Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

10. März 2023

2023. 03. 10. Gaming/Urmannsberg 795m über Hofsattel

Strecke: Gaming Parkplatz im Zentrum, Wanderweg zum Hofsattel, Steig zum Kamm am Urmannsberg, Abstieg über Südgrat zur ersten Forststraße, Marsch im Uhrzeigersinn zum nordöstlichen Ende derselben Forststraße, Aufstieg auf Steigspuren zum Kamm am Urmannsberg und Überschreitung bis zum Anfang des Südgrat, Abstieg über ersten Aufstiegsweg zum Hofsattel, Wanderung auf Forststraße gegen den Uhrzeigersinn bis Holzleiter am östlichen Ende des Dreieckberg, Aufstieg am Grat auf Steigspuren bis Gipfel Dreieckberg und Abstieg über Kirchsteingrat bis Ausgangspunkt.
Zeitbedarf: Bei gemütlicher Gangart mit vielen Fotopausen 5 Stunden und 15 Minuten
Wetter: Bewölkt bis stark bewölkt bei Temperaturen von 4°C bis 8°C

Ich glaub, der Urmannsberg ist bei Nichteinheimischen ein weitgehend unbekannter Berg. Mit seinen 795m wird er bei vielen (wozu auch ich mich zählte) gar nicht als Berg anerkannt, sondern bestenfalls als Mugel. Dann kommt noch dazu, daß man den Urmannsberg als Durchreisender gar nicht zu sehen bekommt. Selbst wenn man die Tormäuerstraße benützt oder die Straße neben dem Gamingbach, um durch’s Ebertal oder zur Poltzbergkapelle aufzusteigen, fällt einem der Urmannsberg, obwohl man unmittelbar daneben ist, nicht sonderlich auf. Erst wenn man den Dreieckberg besteigt und sich neugierig die Umgebung anschaut, stößt man auf ihn, der sich sonst meist hinter anderen Erhebungen der Umgebung verbirgt. Seine Hänge wirken wenig einladend steil und seine Wege (die durchaus existieren) werden auf Karten, egal ob Papier oder Digital, verschwiegen. Suchen im weltweiten Netz ergeben wenige Treffer, die durchwegs kurz und wenig aufschlussreich sind.

Der eingezeichnete Weg auf der Opentopomap beispielsweise ist schlichtweg Bovine Scatology. Ich hab mir die Umgebung der Jagdhütte, wo der Anfang des Steiges eingezeichnet ist, angeschaut. Da ist außer dichtem Gebüsch nichts. Vielleicht war da einmal was, in ferner Vergangenheit. Muß aber sehr lange her sein, weil meine Karte Mariazell 1:25 000 des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen ist auch alt und da ist kein Weg auf den Urmannsberg eingezeichnet. Obwohl die Forststraßen alle noch stimmen. Ich stell mir den Steig, der auf den Digitalkarten (Mapcarta ist ja genau der selbe Unsinn) eingezeichnet ist, als eine in Unkenntnis der Örtlichkeiten entstandene, missverstandene Beschreibung vor. Oder was auch immer. Am besten ist, den Hausverstand mitzunehmen, den Rucksack zu packen und nach Gaming zu fahren. Der Rest findet sich von selber. Wenn ich es zustande gebracht hab, dann kann das jeder. Und jetzt zur Tour.

earth_001_3
Übersicht auf Google Earth

20230310_092227
9:20 Uhr. Ich hab das Auto in der Nähe der Kirche kurz nach diesem Kindergarten (der mich an Ostern erinnerte) auf einem Parkplatz (ungefähr 430m Seehöhe) neben der Tormäuerstraße abgestellt. Meine Ausrüstung bestand aus einem Wanderstock, den Bergschuhen, einer Tasche mit Fressen, Wasser für Eddie und für mich und einer ganz großen Portion guter Laune.

20230310_092246
Die Tormäuerstraße, die hier noch “Am Markt” heißt, dahinter der Zürnerberg.

20230310_092351

20230310_092411
Wer hierher gefunden hat, hat das Gröbere geschafft.

karte_001_auf_urmannsberg_01
Mein Weg zum Urmannsberg

20230310_092516
Nach der Eisenstiege wurstelt man sich ein paar Meter zwischen Zaun und Böschung vorwärts und dann beginnt das Paradies.

20230310_092655
Man hat hier zwar erst wenige Höhenmeter erklommen, trotzdem fühlt man hier, wie man sich vom geschäftigen Treiben im Ort entkoppelt. Es wird ruhig rund um einen herum und in einem selbst. Der Berg da hinten ist der Fadenauberg.

