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14. August 2023

2023. 08. 14. Gaming/Urmannsberg – Spitzmauer Ostgrat

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , , — Benzin @ 9:34

Wir haben am Vormittag ein paar Stunden Zeit und ich hab eine Idee. Wir kennen alle Wege auf den Urmannsberg in Gaming. Alle bis auf einen. Wir kennen den Anfang dieses Weges, aber nicht den Weg. Wenn man den Urmannsberg über den Hofsattel besteigt, dort nur bis zur Querung der Forststraße aufsteigt (die ersten hundert Höhenmeter aus dem Hofsattel) und dann im Uhrzeigersinn um den Berg bis ans Straßenende herum geht, dann kann man auf Steigspuren zum Kamm des Urmannsberg hoch steigen. Genau dort oben, wo sich der Hang zurück lehnt, findet man an einem Baum links vorne eine rote Markierung und ungefähr dort findet man einen Steig, der sich relativ steil nach unten zieht. Den wollen wir heute begehen. Wir fahren nach Gaming und zum Filzmoossattel an der Tormäuerstraße, stellen dort das Auto ab und machen uns bereit.

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Im linken Bildteil der gesamte Ostgrat des Urmannsberg, aufgenommen bei einer Tour am 27. April 2023 westlich der Schlaglmäuer. Ungefähr in Bilddmitte sieht man eine steile Felsgruppe, die Spitzmauer. Genau dort ist der Scheidepunkt zwischen “einfach begehbar” und “nicht mehr so einfach begehbar”. Dazu später mehr.

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Karte zur Tour. Ab dort, wo der Grat sich nach Norden dreht, bin ich mir nicht sicher, welcher Linie, welchen Felsformationen wir nach unten folgten. Der Wald ist dort überall felsdurchsetzt und diese digitalen Karten sind sehr oft Müll, wenn es um Genauigkeit im Gelände geht. In der realen Welt sind dort allerdings schwarz/weiße Markierungen angebracht, die beim Abstieg manchmal hilfreich sein können. Es gibt dort auch ein paar Möglichkeiten, sich in gefährliches Gelände zu verirren. Aufmerksamkeit und Voraussicht sind wichtig.

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6:37 Uhr am Filzmoossattel auf 525m Seehöhe. Kleines Gepäck am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Wir folgen der Forststraße, die hier beginnt, bis zur ersten Kurve in Richtung Hofsattel.

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An der Außenseite dieser ersten Kurve steht dieses Wegkreuz, daß den Einstieg zum Aufstieg markiert. Genau gegenüber, auf der Innenseite der Kurve, findet man schwache Spuren am anfangs steilen Hang. Auch wenn es etwas seltsam aussieht, diesen Spuren folgt man auf die Böschung in den Wald.

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Links das Wegkreuz, rechts die verwachsene Böschung und da geht’s rauf.

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Na also! Und hier findet man auch ordentliche Steigspuren, die belegen, daß ich nicht gelogen hab.

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Wir gewinnen flott an Höhe

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Mit zunehmender Höhe wird der Steig schöner, aber auch steiniger und steiler.

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7 Uhr. Wir  sind knapp zwanzig Minuten unterwegs und haben einen tollen Aussichtspunkt erreicht. Entlang der Erlauf kann man hier bis zurück zu den Brandmäuer schauen.

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Hier legt sich der Kamm deutlich zurück und man geht gemütlich bis zur Querung der Forststraße.

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Waldorf & Statler

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Das ist die Forststraße. Es wird, bis wir auf der anderen Seite des Berges zur Erlauf runter kommen, die letzte Straße sein.

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Ganz genau gegenüber der Stelle, auf der man zur Forststraße kam, geht man in den Wald und findet auch sofort den deutlich erkennbaren Steig, der uns jetzt nach oben bringt.

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Die ersten paar Meter sind recht flach durch Laubwald, aber das ändert sich schnell.

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Es wird sukzessive steiler und je steiler es wird, desto näher ist man dem Gipfel.

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Glei sama oben.

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Blick über Gaming zum Zürnder 1096m. Rechts der Dreieckberg.

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7:30 Uhr. Wir sind beim kleinen Gipfelkreuz aus Metall. Ob dies hier der höchste Punkt ist oder später das kleine, provisorische Kreuz aus Zweigen, ist uns eigentlich egal. Es ist schön hier, und das zählt.

