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27. April 2023

2023. 04. 27. Gaming/Gamingstein 959m, Schwarzenberg 1049m, Naskogel 989m, Wieskogel 891m

Nachdem ich ja am 16. März den falschen Schwarzenberg bestiegen hatte und die Sonja all diese Bergl gar nicht kannte, beschlossen wir, angefangen vom Parkplatz bei der (ehemaligen) Polzbergmühle über Happelreith auf den Gamingstein zu steigen, dann zu den beiden Schwarzenberg-Gipfel zu gehen und weiter über Naskogel und Wieskogel zum Filzmoossattel abzusteigen. Dazu sind natürlich zwei Autos bequemer, als den langen Fußmarsch zurück zum Ausgangspunkt in Kauf zu nehmen. Das Wetter war durchwachsen angesagt, aber wir wissen inzwischen, das hat absolut nichts zu bedeuten.

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8:26 Uhr. Nach einer Kaffeepause bei der Tankstelle in Gaming sind wir am Filzmoossattel. Hier lassen wir meinen Opel stehen und fahren mit dem Völkischen Wagen zur Polzbergmühle.

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8:38 Uhr, Parkplatz am Eingang des Neudeckbachgraben. Wir machen uns abmarschbereit, Hund an die Leine und es kann los gehen. Ausgangshöhe 539m, Temperatur 7°C, Bewölkt.

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Übersicht Google Earth

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Karte zur Tour. Rot gepunktet die Rundwanderung, blau die Abstecher zu den Gipfel.

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Im Neudeckbachgraben waren wir schon einige Mal unterwegs, zum letzten Mal, als wir hier am 4. April beim Rückmarsch vom Poltzberg. Heute wollen wir aber nicht durch den gesamten Graben wandern, sondern nur bis zum Abzweig Happelreith.

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Vor der Brücke über den Neudeckbach biegen wir links ab…

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… in Richtung Happelreith und Gföhleralm. Der Weg ist (ein wenig dürftig) markiert.

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Rückblick über den Aufstiegsweg, links oben ist der Hof Happelreith zu erkennen.

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“Hier wächst die Nachhaltigkeit”. Was es nicht alles gibt. Früher wuchsen hier Holz und Gras, heute wächst hier Nachhaltigkeit. Schlagworte sind des Dummen Halt.

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Rückblick über den Hof Happelreith. Rechts hinten die beiden Gipfel des Föllbaumberg zu erkennen. Der hintere (rechts) ist der höhere.

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Wir kommen zu einer Weggabelung. Wir müssen links abbiegen, gradeaus führt der markierte Weg zur Gföhlalm (auch am Weg links käme man dort hin). Wir sehen ein paar Meter abseits unseres Weges ein Kreuz stehen und schauen, was das ist. Ein Bauer ist hier vor 19 Jahren ums Leben gekommen.

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Wir drehen wieder um und zweigen jetzt rechts nach oben ab, um unserem ersten Ziel entgegen zu streben.

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Je höher wir steigen, desto felsiger wird die Landschaft.

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Wir gewinnen stetig an Höhe

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Ja hallo! Da steht ein alter Steyr 608M vom Bundesheer, umgerüstet für den Waldeinsatz. Erkennbar ist die Abstammung an der Dachlucke (mit Haltegriff) für den Fahrzeugkommandant und am Arbeitsgitter an der Front. Solche Kisten hab ich mir oft für die Arbeit (als Milizsoldat bei Übungen) bei der Truppe ausgeliehen, wenn es ging. Die Fahrer erzählten mir, bei Kilometerständen ab 500 000km betrug der Verbrauch bis zu über 50 Liter auf 100km. Oft war für mich fast nicht zu glauben, wo man damit überall fahren konnte.

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Wir sind links abgebogen und dieser Straße gefolgt. Von hier schaut es so aus, als wäre man da (rechts) oben gleich am Gipfel, aber das täuscht. Es ist nicht der höchste Punkt, weil der laut Karte links der Straße sein muß.

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Hier hat man eine sehr schöne Aussicht und hier lässt es sich schön rasten.

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Gipfelbank und Gipfel-Steinhaufen des kleinen Gamingstein, wenn man so will.