20230310_092739
Wir befinden uns in den südlichen Hängen des Dreieckberg. Kurz nach der Eisenstiege hat man die Wahl, links abzubiegen oder gradeaus weiter zu wandern. Ich hab die grade Variante gewählt. Oft war ich hier, zu allen Jahreszeiten und immer wieder gefällt es mir hier.

20230310_092824

20230310_093020

20230310_093032

20230310_093531

20230310_093718
Trotzdem es so viele große und kleine Unwichtigkeiten gibt, die wundern, faszinieren und aufhalten, gewinnen wir langsam, aber stetig an Höhe.

20230310_093934

20230310_094839
Wir kommen an diesem Gittermast vorbei. Die Überlandleitung führt hier über den westlichen Teil des Dreieckberg. Beim Abstieg kommen wir am oberen Mast vorbei, durch den der Weg unten durch führt.

20230310_095012_2
Da drüben steht in unmittelbarer Nähe des Einschnittes (Pfeil) die Poltzbergkapelle und ein Gittermast. Mich fasziniert immer wieder, was unseren Vorfahren (das hat ja nicht meine Generation geplant und hergestellt) alles ausgedacht und gebaut haben, um das Leben der Menschen zu verbessern. Jetzt sollen uns Klima-, Gender- und Social Justice Wahn in eine bessere Zukunft führen mit Inclusion und alternativer Mathematik. “Früher war alles besser, selbst die Zukunft” wird man eines Tages sagen und sich eine Welt ohne diesen Wahn, diesem Kult der (alternativlosen) Dummheit, wünschen.

20230310_095400
Haufenweise Schneerosen

20230310_095637

20230310_100155
10 Uhr. Vierzig Minuten vergangen und erst hierher gekommen. Urgemütlich sind wir unterwegs und das macht durstig. Heute wird das eine etwas dürftigere Verkostung als sonst, weil die Sonja ist leider nicht mit.

20230310_100837

20230310_100847
Da vorne links mündet der Steig in die Forststraße ein, die uns zum Hofsattel bringen wird. Rechts der erste Blick in die steilen Hänge des Urmannsberg.

20230310_100931
Wir gehen rechts.

20230310_101021
Von hier ist es nicht mehr weit zum Hofsattel

20230310_101107
Blick nach Südwesten zum Fadenauberg 900m. Der runde Mugel links ist der Gamingstein 950m

20230310_101546
Weggabelung. Links geht’s zum Hofsattel und rechts zur Jagdhütte, bei der auf der (digitalen) Karte der Anfang des Steig zum Urmannsberg eingezeichnet ist. Ich geh rechts, weil ich wissen will, ob das stimmt. Ich kenn ja keinen Weg da hinauf.

20230310_101907
Das ist die Hütte. Auch wenn das alles irgendwie recht neu gemacht ausschaut, steht sie genau an der Stelle wie in der Karte (aber nur auf der digitalen) eingezeichnet. Ich hab hier einige Zeit im Gemüse verschissen, aber Steig fand ich keinen. Der Hang ist dicht mit Stauden und Kraut verwachsen.

20230310_101932
Na ja, sie steht in der Nähe des Hofsattel.

20230310_103600
Zurück an der Weggabelung schau ich mir diese Schilder einmal genauer an. Dieses Holzschild zeigt in die richtige Richtung zum Hofsattel. Am gelben Schild auf der anderen Seite steht ebenfalls Hofsattel drauf, was nicht unbedingt falsch wäre. In der langen Rechtskurve vor der Jagdhütte könnte ein Steig zum Hofsattel hoch führen. Von oben kann man den Beginn dieses Steig erkennen. Blöd ist nur, daß jetzt genau dort, wo der Steig anfangen sollte, Holzarbeiten stattfinden und die Maschinen den Anfang des Steig vernichtet haben. Das ist alles umgewühlt. Wesentlich einfacher kommt man über die Forststraße zum Hofsattel, wo wie ich das gleich mache.

20230310_103934
Das hier ist der Hofsattel Wir befinden uns auf 600m Seehöhe. Der Urmannsberg ist im Grunde ein alleine stehender Berg zwischen Schwarzenberg (1047m), Dreieckberg (876m) und Grafenwart am anderen Ufer der Erlauf, nur der Hofsattel verbindet Urmannsberg und Dreieckberg. Das heißt, vom Ausgangspunkt in Gaming bis hierher sind wir grade einmal knapp zweihundert Höhenmeter aufgestiegen. Jetzt fehlen uns noch knapp zweihundert weitere Höhenmeter bis zum Gipfel des Urmannsberg, die wir auf einer recht kurzen horizontalen Distanz zurücklegen werden. Das wiederum lässt auf einen verhältnismäßig steilen Aufstieg schließen. Jetzt müssen wir nur mehr einen Weg finden. Mein Gefühl sagt mir, es wird hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Weg nach oben geben, weil Menschen so sind, daß sie einen Sattel für einen Aufstieg verwenden.

