Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

18. Mai 2012

2012 – 3. Intern. Goldberg-Classic 12. – 13. Mai

 

 

goldbergclassic_1Dass ich diese Veranstaltung besuchen konnte, das hab ich einem alten Freund, dem Hans zu verdanken. Hauptsächlich treib ich mich in letzter Zeit in der Donau-Au herum. Dort ist es ruhig, dort bin ich mit den Tieren mehr oder weniger alleine und kann mich herrlich entspannen, wenn ich sie fotografiere. Hans wohnt nur ein paar Kilometer von mir entfernt, trotzdem sehen wir uns nicht all zu oft. Wir haben beide einen riesigen Vogel und pflegen ihn nach bestem Wissen und Gewissen. So ergab es sich, dass ich am 5. Mai eine Mail erhielt, deren Inhalt mich aufscheuchte. „Nächste Woche 12.-13.Mai Goldbergrennen. Grüße Hans“ Quelle Plakat

Ach du Scheiße, hätte ich fast vergessen. Also gleich nachgeschaut, wie das arbeitsmäßig in den Kram passt, und oh Wunder, ich hatte frei. „Das wird ein Spaß“, dachte ich, und vergaß auch schon, dass ich am Samstag einen Tisch fürs Mittagessen reserviert hatte. Sonntag = Muttertag. Allerdings, Familienfeierlichkeiten und Motorsport vertragen sich genau so wenig wie Polen und Qualitätsarbeit, ergo wird etwas zurückstecken müssen. Es würde am Familientisch ein Platz frei sein, nämlich meiner. Meine Mutter, die Hauptperson dieses Tages, kennt mich ja seit über 50 Jahre und macht sich da nichts draus. „Mach dir nur einen schönen Tag“, meinte sie, „ich erklär´das schon den Anderen.“ So eine Mama kann man sich nur wünschen. So einen Onkel, Sohn und Familienmitglied wie mich eher weniger, denke ich. Aber das lässt sich genau so wenig ändern wie der Lauf der Gestirne.

Also am Samstag in aller Früh, nach der Arbeit, die Kameras eingepackt, eine passende Optik dazu, und los gings zum Gasthof Zauchasteg an der Bundesstraße nach Steyr. „Hm, obs trocken bleibt?“, fragte ich mich da noch. In der Nacht hatte es geregnet. Nach einer kleinen Runde im unteren Fahrerlager, und nachdem die ersten Fahrer ihre Motorräder Richtung Vorstart bugsierten, verzog auch ich mich in die Gegend um den Start, und schon gings los. Es begann leicht zu regnen. Trotzdem drängten immer mehr Fahrer zum Vorstart, und es regnete immer heftiger. Nach kurzer Zeit war es so heftig, dass ich meine Fototasche im Laufschritt zum Auto und damit in Sicherheit brachte, um dann mit der Taschenknipse und einem Schirm bewaffnet, wieder zum Geschehen zurückzukehren. Es war also wieder so wie immer, ich und die Taschenknipse. Ach ja, und die Teilnehmer, die dem ersten Trainingslauf entgegen fieberten. Da man mit Worten so ein Ereignis nur schwer wiedergeben kann, lassen wir einfach ein paar Bilder sprechen.

Die folgenden Bilder sind schnellen Ladezeiten zuliebe verkleinert dargestellt. Um sie in größerer Auflösung zu sehen, bitte auf ein Bild klicken. Die Bildserien lassen sich nach einem Klick auf ein Einzelbild wie eine Diashow durchklicken. Das funktioniert bis runter zum letzten Bild von jeder beliebigen Stelle aus, vorwärts und rückwärts.

Samstag, 12. Mai 2012 – Als der Regen kam

 

 

Das wäre so ein Überblick über den ersten Trainingslauf am Samstag Vormittag gewesen. Es hat sich eine Menge getan, aber gottlob, ohne das dabei was passiert wäre. Die (aus technischen Gründen) Umfaller sind praktisch alle im stehen passiert, die Trainingsfahrt selber war unfallfrei. Dann, zur Mittagszeit, packte mich das schlechte Gewissen und ich meine Sachen und haute ab. Natürlich war ich pitschnaß und musste Heim, mich waschen und umziehen, um dann, so mein Plan, zur Familienrunde zu stoßen. Grade als ich abfahrbereit war, öffnete sich die Haustür, und meine lieben Angehörigen kehrten zurück. So gönnte ich mir noch eine Mütze Schlaf, um mir die kommende Nacht wieder in der Firma um die Ohren zu schlagen.

Am Sonntag stand ich gegen 8 Uhr Früh wieder im Fahrerlager, einen Kaffee trinken. Die ersten Motore begannen zu brummen, die Sonne lugte hervor, ein schöner Tag kündigte sich an. Und als ich dann auch noch Hubert Furtner traf, der mir mitteilte, dass am Vortag aufgrund der schlechten Witterung gar keine Trainings- oder Wettbewerbsfahrten mehr durchgeführt wurden, war sowieso alles wieder in Butter. Ich hatte gar nichts versäumt, und ausgeschlafen war ich auch einigermaßen.

Um den Fahrern auch einen Trainingslauf im Trockenen zu ermöglichen und dann auch noch drei Wertungsläufe durchzubringen, wurde das Programm extrem gestrafft. Am Startplatz ging´s wirklich zack-zack-zack, und kaum war ein Gestarteter in den ersten Kurven verschwunden, wurde schon der Nächste losgelassen. Bei diesem Ablauf war nicht nur die Präzision der Veranstaltung gefragt, sondern auch ein Mindestmaß an Kooperation der Teilnehmer, denn ein schwerer Unfall hätte alles zum Erliegen gebracht. Die Technik spielte mit, die Fahrer zeigten sich von der vernünftigen Seite, und einer schönen Veranstaltung stand somit nichts mehr im Weg.

Nun zur Äktschn. Wir nähern uns der Startzeit zum Wettbewerb.

 
Nach den letzten Vorbereitungen stand einem Start der Wertungsfahrten nichts mehr im Weg.
Und los geht´s. It´s racing time am Zauchasteg.


Helmut Schmid auf Honda CB500Four Bj.76, Johann Steinbrenner/Yamaha XT500 Bj.85, Willi Strasser sen./Honda CB500Four Bj.72
Willi Strasser jun./Honda CB500Four Bj.72 und Franz Dvorak auf einer Hauer Kawasaki Z650 Bj.77

Nr.82 Joe Söllner auf Yamaha FZ750 Bj.87, Dieter Fleischer/Ducati 750 F1 Replica Bj.85, Franz Ritter/Moto Guzzi LeMans I Bj.76, Peter Stieber auf einer Benelli 900 Sei Bj.86 und Walter Nusterer auf seiner futuristisch anmutenden Kawasaki RS24 Bj.1982
   
Startnummer 92 ist eine Yamaha FZR1000 3LE Bj.89 (auch wenn im Rennprogramm etwas anderes steht) des Tschechen Josef Synek, Roman Gottschlich auf Kawasaki Zephyr aus den 90er Jahren (wenn das eine Z1000, wie´s im Programm steht, ist, fress ich einen Besen), Nr. 96 und 97 sind Mark und Mario Benzer, jeweils auf einer Kawasaki Z1000 Bj.77
       
Die Yamaha XJR wird von Markus Tschepa den Berg hoch gewuchtet, Gottfried Herbst pilotierte die giftgrüne Kawasaki Z1000 Mk II Bj.78, Wer die Honda mit der Nr.103 fährt, gibt leider weder das Programm noch die Ergebnisliste her, bei der Nr.105 handelt es sich dafür lt. Programm und Ergebnisliste zweifelsfrei um Johannes Grünauer auf einer Norton Manx. Einen Vorfahren der Manx, die Norton International Bj.1938 wird von Hubert Furtner gefahren.

