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27. November 2023

2023. 11. 27. Oberland (OÖ) / Weißes Kreuz – Das Gipfelkreuz am Sonnberg auf 969m

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Am 22. Februar 2021 war ich erstmals beim Weißen Kreuz, dem höchsten Punkt des Sonnberg auf 969m. Der Sonnberg hat mit knapp unter eintausend Meter wahrlich keine atemberaubende Höhe, dafür besitzt er einen wunderschönen, weitläufigen Kamm, der sich im stätigen auf und ab vom westlichen Gaflenz bis ins südliche Waidhofen zieht und schöne Aussichten bietet. Wir haben immer wieder verschiedene Abschnitte dieses Waldkammes erkundet, wobei uns der Sonnberg ans Herz gewachsen ist. Am 10. Juli 2023 erlaubten wir uns den Spaß und wanderten vom südwestlichsten Ende bis zum nordöstlichsten.

Wir waren im Frühjahr, im Sommer, im Herbst und im Winter am Sonnberg. Einige Wintertouren haben wir in ganz besonderer Erinnerung. Am 8. Dezember 2021 stiegen wir bei tief winterlichen Verhältnissen in einer wahren Märchenwelt über die Türkenschanze zum Weißen Kreuz auf, dann wanderten wir gen Südwesten zum Sonnbergspitzl und über den Kohlbachgrat stiegen wir ins Tal zurück.

Am 13. Dezember 2022 bin ich mit Fred die gleiche Strecke gewandert. Viel Schnee und -21°C  haben den kleinen Sonnberg beinahe in eine Hochgebirgstour verwandelt. Am 6. Februar 2023 haben wir im oberen Teil des Aufstieg und vor allem in der Gipfelregion sehr viel Schnee vorgefunden und konnten, da wir natürlich auch Eddie mit hatten, die geplante Wanderung zum Sonnbergspitzl nicht fortsetzen, weil  für Eddie an ein Weiterkommen bei diesen Schneemengen nicht mehr zu denke war.

Am 13. Juni waren wir letztmals am Weißen Kreuz. Hans, ein Arbeitskollege und Bergkumpel, hatte mir im Mai ein Foto vom Weißen Kreuz geschickt. Das Gipfelkreuz, dieses Weiße Kreuz aus Holz, daß dem Gipfel seinen Namen gibt, war vom Sturm zerstört worden. Traurig sahen wir noch Überreste und fragten uns, wie lange es wohl dauern würde, bis ein neues Kreuz den Gipfel ziert? Daß es erneuert wird, war gar keine Frage. Es war ein Zettel hinterlegt, der besagte, das Kreuz würde im Laufe der Zeit erneuert und wieder an seinen Platz gestellt.

Dieses “Weiße Kreuz” hat nämlich eine Hintergrundgeschichte, die nichts mit Religion und Glauben zu tun hat. Dieses Kreuz hat einen furchtbaren Hintergrund. David Hartlieb hat es 1943 zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges aufgestellt. Unter diesen waren seine drei Söhne David, Herrmann und Rudi. Alleine beim Gedanken an den Wahnsinn, daß ein Vater in diesem verdammten Krieg drei Söhne verloren hat, bleibt einem (zumindest mir) die Luft weg. Jedes Mal, wenn wir beim Gipfelkreuz rasten, schau ich mir im Gipfelbuch sein Foto an und denke an ihn, denk an diesen Mann, dem ich nie begegnet bin und dessen Familie (seine Nachkommen) ich nicht kenne. Ich finde diesen Hintergrund zum Weißen Kreuz sehr berührend und darum wollten wir wissen, ob das Kreuz schon erneuert ist.

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Knapp vor halb elf bei der Unterführung in Oberland. Auch bei uns hat es in den letzten paar Tagen mehrmals geschneit, aber jedes Mal sind die Temperaturen anschließend wieder auf 3°C oder 4°C gestiegen und der Schnee war wieder weg. Hier in Oberland, gleich nach der östlichen Grenze zu Oberösterreich, war das offenbar anders. Hier liegt recht viel Schnee und die Temperatur beträgt 0°C. Rucksäcke haben wir keine mit. Ich hänge mir eine bequeme Stofftasche um, in der ich Handschuhe, Stirnbänder und eine Flasche Mineralwasser sowie einen Napf für Eddie mit hab, dann hängt sich Sonja den Purzelbär an den Gürtel und wir stapfen los.

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Karte Austria Map AEV mit GPS-Track

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Übersicht auf Mapy.cz mit GPS Track. Ich hatte zum Spaß das Navi in der Tasche mitlaufen.

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Der Zustieg zum Waldrand und zum eigentlichen Steig gestaltet sich einfach, weil am Traktorweg die Fahrspur frei war. Da haben wir schon schlimmeres (und mühseligeres) erlebt.

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Blick nach Westen. Im Hintergrund etwas rechts der Bildmitte sind der Ennsberg mit dem Hühnerkogel 1474m und der Almkogel 1513m am Dürrensteigkamm zu erkennen.

