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14. August 2023

2023. 08. 14. Gaming/Urmannsberg – Spitzmauer Ostgrat

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , , — Benzin @ 9:34

Wir haben am Vormittag ein paar Stunden Zeit und ich hab eine Idee. Wir kennen alle Wege auf den Urmannsberg in Gaming. Alle bis auf einen. Wir kennen den Anfang dieses Weges, aber nicht den Weg. Wenn man den Urmannsberg über den Hofsattel besteigt, dort nur bis zur Querung der Forststraße aufsteigt (die ersten hundert Höhenmeter aus dem Hofsattel) und dann im Uhrzeigersinn um den Berg bis ans Straßenende herum geht, dann kann man auf Steigspuren zum Kamm des Urmannsberg hoch steigen. Genau dort oben, wo sich der Hang zurück lehnt, findet man an einem Baum links vorne eine rote Markierung und ungefähr dort findet man einen Steig, der sich relativ steil nach unten zieht. Den wollen wir heute begehen. Wir fahren nach Gaming und zum Filzmoossattel an der Tormäuerstraße, stellen dort das Auto ab und machen uns bereit.

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Im linken Bildteil der gesamte Ostgrat des Urmannsberg, aufgenommen bei einer Tour am 27. April 2023 westlich der Schlaglmäuer. Ungefähr in Bilddmitte sieht man eine steile Felsgruppe, die Spitzmauer. Genau dort ist der Scheidepunkt zwischen “einfach begehbar” und “nicht mehr so einfach begehbar”. Dazu später mehr.

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Karte zur Tour. Ab dort, wo der Grat sich nach Norden dreht, bin ich mir nicht sicher, welcher Linie, welchen Felsformationen wir nach unten folgten. Der Wald ist dort überall felsdurchsetzt und diese digitalen Karten sind sehr oft Müll, wenn es um Genauigkeit im Gelände geht. In der realen Welt sind dort allerdings schwarz/weiße Markierungen angebracht, die beim Abstieg manchmal hilfreich sein können. Es gibt dort auch ein paar Möglichkeiten, sich in gefährliches Gelände zu verirren. Aufmerksamkeit und Voraussicht sind wichtig.

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6:37 Uhr am Filzmoossattel auf 525m Seehöhe. Kleines Gepäck am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Wir folgen der Forststraße, die hier beginnt, bis zur ersten Kurve in Richtung Hofsattel.

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An der Außenseite dieser ersten Kurve steht dieses Wegkreuz, daß den Einstieg zum Aufstieg markiert. Genau gegenüber, auf der Innenseite der Kurve, findet man schwache Spuren am anfangs steilen Hang. Auch wenn es etwas seltsam aussieht, diesen Spuren folgt man auf die Böschung in den Wald.

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Links das Wegkreuz, rechts die verwachsene Böschung und da geht’s rauf.

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Na also! Und hier findet man auch ordentliche Steigspuren, die belegen, daß ich nicht gelogen hab.

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Wir gewinnen flott an Höhe

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Mit zunehmender Höhe wird der Steig schöner, aber auch steiniger und steiler.

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7 Uhr. Wir  sind knapp zwanzig Minuten unterwegs und haben einen tollen Aussichtspunkt erreicht. Entlang der Erlauf kann man hier bis zurück zu den Brandmäuer schauen.

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Hier legt sich der Kamm deutlich zurück und man geht gemütlich bis zur Querung der Forststraße.

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Waldorf & Statler

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Das ist die Forststraße. Es wird, bis wir auf der anderen Seite des Berges zur Erlauf runter kommen, die letzte Straße sein.

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Ganz genau gegenüber der Stelle, auf der man zur Forststraße kam, geht man in den Wald und findet auch sofort den deutlich erkennbaren Steig, der uns jetzt nach oben bringt.

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Die ersten paar Meter sind recht flach durch Laubwald, aber das ändert sich schnell.

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Es wird sukzessive steiler und je steiler es wird, desto näher ist man dem Gipfel.

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Glei sama oben.

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Blick über Gaming zum Zürnder 1096m. Rechts der Dreieckberg.

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7:30 Uhr. Wir sind beim kleinen Gipfelkreuz aus Metall. Ob dies hier der höchste Punkt ist oder später das kleine, provisorische Kreuz aus Zweigen, ist uns eigentlich egal. Es ist schön hier, und das zählt.

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7:33 Uhr beim kleinen Kreuz aus Holz, dahinter (rechts) der Schwarzenberg 1049m, die Gföhlalmspitze und der Rainstock 1296m

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Wir haben die Ostseite des Urmannsberg erreicht und folgen hier nicht mehr den deutlichen Steigspuren, die, etwas nach links (Norden) drehend, hinunter zum Ende der mittleren Forststraße führen würde, sondern steigen rechts (Osten) in den uns unbekannten Steig zum Ostgrat. Der Anfang des Steig ist deutlich sichtbar, steil und dicht mit Laub bedeckt, woraus sich schließen ließe, daß hier nicht all zu häufig gangen wird.

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Gleich am Anfang und auch in der Fortsetzung finden wir blasse Markierungen an Bäumen, die auf eine ehemals regere Wandertätigkeit auf diesem Teil des Berges deuten lässt. Warum heute eher nicht mehr so häufig hier gegangen wird, das zeigt sich uns später. An dieser Stelle möchte ich drauf hinweisen, daß man diesem Steig nur mit gutem Schuhwerk und als trittsicherer Geher mit gutem Orientierungssinn folgen sollte. Der leicht begehbare Teil ist mit diesen blassen Markierungen gekennzeichnet, die aber nur bis zu steilen Felsgruppen weiter unten reichen. Ab dort heißt es, entweder umdrehen und die selbe Strecke zurück, oder den schwarz/weißen Markierungen (spärlich, aber hilfreich) und dem Gelände relativ steil nach unten zu folgen. Bei schlechter Sicht und/oder Nässe würde ich von einer Begehung abraten.

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Blick zurück zum Einstieg, an dessen Kante der erste Baum mit einer Markierung steht.

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Der allererste Abschnitt ist aufgrund seiner Steilheit und vor allem der kräftigen Laubschicht mit etwas Vorsicht zu genießen, aber schon nach wenigen Metern ändert sich das, der Hang verengt sich zu einem schönen Kamm und die Wanderung wird ein Genuss.