Weiter gehts mit Klaus Krammer auf Norton Commando Bj.72, Herbert Toscany, ebenfalls Norton Commando Bj.73. Der Herr mit dem Rauschebart ist der Deutsche Sepp Neumair, und die Benelli ist eine Motobi. Zweifelsfrei handelt es sich bei der Nr.25 um die Seeley Matchless G50 Bj.67 von Andi Janisch. Die Nr.36 sollte eine Yamaha DT Bj.84 von Loibl Werner sein.
         
Nr.37 Manfred Stein (D) mit einer Aspes Bj.77 neben dem Altmeister des Rennsports, Robert Zwidl auf seiner 125cm³ Honda und Johann Giebl auf seiner 3Zylinder Kawasaki 250cm³ Orange ist nicht nur die Farbe KTMs, sondern auch Laverdas. Dies ist eine Laverda 350 Bj. 78 des Wakolbinger Racing Team, Fahrer Rudi Fixl
        
Josef Riepan brachte eine bezaubernd schöne Yamaha 350 Bj.83 an den Start. Mit Honda CB500R ist der Wakolbinger Clan ausgerüstet. Hier sehen wir Anni, Manuel und Martin. Die Kawasaki GPZ500R Bj.85 wurde von Johann Högl gefahren.
    
Nr.65 (ganz links) ist eine heute schon seltene Honda VF500F2 von Richard Edl, gefolgt von Gerhard Neumairs Benelli 500 Quattro Bj.74 und der schwarzen 4Zylinder 2Takt Suzuki RG500 Gamma von Harald Kohl. Die hübsche Dame mit dem Schlumpf-Anzug ist Petra Gutenbrunner auf ihrer Honda CB500 Bj.75.  Die Nr.74 wird von einer Honda CB500 getragen, Fahrer Helmut Schmid

Junge Dame mit langem Rohr

Ernst Hüfner zeigt uns eine Harley Davidson XR1000 Bj.83, Benzer und Herbst mit ihren Kawas hatten wir schon einmal, die Nr.22 ist eine Norton ES2 von Heinrich Philipp. Die Nr.125 soll lt. Ergebnisliste ebenfalls eine Norton ES2 Bj.54 sein, gefahren von Christian Gurtner
      
Links außen sehen wir nochmals zwei Bilder der Norton Gurtners, dann eine Norton Dunstal Spezial Bj.59 von Roland Grossbichler, ein Norton ES2 Gespann von Johann Wiedlack und eine Ducati 400 Superlight von Hubert Moises
  
Ronald Widhalm und seine bezaubernde Ducati 916 Strada sorgten mit einem kräftigen und gekonnten Wheely für Abwechslung.

Philipp Schwarzschachner machte später noch mit einem brutalen Abflug von sich reden, Daniel Hofer, ebenfalls auf einer Yamaha YZF_R6 konnte Gerede dieser Art gerade noch vermeiden, Johann Schwarzschachner auf Yamah TT-R blieb ebenso gelassen wie Gerhard Stiegler auf Honda. Im Zweifelsfall sind zwei Räder am Boden immer lenkbarer als nur eines.

Arno Sohm auf einer Norton, Franz Eidenberger mit einem Suzuki 500 Gespann gibt mit durchdrehendem Hinterrad Rauchzeichen.
Sowas passiert beim Ireson Yamaha Renngespann von Thomas Stippel/Kronlachner Sabine nicht so leicht.
        
Ein Moto Guzzi V7 Gespann wird vom alten Rennsport Haudegen Roland Gundinger und seiner Lebenesgefährtin Maria bewegt. Alexander Handl fährt die feuerrote (was sonst?) Ducati 900SS Bj.95 Mit der Fahrt des Veranstalters Wolfgang Stropek (1) und einem letzten hübschen Anblick war die erste Wertungsfahrt abgeschlossen. Nun kehrten die Teilnehmer wieder ins Fahrerlager zurück.


Dann wurde es an der Zeit für den zweiten Wertungslauf. Auf gehts, Burschen und Mädels.

     
Hubert Furtner absolviert ein absolut problemloses Wochenende. Das konnten der ehemalige Weltklasse- und MZ Werksfahrer Heinz Rosner und Andi Janisch nicht grade behaupten.
Rosners MZ-RE Bj.67 wollte an diesem Wochenende gar nicht sauber laufen. Nach seinem technisch bedingten Umfaller vom Samstag und einem problemlosen 1. Lauf gibt hier die Kupplung an der Seeley Matchless G50 qualmend den Geist auf. Nach einer kurzen Reperatur ist diese aber bald wieder einsatzbereit. Startnummer 23 ist Josef Zimmermann mit seiner Aermacchi 350 Bj.63
 
Während Janischs Matchless beiseite geschafft wird, startet Andreas Gessl mit seiner Dorfer Spezial Racer SP80 zum zweiten Lauf. Nr.34 Herbert Hintermüller auf Benelli Bj.77. Suzuki RG500 Gamma von Kurt Rauchecker. Äußerst interessant ist die Kombination mit der Startnummer 44. Helmut Hafner, der normal Yamaha 2Takt Renner an den Start bringt, ist hier mit einer Yamaha FZR400 aus den 90er Jahren zu sehen. Hafner dagegen ist Baujahr 1930! Ernst Steffl übt sich mit seiner RD350LC im Wheelen.
     
Ebenfalls eine wassergekühlte RD350 zeigt uns Reinhard Erich Lipsansky, gefolgt von Robert Müllers Harris Yamaha TZ350 Bj.79 und Josef Ripans Yamaha 350 von 1983. Nach einem kleinen gestenreichen Disput mit Streckensprecher-Legende Jimmy Riegler startet auch Anni Wakolbinger mit ihrer Honda CB350R
      
Wo ein Wakolbinger ist, sind meist mehrere zu finden. Hinter Anni starten Ehemann Karl und die Söhne Manuel und Martin. Nr.62 ist Walter Mayr mit seiner Ducati Scrambler 450 Bj.1970
 
Johann Högl, Richard Edl, Gerhard Neumair und Petra Gutenbrunner sahen wir schon fahren, Heinz Rathusky mit seiner Honda CB450 Bj.74 noch nicht.

Natürlich weiß ich nicht, was Wolfgang Stropek da wirklich sagte, aber so oder so ähnlich könnte es durchaus gewesen sein.
Peter Stieber und sogar die Wildsau vor dem Herrn (aber ein Könner mit Hirn) Walter Nusterer halten sich eher zurück, oder zumindest du Räder am Boden.
    
Echte Zurückhaltung darf man von Nusterer nicht erwarten, wenn er am Motorrad sitzt. Da ist das Auftreten des Engländers Anthony Downie (104) auf seiner Norton Manx schon gediegener. Sobald er am Motorrad sitzt, fällt auch Hubert Furtner Zurückhaltung nicht leicht, obwohl seine Zeiten (vor allem die kleinen Unterschiede derselben!) eine andere Sprache sprechen.
Optisch schauts jedenfalls immer am letzten Loch aus.
  