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Am Waldrand, Blick zurück zum Ausgangspunkt. Im Hintergrund die Forsteralm.

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Genau hier beginnt der Steig zum Weißen Kreuz. Wider Erwarten, gestern war Sonntag, gibt es noch keine Spur nach oben. Wo die hingegangen sind, deren Spuren wir am Feldweg hierher und anschließend geradeaus in den Wald gesehen haben, wissen wir (noch) nicht.

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Gleich am Anfang geht es einige Höhenmeter schnurgrade und steil, aber doch recht gut gehbar, nach oben.

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Nach diesen ersten steilen Metern verflacht sich der Steig zusehens und wir queren gemütlich zum Grat hoch, dem wir dann bis unter den Gipfel folgen. Insgesamt haben wir vom Tal bis unters Gipfelkreuz drei Aufschwünge zu bewältigen, die in etwa gleich lang sind.

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10:52 Uhr. Der Schnee ist nicht all zu tief, er ist relativ fest und wir kommen gut voran. Selbst Eddie hat hier mit seinen kurzen Beinchen wenig Probleme.

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Trotzdem wir uns im Wald befinden, hat man immer wieder einen hübschen Ausblick in die umliegende Gegend.

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Nur unsere Spuren und die einiger Wildtiere führen durch die Winterlandschaft.

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10:58 Uhr. Ich hab bei diesen Verhältnissen und unter der Voraussetzung, daß wir eine Genußwanderung machen, rund eineinhalb Stunden für den Aufstieg kalkuliert. Hier haben wir die erste Verflachung nach dem ersten Drittel und damit den bewaldeten Grat erreicht und liegen gut in der Zeit. Dieser Grat führt uns nun zuverlässig nach oben.

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Der Schnee wird allerdings zunehmend tiefer, was für Eddie langsam zum Problem wird. Seine lang behaarten Beinchen verpappen immer mehr mit Schnee. Richtige Kugeln, wie bei den Daltons im Knast, bilden sich und machen das Vorwärtskommen immer mühsamer.

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Was für eine Märchenwelt!

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Waldorf & Statler

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Ungefähr beim halben Aufstieg kamen von links Fußspuren aus dem Wald direkt zu uns herauf. Zumindest zwei, ich denke aber, es waren drei Personen, müssen sich hier gut ausgekannt haben und sie sind irgendwie quer durch den Wald hier herauf gestiegen. Nun haben wir keine unberührte Landschaft mehr vor uns, sondern eine gespurte. Dafür ist es jetzt für Eddie etwas leichter, vorwärts zu kommen. Wir gehen nicht genau in den Fußstapfen, die wir vorfinden, sondern treten alles so gut wie möglich nieder, damit Eddie es einfacher hat.

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Der ist inzwischen nämlich schon schwer in Mitleidenschaft gezogen und vereist. In immer kürzeren Abständen müssen wir ihn von seiner klumpigen Last befreien.

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11:30 Uhr. Der zweite Aufschwung ist geschafft. Nach wie vor liegen wir gut in der Zeit.

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Genau vor uns der steile, aber nicht sonderlich lange dritte Aufschwung zum Plateau unterm Gipfel. Der Schnee wird hier für Eddie schon unangenehm tief.

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Wieder müssen wir meinen kleinen Spatz säubern. Die Eis- und Schneekugeln machen ihm nun schon schwer zu schaffen.

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Im steilsten Teil des Schlußanstieg. Bei sehr hartem Schnee oder gar Firn ist es hier schön und einfach zu gehen. Wir haben hier allerdings eine etwas pappige Schneeauflage, der Boden ist noch nicht hart gefroren und das am Boden liegende Lauf rutscht wie Sau. Im Aufstieg ist das ja noch einfach, aber im Abstieg wird das eher unangenehm werden, fürchte ich (es haut mich dreimal auf die Fresse).

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Der Übergang vom steilen zum flachen Teil ist recht abrupt.

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11:49 Uhr. Jetzt nur mehr ein Aufschwung, dann sind wir am Gipfel. Ich fotografiere grad …

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… dieses Schild, daß dem Wanderer den Weg zum Weißen Kreuz weist.

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Hier sehen wir auch zum ersten Mal zur Lindaumauer 1103m hinüber.

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Ein paar hundert Meter gehen wir zuerst flach, dann sogar ein wenig abfallend, zum Kahlschlag am Gipfelanstieg. Der Schnee ist hier teilweise sehr tief, was für Eddie ungemein beschwerlich wäre. Daher …

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… wird er teilweise, wenn es gar nicht mehr anders geht, von Sonja getragen. Ich hab ihm extra in (weiser?) Voraussicht das Sicherheitsgeschirr, das wir normal nur bei steilen Felstouren verwenden, angelegt, weil es mit seinen drei Unterzügen den Bauch vor Eis und Schnee schützt und weil es einen Tragegriff hat, mit dem man Eddie wie eine Aktentasche tragen kann.