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Diesmal lassen wir mehr zurück als nur unsere Fußspuren.

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Danach folgen wir dem Waldweg weiter, bis wir links….

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…. neben uns im Wald etwas sehen, das höher ausschaut als der Platz von vorhin. Wir gehen hin.

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Mit Handgepäck am Gamingstein.

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10:21 Uhr. Gamingstein 959m. Die höhen werden auf verschiedenen Karten recht unterschiedlich angegeben. Meine Höhenangabe stammt von der Karte 72 Mariazell ÖK25V Kartenfortführung 1995 des BEV.

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Wir müssen die selbe Strecke wieder zurück bis zum LKW und dann links weiter.

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Viehgatter an einer Weide zwischen Gamingstein und Gföhlsattel.

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Mein kleiner Spatz ist wieder voll in seinem Element. Heute haben wir ein anderes Geschirr drauf mit einem Henkel. Erleichtert so manches und er kann hier nicht raus schlüpfen.

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Genau hier kommt man auch her, wenn man durch’s Ebertal aufsteigt.

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Der liegt schon lange da. Ob er irgend eine Funktion hat?

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Einige sehr knorrige Gesellen stehen hier herum.

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Waldorf & Statler

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Auf der anderen Seite der Weide eine schlaue Konstruktion. Das Gatter lässt sich ganz leicht öffnen. Wenn Faulsäcke vergessen, es wieder zu schließen, schließt es von selber, weil es durch eine lange Stahlfeder mit Holzpflöcken verbunden ist.

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Unser Weg und der aus dem Ebertal mündet genau hier gegenüber dieser Jagdhütte in eine Forststraße. Wir biegen jetzt links ab und folgen der Forststraße bis zu einem markanten Hochstand. Etwas später werden wir, nachdem wir die beiden Schwarzenberggipfel bestiegen haben, genau hinter der Hütte wieder hierher zurück kommen.

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Da ist der Hochstand. Folgt man der Forststraße jetzt in dieser Richtung weiter, kommt man genau zum Filzmoossattel. Das haben wir jetzt aber noch nicht vor.

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Diesen kleine Mugel links von uns haben wir vom Gamingstein beziehungsweise am Weg hierher schon gesehen. Da hat er noch wie ein richtiger Berg ausgeschaut. Von dieser Seite ist es nur ein Mugel, der sich wenige Meter über das Straßenniveau erhebt. Es handelt sich hier um den Brennnesselkogel, allgemein als Kappenkogel mit 1001m bekannt. Wir haben den im vorigen Jahr einmal bestiegen und mußten uns durch meterhohe Brennnessel kämpfen, daher der Name.

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Rechts von uns führt (um einiges steiler, als es am Bild ausschaut) ein Waldweg nach oben. Hier bin ich 16. März herunter gekommen, als ich dachte, ich hätte den Schwarzenberg Ostgipfel (den höheren der beiden Gipfel) bestiegen, was sich beim Hochstand (nach einer kurzen Nachdenkpause) als Irrtum heraus stellte. Erst heute, über einen Monat später, sollte ich erfahren, wie einfach es ist, den Hauptgipfel zu finden.

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Der Grund, warum ich bei einer neuerlichen Besteigung wieder genau hier aufsteigen würde, ist diese wunderschöne Aussicht. Von der Scheibe über den Dürrenstein bis zum Hetzkogel und weiter kann man hier die Aussicht genießen und genau vor uns der Brennnesselkogel.

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Wir verlassen den Waldweg nach rechts oben zur Gipfelfläche des Schwarzenberg West. Die Aussicht ist hier nicht sonderlich.

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Es gibt hier kein Gipfelzeichen, ja nicht einmal einen Steinmann, wenn man von den paar herumliegenden Steinen absieht und so improvisieren wir einfach. 11:25 Uhr. Gipfel Schwarzenberg West 1045m.

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Anschließend steigen wir in einem leichten Linksbogen in eine Senke ab, wo sich der Waldweg, den wir als Aufstieg nützten mit einem weiteren Waldweg (oder verwachsende Spur eines Harvester) trifft, der von der Jagdhütte aus herauf führt.

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Beim Abstieg fällt uns dieser hohle Baum auf. “Wie alt bist du?” würde ich ihn gerne fragen.

