, dann ist unsere Tour beendet.

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Bei diesem letzten kurzen Stück kommen wir an noch zwei weiteren Quellen vorbei, die mit Rohren unter der Straße hindurchgeleitet werden.

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Hier nochmals diese beiden Quellwasserfälle von der anderen Erlaufseite.

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14:05 Uhr. Noch einige wenige Meter, dann ist unsere Tour beendet. In Gaming kehren wir nochmals bei der Tankstelle ein, um einen ein Euro Kaffee vom Automaten zu trinken und im Flohmarkt zu schmökern, dann fahren wir Heim.
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Karte zur Tour ohne Gipfel bis/von Gsoll

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Karte Auf- und Abstieg von Gsoll zum Nestelberg 1057m

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