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Der kahlgeschlagene Gipfelanstieg kommt in Sicht. Hier haben wir eine etwas seltsame Begegnung. Am Gipfelhang fällt uns in etwa halber Höhe ein Wanderer auf, der irgendwie Mühe zu haben scheint, abwärts zu kommen. Wir müssen eh grade Eddie von den Schneekugeln befreien und so treffen wir mit dem einsamen Wanderer hier zusammen. Er mag zuerst kaum grüßen, was natürlich seine Sache ist. Ich frag ihn dann, weil mir auffällt, daß er nur einen Schneeschuh (am rechten Fuß) trägt, was mit dem anderen Schneeschuh passiert ist? “Riemen abgerissen” antwortet er und auf die Frage, wo er den aufgestiegen sei, antwortet er (ich hab erwähnt, wir hätten ungefähr bei halbem Aufstieg Spuren aus dem Wald zum Normalweg gesehen), er wäre unten am Traktorweg diesen Spuren in den Wald bis zum Ende der Straße gefolgt und dann, diesen Spuren folgend, wild durch den Wald in einem Tal bis zum Normalweg, weil er den richtigen Weg nicht kannte und ihn durch die Schneedecke auch nicht sah. Ich fand das alles, vor allem im Nachhinein, ein wenig kurios, muß ich sagen. Wir haben seine Spur im Abstieg bis unten gesehen. Er ist unserer Aufstiegsspur gefolgt. Seine Spur war leicht zu erkennen, weil er am linken Bein den Bergschuh trug und am rechten den Schneeschuh, den er hartnäckig, trotzdem er unnötig war, bis zum Traktorweg im Tal am Fuß gelassen hat. Das Kuriose daran ist nämlich, daß keine der Aufstiegsspuren, die wir fanden, eine Schneeschuhspur war. Der muß die Schneeschuhe kurz unterm Gipfel angezogen haben, weil es weiter oben und auch sonst nirgends irgendwelche andere Spuren menschlicher Aktivitäten gab. Irgendwie hatte ich, man möge es mir nachsehen, den Eindruck, der hat unterm Gipfel (bis zum Gipfelkreuz führte ja keine Spur) zur Feier des Tages einen ordentlichen Schluck aus dem Flachmann genommen.

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Der Gipfelanstieg …

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… und die Aussicht, wenn man sich hier umdreht.

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Rastbank kurz unterm Gipfel mit tollem Ausblick.

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Blick über den Schlußanstieg hinunter

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Das letzte Stück zum Weißen Kreuz ist unberührt. Keine Spuren.

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Ich hab grade nichts besseres zu tun und trete eine schöne, breite Spur zum Gipfelkreuz aus.

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Da steht es wieder, das Weiße Kreuz.

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David Hartlieb und die berührende Geschichte vom Weißen Kreuz.

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Wie schon eingangs gesagt, war unser heutiges Ziel das “Weiße Kreuz”. Es steht wieder. Wir werden bestimmt noch oft hier herauf steigen, vor allem im Winter, und die schöne Aussicht genießen. Und dabei werden wir sicher auch jedes Mal an die Hintergrundgeschichte dieses Gipfelkreuzes denken. Der Abstieg verlief ohne Komplikationen und um halb zwei waren wir wieder am Ausgangspunkt. Also dann bis zur nächsten Tour, irgendwann und irgendwo. Pfüat euch Gott.

7. Januar 2023

2023. 01. 07. Oberland/OÖ–Türkenschanze, Weißes Kreuz 969m, Glashüttenberg 868m, Waidhofen, Oberland

Offenbar haben wir wieder ein kleines Schönwetterfenster erwischt. Gestern war es schön und warm (5°C), heute am frühen Morgen Plusgrade und der Himmel klart auf. Es schaut so aus, als könnte das ein schöner Tage werden und mein Gefühl sagt, wir gehen wandern. Wir, das sind in diesem Fall ich und mein Schlumpfhund Eddie. “Am Hütterkogel war ich schon lange nicht mehr” denk ich mir, packe meine Bergschuhe in eine Tasche und steck zwei kleine Getränkeflaschen, Handschuhe und Stirnband in eine andere, dann fahren wir los. Kurz vor Waidhofen an der Ybbs seh ich schon, hinter Waidhofen ist alles voll mit Nebel. Wie hoch der reicht, hab ich keine Ahnung, aber ich denk mir, der Hütterkogel ist ja nur etwas über 800m hoch (836m), da könnte schon sein, daß ich von herunten bis oben im Nebel herum irre und ich entscheide mich, ein Stück weiter bis Oberland zu fahren und den Sonnberg zu besteigen. Da war ich zwar erst am 13. Dezember bei -21°C und traumhaftem Winterwetter mit dem Fred, aber die Bedingungen haben sich ja geändert und sind mehr frühlingshaft als winterlich. Also nach der Firma Harreither rechts abbiegen und auf einer Nebenstraße bis zur Unterführung fahren, dort das Auto abstellen, umziehen, Eddie an die Leine und es kann los gehen.