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Dieser grasige Weg, der fast bis zum Gipfel des Schwarzenberg Ost führt, wäre mit einem einigermaßen geländegängigem Fahrzeug leicht zu befahren.

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Gipfel in Sicht.

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Wir bezwingen den Gipfel direkt über die Westwand. Für weniger wagemutige findet sich zehn Meter weiter rechts ein einfacherer Weg zur Gipfelbank.

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Ein paar Meter noch….

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Die Spannung steigt. Wer ist zuerst bei der Bank?

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Gewonnen!

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11:44 Uhr. Schwarzenberg Ost 1049m (Lt. Karte OK25V Blatt 72 Mariazell) Blick über Gaming zum Zürner.

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Links der Dreiecker, rechts im Vordergrund der Urmannsberg und weiter rechts (fast verdeckt) der Grafenwart

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Die ersten Einträge stammen vom November 2021. Der Aufbewahrungsort ist auch nicht alltäglich.

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Gipfelaufbau von Osten aus gesehen.

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Jetzt gibt es wieder einmal ordentlich was zu fressen.

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Hübscher Ausblick aus dem Speisesaal.

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Wir müssen weiter, zurück…

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… in die Senke zwischen den beiden Schwarzenberg-Gipfel und dann links runter.

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Dürfte Kiefer sein. Mein Fußboden im Schlafzimmer und das Bett sind auch Kiefer.

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Von unterm Gipfel bis zur Jagdhütte am Gföhlsattel führt dieser Weg.

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Da unten ist wieder die Hütte und gegenüber die Gföhler Almspitze 1170m

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Beim Anblick dieses Häuschens fällt mir die Aufschrift eines meiner Leibchen ein.
#gehscheissen

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Ein altes Holzschild weist den Weg zur Gföhleralm

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Wir haben allerdings etwas anderes vor und folgen dem linken Ast der Straße…

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… bis zu dieser Wiese, die in Karten als “Holzschlag” eingezeichnet ist. Und was erwartet man bei einem Holzuschlag? Einen Holzschlag! Die Hütte, die vor zwanzig Jahren hier noch irgendwo stand, gibt es offenbar nicht mehr. Wir haben geschaut, aber nichts gefunden, von den Spuren einer Grundfeste rechts beim hellen Bäumchen einmal abgesehen. Was ich damals nicht wusste, heute aber weiß ist, daß, wenn man hier schnurgrade über die Wiese hoch steigt, auf die Nase des Naskogel kommt. Und genau das haben wir jetzt vor.

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Oberhalb der Wiese steigt diese (vermute ich) Spur eines Harvester zum Gipfel der Nase an.

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Das ist eigentlich auch schon der höchste Punkt des Naskogel, aber weiter vorne, auf der Nasenspitze, wird es weit interessanter.

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Bei der Nasenspitze schaut es heute ohne Eis und Schnee wesentlich einladender aus als bei meinem ersten Besuch am 16. März.

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Blick zurück zur Nasenwurzel.

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13 Uhr. Naskogel 989m

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Wir kraxeln zur Nasenspitze.

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Wir kraxeln noch da bis nach vorne auf die Nasenspitze, dann lassen wir es gut sein. Das Gelände schaut von heroben so aus, als könnte man sich hier nach unten hangeln, aber von anderer Stelle sehen wir später, daß hier alles in sehr steile Felsabbrüche mündet.

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Am Waldrand machen wir wieder eine Pause, bevor wir weiter wandern. Gegenüber die Gföhler Almspitze.

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Am Weg zum Wieskogel kommen wir bei ein paar Wasserrinnen vorbei, die weiter unten den Käfergraben bilden.

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Links vom Hochstand der Naskogel, weiter links im Hintergrund Schwarzkogel Ost und West.

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Schöner Ausblick zu Dreieckberg und Urmannsberg

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Weitwinkelaufnahme: Urmannsberg, Dreieckberg, Zürner, Naskogel, Schwarzenberg Ost und West

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Dieses Schild ist, wenn man aus unserer Richtung kommt, eine gute Wegmarke, um genau hier links in den Wald abzubiegen.

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Genau hier.

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Dieser Grat führt in den Käfergraben hinunter.