20230310_104238 20230310_104627
Ein markierter Baum, ein Markierter Stock, ein markierter Stein? Resi, ich hör dir tapsen!

20230310_104739
Rückblick in den Hofsattel. Deutlich zeichnet sich der Weg ab. Bei Schnee und ohne Ortskenntnis wird man vermutlich ein wenig alt ausschauen. Ein jahrzehntelang vielbegangener Weg scheint das hier eher nicht zu sein.

20230310_104856
Aber je höher wir steigen, desto markanter wird der Weg.

20230310_104908
An manchen Stellen hängen Fixseile, in die man sich mittels Karabiner einhängen kann. Seile Made by Natur, biologisch abbaubar und klimaneutral.

20230310_105019
Wir haben die Forststraße erreicht, die auf den Karten auch eingezeichnet ist. Hier erkennt man im Tiefblick unser Steigerl.

20230310_105027
Schräg gegenüber in Bergaufrichtung findet sich schnell der weitere Verlauf unseres Aufstiegs. Man beachte den tiefen Kratzer, der (offenbar als Markierung) in der Fahrbahnoberfläche erkennbar ist. Das hat jemand bewusst so als Leitlinie gemacht, denke ich. Im weiteren Verlauf meiner Wanderung denke ich mir öfters, “Wer ist das, der sich hier so viel Mühe gibt, die Wege zu pflegen, Steinmänner zu bauen und solche hilfreichen Markierungen anzubringen. Irgendwie hat jeder Berg seinen Hauswart, der sich um alles kümmert. Bewundernswert, diese Leidenschaft. Weil Leidenschaft, enorme Leidenschaft, muß dahinter stecken, sonst würde das keiner tun.

20230310_105144
Die ersten paar Meter sind gleich recht steil und erdig, aber dann geht’s wieder in gewohnter Manier recht angenehm und schön aufwärts dahin. Nochmals rund einhundert Höhenmeter sagt mein Gefühl, dann müssten wir es haben. Die Steinmandl werden hier zahlreicher.

20230310_105234

20230310_105521
Tiefblick zur Forststraße.

20230310_105950
Mein Schlumpf fühlt sich Yorkie-Wohl und da oben wird es Licht.

20230310_110014

20230310_110142

20230310_110412
Als wir oben ankamen, verzweigte sich der Pfad  nach links und nach rechts. Ich bin zuerst einmal dem linken Ast gefolgt. Da vorne ist etwas.

20230310_110451
Scheint ein kleines Gipfelkreuz zu sein. Ist das der Gipfel? Das kann ich jetzt schwer sagen, weil es scheinbar links und rechts etwa gleich hoch weiter geht. Na, egal. Geh ma vorerst einmal schauen, was das ist.

20230310_110605
Das kleine Holzkreuz steht auf einer Felskanzel, an deren Südostseite es teuflisch steil nach unten geht. Im Hintergrund sehen wir die Doppelgipfel des Schwarzenberg (rechts 1047m), die Gföhler Almspitze (1170m) und den Rainstock (1296m). Ferner schauen wir, was mich besonders begeistert, genau in den Heindlgraben und zum Naskogel. Den Steig entlang der alten Holzriese im Heindlgraben, die Gföhler Almspitze und den Rainstock haben wir erst im letzten Jahr zu einer wunderschönen Tour zusammengefasst. Anzuschauen HIER

20230310_110616
Der Blick nach Südosten entlang des Verlaufs der Erlauf. Im Hintergrund die Brandmäuer (1216m), links ist noch der Grafenwart (882m) zu erkennen.

20230310_110908
Ich folge dem Steiglein noch ein Stück in Richtung Nordosten. Tiefblick zur Straße in die Urmannsau. Als der Steig zu fallen beginnt, dreh ich um. Ich will wissen, was auf der südwestlichen Seite noch alles zu sehen ist. Ich kenn ja nix da heroben, aber es gefällt mir sehr gut hier.

20230310_111322
Das Seiglein führt zwangsweise stehts hart am Rande des Abbruch entlang. Einen breiten Bergrücken sucht man hier vergebens. Der Urmannsberg ist (teilweise) eine recht scharfe und wunderschöne Schneide.