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Die Charakteristik des Gelände ändert sich aber zusehends und aus dem weichen, runden Kamm wird ein immer steilerer, mit Felsen durchsetzter Grat.

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Das schaut noch wilder aus, als es tatsächlich ist, etwas später wird es auch einmal wilder, als es am Bild ausschaut. Das gleicht sich über die gesamte Strecke recht gut aus.

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Auch Spaß muß sein. Hier findet man noch überall Spuren menschlicher Aktivitäten, heißt, umgefallene Baumstämme wurden noch zerschnitten.

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Ein Blick zum Industriegebiet bei Kienberg.

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Wir erreichen sowas wie eine Felsnase und ich frag mich, wie das hier weiter gehen soll, wenn es da vorne wirklich so steil ist, wie es von hier aus den Anschein hat. Na, gema einmal schauen.

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Hier, bei einer wunderschönen Aussicht, liegt ein nummerierter Stein. 13. steht drauf. Diese Nummern werden uns bald darauf nach unten begleiten.

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Toller Ausblick zur Erlauf. Was wir hier genau sehen, kann man mit etwas Aufmerksamkeit am ersten Bild des Beitrages ganz oben erkennen. Da ist die selbe Wiese aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

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Hier sehen wir erstmals auch diese Markierung, schwarz/weiß mit zwei oder drei Punkten, wie wir sie oft bei unseren Wanderungen finden. Man muß bei solchen Markierungen aufpassen. Wir fanden schon welche, denen kann man nur unter Zuhilfenahme eines Seiles folgen. Diese Markierungen hier werden uns allerdings am gesamten felsigen Grat bis zur Erlauf hinunter begleiten.

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Dieser Felsklotz (beim ersten Besuch ist kaum zu erkennen, daß man sich hier bei der Spitzmauer befindet) versperrt uns nun den Weiterweg am Grat. Glauben wir zumindest für ein paar Sekunden. Man kann ganz bequem am Steiglein links vom Felsklotz vorbeigehen bis zum Abbruch, der senkrecht in die Tiefe führt. Upssss…… “The End is Nigh!”

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Ich kraxle dann an der Breitseite auf den Felsen rauf und schau runter. Oioioi, da geht’s runter! Genau vor mir steht eine Felsnadel (die der Spitzmauer vermutlich den Namen gab). Ich schnapp mir das Handy und mach ein Foto, dann laß ich Sonja runter schauen. Da geht nix mehr weiter. Ende im Gelände. Was nun? Ah ja, die schwarzen Markierungen. Das hier ist genau die steile Felsgruppe, auf die ich beim ersten Bild ganz am Anfang hingewiesen hatte.

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Bild aufgenommen am 21. August bei der Fahrt von der Tormäuerstraße in Richtung Kienberg. Kurz vor der Kreuzung, wo man links über den Filzmoossattel nach Gaming fahren kann, kommt man zu dieser Stelle, wo man die Spitzmauer schön sieht. Hier wird klar, warum man am Grat nicht mehr weiter gen Osten gehen kann, sondern scharf nach Norden abbiegt.

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Eine Eisenstange und 12. Also da runter.

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Diese Markierungen “kennzeichnen” den Abstieg entlang des Felsgrat, der sich ab hier genau nach Norden dreht. Wie genau man diesem Grat folgt, hängt von vielen Umständen ab, wie eigenes Können, Zutrauen, Bodenbeschaffenheit usw. Etwa ab Mitte (nach rund zwanzig Minuten, schätze ich jetzt einmal) könnte man bei einem Schlechtwettereinbruch auch nach links in einen breiten, bewaldeten Trichter (oder Rinne) queren und relativ problemlos bis zur Erlauf absteigen. Wesentlich interessanter ist es natürlich, dem Grat so genau wie möglich zu folgen.

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Teilweise ist es verdammt steil hier.

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Teilweise ist es aber auch geradezu gemütlich. Es gefällt uns hier sehr gut.

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Das Moos ist gottlob trocken und rutscht nicht.

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Wir sind fast unten und sehen schon zur Straße.

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Rückblick auf die letzten Ausläufer der Felsen.

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Straße und Erlauf sind unter uns.

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8:54 Uhr. Unternehmen Urmannsberg Ostgrat erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht’s zurück zum Filzmoossattel.

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Die letzte Markierung steht kurz vor der Erlauf. Ob die schwarz/weiß markierte Tour dann durch die Erlauf führt, haben wir nicht herausgefunden.

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Wegkreuz am Filzmoossattel.

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10:06 Uhr. Ende der Tour. Jetzt sollten wir alle Routen auf den und am Urmannsberg begangen haben. Mit einer Ausnahme, weil den Steig, wie er in der digitalen Karte von opentopomaps im Westen Richtung Gipfel eingezeichnet ist, den gibt es nur in der digitalen, aber nicht in der realen Welt.

Wer sich für die Geologie und im speziellen für die Geologie im Gebiet des Urmannsberg interessiert, für den gibt es vielleicht HIER interessante Infos. Es handelt sich um eine PDF mit 15 Seiten inkl. Grafik.

1. August 2023

2023. 08. 01. Gaming/Schindelberg 1066m – Rundwanderung

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , — Benzin @ 22:52

Ich vermute, nur wenige werden den Schindelberg bei Gaming kennen. Einige, darunter Tausender Sammler, haben ihn bestiegen, aber zahllose Wanderer werden ihn gesehen haben, ohne ihn wirklich zu registrieren. Es ist nur ein bewaldeter Mugel ohne besondere Form, ohne Aussicht und ohne besonderen Reiz, außer, daß er über die magische 1000m Marke hinaus ragt. Das war allerdings nicht der Grund, warum wir ihn bestiegen haben. Ich sammle zwar, auch wenn es nur Erfahrung ist, aber ich sammle sicher keine Tausender. Der Schindelberg wurde für mich interessant, als ich am 24. Mai 2021 erstmals zum Reit-Ahorn hoch stieg. Ausgangspunkt war auch damals der kleine Parkplatz bei der Forststraße, über die man den Schleierfall erreicht. Ich bin zur Polzberg Kapelle hoch gestiegen und hab dort automatisch die steilen Felsabbrüche eines Berges gesehen, von dem ich nicht einmal den Namen wusste. Erst die Karte sagte mir, diese Abbrüche sollten zum Schindelberg gehören und der ist 1066m hoch. Seitdem ist er in meinem Vorratsspeicher abgelegt und wartet drauf, gemacht zu werden. Ich wollte einfach wissen, wie es da oben ausschaut. Das genügt für mich völlig, um einen Berg zu besteigen.