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Strecke auf Google Earth

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Parkplatz gleich nach der Unterführung der Bundesstraße 121. Man sieht schon hier die dicke Nebelsuppe, die den Admonter Kaibling verdeckt. Die Temperatur beträgt hier im Schatten 3°C

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9:36 Uhr. Es geht los. Ich stapfe mit Eddie zuerst ein Stück entlang dieser Straße….

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… die sich sehr schnell zu einem dreckigen Karrenweg verengt. Da vorne am Waldrand müssen wir nach rechts abbiegen.

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Da geht’s lang.

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Eddie ist schon wieder begeistert und auch ich freu mich, hier zu sein. Ich kenn das jetzt schon gut und ich weiß, was mich erwartet. Gleich da vorne nach der Bank führt der Steig sehr steil und direkt ein Stück nach oben und wird dann zu einem schönen Steiglein, auf dem sich wunderbar wandern lässt. Durch das Tauwetter ist es allerdings überall feucht und stellenweise sehr rutschig. Da muß man halt aufpassen.

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Das ist unser “Weg”. Ich hab mir heute einen Vorsatz genommen. Der Tscheche, den wir bei unserer Überschreitung der Zeller Hüte am 1. November getroffen haben, der wird heute mein Vorbild sein. Ich bin eh schon so nicht unbedingt der schnellste, aber dieser Tscheche war so gemütlich unterwegs, daß man hätte meinen können, der schafft die Strecke heute nicht mehr und kommt erst morgen wieder unten an. Wir waren einige Male voraus, aber immer, wenn wir rasteten, war er wieder da und ging an uns vorbei und als wir nach der Tour unten am Parkplatz angekommen waren, fuhr er grade weg. Er war zwar langsam unterwegs, aber stetig und darum war er genau so schnell wie wir. Und dieser Mann war heute mein Vorbild. Langsam unterwegs sein, aber stetig. Ich hab alle Zeit der Welt.

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Überall blühen Schneerosen.

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Der Steig quert am Anfang den steilen Hang so lange, bis man mäandernd den Grat erreicht, dem man dann recht direkt bis nach oben folgt. Man überwindet auf dem Weg nach oben gefühlt zwei Etagen. Nach jeder Etage wird es ein kleines Stück lang recht flach und man geht fast eben zum nächsten Aufschwung. So weiß man, wenn man die zweite Etage erreicht hat, dann kommt nochmals ein sehr steiler Aufschwung und man ist fast oben. Witzig ist, je öfter ich diese Strecke gehe, desto kürzer kommen mir die einzelnen Abschnitte vor, obwohl die Gesamtzeit am Ende immer ungefähr die gleiche ist.

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Wir haben den Grat erreicht, der stellenweise recht ausgeprägt ist. Rechts geht es sehr steil nach unten, links ist die Neigung wesentlich moderater. Genau am Grat (oder Kamm) ist es sehr schön.

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Wir befinden uns schon in der Nebelzone. Die Beleuchtung, die gefühlte Stimmung ist hier irgendwie surreal.

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Wir haben die Nebelzone durchbrochen.

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Im Rückblick das Nebelmeer unter uns….

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… und strahlend blauer Himmel über uns.

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Wir haben gleich die oberste Etage erreicht, hinter uns wieder das Nebelmeer.

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Da links in die Senke runter erreicht man in rund einer Stunde das Sonnbergspitzl. Diese Strecke sind wir am 13. Dezember gegangen. Heute hab ich was anderes vor.

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Gegenüber von uns liegt der Höhenzug vom Spindeleben 1066m über Redtenberg zum Schnabelberg, den wir am 28. November überschritten haben.

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Der Gipfelanstieg.

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10:43 Uhr. Gipfel in Sicht. Hier treffen wir auf einen Wanderer, mit dem ich mich eine ganze Weile unterhalte. Der kennt nämlich als Jäger die Gegend sehr gut.

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Weißes Kreuz 969m

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Da ist unser Eintrag vom 13. Dezember.

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Blick vom Gipfel zum Dürrensteigkamm und zur Haller Mauer

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Benzin was here…..

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Wir befinden uns hier genau an der Grenze von Ober- und Niederösterreich. Der Gipfel des Weißen Kreuz liegt in Oberösterreich.

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Blick zum Buchenberg 790m. Dahinter liegt Waidhofen an der Ybbs.

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Nochmals ein Blick zurück, dann gehen wir weiter.

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Zuerst einmal geht es etwas steiler bergab und man muß aufpassen, weil das nasse Lauf recht rutschig ist, aber dann wird es flacher und wandern macht richtig Spaß.

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Einer der Mugel im Kamm, die keine Namen tragen. Hier steht ein Steinmann und rechts führt ein Steig in die Tiefe. Wohin, daß weiß ich noch nicht.

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Wieder geht es deftig abwärts und wieder wird es gleich drauf wieder angenehm flach. Der Kamm ist immer wunderschön ausgeprägt.

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11:25 Uhr. Glashüttenkreuz in Sicht.

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Glashüttenberg 868m auf niederösterreichischem Gebiet.