Oben und unten: Der einzige ernstere Zwischenfall der Veranstaltung ereignete sich gegen Ende des zweiten Laufes, als sich ein etwas übermotivierter Philip Schwarzschachner mit seiner Yamaha R6 in einer der ersten Kurven spektakulär in die Botanik haut. Bis zur Entwarnung waren nur sehr besorgte Gesichter zu sehen. Vor allem nach Wolfgang Stropeks Rückkehr hatte ich fast den Eindruck, er dachte in diesem Moment nur eines. „Bitte keinen zweiten Unfall wie bei Edi Stöllinger!“ Doch der junge Mann hatte Glück. Moped verbogen, sonst nicht viel passiert. Im dritten Lauf kam er mir schon wieder, etwas zerknirscht und humpelnd, entgegen.

 

      
Alle (na, fast alle) waren wieder vom Berg zurückgekehrt und freuten sich auf einen spannenden 3. Lauf.
Nun folgen ohne Kommentar einige Aufnahmen des Abschlußlaufes.

 

                         

So, das war´s von den Motorrädern. Allerdings gibts bei der Goldberg Classic auch eine Wertung für Automobile. Wie das vor sich geht und worauf es da ankommt, da müsst ihr euch auf der Seite des Veranstalters schlau machen. Aber weil die Fahrzeuge so schön waren, gibts auch davon einige Bilder. Ich persönlich finde, diese Art von Autos ist durchaus eine Bereicherung des Programms und wesentlich passender als reinrassige Rennautos oder pseudo-Rennfahrzeuge.

 

Jetzt sind wir schon fast am Schluß angelangt, und da hätte ich noch eine Bitte an den Veranstalter, an die Helfer und alle irgendwie Beteiligten dieser wunderschönen Veranstaltung. Macht weiter, egal wie´s Wetter ist oder wieviel Steine man euch in den Weg legen will (ich hoffe, keine). Macht weiter, bis wir alle 100 Jahre alt sind, oder noch länger, bis auch wieder der Jochen Rind, der Rupert Hollaus und der Herbert Breiteneder mitfahren können, droben im Himmel. Solche Veranstaltungen sind nicht nur das Salz in der heute schon dünnen Motorsport-Suppe Österreichs, sie sind das Salz und die Suppe! Nah am Geschehen, direkt dabei und mitten drinnen ist man da. Was soll man als Zuschauer noch mehr wollen?

Und ganz am Schluß noch etwas in eigener Sache. Es kann gut sein, dass da nicht alle Teilnehmer abgebildet sind. Das bedeutet keineswegs, dass er es mir nicht Wert war, abgelichtet oder hier eingestellt zu werden. Das kann auch bedeuten, dass genau dieses Bild unscharf wurde oder durch andere Unbilde des Lebens verunstaltet, und dann hat sich eben keine weitere Situation ergeben für ein Foto. Ich bin kein Profi, und ich geh nicht systemathisch vor. Ich fotografiere, wenn mir grad danach ist, und sonst schau ich einfach z,u wie der Rest auch. Ich mach mir da keinen Streß, dazu liebe ich diese Atmosphäre und die alten Kisten viel zu sehr. Die Bilder, die ihr hier findet, könnt ihr auch jederzeit für den Eigenbedarf kopieren, ich hab nichts dagegen. Nur wenn man sie für kommerzielle Zwecke mißbrauchen sollte, werde ich unter Umständen (ziemlich) böse. Falls jemand eines der Bilder in Originalgröße haben will, schreibt mir. Ich verspreche euch allerdings keineswegs, dass ich dem Wunsch nachkommen werde! Aber es kann gut sein, dass ich es tu. Das kommt ganz aufs Wetter an, oder was weiß ich. 🙂

Dann bis nächstes Jahr, wenn die Motore wieder brummen und es heißt: „It´s racing time am Zauchasteg!“

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27. Mai 2011

2011 – 2.Int. Goldberg-Classic 21. + 22. Mai

Ein Wochenende bei den Alteisenfreunden

Kennt ihr Zauchasteg? Ich hatte vor diesem Wochenende noch nie davon gehört. Bei meinem letzten Besuch in Ottensheim zählte mir Hubert Furtner die Veranstaltungen auf, die er heuer fahren würde, und ich notierte gleich zu Beginn „Goldberg-Classic, Bergrennen in Zauchasteg“. „Sag einmal, Hubert, wo ist den das?“, frug ich. „Das muß doch bei dir in  der Nähe sein!“ „Was? Hab ich noch nie gehört.“ „Na, bei Weistrach. Das wirst du doch kennen?“ „Sicher“, antwortete ich, „ich werd´s schon finden“.

„Zauchasteg?“, überlegte ich ein paar Tage später daheim, „Wo kann das sein?“ Herr Google ist da hilfreich. „Du heiliger Strohsack, da bin ich doch schon 1000mal vorbeigefahren!“ war die Erkenntnis. „Das liegt ja an der Strecke nach Steyer!“ Also genau gemerkt, bei welchem Abzweig ich abbiegen sollte, ins Leder geschlüpft und die weiße FZR gestartet. Mal sehen, wie das dort ausschaut.

Es war dann genau so einfach zu finden, wie ich mir das vorgestellt hatte. Gleich am Abzweig der Hinweis, das diese Strecke am Samstag und Sonntag-Vormittag sowie Nachmittag gesperrt sein würde, da war ich richtig, keine Frage. Natürlich gab ich nicht Gas. Keine Ahnung von der Streckenführung, keine Sperre, öffentlicher Verkehr. Wenn dir da in einer unübersichtlichen Kurve ein Traktor entgegen kommt, stehst du nächsten Tag in der Zeitung. Eines war mir allerdings schon nach einmaligem hochfahren klar: „Das ist eine geile Strecke!“ Für modernes Gerät wäre sie mir ein wenig zu schmal für die teilweise möglichen Geschwindigkeiten, wenn´s um Bestzeit ginge, aber für Klassiker und wenn´s um Gleichmäßigkeit geht, wunderschön. Sei´s wie´s sei, ich würde ja ohnehin nicht selber fahren, hatte jedoch wenigstens einen Eindruck gewonnen, was auf die Teilnehmer zukommt.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht anmerken, dass auch Automobile an den Start gingen. Wirklich schöne und sogar extrem starke, seltene und schnelle Fahrzeuge, allerdings will ich hier nur auf die Motorräder eingehen, den erstens würde das zu weit führen und zweitens fehlt mir für die Autos persönlich etwas das Interesse. Durch die Teilnahme von zwei- und vierrädrigen Gefährten war jedoch wirklich für jedermann etwas dabei, von Einseitigkeit konnte absolut keine Rede sein. Man kann diesen Bewerb so gesehen als riesige Show für Oldtimer Freunde bezeichnen, egal ob sie ihr Hauptaugenmerk auf zwei oder vier Räder legen, vor allem bei über 200 Starten in beiden Kategorien. Das bieten nur wenige Veranstaltungen.

„Auto oder Motorrad? Womit soll ich fahren?“, stellte sich am Samstag die Frage. Die letzte Oldtimer Veranstaltung, die ich mit einem Motorrad besuchte fand, falls mich die Erinnerung nicht trügt, 1980 am Salzburgring statt. Da hatte ich noch Georg „Schorsch“ Meier, Walter Zeller und Fangio fahren gesehen, war also schon ein paar Tage her. Überhaupt war das für mich, wenn ich so nachdenke, bis zum Gahberg-Victory 2005 die letzte Veranstaltung dieser Art. Erst da hatte ich wieder Feuer gefangen und war seitdem öfters dabei. So oft es der Beruf erlaubt zumindest. In manchem Jahr hab ich mich allerdings schon gefragt, ob die Veranstalter meinen Dienstplan kennen und aus irgend einem Grund böse auf mich sind. Beim „Hollaus Gedächtnis Rennen“ am Salzburgring beispielsweise konnte ich genau so sicher sein, dass ich arbeiten musste wie sich Stropek sicher sein konnte, dass es seine Veranstaltung verregnet. Irgendwie für beide ärgerlich. Aber wenn ich Zeit hatte, fuhr ich mit dem Auto. Weil´s bequem ist.