Inzwischen war ich schon einige Mal dort vorbei gegangen, hab mich wenigstens auf der Karte mit der Besteigung (Erwanderung ist eigentlich besser, weil besteigen tut man da wirklich nix) beschäftigt und weiß von Satellitenbildern, daß diese Abbrüche genau genommen gar nix mit dem Gipfel zu tun haben, daß die nur zu den westlichen Ausläufern gehören. Dort, oberhalb dieser steilen Felswände ist eine Wiese, über die man ebenfalls zum eigentlichen Gipfel gelangen kann. Dieser Gipfel ist, wie wir jetzt wissen, nicht spektakulär. Die Wanderung dorthin und die anschließende Runde zurück zum Ausgangspunkt, die ist aber alleine aufgrund der wunderschönen Ausblicke jederzeit empfehlenswert und ich würde sage, diese Runde ist eine hervorragende Schlechtwetterwanderung. Warum, das werden wir gleich sehen, denn diese Wanderung war (fast) vom Anfang bis zum Ende eine Schlechtwetterwanderung vom Allerfeinsten. Wasserscheu sollte man bei so einer Tour auf keinen Fall sein.

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Gebietsübersicht Google Earth

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Ausgangspunkt, Blick in Richtung Gaming.

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7:46 Uhr beim Parkplatz vor der Brücke des Neudeckbach, der sich hier mit dem Fallbach vereinigt und ab hier Gamingbach heißt. In Gaming zweigt man von der B 25 zur Tormäuerstraße ab und nach wenigen hundert Meter rechts in die Scheierfallstraße, der man bis zum Parkplatz vor der Brücke folgt. Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt auf 539m Seehöhe, die Temperatur beträgt erfrischende 15°C, der Himmel ist stark bewölkt, der Wetterbericht sagt ab Mittag Regen und auch Gewitter an. Wir sind gerüstet und gut gelaunt. Rucksack am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen.

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Karte Aufstieg zur Polzberg Kapelle 840m. Gehzeit gemütlich mit Wasserfall etwa um eine Stunde herum.

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Der Weg zum Schleierfall ist bestens beschildert und bis zur Polzberg Kapelle (als Weitwanderweg bis Lackenhof) markiert. Unser Weiterweg zum Schindelberg und in Folge zurück zur Kapelle ist weder beschildert noch markiert. Wandern auf eigene Verantwortung.

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Zuerst geht’s einmal gemütlich auf der Forststraße mäßig ansteigend bis zu einer Rechtskehre und um diese herum.

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Kurz danach zweigt links dieser am Anfang steile Weg ab, der (Schild) zum Wasserfall und weiter zur Polzberg Kapelle führt.

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Irgendwann ist dieser Felsbrocken herunter gefallen und genau am Weg liegen geblieben.

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Bei dieser Weggabelung mit Bank kann man in wenigen Minuten den Schleierfall erreichen. Für unsichere Wanderer gibt es an dieser Kreuzung gleich drei Schilder! Zwei sind an Bäume genagelt, eines…

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… liegt am Boden.

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Ein schmales Weglein führt in Kürze, einen steilen Hang querend, zum Grund des Wasserfall.

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Auf einer felsigen Kanzel steht eine Bank, von der aus man den zwanzig Meter hohen Wasserfall beobachten kann.

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Unerschrockene können über ein kurzes, harmloses Steiglein direkt zum Fuß des Wasserfall gehen. Das schaut dann so aus. Der Schleierfall in seiner ganzen Pracht. Heute führt er allerdings relativ wenig Wasser. Unheimlich toll ist das hier nach ordentlichen Regefällen, bei der Schneeschmelze oder gar im Winter!

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Wir haben aber noch einiges vor und halten uns heute nicht lange auf.

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Zurück bei der Kreuzung mit Bank geht’s links weiter aufwärts.

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Plötzlich entsteht Stress.

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8:29. Es begann laut zu rauschen und nach kurzer Verwirrung, wir hatten grade ein recht dichtes Laubdach über uns, stellten wir fest, es regnet in strömen. Schnell untergestellt, Regenhose und GTX Jacke angezogen, den Rucksack wasserdicht gemacht und es kann weiter gehen. Schon nach wenigen Metern hört es komplett auf zu regnen.

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Auch Eddie ist durch unser Laubdach überhaupt nicht naß geworden.

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Wir sind sehr schnell gezwungen, die Jacken wieder auszuziehen, sonst holt dich der Teufel. Mißtrauisch hängen wir die Jacken um und lassen die Regenhosen angezogen.

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Wir sind noch immer beim Aufstieg zur Polzberg Kapelle. An manchen Stellen meint man, in einen grünen Tunnel einzutauchen.

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Nachdem wir eine Forststraße queren, folgt der letzte, kurze Aufstieg.

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Diese uralte, verrostete Blechtafel fasziniert mich immer wieder. Die gehört einfach hier her und ist zu schade, um geklaut zu werden.

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8:55 Uhr. Standort Polzberg Kapelle, generelle Blickrichtung zum Grubberg. Vor uns links die westlichen Hänge des Schindelberg.

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Das sind die Felswände, die man von hier aus immer sieht und die mich auf den Schindelberg aufmerksam machten. Die Gegend (Wiese), die sich dort oben befindet, wird auf der AEV Karte als “Hochau” bezeichnet.

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Etwas links der Bildmitte und im Vordergrund (nördlich) der
Fadenauberg 900m. Rechts der Bildmitte im Hintergrund der Dreieckberg 850m und links, verdeckt durch die Blätter, der Gamingstein 950m

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Die kleine Polzberg Kapelle auf 840m Seehöhe, die dem Platz hier seinen Namen gibt.

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Pause und Raubtierfütterung. Wir wollen grade weiter gehen, da beginnt es stark zu regnen. Sofort unterm Blätterdach (das hier etwas dürftig ist) versteckt und die Regenhosen, die wir eben ausgezogen und verstaut hatten, wieder hervorgekramt und angezogen. Dann noch die Jacken, den Rucksack dicht gemacht und es kann weiter gehen.