20230310_111414
Der Grafenwart und die Farbenpracht des Frühling

20230310_111604
Wir sind an der Weggabelung vom Aufstiegsweg vorbei gegangen und weiter in Richtung Südwesten. Beachtenswerte Höhenunterschiede gab es bisher keine, bis wir auf diese Felsformation treffen, auf der etwas steht.

20230310_111829
Nachdem auf den Karten, egal ob digital oder Papier, der höchste Punkt ja überall an der selben Stelle eingezeichnet ist und dieser Punkt mit dem hübschen, kleinen Metallkreuz recht gut zu den Karten passt, scheint das hier der echte Gipfel des Urmannsberg zu sein. Ich würde jetzt nicht unbedingt meine Hand dafür ins Feuer legen, weil dazu hab ich mir das alles zu wenig genau (die Begeisterung ist ein Hund!) angeschaut. Mein Gefühl und die Karten sagen, das ist der Gipfel.

20230310_111715 20230310_111812
Am Fels ist auch eine Beschriftung zu erkennen, wie man sie an Vermessungspunkten findet. Vermessungsstein gibt es hier allerdings (ganz offenbar) keinen.

20230310_111749
Waldorf oder Statler?

20230310_111724
Blick über Gaming, in Bildmitte der Mitterberg (600m) und links daneben der Fadenauberg (901m) Diese Ausblicke sind einer der Kleinigkeiten, die mir den Urmannsbarg so liebenswert machen. Ich kenn einige der Mugeln und Bergeln um Gaming recht gut, aber vom Urmannsberg aus seh ich sie aus Perspektiven, die mir bisher fremd waren. Es macht mir unheimlich Freude, von hier aus in die Gegend zu schauen. “Steig auf Berge, um zu sehen, nicht, um gesehen zu werden”. Das war schon immer mein Beweggrund, auf Berge zu steigen. Ich will meine nächste Umgebung, meine Heimat, die Welt, von oben sehen, weil sie von hier heroben ganz anders, gewaltiger, aber auch aufschlussreicher ausschaut als von unten.

20230310_111916
Wir nähern uns dem südwestlichem Ende des Berges. Jetzt bin ich gespannt, was da noch kommt.

20230310_111929
Rückblick zum Felsen mit dem kleinen Gipfelkreuz

20230310_112036

20230310_112150
Das Ende ist nah! Das vom Berg meine ich natürlich.

20230310_112337
Das scheint erstens gangbar zu sein und zweiten führen da Steigspuren runter. Oisa owi do! Der steinige Grat führt genau nach Süden runter.

20230310_112455
Rückblick nach oben. Schaut wesentlich wilder aus, als es tatsächlich ist.

20230310_112655_2

20230310_112700

20230310_112743
Es macht richtig Spaß hier.

20230310_112901
Ui, das ist noch ein schönes Stück da runter. Bin schon gespannt, wo ich da raus komme.

20230310_113209
Was ist jetzt? Da unten ist eine Forststraße. Ich schau auf die Karte und weiß, wo ich bin. Im Halbstock.

karte_001_3
Karte zur Orientierung. Ich bin jetzt vom Gipfel am Südgrat bis zur Forststraße abgestiegen und umrunde jetzt im Uhrzeigersinn den Urmannsberg bis zum Ende dieser Straße. Dann steig ich auf Steigspuren wieder zum Grat und zum Gipfel auf. Ich mach das, weil ich ja oben die Steigspur in Richtung Nordosten abfallen gesehen hab und mir denken kann, daß diese Spur irgendwohin nach unten führt. Dieses Irgendwohin sollte meinem Gefühl nach das Ende der Forststraße sein. Lassen wir uns überraschen, ob dem wirklich so ist.

20230310_113943
Bei der Forststraße angekommen, geh ich sofort auf die andere Straßenseite und schau, ob der Weg weiter nach unten führt. Man muß da ein wenig in den Wald gehen und auf eine felsige Barriere steigen, um war zu sehen, aber es zahlt sich aus. Hier der Blick nach unten. Man kann das recht gut auf einer Karte einordnen. Und ja, da führt tatsächlich eine Fortsetzung des Steig nach unten. Ich hab aber was anderes vor und behalte mir die Erkundung dieser Fortsetzung für ein anderes Mal auf.

20230310_114506
Blick über Gaming. Rechts hinten der Zürnerberg

20230310_114956
Irgendwo stiefle ich an meinem Aufstiegsweg vorbei und marschiere weiter Richtung Straßenende. Ein weiterer Steig, zum Beispiel der, der angeblich von der Jagdhütte aus herauf führen sollte, hab ich nicht gesehen.