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7:33 Uhr beim kleinen Kreuz aus Holz, dahinter (rechts) der Schwarzenberg 1049m, die Gföhlalmspitze und der Rainstock 1296m

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Wir haben die Ostseite des Urmannsberg erreicht und folgen hier nicht mehr den deutlichen Steigspuren, die, etwas nach links (Norden) drehend, hinunter zum Ende der mittleren Forststraße führen würde, sondern steigen rechts (Osten) in den uns unbekannten Steig zum Ostgrat. Der Anfang des Steig ist deutlich sichtbar, steil und dicht mit Laub bedeckt, woraus sich schließen ließe, daß hier nicht all zu häufig gangen wird.

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Gleich am Anfang und auch in der Fortsetzung finden wir blasse Markierungen an Bäumen, die auf eine ehemals regere Wandertätigkeit auf diesem Teil des Berges deuten lässt. Warum heute eher nicht mehr so häufig hier gegangen wird, das zeigt sich uns später. An dieser Stelle möchte ich drauf hinweisen, daß man diesem Steig nur mit gutem Schuhwerk und als trittsicherer Geher mit gutem Orientierungssinn folgen sollte. Der leicht begehbare Teil ist mit diesen blassen Markierungen gekennzeichnet, die aber nur bis zu steilen Felsgruppen weiter unten reichen. Ab dort heißt es, entweder umdrehen und die selbe Strecke zurück, oder den schwarz/weißen Markierungen (spärlich, aber hilfreich) und dem Gelände relativ steil nach unten zu folgen. Bei schlechter Sicht und/oder Nässe würde ich von einer Begehung abraten.

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Blick zurück zum Einstieg, an dessen Kante der erste Baum mit einer Markierung steht.

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Der allererste Abschnitt ist aufgrund seiner Steilheit und vor allem der kräftigen Laubschicht mit etwas Vorsicht zu genießen, aber schon nach wenigen Metern ändert sich das, der Hang verengt sich zu einem schönen Kamm und die Wanderung wird ein Genuss.

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Die Charakteristik des Gelände ändert sich aber zusehends und aus dem weichen, runden Kamm wird ein immer steilerer, mit Felsen durchsetzter Grat.

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Das schaut noch wilder aus, als es tatsächlich ist, etwas später wird es auch einmal wilder, als es am Bild ausschaut. Das gleicht sich über die gesamte Strecke recht gut aus.

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Auch Spaß muß sein. Hier findet man noch überall Spuren menschlicher Aktivitäten, heißt, umgefallene Baumstämme wurden noch zerschnitten.

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Ein Blick zum Industriegebiet bei Kienberg.

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Wir erreichen sowas wie eine Felsnase und ich frag mich, wie das hier weiter gehen soll, wenn es da vorne wirklich so steil ist, wie es von hier aus den Anschein hat. Na, gema einmal schauen.

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Hier, bei einer wunderschönen Aussicht, liegt ein nummerierter Stein. 13. steht drauf. Diese Nummern werden uns bald darauf nach unten begleiten.

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Toller Ausblick zur Erlauf. Was wir hier genau sehen, kann man mit etwas Aufmerksamkeit am ersten Bild des Beitrages ganz oben erkennen. Da ist die selbe Wiese aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

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Hier sehen wir erstmals auch diese Markierung, schwarz/weiß mit zwei oder drei Punkten, wie wir sie oft bei unseren Wanderungen finden. Man muß bei solchen Markierungen aufpassen. Wir fanden schon welche, denen kann man nur unter Zuhilfenahme eines Seiles folgen. Diese Markierungen hier werden uns allerdings am gesamten felsigen Grat bis zur Erlauf hinunter begleiten.

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Dieser Felsklotz (beim ersten Besuch ist kaum zu erkennen, daß man sich hier bei der Spitzmauer befindet) versperrt uns nun den Weiterweg am Grat. Glauben wir zumindest für ein paar Sekunden. Man kann ganz bequem am Steiglein links vom Felsklotz vorbeigehen bis zum Abbruch, der senkrecht in die Tiefe führt. Upssss…… “The End is Nigh!”