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Unsere Rundwanderung auf der Karte. Strecke: Polzberg Kapelle, Schindelberg 1066m, Ober- und Unterschindlberg, Polzberg Kapelle. Ausgangshöhe ab Kapelle 840m.

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Den Kühen auf der Weide geht es gut. Liegen gemütlich herum, fressen und pennen. Ob die auch so neugierig sind wie andere Kühe? Mal sehen.

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Oh, ja, natürlich. Wie könnte es anders sein? Man muß sich nur Zeit nehmen, dann kommen sie. Zwei lecken mir sogar die Hand ab. Die Zunge ist rau wie eine Holzraspel.

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Blick zurück in Richtung Nordwesten. Etwa in Bildmitte die südlichen Hänge des
Föllbaumberg 1014m

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Marterl als Wegmarke, dahinter Jagdhaus.

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Max und Moritz, äh, ich meine natürlich Waldorf & Statler. Es hat schon wieder zu regnen aufgehört und die Jacken sind wieder umgebunden.

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Bei einer Wanderung am Weitwanderweg nach Lackenhof kann die Starkstromtrasse als Orientierungshilfe verwendet werden, weil die, genau wie der Weitwanderweg, in Richtung Südosten führt. Da unten in der Wiese ist der Abzweig zum Polzberg rauf zu erkennen, der Wanderweg führt links in den Wald hinein. Wir stehen hier bei einem Abzweig, dem wir jetzt nach rechts hinauf zum Spindelberg folgen werden.

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Unser momentaner Standpunkt und der Weiterweg auf der Karte.

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Wir folgen diesem Waldweg nach rechts oben. Die Karte (der Ausdruck einer digitalen Karte von opentopomaps) sagt, wir müssen um eine scharfe rechts und eine scharfe Linkskurve herum und dann gradeaus weiter, bis in einer Rechtskehre ein Steig gradeaus weiter führen sollte. Na, schau ma einmal.

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Hinter uns ist grade noch das große Forsthaus zu erkennen.

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Wir haben überhaupt kein Problem, die Kehre und das Steiglein zu finden, das sich im Original (und auf der AEV Karte!) als verwachsende, alte Forststraße entpuppt.

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Was mag der Grund für diesen Haken im Stamm gewesen sein?

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Wir sind dort, wo der Steig (der eine Straße ist) in eine Forststraße mündet. Also jetzt scharf nach rechts! Ist das jetzt rechtsextrem, wenn wir scharf rechts abbiegen?

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Wir befinden uns jetzt in diesem Bereich. Diese Darstellung besteht aus der Grafik der digitalen Karte und händischen Einzeichnungen, wie ich sie auf meiner Karte AEV ÖK25V Mariazell finde. Die Punkt/Strich Linien sind in der digitalen Karte nicht eingezeichnet. Wenn man allerdings weiß, daß es diese Wege gibt, tut man sich wesentlich leichter. Wir sind der verwachsenen Forststraße gefolgt und dann nach einer langen Linkskurve in einen noch wesentlich verwachseneren Ast eingebogen, der uns nördlich des höchsten Punktes vom Schindelberg führte. Den Gipfel muß man sich dann halt selber suchen.

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Der stark verwachsene Weg, der auf der digitalen Karte nicht eingezeichnet ist und der uns nördlich des Gipfel bringt. Je höher man kommt, desto verwachsener wird der Weg. Es regnet auch wieder stärker und wir haben die Jacken wieder an.

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Sehr irritierend war, daß sich rechts unter uns das Forsthaus befand, denn nach der digitalen Karte sollte sich der Gipfel rechts von uns befinden. Die höchste Erhebung schien aber links von uns im Wald zu sein! Dann wurde Sonja auf diesen Doppel-T Träger aufmerksam, der in der Erde steckte und rot bepinselt war. Hier meinten wir, Spuren im dichten Gras zu erkennen, die nach links oben (also nach Südosten) führen. Wir sind diesen Spuren gefolgt und haben uns dann selbstständig die höchste Stelle gesucht. Allerdings mußten wir zuerst einmal erkennen, wo wir überhaupt waren. Es hat ein wenig gedauert, bis wir erkannten, daß wir am Gipfel des Schindelberg sind.

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Das ist die verwachsene, nicht all zu große, holprigen Gipfelkuppe des Schindelberg. Auf dem Ausdruck der digitalen Karte ist beim Namen ein Dreieck eingezeichnet, was auf einer richtigen Karte bedeutet, es befindet sich hier ein Vermessungsstein. Den wollten wir suchen, wurden aber nicht fündig. Jeden Stein, den wir fanden, haben wir vom Moos gereinigt und selbst im dichtesten Gestrüpp hab ich nach einem Vermessungsstein gesucht, bis ich nach einem Blick auf die richtige Karte des Amt für Eich- und Vermessungswesen draufgekommen bin, HIER GIBT ES KEINEN VERMESSUNGSSTEIN!

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Dieser Reisighaufen beim Baum dürfte der höchste Punkt des Schindelberg sein.
10:28 Uhr. Schindelberg 1066m.

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Jetzt wurde uns auch klar, was wir da neben uns sehen. Da drüben und unter uns müsste die Wiese sein, auf der wir jetzt eigentlich, wenn es nach unserer Vorstellung gegangen wäre, sein sollten. Wir erkunden hier noch ein wenig die Gegend, vergewissern uns, daß es wirklich keinen Punkt hier gibt, der höher wäre und gehen dann am Aufstiegsweg wieder ein Stück zurück, um zur Wiese unter uns zu kommen.

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In dem Moment, wo ich mich nur mehr auf meine Karte vom AEV verließt, war der Rest keine Hexerei mehr und wir wussten zu jeder Zeit genau, wo wir uns befanden. Das hier ist die Wiese, dahinter der Gipfel des Schindelberg (den man sich da oben halt suchen muß).