20230310_115436
Ich hab das Straßenende am nordöstlichstem Ende des Urmannsberg erreicht und kann von hier zum Industriegebiet nach Kienberg sehen.

20230310_115440
Straßenende, dahinter der Grafenwart

20230310_115610
Steigspuren führen im steilen, grasigen Gelände nach oben. Hab ich mir doch gedacht!

20230310_115614
Schnell gewinne ich an Höhe, ich war ja nur im Halbstock, und hab einen herrlichen Ausblick auf den Grafenwart und seine Trabanten.

20230310_115959
Das Gelände legt sich zurück und wir sind wieder heroben.

20230310_120051
Steil bricht der Urmannsberg in seiner Südostflanke nach unten.

20230310_120352

20230310_120532

20230310_120936

20230310_121034

20230310_121148
12:11 Uhr. Der Kreis hat sich geschlossen. Wir sind wieder beim kleinen Holzkreuz. Ich schau auch nochmals beim kleinen Eisenkreuz und sogar beim Anfang des Abstieg am Südgrat vorbei, das ist ja alles nicht so weit, dann steigen wir am ursprünglichen Aufstiegsweg wieder zum Hofsattel ab.

20230310_123640
Zurück am Hofsattel. Weil das alles ja nicht so viele Höhenmeter waren und es noch nicht spät ist, hab ich mir vorgenommen, jetzt noch da vorne bei der Forststraße rechts bis zur Holzleiter weiter zu gehen und dann noch dem Dreieckberg aufs Dach zu steigen. Das sind von hier aus noch 276 Höhenmeter. Abstieg hab ich über den Kirchsteingrat geplant.

karte_001_4
Weg vom Hofsattel über Leiter und Nordostgrat zum Dreieckberg und Abstieg über Westgrat (Kirchsteingrat).

20230310_123910
Dieses Wegkreuz findet sich noch am Wegrand beim Hofsattel.

20230310_124255
Ich bin jetzt so weit im Nordosten des Dreieckberg, daß ich ins Erlauftal und in Richtung Nordosten nach Neubruck schauen kann.

20230310_124553
Hier fließt die Erlaub aus Südosten kommend unterm Grafenwart vorbei und dreht östlich von Kienberg in nordöstliche Richtung zur Donau.

20230310_124750
Da ist die Leiter und daneben der Anfang des Steig zum Dreieckberg. Als die Leiter noch intakt war, gab es diesen Steiganfang so nicht.

20230310_124820

20230310_125104 20230310_125112 20230310_125116
Mein kleiner Knallkopf wälzt sich mit Vergnügen im Laub.

20230310_125145
Der Aufstieg ist durchwegs steil und dicht mit Laub bedeckt.

20230310_125636

20230310_125745

20230310_125948

20230310_130153

20230310_130529
Jetzt schaut er plötzlich ganz anders, vertraut aus, der Urmannsbarg. Dahinter der Rainstock

20230310_131158

20230310_131936
Die anstrengenden Teile des Tages haben wir jetzt hinter uns. Ab jetzt nur mehr genießen.

20230310_132034

20230310_132142

20230310_132251
Unser Grat hier ist ein Prachtstück und macht Freude.

20230310_132350

20230310_132420

20230310_132911
Schlussendlich erreichen wir die Seidlbank am Dreieckberg, die als Schulprojekt dem Gaminger Lehrer und Bergsteiger Hein Seidl gewidmet ist.

20230310_133022 20230310_133035

20230310_133218
Dreieckberg 876m

20230310_133306
Eigentlich hätte ich mich jetzt gerne auf die Seidl Bank gelegt, den Kopf auf meine Tasche, den Hund an der Leine und hätte gerne ein wenig gerastet. Aber es ist kühl geworden, der Wind hat aufgefrischt und es beginnt sogar leicht zu tröpfeln. Komm, Wuzibär, sag ich zu Eddie, hauen wir ab. Es zahlt sich nicht aus, jetzt noch naß zu werden. Meine Strickjacke, die ich schon die ganze Zeit um die Hüfte gebunden hab, würde mich keine fünf Minuten vor richtigem Regen schützen.

20230310_133413
Der lange Grat führt direkt bis zur Aussichtskanzel des Kirchstein runter, nur zweimal (seit neuestem) von Forststraßen unterbrochen.

20230310_133840
Trotz aller Eile, die ohnehin sinnlos war (es begann nicht zu regnen) nahm ich mir trotzdem Zeit, die kleinen Wunder der Natur zu beachten.