Ich wählte Motorrad. Genau genommen die Foxi, meine 94er FZR1000. „Wenn die um 9:00 Uhr die Strecke sperren und zuerst die Motorräder fahren lassen, dann kann ich über die Mittagspause meine neuen Reifen einfahren“, überlegte ich, steckte eine Kompaktkamera mit Reserve-Akku in die Jackentasche und machte mich auf die Socken.

An der sanften Steigung vor Seitenstetten leuchtete die Ölkontrolle. „Das gibts doch nicht! Ich hab doch erst vor der letzen Ausfahrt kontrolliert. Wieso sauft die Öl, verdammt noch einmal?“ Das war ja ganz was neues! Vermutlich hatte ich diese FZR allerdings nur bei der Kontrolle jedes Mal in einem etwas anderen Winkel gehalten und so den leichten Schwund übersehen. Wenn diese Funzel leuchtet, ist ja noch lange keine Gefahr im Verzug, denn der Fühler für den Pegelstand sitzt ganz vorne, da leuchtet sie gerne einmal, auch beim Beschleunigen. Trotzdem finde ich es beunruhigend und drehte deswegen um, um Öl nachzufüllen. Ein Achtelliter auf 4000km ist ja nicht die Welt, da gibts weit schlimmeres. Im Forum geistern Geräte herum, die sollen mehr als 1.5Liter auf 1000km saufen, und selbst das wird noch als normal empfunden. „Öl tanken und Benzin nachschauen, bitte“, hätte man früher beim Halt mit so einem ausgelutschten Hobel an der Tankstelle gesagt. Gottlob ist keine meiner FZRs so eine Dreckschleuder. Ob´s an der regelmäßigen Wartung und am Umgang mit dem Gerät liegt? Darüber wird viel diskutiert und jeder verfolgt eine andere Theorie, je nachdem, ob seine Kiste Öl säuft oder nicht. Öl und Reifen, Diskussionsstoff für alle Ewigkeit. Sicher auch bei den Oldtimern, vermute ich.

Die ersten Teilnehmer ließen gerade ihre Motorräder warm laufen, manche fuhren sie warm, es brummte also schon, als ich ankam. „Mal sehen, ob ich den Hubert finde“, war mein erster Gedanke, und „hoffentlich wird´s nicht zu heiß“ der Zweite, den es sah nach Kaiserwetter aus. Stunden im Leder in der prallen Sonne stehen finde ich nicht gerade lustig. Vielleicht werd´ ich alt, denn früher war mir das „Wurscht“.

Ob´s warm, heiß oder sonst was wird, das war bald nebensächlich. In kürzester Zeit hatte mich wieder das Oldtimer-Fieber gepackt. Herrliche Geräte standen zuhauf herum. Zuerst wollte ich ja nur schauen, einfach nur Zuschauer sein und das Geschehen beobachten, aber ab dem Moment, wo ich erstmals die Kamera aus der Tasche nahm, war´s vorbei. Stehend, kniehend oder halb liegend, wie es die Situation gerade erforderte, schoß ich Bild um Bild und versank in die Welt der Alteisen.

Jetzt ist es ja nicht mehr grade so, dass ich dastehe wie die Kuh vorm neuen Tor. Viele Typen und Modelle erkenne ich schon auf den ersten Blick, einige Fahrzeug hab ich bei anderen Veranstaltungen gesehen, und selbst den Wakolbinger Klan kann ich schon ganz gut auseinander halten. „Der Bärtige ist der Karl, der da drüben der Manuel….., oder wart mal, ist´s der Martin?“ Jedenfalls wird´s jedes Mal besser, und die Anni erkenn´ ich am Fahrgestell, äh, der Honda natürlich, wenn sie drauf sitzt. Der Walter Nusterer ist einfach zu erkennen. Wenn einer ausschaut, als wäre er in Woodstock dabei gewesen, dann ist er es. Vor allem, wenn eine blaue, etwas seltsame Gitterrohe Kawa dabei steht. „Aber wo ist der Hubert?“ „Ist die Norton noch immer kaputt?“ Als ich sie letztmals sah, stand sie zerlegt auf der Montagebühne. Ein grausiges Schicksal hatte sie ereilt. Zuerst Nockenwellenschaden, dann auch noch Kolbenfresser! Ich fand ihn den ganzen Tag nicht und war der Meinung, er sitzt angefressen daheim. Was für ein Irrtum! Aber ein lustiger.

Nach der ersten Besichtigungsfahrt war ich wie geplant abgehauen, hatte schnell, weil grad´ Zeit war, eine kleine 200km Runde über den Hengstpass gedreht und war pünktlich zur ersten Wertungsfahrt wieder vor Ort. Allerdings mit Glück.
Ich war vom Hengstpass über Altenmarkt nach Großraming gefahren, von dort durch den Neustiftgraben nach Maria Neustift und weiter auf den Höhenstraßen rüber nach Kürnberg, wo ich auf der Rennstrecke, falls sie noch nicht gesperrt wäre, runter ins Fahrerlager gelangen konnte. Wenn nicht, würde es kritisch werden, denn ich kenn mich dort nicht gut aus. Die Kirchenuhr in Neustift zeigte dreiviertel eins, also sollte sich das ausgehen, in Kürnberg war´s eins, die Strecke war gesperrt. Grumpf. Über Behamberg fand ich dann doch runter zur Hauptstraße und war rechtzeitig vor dem Start zurück.

Es folgten wieder Bilder, Gespräche, der eine oder andere Kaffee im Fahrerlagerwirtshaus (Ja, sowas gibts dort. Und was für eines! Das hat nicht einmal der Salzburgring zu bieten!), und vor allem Rennluft schnuppern. Dann, nach den letzten Motorrädern die Heimfahrt, Fotos auf den Rechner laden und begutachten. „Gar nicht so übel für den ersten Tag“, dachte ich und freute mich auf den nächsten. Auf den Bildern war mir natürlich nichts aufgefallen.

Sonntag gegen 8:30 Uhr. Ich war mit dem Auto gekommen, hatte zwei Kameras nebst Akkus dabei, sicher ist sicher, und saß im Gastgarten des „Fahrerlagerbeisl“ bei einem Kaffee. Herrlich diese Ruhe. Dann wurde der erste Motor angeworfen. „Wum, wum, wum, wuummm, wuuuummmm!“ „Herrlich, dieser Klang“. Wie das leise Vogelgezwitscher für den Naturfreund Musik ist, ist es das Donnern eines offenen 4Takt Motors für den Motorsportfreund. Da schmeckt der Kaffee gleich nochmals so gut. Dann wird´s immer lauter, Zweitaktgekreische mischt sich dazu, und das Gewusel immer dichter, ein sicheres Anzeichen, dass die Startzeit naht. Als dann wieder Manfred „Jimmy“ Rieglers Stimme ertönt, ohne den im Österreichischen Motorsport ohnehin seit Jahrzehnten überhaupt nichts geht, steht fest …….