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Am eher südlichen Rand der Wiese steht ein Baum und davor ist eine Froschlacke. Im Hintergrund der Gipfel des Schindelberg. Von hier aus wäre der Gipfel wesentlich mühsamer zu erreichen, weil der Mugel da vorne jetzt im Juli und August stark verwachsen ist. Der Hang in unserem Rücken besteht aus einem unschönen Kahlschlag und hat sonst nichts zu bieten. Hier gibt es noch ein paar Straßen, die auf keiner Karte verzeichnet sind, aber die sind nicht wichtig.

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Jetzt folgt der Abstieg vom Gipfelbereich und die Rundwanderung zurück zum Polzberg Kapelle. Der Standort des nächsten Bildes ist der schwarze Punkt.

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11:17 Uhr. Wir sind am Weg nach unten. Über Oberschindlberg und Unterschindlberg werden wir den Schindelberg auf Güterwegen und Forststraßen umrunden. Seit dem Gipfel regnet es. Nicht stark, aber es regnet und trotzdem kann man sehr gut die Details (leider nicht am Foto) der Scheibe und des Scheiblingstein vor uns erkennen. Die Aussicht wird wirklich wunderschön.

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Unser beschwingter Abstieg wird durch die Überreste von Holzarbeiten unterbrochen. Die Bäume sind zwar umgeschnitten, teilweise auch halbiert und entastet, aber die letzten Trümmer, wie hier zu sehen, liegen quer über die Straße. Wir können sie nicht überwinden und müssen in den rechten, steilen Hang ausweichen. Man kann schon vom Hang schon die Forststraßenkreuzung erkennen, die wir erreichen müssen, aber blöderweise befindet sich genau hier eine tiefe, steile Felsstufe zur Forststraße. Beim letzten Baum hier setzt ich mich auf den Stamm, krabble, Hund an der Leine oder am Arm, ein Stück zur Wegmitte und laß mich dann, den Stamm umklammernd wie ein Affe, runter. Plötzlich steh ich auf Grund. Das war wesentlich einfacher, als ich dachte. Hier kämpft sich Sonja grade durch’s Geäst.

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Eddie versucht schon, aus den Pfützen zu trinken und macht so auf sich aufmerksam. Er hat mächtig Durst. Da vorne kann man sich ein wenig unter die Bäume unterstellen, da werden wir rasten. Es regnet massiv.

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Ganz egal, wie das Wetter ist, Madam fühlt sich sauwohl. Hauptsache unterwegs.

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Wir sind kurz vor Oberschindlberg. Das ist nur ein Haus mit ein paar Truthähnen im Garten. Was hier so markant und spitz aus dem Dunst ragt, ist der westliche Nachbar des Maiszinken, der Steinbauernberg 921m.

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Da vorne links bei einer Kurve treiben die Truthähne ihr Unwesen.

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Waldorf & Statler

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Selber Standpunkt. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir zusammen hatten, was wir hier eigentlich sehen. Daheim am Computer und mit Hilfe einiger Karten haben wir es geschafft. Der
Maiszinken in Bildmitte war klar, der Hetzkogel rechts hinten und der Scheiblingstein links hinten ebenfalls. Die kenne wir zu gut und die sind zu markant, um sie nicht zu erkennen. Aber was ist das links im Vordergrund genau vor uns? Das ist die Bichlhöhe mit 956m Höhe! Von diesem Standpunkt aus kann das nur die Pichlhöhe sein!

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11:53 Uhr. Oberschindlberg

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Die Pichlhöhe genau vor uns, dahinter die Scheibe mit Scheiblingstein und rechts der Maiszinken.

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Wir stiefeln jetzt über eine Rechtskehre bis zu diesem Abzweig nach unten.

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Hier geht’s nach Unterschindlberg rauf. Ginge man die Straße weiter nach unten, käme man zur Bundesstraße 71, über die man den Grubberg erreichen könnte.

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Unterschindlberg (Jetzt hätte ich mich fast verheddert mit Schindlberg und Spindelberg)

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Wir folgen dieser Forststraße, die uns, den Hang querend, höher bringt…

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… und kommen zu diesen zwei Gebäuden, die auch in der Karte eingezeichnet sind. Hier wird gebaut und die Straße ist mit Bauschutt verlegt. Kein Problem für uns.

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Wir erreichen ein Weidetor, kommen aber zu keiner Weide und sehen keine Kühe. Da wir uns hier in den westlichen Ausläufern des Schindelberg befinden und ich aus der Karte weiß, daß es da oben eine große Wiese gibt, könnten das die Weiden sein, aus denen dieses Tor das Ausbüchsen der Rinder verhindern soll.

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Ja schau dich an, das kennen wir! Da drüben steht der Gittermast bei der Polzberg Kapelle.

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Rückblick auf unseren Weg

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Von da unten hören wir Glockengebimmel herauf und ganz rechts drüben wäre der Föllbaumberg.

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Waldorf & Statler

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12:52 Uhr. Vor uns die Polzberg Kapelle

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Blick zum Dreieckberg, zum Fadenauberg und zum Gamingstein. Diesen riesigen Gittermast sieht man von vielen Bergen von weitem. Hier, im (mäßigen) Schutz einiger Laubbäume (ist alles schon tropfnaß vom Regen) wechseln wir im Schutz eines Regenschirm, den ich mitgenommen hatte (ein Knirps) unsere pitschnassen Leibchen, ziehen leichte Jacken an und dann wieder die GTX Jacken. Jetzt sind wir wieder komplett (na ja, mehr oder weniger, aber mehr als vorher) trocken und fühlen uns wieder richtig wohl. Nun folgt noch der Abstieg zum Ausgangspunkt, für den wir, trotzdem wir langsam gehen und einigen Fotos, nicht mehr als dreißig Minuten brauchen. Man muß aber grade im letzten Abschnitt recht aufpassen, weil die Steine bei Nässe sehr rutschig sind.

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Eintausend, daß sich der nicht bewegt. Wer hält dagegen?

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Fast unten.

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13:48 Uhr. Nach sechs Stunen sind wir am Ausgangspunkt zurück. Die Temperatur beträgt noch immer 15°C und es regnet heftig. Das Ausziehen der Regensachen und verstauen im Kofferraum ist eine Show für sich, die Schuhe ziehen wir im Auto um und dann fahren wir nach Gaming zur Tankstelle, um einen Kaffee zu trinken. Wieder ist ein wunderschöner Tag in der Natur zu ENDE gegangen.