20230310_133521
Unter und vor uns Gaming, rechts der Hürnerberg, links der Bildmitte der Fadenauberg

20230310_134259
Nochmals ein Blick zurück. Der Sendemast am Gipfel ist noch gut zu sehen.

20230310_134308

20230310_134359

20230310_134403
Der Zürnerberg

20230310_134440
Tiefblick in die Hofrotte

20230310_135030

20230310_135442
Wie bunt und weich das ist. Man möchte sich direkt hinein legen.

20230310_135542
Hier hat diese Forststraße, die da hinten schon wieder endet, den schönen Waldgrat unterbrochen. Blick zurück zum Gipfel.

20230310_135548
Weiter geht’s. Der Weg führt genau unter diesem Mast durch.

20230310_135640
Blick über Gaming. In Bildmitte der Fadenauberg, ganz im Hintergrund der schneebedeckte Hetzkogel

20230310_140626
Weiter geht’s nach unten in Richtung Kirchstein

20230310_141235
Wegkreuz unterm Kirchstein. I believe I spider. Die haben da ein Geländer her gemacht.

20230310_141450

20230310_141409
Kreuz am Kirchstein

20230310_141600

20230310_142244

20230310_142449
Nimma weit

20230310_142831

20230310_143609
Ein paar Stufen noch….

20230310_143642
Fünf nach halb drei sagt die Kirchturmuhr.

20230310_143725
Zum Abschluß noch ein schlauer Spruch, dann geb ich mich geschlagen. Wunderschöne Stunden in der Natur,  am Urmannsberg und am Dreieckberg sind zu ENDE gegangen. Ich komm wieder, keine Frage, weil da gibt es noch ein paar Sachen, die zu klären wären. Zum Beispiel, wo der Steig hin führt, den ich oberhalb der Spitzmauer runter gehen sah? Oder wie der Weg vom Halbstock weiter nach unten weiter führt. Es gibt noch zu tun am Urmannsberg.

karte_001_2
Karte mit Übersicht über die gesamte Tour

Urmannsberg/Aufstieg Westgrat – Abstieg Spitzmauer Ostgrat 

28. April 2022

2022. 04. 28. Gaming – Dreieckberg Trilogie

Wir fahren zeitig am Morgen nach Gaming und stellen das Auto am Parkplatz in der Tormäuerstraße nach der Kirche ab, dann schnallen wir die Rucksäcke um und Eddie an die Leine. Das Unternehmen Dreieckberg kann beginnen. Nein, wir haben hier keine sportliche Höchstleistung geplant. Ich geh nach rund fünfzehn Jahren Pause seit einem Jahr und vier Monaten wieder wandern und ich hab einfach wieder Spaß gefunden an solchen Unternehmungen, so sinnlos sie auch sein mögen. Ich kannte den Dreieckberg ja seit zwanzig Jahren, wusste aber über seine zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten nicht Bescheid, weil ich nur den Kirchsteingrat und den Seidlsteig kannte. Inzwischen sind uns noch andere Wege aufgefallen und die wollen wir heute alle auf einmal begehen. Also nicht viel herum reden sondern los geht’s!

erster_auf_und_abstieg_001
Start in der Nähe der Kirche beim Eisengeländer, erster Aufstieg über Hofstattgrat. Gaming liegt auf 431m, der Gipfel des Dreieckberg auf 876m

20220428_073913
7:40 Uhr. Das ist die Eisenleiter, an der der normale und markierte Aufstieg zum Kirchstein und zum Gipfel des Dreiecker über den Kirchsteingrat beginnt. Am Steiganfang findet man eine Tafel, die den Weg weist.

20220428_074112

20220428_074145

20220428_080430
Wie schon gesagt, es geht hier nicht um sportliche Leistungen, sondern um Spaß.

20220428_080450

20220428_081534
Wir verstehen uns.

20220428_081649
Wer schöne Wälder, schöne Steige liebt, aber keine Strapazen, der ist hier richtig am Dreieckberg. Manche Wege sind zwar steil, aber nicht sonderlich lange und der Wald ist wunderschön.

20220428_082023

20220428_082208

20220428_082222

20220428_082444
Wir haben wirklich nicht vor, eine sportliche Veranstaltung aus unserer Wanderung zu machen, aber manche Herausforderung muß man einfach annehmen. Also dieser provokante Überholversuch geht gar nicht. Wir sind ja nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen!

20220428_083034

20220428_083351
Wir sind schon so weit (gegen den Uhrzeigersinn) um den Dreiecker herum gekreist, daß wir zur Bundesstraße 25 und nach Kinberg hinüber sehen können.