„Its Racing Time!“


Nr.61Karl Sengstbratl/Honda CB350 Bj.71 Nr.22 Teetz Jürgen mit seiner Simson Bj.58


Leopold Öfferls BSA500 Bj. 1967

Zwei deutsche Yamaha TZ. Die gelbe gehört den Reichgrubers, die blau/weiße kann nur vom F.J.Weidacher aus Bayern sein


Kawasaki Z900 Z1 RS24 von Walter Nusterer

Links: Nr.87 + 80 Honda CB500 von Willi Strasser und Harlad Höglinger, Nr.46 Herbert Springers Spristo Rotax Eigenbau
Mitte: Karl Wakolbinger wärmt die Hondas der Familie auf. Rechts: Die Reichgrubers mit ihren Yamaha TZ

Mitte: Sepp Asbeck braucht Hilfe vom Rennleiter, seine Triumph Bonneville TT Racing gottlob nicht. Nr.52 ist Helmut Hafner mit einer Yamaha 250RD/R

Links: Herbert Springer beim Start – Mitte und Rechts: Weltklasse-Fahrer Heinz Rosner mit der Werks MZ

Mitte: Laverda 1200 SC von Völsner Walter – Rechts: Leimer/Lichtenauer auf Triumph Kneeler Bj.63


Die blaue Honda der bildhübschen Petra Gutenbrunner – Mitte bei einem mißglückten Startversuch,  rechts beim erfolgreichen Zweiten.

Links Petra richtig in Fahrt – Rechts: Laverda 1200SC von W.Völserer

Mitte: Die Furtner Norton, von einer jüngeren und einer älteren Artgenossin flankiert

Links: Franz Josef Weidacher am Start – Mitte: Bahn frei für Anni Wakolbinger – Rechts: Leimer/Lichtenauer

Links: Ducati 400 Super Light Bj.94 von Moises

Links: Peter Langer kontrolliert die Yamaha R5TL Bj.70 – Mitte: Triton 750 von Max Kolar

Nr.50 – Suzuki RT250 Bj.69 des „Classic Racing Team Langer“

Links und Mitte: Johann Wiedlacks Norton International Bj.1935 – Rechts Föttinger/Walz mit einem BMW R69S Gespann aus 1960

Hubert Furtner mit seiner Norton Inter Racing.

Die Initiative einiger weniger, darunter der „IG-Formel Classic“ von Wolfgang Stropek, macht es möglich, so interessante Veranstaltungen wie das „Goldberg-Classic“, das „Rupert Hollaus Gedächtnis-Rennen“ oder das „Motorrad Revival Großraming“ zu sehen. Als Zuschauer bedanke ich mich bei den Organisatoren für dieses schöne Wochenende. Ohne euren Unternehmungsgeist und Ausdauer im Kampf mit den Behörden wäre die Motorsportwelt Österreichs um einiges ärmer. Bei den Teilnehmern bedanke ich mich für die gute Show, die ihr geboten habt und wünsche euch weiterhin viel Spaß bei eurem Treiben. Mir macht es immer wieder Spaß, euch zuzusehen.

Bis zum nächsten Mal, wenn´s wieder heißt: „Geh ma Motorradlrennen schau´n!“

Ergebnislisten zum Goldberg-Classic

9. September 2010

2010 – Oldtimer Grand Prix Schwanenstadt

20101004_oldtimergp_schwanenstadt_00001Also, die Ausstrahlung eines Oldtimer Rennens auf einem Straßenkurs ist mit keiner Veranstaltung auf einer permanenten Rennstrecke vergleichbar, egal, wie viel Mühe sich der Veranstalter gibt (vielleicht mit Ausnahme von Spa in Belgien, wo sich ehemalige Superstars auf rarem Werksgerät zuhauf tummeln). Das mag vor allem daran liegen, dass diese Strecken im heutigen Rennsportgeschehen genau so antiquiert wirken wie die Mehrzahl der teilnehmenden Rennfahrzeuge.

Wo findet man heute noch Rennmaschinen auf öffentlichen Straßen? Nur mehr sehr selten. Wo findet man noch Sträucher, Bäume, Zäune und Häuser neben der Rennstrecke? Vor allem auf der Isle of Man natürlich. Wo findet man noch Ein- und Zweizylinder in der 500er Klasse, und wo kann man sich noch am Gekreische (wirklich furchtbar laut, wenn man daneben steht!) und Geruch diverser 2Takt Renner (250er, 350er oder 500er Gerät gibts ja nicht mehr) erfreuen? Wo findet man das Fahrerlager noch in einer großen Wiese und die Bratwürste in einer Garage oder in einem Festzelt? Genau, vor allem bei Oldtimer Rennen. Die meisten dieser Veranstaltungen finden ja auf gesperrten öffentlichen Straßen statt. „Fahr´ma Rennen schauen“ heißt es dann am Samstag und/oder Sonntag. Diese Rennen wirken nicht so unpersönlich, steril.20101004_oldtimergp_schwanenstadt_100

Keine zig Meter breite Strecke, nix mit Vorstartbereichen, zu denen kaum jemand Zutritt hat und auch keine Zuschauerbereiche, die so weit vom Geschehen entfernt sind, dass keine rechte Freude mehr aufkommen will. Bei Straßenrennen fahren die Akteure unmittelbar am Zuschauer vorbei, wie anno dazumals, als diese Motorräder gebaut wurden. Mann, was waren das noch wilde Zeiten! Aus heutiger Sicht, wo straßenzugelassene Motorräder an der 200Ps – 300km/h Mauer knabbern, anachronistisch. Aber die Fahrer und Zuschauer haben ihren Spaß dabei. Suchtgefahr nicht ausgeschlossen!

20101004_oldtimergp_schwanenstadt_300 Hartnäckigen Funktionären der Motorsportvereinigung Schwanenstadt ist es zu verdanken, dass dieser Oldtimer GP trotz größerem Widerstand der Behörden heuer zum 7. Mal durchgeführt werden konnte. Die Sicherheitsauflagen werden bestimmt immer schwieriger zu erfüllen sein, was bei den Geschwindigkeiten, die selbst diese „Oldtimer“ erreichen, auch nicht sonderlich verwundert. Der Schock von Edi Stöllingers tragischem Unfall vor 4 Jahren steckt wohl noch allen in den Knochen.
Trotzdem waren weit über 200 Teilnehmer aus mehreren Nationen gekommen, und selbst die Wettergötter hatte eingesehen, dass man so viel Mühe mit Sonnenschein belohnen sollte. Nur am Samstag zur Mittagszeit weinte der Himmel ganz kurz. Wohl aus Trauer, weil das erste Gespanntraining ohne Rolf Biland stattfand, der den „Hausruckring“ nicht finden konnte, wie Manfred Riegler verkündete. Da kein Blitz ins Sprecherhäuschen einschlug, wird diese Info wohl gestimmt haben.20101004_oldtimergp_schwanenstadt_848_3

Gewisse Umstände erlaubten mir leider nur, der Veranstaltung am Samstag beizuwohnen. Aber besser ein Tag, als keiner. Ich kam voll auf meine Kosten. Der Zeitplan war so dicht gedrängt, dass man selbst als Zuschauer außer Atem kam. Das war Motorsport pur. Trainingslauf folgte auf Trainingslauf, Klasse auf Klasse, und das auch im übertragenen Sinn. Das Gebotene war Klasse!

Diesen Samstag werde ich im folgenden fotografisch und mit ein paar Anmerkungen Revue passieren lassen. Da meine Ausrüstung blos aus einer kleinen Canon SX200 und einer noch winzigeren Olympus bestand (die man allerdings, im Gegensatz du den Profi Kanonenrohren, in die Hosentasche einstecken kann) und ich auch keine Erlaubnis hatte, Sperrzonen zu betreten, waren meine fotografischen Möglichkeiten etwas eingeschränkt. Mit Improvisation und Glück gelang aber doch das eine oder andere brauchbare Bild, auch aus dem Fahrbetrieb, was mich selber etwas wundert. Ist wohl so wie mit dem blinden Huhn und dem Getreidespeicher, oder so.