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Schon den ganzen Tag lang war, bedingt durch das Wetter, alles irgendwie ein wenig unscharf rund um uns herum und daher passt auch das letzte Bild recht gut. Waldorf & Statler sagen pfüat euch und bis zum nächsten Mal.

27. April 2023

2023. 04. 27. Gaming/Gamingstein 959m, Schwarzenberg 1049m, Naskogel 989m, Wieskogel 891m

Nachdem ich ja am 16. März den falschen Schwarzenberg bestiegen hatte und die Sonja all diese Bergl gar nicht kannte, beschlossen wir, angefangen vom Parkplatz bei der (ehemaligen) Polzbergmühle über Happelreith auf den Gamingstein zu steigen, dann zu den beiden Schwarzenberg-Gipfel zu gehen und weiter über Naskogel und Wieskogel zum Filzmoossattel abzusteigen. Dazu sind natürlich zwei Autos bequemer, als den langen Fußmarsch zurück zum Ausgangspunkt in Kauf zu nehmen. Das Wetter war durchwachsen angesagt, aber wir wissen inzwischen, das hat absolut nichts zu bedeuten.

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8:26 Uhr. Nach einer Kaffeepause bei der Tankstelle in Gaming sind wir am Filzmoossattel. Hier lassen wir meinen Opel stehen und fahren mit dem Völkischen Wagen zur Polzbergmühle.

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8:38 Uhr, Parkplatz am Eingang des Neudeckbachgraben. Wir machen uns abmarschbereit, Hund an die Leine und es kann los gehen. Ausgangshöhe 539m, Temperatur 7°C, Bewölkt.

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Übersicht Google Earth

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Karte zur Tour. Rot gepunktet die Rundwanderung, blau die Abstecher zu den Gipfel.

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Im Neudeckbachgraben waren wir schon einige Mal unterwegs, zum letzten Mal, als wir hier am 4. April beim Rückmarsch vom Poltzberg. Heute wollen wir aber nicht durch den gesamten Graben wandern, sondern nur bis zum Abzweig Happelreith.

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Vor der Brücke über den Neudeckbach biegen wir links ab…

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… in Richtung Happelreith und Gföhleralm. Der Weg ist (ein wenig dürftig) markiert.

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Rückblick über den Aufstiegsweg, links oben ist der Hof Happelreith zu erkennen.

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“Hier wächst die Nachhaltigkeit”. Was es nicht alles gibt. Früher wuchsen hier Holz und Gras, heute wächst hier Nachhaltigkeit. Schlagworte sind des Dummen Halt.

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Rückblick über den Hof Happelreith. Rechts hinten die beiden Gipfel des Föllbaumberg zu erkennen. Der hintere (rechts) ist der höhere.

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Wir kommen zu einer Weggabelung. Wir müssen links abbiegen, gradeaus führt der markierte Weg zur Gföhlalm (auch am Weg links käme man dort hin). Wir sehen ein paar Meter abseits unseres Weges ein Kreuz stehen und schauen, was das ist. Ein Bauer ist hier vor 19 Jahren ums Leben gekommen.

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Wir drehen wieder um und zweigen jetzt rechts nach oben ab, um unserem ersten Ziel entgegen zu streben.

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Je höher wir steigen, desto felsiger wird die Landschaft.

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Wir gewinnen stetig an Höhe

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Ja hallo! Da steht ein alter Steyr 608M vom Bundesheer, umgerüstet für den Waldeinsatz. Erkennbar ist die Abstammung an der Dachlucke (mit Haltegriff) für den Fahrzeugkommandant und am Arbeitsgitter an der Front. Solche Kisten hab ich mir oft für die Arbeit (als Milizsoldat bei Übungen) bei der Truppe ausgeliehen, wenn es ging. Die Fahrer erzählten mir, bei Kilometerständen ab 500 000km betrug der Verbrauch bis zu über 50 Liter auf 100km. Oft war für mich fast nicht zu glauben, wo man damit überall fahren konnte.

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Wir sind links abgebogen und dieser Straße gefolgt. Von hier schaut es so aus, als wäre man da (rechts) oben gleich am Gipfel, aber das täuscht. Es ist nicht der höchste Punkt, weil der laut Karte links der Straße sein muß.

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Hier hat man eine sehr schöne Aussicht und hier lässt es sich schön rasten.

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Gipfelbank und Gipfel-Steinhaufen des kleinen Gamingstein, wenn man so will.

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Diesmal lassen wir mehr zurück als nur unsere Fußspuren.

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Danach folgen wir dem Waldweg weiter, bis wir links….

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…. neben uns im Wald etwas sehen, das höher ausschaut als der Platz von vorhin. Wir gehen hin.

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Mit Handgepäck am Gamingstein.

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10:21 Uhr. Gamingstein 959m. Die höhen werden auf verschiedenen Karten recht unterschiedlich angegeben. Meine Höhenangabe stammt von der Karte 72 Mariazell ÖK25V Kartenfortführung 1995 des BEV.

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Wir müssen die selbe Strecke wieder zurück bis zum LKW und dann links weiter.

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Viehgatter an einer Weide zwischen Gamingstein und Gföhlsattel.

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Mein kleiner Spatz ist wieder voll in seinem Element. Heute haben wir ein anderes Geschirr drauf mit einem Henkel. Erleichtert so manches und er kann hier nicht raus schlüpfen.

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Genau hier kommt man auch her, wenn man durch’s Ebertal aufsteigt.

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Der liegt schon lange da. Ob er irgend eine Funktion hat?

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Einige sehr knorrige Gesellen stehen hier herum.

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Waldorf & Statler

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Auf der anderen Seite der Weide eine schlaue Konstruktion. Das Gatter lässt sich ganz leicht öffnen. Wenn Faulsäcke vergessen, es wieder zu schließen, schließt es von selber, weil es durch eine lange Stahlfeder mit Holzpflöcken verbunden ist.

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Unser Weg und der aus dem Ebertal mündet genau hier gegenüber dieser Jagdhütte in eine Forststraße. Wir biegen jetzt links ab und folgen der Forststraße bis zu einem markanten Hochstand. Etwas später werden wir, nachdem wir die beiden Schwarzenberggipfel bestiegen haben, genau hinter der Hütte wieder hierher zurück kommen.