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Gleich ein paar Meter weiter gibt es eine wunderschöne Aussicht in die Waidhofner Bergwelt. Genau unter uns liegt ein großer Steinbruch.

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Rückblick zum Glashüttenkreuz

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Und weiter geht unsere Wanderung gen Nordosten, immer oben am Kamm entlang

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Jetzt geht’s wieder zackig nach unten und wir nähern uns (so hab ich das in Erinnerung) der Bank am Ende der Forststraße.

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Ich bin dieser Forststraße da unter der Bank noch nie gefolgt, aber laut Karte müsste die in den Lugerbachgraben führen, also nicht unbedingt in meine gewünschte Richtung. Ich kenn den Lugerbachgraben ja von unserer Wanderung am 1. August.

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Schon seit dem Weißen Kreuz gibt es keinen markierten Weg mehr. Der Steig, dem wir folgten, hat sich einfach durch die starke Bewanderung dieses Kammes ergeben. Ab hier, ab der Bank, gibt es auch keine jederzeit deutlich sichtbaren Steig mehr. Ab hier heißt es “Augen auf!” Spuren sind zu erkennen, aber oft kann man Steigspuren und Wildwechsel nicht klar auseinander halten und das führt leicht in die Irre. Recht viel sollte hier aber nicht passieren, außer daß man ordentlich dreckig wird und fluchend das Unterholz durchwühlt. An manchen Stellen ist es auch recht steil. Wir gehen also hinter der Bank am Kamm vorbei und folgen dann den dürftigen Steigspuren (ich war hier allerdings schon mehrmals!) nach unten. Also auf und da runter!

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Genau vor uns liegt der Buchenberg, der vorhin noch so winzig ausgeschaut hat.

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Da vorne liegen zwei Bäume und ich bau hier die gleiche Scheiße wie beim letzten Mal. Ich kraxle über den ersten drüber und krieche unter dem zweiten durch, und als ich auf der anderen Seite stehe, sehe ich….

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… daß es links herum schon ein schönes, ausgetretenes Steiglein gegeben hätte, daß bei weitem nicht so steil gewesen wäre. Genau das hab ich mir auch beim letzten Mal an der selben Stelle gedacht. Allerdings ist das von unten viel einfacher zu sehen als von oben. Das ist hier auch wesentlich steiler, als das hier ausschaut.

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Das hier ist auch richtig steil und sehr rutschig. Da geht es gar nicht um Sicherheit. Wenn es dich hier zerlegt, schaust du aus wie eine Mohnnudel.

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Mein Schlumpfhund fühlt sich hier aber recht wohl.

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Wir sind hier schon im unteren Teil auf einem wieder recht ausgeprägten Kamm, dem ich allerdings noch nie bis ganz nach unten gefolgt bin. Keine Ahnung, wo man da heraus kommen würde. Schaut aber ab einem gewissen Punkt extrem verwachsen aus. Eigentlich müsste ich diesem Kamm noch ein Stück nach unten folgen und dann über eine steile, sehr verwachsene Leiten nach unten zum Ende einer verwachsenen Forststraße absteigen, aber heute ist diese Leiten da unten dermaßen dreckig, daß ich wieder hoch kraxle und mich rechts umschaue. Da hat grade eine andere, ebenfalls verwachsene Forststraße aus dem Gebüsch gelugt, die ich von der Karte zu kennen glaube.

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Der Glatzberg genau gegenüber von uns.

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Wir kriechen da in Richtung Forststraße durch die Stauden der steilen Böschung und kommen an diesem Kasten vorbei, in den Jäger, soweit ich das bisher gesehen hab, Lecksteine für die Tiere hinterlegen. Und genau als ich hier stehe und mich umdrehe, sehe ich ein schönes Steiglein vom Kamm, von dem wir kommen, durch den Busch hierher ziehen. Von hier ist das einfach zu sehen aber von oben war da nix zu erkennen. Jetzt weiß ich das allerdings und kann mich beim nächsten Mal danach richten. Dieses Forststraßenende vor und unter uns hab ich auf der Karte schon einmal gesehen und darum weiß ich, daß es passt, wo wir grade sind.

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Das sind die Steigspuren, die man von hier schön sieht, von oben allerdings nicht. Grrrr…..

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Und das ist das verwachsene Forststraßenende, daß von oben erst im letzten Augenblick zu erkennen ist. Wenn man an dieser Stelle vorbei ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als gnadenlos durch die dichten Stauden und über die steile Böschung weiter nach unten zu einem anderen verwachsenen Forststraßenende abzusteigen, aus dem ich schon öfters, im Sommer wie im Winter, herausgekugelt bin.

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Ich folge der Forststraße eine Etage tiefer…..

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… und erreiche die markante Kehre, in die die kurze Stichstraße mündet, die am hinteren Ende komplett verwachsen ist. In dieser Stichstraße bin ich bisher immer aus dem Gebüsch gekugelt. In diesem Büschen irgendwo hab ich vor längerer Zeit auch mein goldenes Armband verloren. Grrr……..