20220428_083738
Und das ist ein Blick entlang der Erlauf in die Tormäuerstraße hinein. Die Gipfel zur Linken sind Grafenwart und Hochkogel und sind bis zu knapp unter 900m hoch.

20220428_084611
Die Sonja liegt da nicht nur faul herum, da kommt auch was heraus dabei.

Resized_20220428_084637

20220428_084638
Wir sind bei der Leiter, die man nicht mehr benützen kann. Warum, dazu später mehr. Ab jetzt steigen wir recht direkt über den Hofstattgrat auf, einem besonders im oberen Bereich wunderschönen Waldgrat.

20220428_085111
Teilweise ist er hier ordentlich steil, aber nie unangenehm. Zumindest nicht, wenn nicht zu viele Blätter liegen. Viele Blätter und feucht, das kann auch recht unangenehm werden.

20220428_085216

Resized_20220428_090529

20220428_085734

20220428_090546

20220428_090818

20220428_091121
Wir sind im oberen Teil des Steig, in dem der breite Waldrücken ein richtig zackiger, scharfer Grat wird. Das ist hier wunderschön!

Resized_20220428_091145

20220428_091206

Resized_20220428_091323

20220428_091415

20220428_091801
Die Seidlbank zeigt uns an, daß wir am Gipfel sind. Am Hofstattsteig kommt man genau hinter der Bank heraus, die Schüler für den Gaminger Lehrer Hein Seidl gebaut haben sollen und die hier am Dreiecker steht.

20220428_091922
Gipfel Dreieckberg 876m

20220428_092544

20220428_093154
Jetzt gehen wir grade nach hinten zum Sendemast und vor diesem, bevor (!) der Seidlsteig nach unten führt, zweigen wir links auf einen Jagdsteig ab und steigen entlang eines breiten Rücken nach unten.

20220428_093254
Das Steiglein ist wunderschön zu gehen und führt zum Ende einer Forststraße.

20220428_094239
Zu den deutlichen Steigspuren kommen noch immer wiederkehrende schwarz/weiße Markierungen

20220428_094717
Viel zu früh hat man die Forststraße erreicht. Eigentlich sollte nach Karte der Steig weiter nach unten führen. Wir finden die Fortsetzung aber nicht. Offenbar sind die Wegspuren dem Forststraßenbau zum Opfer gefallen.

20220428_095230
Hier, beim Ende der Forststraße, sind wir herunter gekommen und bemerken, daß genau am Ende ein dünnes, aber gut sichtbares Steiglein in den Wald führt. Dazu  später.

zweiter_aufund_abstieg_002
Nachdem wir die Forststraße erreicht haben, beginnt der zweite Teil unserer Wanderung. Wir folgen ihr bergab bis zu dem Punkt, wo der Seidlsteig quert und steigen dann über diesen wieder zum Gipfel hoch.

20220428_100346
Hier gibt es auch eine nette Aussicht. Also fad ist es hier nicht.

20220428_100929
So, hier sind wir beim Seidlsteig, der hier nach einer Straßenquerung seine Fortsetzung findet. Auf nach oben.

20220428_101403
Der Seidlsteig ist bekannt dafür, daß er recht zackig nach oben führt und genau so geht’s auch gleich zur Sache.

20220428_102007

20220428_103212

20220428_103335
Eddie bekommt da überhaupt nicht genug davon.

20220428_104720

20220428_104742

20220428_105744
Und wir sind schon wieder heroben…..

20220428_105839
…. am oberen Ende des Seidlsteig

20220428_105932

20220428_110004

20220428_110600
Jetzt gibt’s einmal Futter.

20220428_111751
Waldorf & Statler

20220428_111830
Anschließend geht’s gleich über den schönen Kirchsteingrat runter.

20220428_111844
Dieser Kirchsteingrat ist auch im Winter wunderschön zu gehen. Man folgt einfach der zugewehten Gratschneide bis nach oben.

20220428_111951
Blick über den langen Grat in den südlichen Teil von Gaming

20220428_112046
Einmal die Schuhe nachbinden, damit die Zehen nicht blau werden.

20220428_112448

20220428_112936

20220428_113532
Rückblick dem schönen Waldgrat entlang nach oben.

20220428_113822

20220428_113904
Das vor uns ist genau der Spitz vom Kirchsteingrat, an dem man hier bei der Straße heraus kommt. Die Straße endet geschätzt dreihundert Meter weiter oben und war wohl vor allem dazu da, den riesigen Gittermast hier her zu bringen, der hier steht.