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Wenn man dem Abbruch nach rechts in aufsteigender Richtung folgt, kommt man genau zum höchsten Punkt des Wieskogel.

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So einsam der Wieskogel scheint, so wenig kann das stimmen, weil man hier sofort auf deutliche Steigspuren und sogar Markierungen stößt. Was aber nicht heißen muß, daß dieser Weg noch aktiv ist. Viele solche ehemalige, markierte Steige wurden durch Forststraßen unnötig oder gar zerstört.

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14 Uhr. Wieskogel 891m

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Wenn man genau aufpasst, findet man leichte Steigspuren, die etwa in südöstlicher Richtung aus dem Wald auf die Straße zurück führen. Damit schneidet man gleichzeitig ein Stück Straßenmarsch ab.

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Jetzt hätten wir eigentlich nichts anderes mehr zu tun, als auf dieser Forststraße zurück zum Filzmoossattel zu hatschen.

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Wieder kommen wir zur Wiesen und unser Weg zweigt weiter vorne bei einer Kreuzung links ab.

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Genau beim Linksabzweig kann man zu einer kleine, fast ebenen Kanzel gehen, von der aus man zur Erlauf und zur Tormäuerstraße runter schauen kann.

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Blick am Naskogel vorbei zu den steilen Ostabbrüchen des Schwarzenberg.

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Mit Steinen befestigte Rechtskehre.

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Schön ist die scharfe Schneide des Urmannsberg gegenüber zu sehen.

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Bei der darunter liegenden Linkskehre fällt mir ein, hier sollte ein Weg oder Steig in Richtung Schlagmäuer abzweigen. “Gehen wir schauen?” frag ich unnötigerweise. Natürlich gehen wir schauen.

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Durch die Büsche sehen wir steile Felswände. Auf den Digitalkarten (ich hab Ausdrucke davon mit) wird dieses Gebiet von mit zwei Reihen steiler Felswände durchzogen dargestellt, in denen sich auch zwei Höhlen befinden sollten. Goldloch und Feuchtes Loch werden sie auf den Karten genannt. Wir wissen aber nicht, wie es da drüben ausschaut. Noch nicht.

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Zuerst einmal folgen wir diesem alten Waldweg, der mit heruntergefallenen Felsbrocken übersäht ist.

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Hier ist der Weg zu Ende und steile Felsen ragen auf. An der Felswand vorne schaut es so aus, als würden Steigspuren weiter führen. Wir schauen nach.

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Wir müssen uns ganz an den Felsen an diesen Stauden vorbei schieben und sind gespannt, wie es hinter dieser Ecke ausschaut.

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Es ist schön hier, aber langsam macht sich ein beklemmendes Gefühl breit. Links geht es verhältnismäßig steil nach unten, aber nicht beunruhigend. Der Boden ist trocken, man hat gut Grip. Was mich mehr beunruhigt, sind die steilen Wände genau über uns. Was, wenn da oben eine Gams einen Stein lostritt?

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Es schaut immer interessanter aus, aber ehrlich gesagt bin ich hier jetzt ein wenig überfordert. Zu lange hab ich mich nicht mehr in so einem Gelände bewegt.

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Auf den Bildern schaut das komischerweise alles recht harmlos aus, aber in Original? Ich glaub, ich werd wirklich alt.

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Das hier fand ich besonders gruselig. “Was, wenn du hier ausrutscht?” fragte ich mich. Vermutlich gar nix. Eigentlich ist das griffiger Schotter. Aber was, wenn das nicht griffig ist? Nach der Schotterritsche gehts senkrecht nach unten.

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Wir sind bis zu einer Felsecke gegangen (im Bildhintergrund zu sehen). Leider weiß ich nicht, was dahinter ist. Man hätte ein Stück hoch kraxeln müssen. “Ich mag nicht mehr” hab ich gesagt. “Ist mir zu gruselig. Ich fühl mich hier nicht wohl”. Mir ist auch aufgefallen, daß an diesem “Steig” keinerlei Spuren von Schuhabdrücken zu finden waren. Was man sah, waren Spuren von Tieren, vermutlich Gams. Ich bin aber keine Gams. Wir haben dann umgedreht und sind wieder zurück.