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Da ist der Hochstand. Folgt man der Forststraße jetzt in dieser Richtung weiter, kommt man genau zum Filzmoossattel. Das haben wir jetzt aber noch nicht vor.

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Diesen kleine Mugel links von uns haben wir vom Gamingstein beziehungsweise am Weg hierher schon gesehen. Da hat er noch wie ein richtiger Berg ausgeschaut. Von dieser Seite ist es nur ein Mugel, der sich wenige Meter über das Straßenniveau erhebt. Es handelt sich hier um den Brennnesselkogel, allgemein als Kappenkogel mit 1001m bekannt. Wir haben den im vorigen Jahr einmal bestiegen und mußten uns durch meterhohe Brennnessel kämpfen, daher der Name.

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Rechts von uns führt (um einiges steiler, als es am Bild ausschaut) ein Waldweg nach oben. Hier bin ich 16. März herunter gekommen, als ich dachte, ich hätte den Schwarzenberg Ostgipfel (den höheren der beiden Gipfel) bestiegen, was sich beim Hochstand (nach einer kurzen Nachdenkpause) als Irrtum heraus stellte. Erst heute, über einen Monat später, sollte ich erfahren, wie einfach es ist, den Hauptgipfel zu finden.

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Der Grund, warum ich bei einer neuerlichen Besteigung wieder genau hier aufsteigen würde, ist diese wunderschöne Aussicht. Von der Scheibe über den Dürrenstein bis zum Hetzkogel und weiter kann man hier die Aussicht genießen und genau vor uns der Brennnesselkogel.

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Wir verlassen den Waldweg nach rechts oben zur Gipfelfläche des Schwarzenberg West. Die Aussicht ist hier nicht sonderlich.

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Es gibt hier kein Gipfelzeichen, ja nicht einmal einen Steinmann, wenn man von den paar herumliegenden Steinen absieht und so improvisieren wir einfach. 11:25 Uhr. Gipfel Schwarzenberg West 1045m.

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Anschließend steigen wir in einem leichten Linksbogen in eine Senke ab, wo sich der Waldweg, den wir als Aufstieg nützten mit einem weiteren Waldweg (oder verwachsende Spur eines Harvester) trifft, der von der Jagdhütte aus herauf führt.

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Beim Abstieg fällt uns dieser hohle Baum auf. “Wie alt bist du?” würde ich ihn gerne fragen.

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Dieser grasige Weg, der fast bis zum Gipfel des Schwarzenberg Ost führt, wäre mit einem einigermaßen geländegängigem Fahrzeug leicht zu befahren.

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Gipfel in Sicht.

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Wir bezwingen den Gipfel direkt über die Westwand. Für weniger wagemutige findet sich zehn Meter weiter rechts ein einfacherer Weg zur Gipfelbank.

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Ein paar Meter noch….

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Die Spannung steigt. Wer ist zuerst bei der Bank?

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Gewonnen!

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11:44 Uhr. Schwarzenberg Ost 1049m (Lt. Karte OK25V Blatt 72 Mariazell) Blick über Gaming zum Zürner.

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Links der Dreiecker, rechts im Vordergrund der Urmannsberg und weiter rechts (fast verdeckt) der Grafenwart

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Die ersten Einträge stammen vom November 2021. Der Aufbewahrungsort ist auch nicht alltäglich.

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Gipfelaufbau von Osten aus gesehen.

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Jetzt gibt es wieder einmal ordentlich was zu fressen.

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Hübscher Ausblick aus dem Speisesaal.

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Wir müssen weiter, zurück…

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… in die Senke zwischen den beiden Schwarzenberg-Gipfel und dann links runter.

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Dürfte Kiefer sein. Mein Fußboden im Schlafzimmer und das Bett sind auch Kiefer.

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Von unterm Gipfel bis zur Jagdhütte am Gföhlsattel führt dieser Weg.

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Da unten ist wieder die Hütte und gegenüber die Gföhler Almspitze 1170m

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Beim Anblick dieses Häuschens fällt mir die Aufschrift eines meiner Leibchen ein.
#gehscheissen

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Ein altes Holzschild weist den Weg zur Gföhleralm

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Wir haben allerdings etwas anderes vor und folgen dem linken Ast der Straße…

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… bis zu dieser Wiese, die in Karten als “Holzschlag” eingezeichnet ist. Und was erwartet man bei einem Holzuschlag? Einen Holzschlag! Die Hütte, die vor zwanzig Jahren hier noch irgendwo stand, gibt es offenbar nicht mehr. Wir haben geschaut, aber nichts gefunden, von den Spuren einer Grundfeste rechts beim hellen Bäumchen einmal abgesehen. Was ich damals nicht wusste, heute aber weiß ist, daß, wenn man hier schnurgrade über die Wiese hoch steigt, auf die Nase des Naskogel kommt. Und genau das haben wir jetzt vor.

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Oberhalb der Wiese steigt diese (vermute ich) Spur eines Harvester zum Gipfel der Nase an.

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Das ist eigentlich auch schon der höchste Punkt des Naskogel, aber weiter vorne, auf der Nasenspitze, wird es weit interessanter.

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Bei der Nasenspitze schaut es heute ohne Eis und Schnee wesentlich einladender aus als bei meinem ersten Besuch am 16. März.

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Blick zurück zur Nasenwurzel.

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13 Uhr. Naskogel 989m

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Wir kraxeln zur Nasenspitze.

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Wir kraxeln noch da bis nach vorne auf die Nasenspitze, dann lassen wir es gut sein. Das Gelände schaut von heroben so aus, als könnte man sich hier nach unten hangeln, aber von anderer Stelle sehen wir später, daß hier alles in sehr steile Felsabbrüche mündet.

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Am Waldrand machen wir wieder eine Pause, bevor wir weiter wandern. Gegenüber die Gföhler Almspitze.

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Am Weg zum Wieskogel kommen wir bei ein paar Wasserrinnen vorbei, die weiter unten den Käfergraben bilden.

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Links vom Hochstand der Naskogel, weiter links im Hintergrund Schwarzkogel Ost und West.

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Schöner Ausblick zu Dreieckberg und Urmannsberg

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Weitwinkelaufnahme: Urmannsberg, Dreieckberg, Zürner, Naskogel, Schwarzenberg Ost und West

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Dieses Schild ist, wenn man aus unserer Richtung kommt, eine gute Wegmarke, um genau hier links in den Wald abzubiegen.