Teilnahmeberechtigt waren historische Sport- und Rennmotorräder – Solo und Beiwagen 1920 – 1975.
Es ging um Gleichmäßigkeit. Offiziell zumindest.
Klasseneinteilungen:
Klasse 1 – Baujahre 1920 – 1930 alle Hubräume
Klasse 2 – Baujahre 1931 – 1948 alle Hubräume
Klasse 3 – Baujahre 1949 – 1966 bis 350cm³
Klasse 4 – Baujahre 1949 – 1968 über 350cm³
Klasse 5 – ab Baujahr 1967 bis 250cm³
Klasse 6 – ab Baujahr 1967 von 251cm³ – 350cm³
Klasse 7 – ab Baujahr 1969 über 350cm³
Beiwagenklassen: 8 (Sitzer) – 9 (Kneeler) und 10 (F2 Gespanne)

Die folgenden Bilder sind zugunsten rascher Ladezeiten nur stark verkleinert sichtbar. Es sind Ausschnitte der großen Bilder, die erst durch anklicken erscheinen. Also nicht täuschen lassen, weil „Da ist ja gar nix drauf!“

Klasse 1 + 2 Motorräder Baujahre 1920 – 30 und 1931 – 48


Den Reigen der Trainingsläufe eröffneten die ältesten Motorräder. Über 80 Jahre hatten die betagtesten Geräte auf dem Buckel. 38 Teilnehmer scheinen im Rennprogramm beider Klassen auf, wovon eine stattliche Anzahl tatsächlich zum ersten Trainingslauf antraten. Manch beherzter Teilnehmer legte auch mit diesen Raritäten ein beachtliches Tempo vor.

v.l.n.r.: Scott Sprint Special 600cm³ Bj.1930 – 2x UT Blackburne DP Supersport 350cm³ Bj.1928 – Gerhard Pradler prügelt seine Rudge Ulster 500cm³ Bj.1930 durch die Zielkurve – Ariel Model E 500cm³ Bj.1929

Walter Malzners AJS Big Port 350 Bj.1925 gibt Rauchzeichen – Zwei Rudge vor einer Norton M30 und dem Rest des Feldes – Scott Power Plus 620cm³ Bj.1930 in Total- und Deteilansicht


Manfred Schweiger und seine Scott.



Fredl Schranz gibt mit der BMW R5SS Bj. 36 Gas und Sepp Neumeier prügelt die Rudge Ulster 500 Bj. 1936 um den Ring – Die Nummer 60 ist eine Grindlay Peerless Tigercup 250 Bj.1932

Mike Farrall (GB) mit seiner Rudge 500 Special Bj.1935

Bild ganz links: Drei Generationen stehen hier. Nr.61 rechts ist die Rickman Matchless G85CS 500 Bj.63, links davon eine Rudge TT-Replica 500 Bj.1933, beide von Thomas Malzner (A). Die Nr.95 ist eine Honda 500 Four Bj.73 – Wo es qualmt – BSA Goldstar 500cm³ Bj.47 wird von Melzner auf der Rudge TT-Replica verfolgt – Bei der Nr.74 handelt es sich um die Norton Manx 500 Bj.1947 von Tadeusz Wallach

Klasse 3 – Motorräder Baujahr 1949 – 1966 bis 350cm³



Dichter Andrang herrschte in der Klasse 3, die sich hier zum Vorstart des 1. Traininglaufes versammelt.


Benelli Corsa 125 Bj.1963 von Jörg Leu (CH) – Max Demmels NSU Sportmax 250 Bj.1955 – Honda Benly 125 Bj.1963 und Velocette KTT Mk8 350cm³ Bj.63

Da gehts zur Sache: Mehrfacher „Altmeister“ Robert Zwidl auf seiner Jawa Sport 250 Bj.53 wird von Reibersdorfer auf einem Puch-Bultaco RS Eigenbau Bj.65 verfolgt – Sonja Winkler (Nr.9) auf ihrer Puch SGS wird von einer Norton Manx 350 Bj.59 gejagt – Die Horak-Walter OHC 350 Bj.49 (Nr.11) hält sich gegen die NSU Sportmax tapfer – Karl Mitteregger gibt einer Barilla die Sporen


NSU Sportmax 250 Bj.54 von Bernhard Krismer (A) (man beachte die Kette) – Puch gegen Puch. Werner Traxler verfolgt auf seiner SGSS 250 Bj.1955 (Nr.17) Gerhard Planks Puch RS 125 Bj.65 – Puch-Bultaco 250HPS Bj.66 von Helmut Plank – Nr.23 Gerhard Plank auf der Puch RS – Ganz rechts verfolgt derselbe die Ducati 350 Bj.1960 von Rudolf Wiesner

Plank und Wiesner in der Zielkurve. Die Beiden hatten wohl einen größeren Strauß auszufechten – Nr.25 ist eine Aermacchi Ala d´Oro 350cm³ Bj.1964 – Plank Helmut und Rudolf Wiesner hatten wir ja schon einmal, wenn auch nicht gemeinsam, wie auf Bild 3 – Stilstudie des Briten Ray King auf seiner Aermacchi Metisse Ala d´Oro Bj.1966

Klasse 4 – Motorräder Baujahr 1949 – 1968 über 350cm³


Die Meute der dicken Brummer macht sich bereit für den ersten Trainingslauf und war auch akustisch ein Leckerbissen.

Norton Manx 500 Bj.1962 mit 60Ps von Franz Schleifer. Ganz rechts ist auch noch Robert Guttenbrunner (Nr.64) auf seiner Norton von 1954 zu sehen.

Der Schwede Helge Hallin mit seiner Matchless G50 Bj.61 in der Zielkurve – Heinz Helmers Seeley-BSA Goldstar Bj.62 – Die TriBSA 750 von Karl-Ernst Schünemann ist Bj. 1954


Schünemann (49) in der Zielkurve – Nr.52 BMW Kaczor R50/2 Bj.63 von Friedrich Höllersdorfer, dahinter Andi Janisch mit seiner Seeley Matchless G50 Bj. 1967 – Die Nr.53 ist eine Norton Domiracer mit 750cm³ Bj.61 und wurde von Altmeister Karl Zach gemeldet.

Norton Manx Bj.54 von Norbert Moser – Eine Triumph Triton 650 Bj.63 von W.Asenstorfer – Die BMW R69S Bj.60 gehört Erich Wiesenberger und Andi Janisch mit seiner Seeley Matchless G50

Kurt Manigatter bewegt seine BMW Kaczor R50S Bj.63 recht forsch – Eine Rickman Metisse T120 mit 650cm³ Bj. 1972 von Bernhard Stiegler – Nr.63 Christian Roider auf seiner Norton Bj.1953 lässt auch nichts anbrennen. Bei Bernhard Stiegler (60) dahinter schien das nicht der Fall zu sein, als er mit seiner qualmenden Rickman geradeaus rauschte.

Diese rote Matchless G50 Bj.1962 gehört dem Hubert Furtner. Sie kommt hier in jedem Bild vor, daher brauche ich sie nicht mehr extra erwähnen. Die Nr.48 ist eine Norton Triton Bj.48 und wird von Otto Knoll aus D gefahren, die 54 ist eine Norton Manx und die 66 eine Moto Guzzi Cortini King Bj.54. Die anderen Geräte hatten wir schon weiter oben beschrieben. Äußerst rechts raucht Huberts Matchless recht heftig. Da dachte ich schon, jetzt kann er nach Hause fahren. Dem war aber, Gottlob, nicht so. Franz Strohhammer (42) war vom Nebel scheinbar etwas irritiert und fuhr sicherheitshalber mit seiner Weslake Sprint Bj.73 einen weiten Bogen.