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12:41 Uhr. Die Zivilisation hat uns wieder.

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Wir sind hier ein paar hundert Meter südlich von Ortsanfang Waidhofen an der Ybbs genau gegenüber dem Anfang der Firma Forster. Nachdem wir die Bundesstraße 121 überquert haben, folgen wir dem Rad/Fußweg am Rande der Bundesstraße bis Oberland.

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Rückblick nach Grestenberg unterm Hütterkogel. Da stehen bei einem Bauernhof (Kahlschlag rechts der Bildmitte) auf einer Weide einige recht neugierige Lama herum.

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Grenzgebiet

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An der Kuppe bei der Firma Harreither liegt die Grenze von Nieder- und Oberösterreich. Hier wechseln wir auf die nördliche Seite und wandern einer kleinen Nebenstraße ein paar hundert Meter entlang bis zum Ausgangspunkt unserer Tour.

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13:39 Uhr. Fast genau nach vier Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Der Himmel ist größtenteils wunderschön blau, die Temperatur beträgt 6°C. Wieder sind ein paar schöne Stunden in der Natur zu Ende gegangen.

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Karte zur Tour.

13. Dezember 2022

2022. 12. 13. Oberland OÖ/Türckenschanze – Weißes Kreuz 969m – Sonnbergspitzl 900m – Kohlbachkamm

Am Mittwoch, dem 8. Dezember 2021 haben wir bei herrlichen, winterlichen Bedingungen am Sonnberg eine Runde gedreht. Wir haben zum Weißen Kreuz auf 969m die erste Spur gezogen und waren ganz alleine am Berg unterwegs. Es ist kein Wunder, daß ich diese kleine, aber wunderschöne Tour “Wintertraum” genannt hab. Fast genau ein Jahr später hab ich am selben Berg bei fast den selben Bedingungen wieder so eine winterliche Traumrunde gedreht und die Begeisterung über die schöne Landschaft war nicht geringer als im letzten Jahr. Groß war einzig der Unterschied in der Temperatur beim Abmarsch. Hatten wir bei der Bahnunterführung westlich von Oberland im vorigen Jahr moderate -6°C, zeigte die Außentemperaturanzeige heuer -21°C an. Der Himmel war vollkommen wolkenlos und es wehte nicht das geringste Lüftchen. Kaiserwetter! Diesmal war nicht Sonja, sondern Fred mein Begleiter. Ich glaub, wir haben beide diese kleine Tour herzlich genossen.

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Google Earth Übersicht.

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Ich hatte ein wenig länger geschlafen und als ich wach wurde, leuchtete der blaue Himmel beim Schlafzimmerfenster herein und die Temperaturanzeige stand auf -12°C. “Das scheint ein toller Tag für eine kleine Wanderung zu werden” dachte ich und hab den Fred kontaktiert. Wir waren uns gleich einig, ich hab meinen Krempel zusammengesucht und dann Abflug in den Süden.

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Treffpunkt beim Fred. Temperatur -10°C, Kaiserwetter. Im Hintergrund ist der Höhenzug des Sonntagberg (nicht zu verwechseln mit dem Sonnberg bei Oberland! Letzterer ist höher!)

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Parkplatz bei der Unterführung westlich von Oberland.

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Ab der Kuppe bei der Firma Harreither ist die Temperatur von zuvor -15°C rapide in den Keller gesunken und stand bei der Unterführung auf Minus einundzwanzig Grad Celsius!

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Aber wir wussten ja, was wir tun und waren dementsprechend ausgerüstet.

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Genau um 9 Uhr geht es los. Wir verfolgen diese verschneite Forststraße bis vorne bei der Verengung am Waldrand, wo der Steig gleich steil rechts in den Wald abzweigt. Es gibt ein paar Fußspuren, die sich aber bald verlieren und wir sind die einzigen, die hier Spuren ziehen.

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Hinter uns die Berge der Forsteralm vom Wetterkogel über Hirschkogel bis hinüber zum Gaflenzer Kaibling, einen Höhenzug, den wir am 28. Juli überschritten haben.

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Gleich sind wir beim Eck, wo der Steig rechts abzweigt. Die Forststraße ist zwar nicht befahren, der Schnee in der Spurrinne ist allerdings wesentlich weniger tief als neben der Straße und somit, bis hierher zumindest, für Eddie leichter zu begehen. Eddie ist mein Yorkie, der mich selbstverständlich auch bei dieser Tour begleitet.

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Ein bissl versteckt und verschneit zeigt dieses Schild den Weg an.

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Und hier ist mein kleiner Schlumpfhund Eddie, der schon voller Begeisterung voraus eilen will.

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Wir sind noch nicht einmal eine Viertelstunde unterwegs und schon beginnt Eddie, dem jungen Reinhold Messner immer ähnlicher zu werden.

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Der Aufstieg führt uns querend auf einen Kamm, der uns zu einer Schulter unterm Gipfel des Weißen Kreuz bringen wird. Unterwegs gibt es auch ein paar Punkte mit einer hübschen Aussicht, wie hier. Da kann man sich davon überzeugen, daß was weiter geht.