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Wenn ich mir das alles jetzt hinterher anschaue, kommt mir das gar nicht mehr so wild vor. Ich möchte gerne wissen, was hinter der Felsecke ist und ich will gerne nochmals hier her kommen und mir das nochmals anschauen. Ich weiß nur nicht, ob ich Eddie mitnehmen soll oder doch lieber nicht? Ich hab Angst, ein Stein könnte ihn verletzen. Aber es schaut hier auf jeden Fall gut aus und es hat mich neugierig gemacht.

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Da hinten sind nochmals diese Felsen der Schlagmäuer. Ich muß da wieder her kommen, ganz egal, was wir hier finden.

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Blick in die Urmannsau

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Brücke beim Käfergraben.

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Blick zum Grafenwart

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16 Uhr. Nach siebeneinhalb Stunden sind wir am Filzmoossattel angekommen. Ein wunderschöner Tag in der Natur ist (fast) zu Ende gegangen.

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2020 – Der Wissenschaft ist es gelungen, ein Virus für einen bisher nutzlosen und nicht zulassungsfähigen Impfstoff zu entwickeln. Ein Durchbruch in der Geschichte der Medizin.
2030 – Die EU hat der weißen Rasse die Zulassung zur biologischen Vermehrung entzogen. Rassisten, die drauf beharren, daß es nur Männer und Frauen gibt und daß 2+2=4 werden im neuen, grünen, gesamteuropäischen Volkskörper nicht mehr geduldet.
2050 – Eurasien befand sich nie im Krieg mit Ozeanien. Die Schokoladeration wurde von 90 Gramm auf 105 Gramm erhöht. Gegen einen neuartigen Virus wurde in Rekordzeit ein Serum entwickelt und zwölf Milliarden Menschen geimpft. Keine Nebenwirkungen mehr. Zwei Köpfe und drei Augen sind normal. Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Lüge ist Wahrheit. Unwissenheit ist Stärke.

1. April 2023

2023. 04. 01. Mostviertel/Spaziergang am Schwarzenberg 958m

Nicht viel Zeit, aber trotzdem Lust, etwas schönes zu unternehmen? Da gibt es im Mostviertel einige Möglichkeiten. Selbst wenn die Wetterlage sehr unklar ist, wie am ersten April, gibt es eine kleine Auswahl für eine rasche Unternehmung. Zum Beispiel der Höhenzug des Schwarzenberg bei Gresten. Wir treffen uns kurz vor 13 Uhr am Hochkogel und fahren bei starker Bewölkung und rund 10°C nach Gresten. Kurz außerhalb von Gresten, in Ybbsbachamt, biegen wir auf die Schwarzenbergstraße ab und fahren bis ganz rauf zum Weidegatter, bei dem der kürzeste und steilste Aufstieg zum Schwarzenberg beginnt und stellen dort das Auto bei einer Ausweichstelle ab.

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Blick vom Neuhofner Hochkogel in Richtung Ötscher.

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13:15 Uhr bei der Ausweichstelle am Südhang des Schwarzenberg. Ich hab mir einen Gürtel mit zwei kleinen Trinkflaschen für mich und Eddie umgeschnallt, Eddie ist an der Leine, es kann los gehen. Wir folgen nicht dem Wegweiser rechts über die Almwiese rauf, sondern gehen gradeaus auf der Asphaltstraße weiter bis zum Hof Angelsberg.

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Trotz der dichten Bewölkung ist die Sicht grandios. Leider fällt uns hier die Orientierung etwas schwer und wir können kaum sagen, was was ist.

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Da vorne beim steinernen Marterl teilt sich die Straße. Gradeaus geht’s nach Oberamt, rechts zum Hof Angelsberg.

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Trotzdem ich den Winter durchaus mag, freu ich mich über jede Blume. Endlich wieder Frühling.

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Hof Angelsberg. Mitten im Hof zweigt der deutlich markierte Steig über die Wiese nach oben ab.

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Wir sind nicht genau den Markierungen gefolgt, sondern stark nach links (Westen) abgedriftet. Blick über den Hof Angelsberg in den Süden. Ganz hinten, etwas links der Bildmitte, sind schneebedeckt der Hetzkogel und der Dürrenstein zu erkennen.