Triton T110 650 Bj.57 von Erich Amashaufer. Die Norton Manx Bj.61 wird vom Engländer John L. Cox recht ambitioniert bewegt. Rechts die ABSAF Goldstar 500 Bj.58 des Ungarn Istvan Nyitray

Klasse 5 – Motorräder ab Baujahr 1967 bis 250cm³


Die Fahrer der 2Takter hatten in dieser Klasse oft ihre liebe Mühe, aus dem Vorstart heraus die Rennstrecke zu erreichen. Die spitze Charakteristik der Motore ließ den Zuschauer dabei oft an Holger Aues Cartoons denken, wenn die Drehzahl beim lösen der Kupplung in den Keller sank, um sogleich wieder unvermittelt in schwindelnde Höhen zu schnalzen. Kein leichtes Unterfangen. Aber wehe, wenn sie liefen!

Die Startnummer 1 ist eine echte Rarität. Albert Zollinger aus der Schweiz fuhr diese AMF Harley-Davidson 250, die 1974 schon 58Ps aus den beiden Zylinder zauberte. – Die rote Ducati 250 Desmo Bj.1968 mit der Nr.5 wurde von Claudia Schmidt (D) bewegt. Warum nur hab ich beim Anblick dieses Motorrades sofort an eine Frau gedacht? – Nr.6 ist die Benelli Competitione 250 Bj.1973 von Ulrike Albrecht (D). Ein Plüsch-Teddy hätte auch hier recht gut gepasst. – Nr.7 hört auf Aspes Yuma-Criterium, produziert aus 123cm³ 27Ps und gehört Andreas Liebscher aus Deutschland. – Ganz rechts: Motobi 250SS Bj.68 von S.Dittmer (D), Nr.7 ist die Liebscher Aspes und die Nr.11 ist eine Honda CB250K von 1970. Fahrer Walter Junker aus Deutschland.

Ducati Desmo 250 Bj.69 von Jörg Zimmer (D) – Hermann Eisenbauer (A) auf seiner Rotax 250RS Bj.1974 – Die Nr.18 ist unverkennbar eine Yamaha, und zwar eine TR 250 Replica Bj.72 – Die rote Yamaha RDZ 250 Bj.1974 wurde von Walter Benesch (A) gefahren.

Im Vordergrund die Benelli 2c 125cm³ Bj.1977 von Herbert Hintermüller, die rote Benesch Yamaha, die Yamaha DS-7 RS 250 (26) von Werner Loibl und die fast winzige Kreidler (23) von Rene Treul. Da das Feld hauptsächlich aus 2Taktern bestand, war die Fahrt vom Vorstart zur Strecke ein riesiges, kreischendes Spektakel.

Links Walter Junker (11) vor Claudia Schmidt (Ducati) – Hermann Eisenbauers Rotax RS250 Bj.74 – Die Nr.19 ist ein Sprihsto-Rotax 125cm³ Eigenbau Bj.72 von Herbert Springer – ganz rechts führt Rudolf Augeneder mit seiner Yamaha RD250 Bj.73 eine Gruppe an.

Ganz links: Yamaha RD/R 250 Bj.73 von Helmut Hafner. Die geradezu winzige 50cm³ Kreidler Bj.1972 von Rene Treul ist ein echter Blickfang. An ihr ist einfach alles zierlich, nur die Drehzahlen sind gewaltig. Der Drehzahlmesser zeigt unter 8000/min gar nichts an! Wozu auch?

Klasse 6 – Motorräder ab 1967 mit 251 bis 350cm

In dieser Klasse waren ausnahmslos Motorräder mit 350cm³ vertreten, die Mehrzahl 2Takter. Man fühlte sich durch das infernalische Bellen der Yamahas geradezu in vergangene Grand Prix Tage zurückversetzt. Die Anwesenheit des ehemaligen 500cm³ Staatsmeisters (1982) Dr.Franz Kaserer erleichterte diese gedankliche Zeitreise so nebenbei. Lange hielt man es allerdings auch bei größter Begeisterung neben diesen lauten Dingern nicht aus.

Honda RC 350 Bj.67 des Deutschen Anton Anzi

Links außen: Ducati MK3 Bj.68 des Schweizer Ernst Hautle – Nr.43 Der Brite Ray King und Magnus Nolte jeweils auf Aermacchie-Metisse Ala d´Oro 350, daneben mit Nr.62 Karl Dienst auf Ducati Desmo – Magnus Nolte (D) in Fahrt – Ducait NCR350 Bj.68 von Helmut Oed (D) Ganz rechts hinter Oed fahrend ist die Yamaha TZ350A Bj.73 des Schweizer Urban Jussel zu sehen.

Unverkennbar der Fahrstil eines altgedienten Rennfahrers. Dr. Franz Kaserer (im Bild ganz links neben dem Motorrad stehend) bewegt sich einfach anders am Motorrad als ein Hobbyfahrer, da kann man sagen, was man will. Seine Yamaha TZ350 Bj. 1975 ist eine Augenweide. Ich glaub, er ist der einzige Rennfahrer, bei dem man ohne Titel im Namen fragen würde, „Ist das der Dr. Franz Kaserer, oder gibts jetzt noch einen Kaserer, der Rennen fährt?“ Der war schon lang vorm Rossi der Doktor.

Das sind die Wakolbingers. Karl (53), Anni (54), Manuel (55) und Martin (56) Wakolbinger füllen eine ganze Startreihe. Jedes Familienmitglied fährt eine Honda CB350 Four Racing Bj.1973, was den Ersatzteil-Lagerbestand in überschaubaren Grenzen hält. Im Bild ganz rechts wird die MV Agusta B (61) Bj.72 mit Erich Schrottenbaum im Sattel von Anni Wakolbinger verfolgt. Rechts Manuel in Aktion.

Links Josef Syneks (CZ) Yamaha 350JS Bj.73 – MV Agusta B von Erich Schrottenbaum – Dieser führt auch die Gruppe mit Manuel Walkolbinger und Urban Jussel an – Die Nr.62 ist eine Ducati Desmo 350 Bj.68 und wird von Karl Dienst gefahren.

Wenn mir bloß die blaue Farbe nicht so gefallen würde. An der Yamaha RD350 Bj.1973 von Josef Fellner kann ich mich kaum satt sehen. Einfach hinreißend. Zierlich wirkt die Ducati Desmo 350 Bj.72 von Andreas Wimmer. Stefan Meinhard bringt ebenfalls eine RD350 Bj.73 an den Start. Hans-Peter Preuners RD350 Bj.74 schaut auch nicht übel aus.

Klasse 7 – Motorräder ab Baujahr 1969 über 350cm³


In dieser Klasse waren die 2Zylinder 4Takter gemäß Rennprogramm eindeutig in der Überzahl.Warum das auf meinen Bildern ganz anders ausschaut, das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Scheint so, als würden mich 4Zylinder magnetisch anziehen. Hier ist aber eindeutig 2Zylinder Gerät zu erkennen!

Neben der blauen Eckert Honda (86) steht die Benelli Quattro RS 500 Bj.69 von Claus Taubert (82) aus Deutschland. Startnummer 83 ist die BMW R75/5 Bj.70 von Anton Soff (D)

Eckert Honda 500 Bj. 1972 von Max Demmel jun.