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Wir ziehen zwar die erste Spur, der Schnee liegt aber nicht sonderlich tief und wir können auch schön die Kontur de Steiges erkennen, dem wir folgen. Trotz der Kälte muß man seine Schritte aber recht genau setzen, weil der Schnee nicht so griffig ist wie im letzten Jahr, sondern in steileren Passagen mitunter recht rutschig. Vor allem die versteckten Wurzeln sind total vereist.

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Eddie hat Dank Vierradantrieb keine Traktionsprobleme und zieht vor Freude wie ein Verrückter an der Leine. Die Landschaft ist märchenhaft schön.

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Kleine Pause, einmal trinken, ich zieh mir die Fleece Jacke aus, weil der Pulli alleine auch warm genug ist. Fred fühlt sich mit Jacke, Handschuhen und Überfäustlingen noch immer recht wohl.

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Wir nähern uns dem oberen Plateau, rund um uns nur steiler, verschneiter Wald.

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10:11 Uhr. Knapp über eine Stunde bis hierher ist in Anbetracht der Umstände recht gut. Jetzt haben wir nur mehr eine kleine Senke zu überwinden und dann geht’s die letzten Meter rauf zum Gipfel.

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Hier weiß ich, daß die Sicht gleich wunderschön wird. Fred kann das nicht wissen, weil der noch nie hier war. Der Schnee wird hier recht tief, bis Mitte Unterschenkel, so daß ich meinen Hund hinter mir gehen lassen muß, sonst verausgabt er sich beim Vorwärtsgraben.

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Wo der Schnee nicht ganz so tief ist, lass ich dem kleine Schlumpf gerne den Vortritt. Es ist immer wieder unglaublich, welche Begeisterung Eddie bei jeder Tour mit bringt.

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Wenn man sich jetzt beim Aufstieg zum Gipfel umdreht, kann man diese schöne Aussicht bewundern. Blick gen Südwesten. Etwas rechts der Bildmitte die Haller Mauern mit Großem Pyhrgas 2244m, Scheiblingstein 2197m bis zur Bärenkarmauer (Hexenturm) 2172m

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Blick nach Nordwesten zur Lindaumauer 1103m (rechts der Bildmitte)
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Ein Stück noch, dann hamas geschafft.

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10:24 Uhr. Weißes Kreuz 969m (Die Höhenangaben sind unterschiedlich. Ich hab meine von der Karte 1:25 000 des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen.1971/89

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Immer wieder erschütternd das Schicksal des David Hartlieb, der drei Söhne an den “Größten Führer aller Zeiten” verloren hat.

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Kaffeepause….

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… bei so einem Wetter, in so einer Umgebung, ein Traum.

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Blick über den Lugerbach-Graben nach Nordosten. Da gradeaus und irgendwo da unten ist Waidhofen an der Ybbs. Ganz hinten das Donautal ist schneefrei.

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Grenzstein von 1849. Von hier bis hinunter über den Sulzkogel und wieder rauf zum Redtenberg zieht sich die Landesgrenze zwischen Niederösterreich und Oberösterreich.

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Ein letzter Blick über diese herrliche Winterlandschaft, dann geht es wieder runter.

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Grenzstein von 1847

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Wir gehen zurück bis zu der Stelle, wo wir herauf gekommen sind und dort steigen wir nicht links nach Oberland runter, sondern gehen gradeaus weiter, wo wir ebenfalls einige Höhenmeter absteigen. Wir bleiben allerdings am Kamm, der sich nach Südwesten zieht.

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Hier stehen zwar auch immer wieder Grenzsteine, aber es handelt sich dabei nicht um die Landesgrenze. Bezirksgrenze, Besitzgrenze, was weiß ich, jedenfalls gibt es auch hier, wie bei jeder Grenze, eine Schneise, die den Steinen folgt.

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Einer von mehreren Mugeln ohne Namen, die man entlang des Kammes findet. Wir bleiben immer am Kamm, auch wenn es ab und zu ums Eck geht.

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Nicht links, nicht rechts, sondern gradeaus auf den nächsten Mugel ohne Namen.

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11:40 Uhr. Jagdunterstand oberhalb eines Kahlschlages, von dem man schön auf Oberland und Umgebung sieht.

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Unter uns liegt Oberland und Gaflenz, im Hintergrund kann man bis zum Scheiblingstein, zum Dürrenstein und zu den Bergen des Skigebiet Forsteralm sehen, die genau gegenüber von uns liegen.

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Vom Kahlschlag geht’s nochmals kurz eine Mugel hinauf, dann sind wir am Sonnbergspitzl auf 900m.

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11:53 Uhr. Sonnbergspitzl 900m

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Hier gibt es auch einen Wegweiser, der den Weg zum Weißen Kreuz weist. Auch einen anderen Weg gibt es hier, nämlich den, der zum westlichen Ende des Sonnberg führt. Den kenn ich noch nicht und wir werden wohl in nächster Zeit oder im Frühling einmal den letzten Abschnitt des Sonnberges erkunden, den wir noch nicht kennen.