20220428_113921
Da ist er, der Mast. Es handelt sich um eine Starkstromleitung, die Energie in Nord-Süd Richtung transportiert. Wir erinnern uns? Energie ist Leben! Ohne Strom Mittelalter!

20220428_114002
Bevor wir uns auf den Weiterweg zum Kirchstein machen, schauen wir hier nach Gaming runter. Hier stehen auf einem kleinen Platz Tisch und Bank und laden zu einer Rast ein. Der Weiterweg führt übrigens genau unterm Strommast durch.

20220428_114237
Gäbe es den Gittermast und die Straße nicht, könnte man ohne Unterbrechung genau am Grat bis zum Kirchstein runter gehen.

20220428_115130
Kreuzung am Kirchstein. Genau grade aus geht’s zur Aussichtskanzel. Anschließend folgen wir dem Weg von hier aus gesehen rechts im Uhrzeigersinn um den Dreieckberg herum bis zum Anfang des Seidlsteig am Ortsende von Gaming.

20220428_115231
Kirchstein

20220428_115316
Blick auf Gaming. Das ist aber nicht die Hauptstraße zum Grubberg, sondern die Schleierfallstraße. Links Der Gamingstein 950m, rechts der Fadenauberg 900m, in der Mitte Poltzberg. Von der Poltzbergkapelle sieht man entlang der Stromleitung schön herüber zum Gittermast am Dreieckberg.

dritter_aufund_abstieg_003
Der letzte Teil unserer Trilogie führt uns vom Kirchstein im Uhrzeigersinn um den Dreieckberg herum bis fast zum Abzweig auf der B25 nach Gresten. Dort folgen wir dem Seidelsteig bis zur Forststraßenquerung.

20220428_120732
Dieser Weg ist auch als Rundwanderweg Kienberg beschildert.

20220428_120747
Durch den frühlingshaften Blätterwald sieht man hier schön zum Dreiecker hoch.

20220428_123203
Das Schild ist eine eindeutige Ansage, wo es hier hin geht.

20220428_124012
Die Kante der Schotterstraße kündigt sich an….

20220428_124107
… der wir nun bergauf bis an ihr Ende folgen.

20220428_125220
Rechts unter uns die B25, die durch Gaming durch und über den Grubberg nach Lunz am See oder nach Mariazell führt.

20220428_130834
Das Ende der Straße ist erreicht. Mitten in dieser Kehre (die nirgends hin führt) geht’s auf einem dünnen Steig in den Wald hinein. Dieser Steig ist meines Wissens in keiner Karte verzeichnet. Es dürfte sich um einen Jagdsteig handeln.

20220428_132714
Von diesem Steig gibt es nur zwei Bilder, weil die Überraschung zu groß war, wo der hin führt. Zuerst einmal quert er lange durch den Wald bis fast zum toten Ende der Straße, die beim Gittermast am Kirchsteingrat ums Eck herum führt. Man könnte also über diesen Steig von hier zum Kirchsteingrat wechseln. Man kann aber auch dem Steig stark nach links abzweigend folgen und kommt dann, Tataaaaa, ungefähr in der Mitte des Steiges heraus, der neben dem Seidlsteig von oben über den breiten Rücken in die Tiefe führt. Na, wir haben geschaut, als wir bemerkten, wo wir sind.

20220428_132827

20220428_134328
Wir sind schon wieder am Gipfel

Resized_20220428_111627
Wir zwei haben den selben Frisör.

20220428_135205
Und so haben wir uns zum dritten Mal ins Gipfelbuch eingetragen.

20220428_135504
Und ab geht’s gleich hinter der Seidlbank wieder nach unten über den Hofstattgrat.

20220428_135848

20220428_141404
Und schon sind wir wieder bei der Leiter. Die sollte man aber nicht benützen, wenn man von oben kommt, weil…..

20220428_141502
… die ist kaputt. Das sieht man von oben zwar nicht, aber man ahnt es.

20220428_142644
Eine wunderschöne Raupe erfreut uns am Rückweg….

20220428_143055
…. ebenso wie dieser schöne Ausblick…..

20220428_143208 20220428_143735 

20220428_150124

20220428_150456
15:05 Uhr. Geschafft. Aber wie! Ich sag’s ehrlich, ich war danach Fix und Foxi.Aber schön war’s und ein gutes Training war’s.

20220428_150747
An einem Gartenzaun erfreut uns noch ein schlauer Spruch, dann fahren wir Heim.

karte_01_2
Karte zur Tour: Alles auf einmal.

Powered by WordPress