Das man eine Honda 750Four Bj.1971 noch heute recht forsch bewegen kann, zeigt Schorsch Dinzl (D) mit der Startnummer 88. Die CB500Four von Max Grindinger (D) mit der Nummer 89 ist um 2 Jahre jünger und hat feine Details zu bieten. Für die Suzuki TR500 Bj.1969 (Nr.92) von Robert Müller dürften die beiden Honda allerings keine echten Gegner sein. Die Nr.51 im Hintergrund ist eine Harris Yamaha TZ350 Bj.75 von Robert Müller. Das orange Ding rechts hinten ist eine Mischmaschine, und keine KTM.

Italienische Motorräder waren in dieser Klasse eine Macht für sich. Startnummer 90 und 91 sind Hans Steinhögl sowie Günter Ettl auf ihrer Benelli 500GP-Replica, 150 trägt die Benelli 500RS von Stefan Wiesner und 103 die Ducati 750SS Bj.1973 von Karl Wimmer. Mit der Nummer 96 hat sich Johann Steinbrenner auf seiner Honda CB500RC Bj.73 dazugesellt. Die Brüder Georg und Martin Kraus bewegen jeweils eine 500er Ducati von 1975. Martin Kraus (Nr.94) erlebte an diesem Tag alle Höhen und Tiefen eines Rennfahrerlebens im Zeitraffer. Einmal oben, wie im 2. Bild von rechts, ein paar Runden später ……… unten. Wortwörtlich.


Uuuuuups……..! Aber nix passiert.

Links lässt Konrad Stückler wie eh und je die Gummikuh (R75/6 Bj.74) fliegen, daneben eine Triumph T140 Bj. 1974 – Honda CB500F Racing Bj.1970 von Harald Höglinger

Szene aus dem Faherlager mit Altmeister Konrad Stückler (silber-blaues Leder ) – Roland Grundingers Honda CB500Four Racing von 1971. Im Bild rechts sind mit Nr.99 Wilhelm Strasser und Nr.98 Petra Gutenbrunner zwei weitere CB500Four zu sehen.

Eine Triumph T120 R-TT Bj.1971 brachte Hannes Schlachter an den Start. Die Nr.109 ist eine Yamaha XS650 Bj.74, die Nr.110 eine Rickman Honda CR450 Bj.1970 von Markus Krenn

Klassen 8, 9 und 10 Gespanne Sitzer, Kneeler und F2



Dicht drängten sich die Zuschauer beim Vorstart der Gespannklassen. Doch als der große Gasförmige sah, dass an diesen Motorrädern ein Rad zu viel montiert war, begann er zu weinen. Da sich die verwegene Schar aber den Spaß nicht verderben ließ, lachte auch sogleich wieder die Sonne.

Köhle/Rauth auf ihrer Moto Guzzi V7 Sport Bj.72 neben der BMW R69S Bj.61 von Krüger/Pistner. Die BMW R75/5 Bj.69 wurde von Helmut und Carina Müller bewegt. Ob ein Morgan Super Aero Bj.1928 ein Gespann oder doch eher ein Auto ist? Nun, das Ding hat drei Räder und fährt sich abendteuerlich, also passt es ganz gut dazu. Gary und Barbara Caroline waren sogar aus England angereist.

BMWR69S Bj.1960 von Föttinger/Maria Walz. Der Hund gehört da irgendwie dazu. Der Morgan F.Super Bj.35 des zweiten Britischen Paares (Peter und Susan Clews) führt eine Gruppe bei Start/Ziel vorbei. Wolfgang Aumüller kämpft sich mit seiner Triumph Tiger 100 Bj.39 um die Zielkurve. Ganz rechts Müller/Müller (45) vor Föttinger/Schneckenpointner (47)
 
Die „Kneeler“ erreichen im Gegensatz zu den „Sitzern“ nicht nur eine wesentlich höhere Kurvengeschwindigkeit. Sie besitzen auch wesentlich stärkere, modernere Motore. Der rote BMW Haller Kneeler mit 998cm³ ist von 1975. Aus diesem Jahr stammt auch der Motor mit 3 Rädern der Preisinger Brüder. Der 1000cm³ Suzuki Motor wird von einem Schmid Rahmen mit den Rädern zusammengehalten. Das Ding schaut einfach irre aus. Die Nr.22 ist dagegen recht konventionell. Ein 500cm³ BMW Boxer-Motor treibt Benno Deifels Kneeler von 1969 an. Zwar ein „Sitzer“, aber auch nicht langsam, ist die BMW R75 Bj.74 von Franz Hartl (46)

BMW R69S Kneeler Bj.63 (Nr.23) und Schmid BMW 1000 Bj.63. Martin Laimer/Andreas Lichtenauer waren mit einer Triumph 650 Bj.1963 unterwegs.

So macht man das, wenn alle drei Räder am Boden bleiben sollen.

Das Team Max Venus/Franz Niewöhner (D) labte sich noch gemütlich am Frühstückstisch, dann wurde mit der Busch Suzuki 600 kräftig Gas gegeben. Die Baker-Yamaha von Huber/Schneider und eine Busch-Yamaha TZ500 Replica von 1977 des Team Waldhäusl/Weber.

Stippel/Deutschmann (Nr.10) mit der LCR-Suzuki 600 F2 (Bj.2009) ließen es ebenso krachen wie Vater und Sohn Neuwirth aus Deutschland mit ihrem Yamaha 360 Eigenbau Gespann von 1974. Eine weitere Yamaha (Bj.75) wurde von Pfoser/Ecker (3.v.l.) bewegt. Relativ neu (2005) ist auch die Windle Yamaha R6 von Günther Bachmaier (Nr.6)

Den Abschluss der Bilderserie bildet Klaus Klaffenböck mit seinem Beifahrer Christian Parzer (Im Bild links verfolgt von Pfoser/Ecker). Wer Klaffi ist, braucht man niemandem zu erzählen, denke ich. Vielfacher GP-Sieger, TT-Gewinner und Weltmeister spricht für sich. Wenn man sich allerdings anschaut, wie gemütlich es sich Christian Parzer im Boot machte, muß man sagen, Klaffi war „trotz“ Parzer schnellster. Eventuell war er wegen seiner langen Abstinenz vom Motorsport auch ein wenig aus der Übung (siehe unten).

Es war ein wunderschöner Tag beim Oldtimer GP Schwanenstadt, der, wenn man es genau nimmt, gar nicht in Schwanenstadt, sondern in Pitzenberg stattfand, einer kleinen Gemeinde außerhalb. Aber egal, woher man kam, der Veranstaltungsort war so gut ausgeschildert, dass zumindest ich keinerlei Problem hatte. Auch Rolf Biland fand schlußendlich zur Strecke und erfreute die Zuschauer.
Ich kann mir nicht helfen, aber mich hat der Oldtimer-Virus gepackt. Als Zuschauer wenigstens. Ich selber wäre in der Klasse 3 aufgrund meines Alters ja schon startberechtigt, aber meine Motorräder sind zu jung. Na ja, man kann nicht alles haben. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Veranstaltung und wünsche den Veranstaltern, dass es auch in zwei Jahren wieder möglich ist, diesen Bewerb durchzuführen. Auf dass es wieder heißt – „Auf nach Schwanenstadt, Motorradlrennen schaun!“

Infos zur Strecke, Teilnehmerlisten und Resultate findet ihr, wenn ihr am Anfang des Beitrages auf das Plakat der Veranstaltung klickt.
Oder klickt einfach hier auf MSV Schwanenstadt und dort auf „Oldtimer“

 

 

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