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Vom höchsten Punkt des Sonnbergspitzl gehen wir gleich zum etwas niedriger gelegenen Gipfelkreuz weiter und hier trifft mich fast der Schlag. Das Gipfelkreuz ist noch da, aber unter Dach! Da steht eine riesige, offenbar relativ alte Seilwinde mit all ihren Verspannungen unter einem Holzdach. Möchte wissen, wie man diese Winde hierher gebracht hat? Die hat da keiner herauf geschleppt, das kann ich mir nicht vorstellen. Hubschrauber fällt mir da ein.

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Da gibt es jetzt auch einen Kahlschlag und dadurch eine schöne Aussicht, die vorher nicht da war. Ich war allerdings schon eine Weile nicht mehr hier beim Sonnbergspitzl und das wird nicht die einzige Überraschung des Tages bleiben.

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Die Seilwinde ist auf einen Holzschlitten montiert, fällt uns dann auf.

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Die schleppen hier offenbar die geschlägerten Bäume mit Hilfe der Winde nach unten. Rauf hätte ja keinen Sinn, weil hier gibt es keine Straße, weiter unten aber schon.

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Da haut es dir den Vogel raus.

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Wir suchen uns jetzt einmal um und über die ganzen Verspannungen herum und hinweg einen Weg am Kamm nach unten.

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Das Gelände ist mittelprächtig steil, aber der Schnee beginnt durch steigende Temperaturen (noch immer weit unter dem Gefrierpunkt, aber in der Sonne doch recht warm) immer mehr zu rutschen.

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Das hier ist ein wichtiger Punkt, wenn man auf den Kohlbachkamm will, weil das hier der Abzweig ist. Entweder man achtet auf die Markierung am Baum (was immer die bedeuten mag) oder man schaut nach links, bis man den steilen Abstieg und den schönen Kamm unterhalb sieht. Hier direkt einfach runter.

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Am Anfang muß man ein wenig aufpassen, weil da viele Holztrümmer unterm Schnee verborgen liegen, auf denen man ausrutschen kann, aber dann wird die Sache einfach und schön.

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Rückblick

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Blick nach vorne

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Da beginnt plötzlich eine Spur, die von unten hier her führt und dann wieder runter. Irgend jemand hat diese Stange mit rosa Farbe besprüht. Selbst der Schnee ist noch ganz rosa. Das kann nur vor ganz kurzer Zeit gewesen sein, gesehen haben wir jedoch niemand.

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Die Spuren führen zum Ende einer neuen Forststraße, dann sind wir wieder mit Wildspuren alleine. Niemand ist hier gegangen, nur Wild.

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Skigebiet Forsteralm gegenüber.

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Der Kamm scheint ein recht gut begangener Wildwechsel zu sein.

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Blick zum Schrabachauerkogel

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Der letzte steile und rutschige Abschnitt, bevor wir wieder im Tal sind.

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Nur mehr ein Stück, dann hamas.

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Das ist allerdings steiler, als es auf den Bildern ausschaut. Und rutschig.

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Da steht er  noch, der Fred. Ich frag, “Wie geht es hier mit den Grödeln?” weil es hier so rutschig ist. “Super”, sagt Fred, “absolut kein Problem!”,  dann hör ich sowas wie “Bumpf”, dreh mich zur Seite und mir kommt vor, da liegt einer hinter mir.

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Da hatte es den Grödel am rechten Schuh dermaßen mit Schnee verpappt, daß er keinen Halt mehr geboten hat und Fred nahm eine Bodenprobe. Nix passiert, nur gelacht.

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Wir sind wieder am Boden. Jetzt müssen wir noch da vorne zur Brücke, weil der Graben zu tief und immer mit Wasser gefüllt ist, um in einfach so zu überqueren, dann biegen wir gen Osten ab.

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Eddie ist hier ein wenig arm dran. Seine kurzen Beinchen sind total mit Eiskugeln verklebt und er kann nur mehr schwer vorwärts steigen. Ich helfe ihm, das Gröbere zu beseitigen, damit er wieder halbwegs gehen kann. Den Rest werden wir daheim mit warmen Wasser beseitigen.

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Dank der im Winter abgebauten Weidezäune können wir von hier aus (Gehöft Kohlbach) gleich quer über die Weiden fast bis zur Unterführung in Oberland gehen.

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Die letzten zweihundert Meter auf einem Güterweg neben der Bundesstraße.

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Jetzt haben wir auch Zeit, uns gegenseitig zu fotografieren.

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13 Uhr. Nach genau vier Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Die Temperatur beträgt jetzt -8°C, der Himmel ist noch immer strahlend blau, ein paar schöne Stunden in der Natur haben ihr Ende gefunden. Fred, war schön, daß Du mit warst. Bis zum nächsten Mal.

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Mein kleiner, süßer Polarforscher.

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Karte zur Tour

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