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Wir sind nicht stark nach westen abgedriftet, weil wir zu blöd sind, einem markierten Weg zu folgen, sondern weil wir noch was vor haben. Am 20. September 2022 haben wir den Schwarzenberg bei schlechtem Wetter von Westen nach Osten überschritten und sind dabei im nassen Busch am Bauch herum gekrochen, damit wir die Stauden am Kamm durchdringen konnten. Es war recht lustig. Und weil das so lustig war, wollten wir uns heute, bei vergleichsweise trockenerem Wetter, einfach ein Stück dieses westlichen Teiles des Schwarzenberg nochmals anschauen. Zumindest so weit, wie es ohne Sauerei möglich ist. In westlicher Richtung, gleich ein paar Meter nach der Kammwiese, beginnt felsdurchsetztes Gelände.

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Höchste Stelle eines Hubbel, der keinerlei Bedeutung hat, außer, daß wir hier waren.

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Gen Westen ein felsiger Aufbau, der wie eine Kathedrale am Kamm hoch ragt. Auf einem schmalen Band kann man ein Stück nach oben steigen, für eine Besteigung war mir der moosige, nasse Fels zu rutschig. Da hinten haut es dich weit runter, wenn du ausrutscht.

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Bei der Umgehung dieser Felskanzel haben wir diesen Schädel gefunden. Große Schnauze, fliehende Stirn mit wenig Raum für Hirn, Ansatz von Hörner. Es könnte sich dabei um einen Grünen gehandelt haben, der sich verirrte oder er war an einem Baum festgeklebt, weil er gegen irgend etwas protestiert hatte.

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In der südlichen Flanke dieser “Kathedrale” befindet sich dieser riesige Riss, den man als Unterstand bei einem Gewitter nützen könnte. Könnte, wenn da nicht der große Felsbrocken wäre, der im oberen Teil eingeklemmt liegt und nicht gerade vertrauenserweckend ausschaut. Ich frag mich, ob das die Angelsberg-Höhle ist, die es hier geben soll? Auf Mapcarta ist sie jedenfalls (ungefähr hier) eingezeichnet.

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Die Kathedrale von Westen aus gesehen.

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Wir folgen dem Kamm noch weiter nach Westen. Hinter diesem Hubbel ist eine weitere, noch deutlich höhere Erhebung zu erkennen.

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Am ersten Felszacken steht dieser (vermutlich) Grenzstein.

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Dies ist die Höhenquote 858 (ohne Namen), die höchste Erhebung im westlichen Teil des Schwarzenberg.

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Gipfel Höhenquote 858. Zwar verwachsen, doch einigermaßen nette Aussicht.

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Blick am Grat entlang in Richtung Osten. Klar ist die Kontur des Angelsberg zu erkennen, der um hundert Meter höher ist.

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Wir sind wieder oberhalb des Hof Angelsberg mit Blick zum Ötscher und Kleinen Ötscher. Jetzt begehen wir den östlichen Teil des Schwarzenberg

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Zuerst auf einem verwachsenden, alten Waldweg zu einer kleinen Wiese und dann auf diesem Steig zum Angelsberg.

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Auch hier findet man immer wieder einen Grenzstein.

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Im Gegensatz zum westlichen Teil des Schwarzenberg ist hier der Kamm nicht verwachsen und es gibt einen bestens markierten Steig.

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Gipfel Angelsberg 952m. Der Angelsberg ist über einen schrofigen Hang leicht zu ersteigen, der markierte Weg führt allerdings südlich drum herum.

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Linker Bildrand: Blick vom Angelsberg über die Höhenquote 858 nach Westen zum Brochenberg. In Original war rechts der Bildmitte sogar der Sonntagberg deutlich zu erkennen.

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Wir halten uns aber, wie könnte es anders sein, nicht unbedingt streng an den markierten Weg und erklimmen so nebenbei die eine oder andere vollkommen unbedeutende Höhe, einfach, weil sie da ist.

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Auf diesem Mugel finden wir neben Zaunreste auch….

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… noch eine verblassende Markierung an einem gravierten Baum, Zeugen eines alten Wegverlaufes, den es so nicht mehr gibt.

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Aha, die Wiese. Wir nähern uns also der TVN Spitze.