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Genau hier.

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Dieser Grat führt in den Käfergraben hinunter.

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Wenn man dem Abbruch nach rechts in aufsteigender Richtung folgt, kommt man genau zum höchsten Punkt des Wieskogel.

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So einsam der Wieskogel scheint, so wenig kann das stimmen, weil man hier sofort auf deutliche Steigspuren und sogar Markierungen stößt. Was aber nicht heißen muß, daß dieser Weg noch aktiv ist. Viele solche ehemalige, markierte Steige wurden durch Forststraßen unnötig oder gar zerstört.

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14 Uhr. Wieskogel 891m

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Wenn man genau aufpasst, findet man leichte Steigspuren, die etwa in südöstlicher Richtung aus dem Wald auf die Straße zurück führen. Damit schneidet man gleichzeitig ein Stück Straßenmarsch ab.

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Jetzt hätten wir eigentlich nichts anderes mehr zu tun, als auf dieser Forststraße zurück zum Filzmoossattel zu hatschen.

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Wieder kommen wir zur Wiesen und unser Weg zweigt weiter vorne bei einer Kreuzung links ab.

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Genau beim Linksabzweig kann man zu einer kleine, fast ebenen Kanzel gehen, von der aus man zur Erlauf und zur Tormäuerstraße runter schauen kann.

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Blick am Naskogel vorbei zu den steilen Ostabbrüchen des Schwarzenberg.

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Mit Steinen befestigte Rechtskehre.

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Schön ist die scharfe Schneide des Urmannsberg gegenüber zu sehen.

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Bei der darunter liegenden Linkskehre fällt mir ein, hier sollte ein Weg oder Steig in Richtung Schlagmäuer abzweigen. “Gehen wir schauen?” frag ich unnötigerweise. Natürlich gehen wir schauen.

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Durch die Büsche sehen wir steile Felswände. Auf den Digitalkarten (ich hab Ausdrucke davon mit) wird dieses Gebiet von mit zwei Reihen steiler Felswände durchzogen dargestellt, in denen sich auch zwei Höhlen befinden sollten. Goldloch und Feuchtes Loch werden sie auf den Karten genannt. Wir wissen aber nicht, wie es da drüben ausschaut. Noch nicht.

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Zuerst einmal folgen wir diesem alten Waldweg, der mit heruntergefallenen Felsbrocken übersäht ist.

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Hier ist der Weg zu Ende und steile Felsen ragen auf. An der Felswand vorne schaut es so aus, als würden Steigspuren weiter führen. Wir schauen nach.

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Wir müssen uns ganz an den Felsen an diesen Stauden vorbei schieben und sind gespannt, wie es hinter dieser Ecke ausschaut.

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Es ist schön hier, aber langsam macht sich ein beklemmendes Gefühl breit. Links geht es verhältnismäßig steil nach unten, aber nicht beunruhigend. Der Boden ist trocken, man hat gut Grip. Was mich mehr beunruhigt, sind die steilen Wände genau über uns. Was, wenn da oben eine Gams einen Stein lostritt?

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Es schaut immer interessanter aus, aber ehrlich gesagt bin ich hier jetzt ein wenig überfordert. Zu lange hab ich mich nicht mehr in so einem Gelände bewegt.

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Auf den Bildern schaut das komischerweise alles recht harmlos aus, aber in Original? Ich glaub, ich werd wirklich alt.

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Das hier fand ich besonders gruselig. “Was, wenn du hier ausrutscht?” fragte ich mich. Vermutlich gar nix. Eigentlich ist das griffiger Schotter. Aber was, wenn das nicht griffig ist? Nach der Schotterritsche gehts senkrecht nach unten.

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Wir sind bis zu einer Felsecke gegangen (im Bildhintergrund zu sehen). Leider weiß ich nicht, was dahinter ist. Man hätte ein Stück hoch kraxeln müssen. “Ich mag nicht mehr” hab ich gesagt. “Ist mir zu gruselig. Ich fühl mich hier nicht wohl”. Mir ist auch aufgefallen, daß an diesem “Steig” keinerlei Spuren von Schuhabdrücken zu finden waren. Was man sah, waren Spuren von Tieren, vermutlich Gams. Ich bin aber keine Gams. Wir haben dann umgedreht und sind wieder zurück.

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Wenn ich mir das alles jetzt hinterher anschaue, kommt mir das gar nicht mehr so wild vor. Ich möchte gerne wissen, was hinter der Felsecke ist und ich will gerne nochmals hier her kommen und mir das nochmals anschauen. Ich weiß nur nicht, ob ich Eddie mitnehmen soll oder doch lieber nicht? Ich hab Angst, ein Stein könnte ihn verletzen. Aber es schaut hier auf jeden Fall gut aus und es hat mich neugierig gemacht.

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Da hinten sind nochmals diese Felsen der Schlagmäuer. Ich muß da wieder her kommen, ganz egal, was wir hier finden.

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Blick in die Urmannsau

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Brücke beim Käfergraben.

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Blick zum Grafenwart

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16 Uhr. Nach siebeneinhalb Stunden sind wir am Filzmoossattel angekommen. Ein wunderschöner Tag in der Natur ist (fast) zu Ende gegangen.

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2020 – Der Wissenschaft ist es gelungen, ein Virus für einen bisher nutzlosen und nicht zulassungsfähigen Impfstoff zu entwickeln. Ein Durchbruch in der Geschichte der Medizin.
2030 – Die EU hat der weißen Rasse die Zulassung zur biologischen Vermehrung entzogen. Rassisten, die drauf beharren, daß es nur Männer und Frauen gibt und daß 2+2=4 werden im neuen, grünen, gesamteuropäischen Volkskörper nicht mehr geduldet.
2050 – Eurasien befand sich nie im Krieg mit Ozeanien. Die Schokoladeration wurde von 90 Gramm auf 105 Gramm erhöht. Gegen einen neuartigen Virus wurde in Rekordzeit ein Serum entwickelt und zwölf Milliarden Menschen geimpft. Keine Nebenwirkungen mehr. Zwei Köpfe und drei Augen sind normal. Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Lüge ist Wahrheit. Unwissenheit ist Stärke.

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