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Im Vordergrund der Zürnerberg, im Hintergrund der Ötscher und sein kleiner, spitzer Bruder.

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Die TVN Spitze. Recht daneben eine Hütte, die wir am 20. September im Laufschritt erreichten, als der Himmel alle Schleusen auf einmal öffnete.

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Vorsicht Berg. Besteigen auf eigene Gefahr. Irgendwie wird alles immer blöder.

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An der Nordostseite ist die TVN Spitze über diese Wand mit zahlreichen guten Tritten und Griffen ganz einfach zu besteigen. Sogar Klammern sind im Fels verankert und helfen als Sicherung.

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TVN Spitze 948m

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Selbst mein kleiner Schlumpf kommt hier ohne Hilfe (aber gut gesichert) herauf.

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Waldorf & Statler

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Blick nach Westen über den Angelsberg (der um vier Meter höher als die TVN Spitze ist) hinweg.

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Kleine Rast.

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Ich war schon oft hier am Schwarzenberg, aber diese Höhle unterm Baum hab ich heute zum ersten Mal gesehen. Da könnte man hinein kriechen, was aber nicht viel bringt, weil der untere Ausgang in sehr steilem Waldgelände (an der Nordseite) endet. Ob das das Burglloch ist, wie bei Mapcarta eingezeichnet? Von der Lage her könnte es stimmen.

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Weiter geht’s am felsigen Grat gen Osten. Wieder ragt ein höherer Mugel, den man rechts (südseitig) umgehen könnte, empor und wird bestiegen. Einfach grade hinauf.

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Egal wie hoch und ohne Namen, wir waren oben.

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Was tun, wenn der Besen nicht anspringt?

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Schwarzenberg 958m. Der höchste Punkt am Schwarzenberg, ganz unspektakulär, nur ein Vermessungsstein am Grat.

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Waldorf & Statler

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Viehgatter, damit die Kühe von der Weide nicht über den Schwarzenberg wandern.

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Wir nähern uns dem östlichen Ende des Berges.

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Das östliche Ende des Schwarzenberg. Links unter uns Gresten, Blick zu Holzbauer und Königseben. Genau hier, schnurgrade am Waldkamm hinunter, gab es früher einmal einen Steig. Im Aplenvereinsführer “Ybbstaler Alpen” (Steffan/Tippelt) 1. Auflage von 1977 wird der Steig (Tour 215) noch als neu angelegt bezeichnet. Vor zwanzig Jahren waren Markierungen noch zu erkennen, der Weg war aber schon wild verwachsen. Heute sind weder Markierungen noch Weg zu sehen.

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Abstieg

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Beim Abstieg über diese Wiese beginnt es leicht zu regnen. Nicht beunruhigend, aber es regnet. Grade als wir da unten nach einer Forststraßenquerung im Wald verschwinden (steiler Abstieg durch den Wald), beginnt es laut zu rauschen. Es rauscht, als wäre man im Gesäuse neben der Enns. Spärliche Blicke aus dem Wald verrieten nichts gutes. Ein grauer, undurchsichtiger Vorhang lag vor uns, eine Wand aus Wasser. Es musste furchtbar schütten, aber noch wurden wir vom dichten Wald geschützt. Im Laufschritt stürmten wir, so gut es ging, ohne auszurutschen, durch den Wald runter. Ein Bauer, der grade aus dem Wald kam und zu seinem auf einer Forststraße abgestellten Traktor ging, meinte lachend “Jetzt dürft ihr rennen!”, was wir ja ohnehin taten. Zweihundert Meter vorm Auto mussten wir noch über eine offene Weide, dann hatten wir es geschafft. Wir waren zwar nass, aber nicht pitschnass.

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Die letzten paar Meter von der Weide zum Auto, vom Auto aus fotografiert.

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15:51 Uhr. Die Schuhe sind umgezogen, Eddie sitzt im Auto, wir sind gerettet, und dann hört es auch schon wieder auf. Das Schütten geht in leichten Regen über.

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Wir sind ein wenig nass, meine Hose ist dreckig, aber wir kaufen uns einen Kaffee an der Tankstelle in Gresten. Dann fahren wir Heim. Ein paar schöne Stunden in der Natur sind wieder zu ENDE.

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