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Ich kraxle dann an der Breitseite auf den Felsen rauf und schau runter. Oioioi, da geht’s runter! Genau vor mir steht eine Felsnadel (die der Spitzmauer vermutlich den Namen gab). Ich schnapp mir das Handy und mach ein Foto, dann laß ich Sonja runter schauen. Da geht nix mehr weiter. Ende im Gelände. Was nun? Ah ja, die schwarzen Markierungen. Das hier ist genau die steile Felsgruppe, auf die ich beim ersten Bild ganz am Anfang hingewiesen hatte.

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Bild aufgenommen am 21. August bei der Fahrt von der Tormäuerstraße in Richtung Kienberg. Kurz vor der Kreuzung, wo man links über den Filzmoossattel nach Gaming fahren kann, kommt man zu dieser Stelle, wo man die Spitzmauer schön sieht. Hier wird klar, warum man am Grat nicht mehr weiter gen Osten gehen kann, sondern scharf nach Norden abbiegt.

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Eine Eisenstange und 12. Also da runter.

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Diese Markierungen “kennzeichnen” den Abstieg entlang des Felsgrat, der sich ab hier genau nach Norden dreht. Wie genau man diesem Grat folgt, hängt von vielen Umständen ab, wie eigenes Können, Zutrauen, Bodenbeschaffenheit usw. Etwa ab Mitte (nach rund zwanzig Minuten, schätze ich jetzt einmal) könnte man bei einem Schlechtwettereinbruch auch nach links in einen breiten, bewaldeten Trichter (oder Rinne) queren und relativ problemlos bis zur Erlauf absteigen. Wesentlich interessanter ist es natürlich, dem Grat so genau wie möglich zu folgen.

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Teilweise ist es verdammt steil hier.

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Teilweise ist es aber auch geradezu gemütlich. Es gefällt uns hier sehr gut.

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Das Moos ist gottlob trocken und rutscht nicht.

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Wir sind fast unten und sehen schon zur Straße.

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Rückblick auf die letzten Ausläufer der Felsen.

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Straße und Erlauf sind unter uns.

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8:54 Uhr. Unternehmen Urmannsberg Ostgrat erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht’s zurück zum Filzmoossattel.

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Die letzte Markierung steht kurz vor der Erlauf. Ob die schwarz/weiß markierte Tour dann durch die Erlauf führt, haben wir nicht herausgefunden.

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Wegkreuz am Filzmoossattel.

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10:06 Uhr. Ende der Tour. Jetzt sollten wir alle Routen auf den und am Urmannsberg begangen haben. Mit einer Ausnahme, weil den Steig, wie er in der digitalen Karte von opentopomaps im Westen Richtung Gipfel eingezeichnet ist, den gibt es nur in der digitalen, aber nicht in der realen Welt.

Wer sich für die Geologie und im speziellen für die Geologie im Gebiet des Urmannsberg interessiert, für den gibt es vielleicht HIER interessante Infos. Es handelt sich um eine PDF mit 15 Seiten inkl. Grafik.

3. April 2023

2023. 04. 03. Gaming/Urmannsberg über Hofsattel, Abstieg über kompletten Südwestgrat

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , — Benzin @ 22:11

Der Wetterbericht spielt, wie seit rund drei Jahren, wieder verrückt. Nein, nicht das Wetter! Der Wetterbericht. Innerhalb von 24 Stunden kann sich die Vorhersage um 360° ins Gegenteil verkehren (©Annalena Bearbock, deutsche Außenministerin). Darum hat es auch wenig Sinn, am Vortag bei ZAMG nachzuschauen, welches Wetter dich morgen beim Wandern erwartet. Um 7 Uhr in der Früh steht sowieso was anderes dort und die Realität schaut nochmals anders aus. Ergo haben wir uns angewöhnt, wir planen etwas, fahren ins Zielgebiet und schauen dann, ob das Geplante möglich ist, sonst machen wir halt was anderes. Und das hat am Montag, dem 3. April dazu geführt, daß wir nicht bei Schlechtwetter den Gamingstein bestiegen, sondern ich bei recht passablem Wetter der Sonja den Urmannsberg zeigte. Diese Tour ist fast mit der vom 7. März identisch, als ich erstmals den Urmannsberg bestieg und erkundete. Der Hauptunterschied ist, daß wir beim Abstieg den gesamten Südwestgrat bis hinunter zu den Stacheldrahtverzäunten Weiden verwendeten. Ach ja, und ein Unterschied war noch der ganz leichte Schneefall, der die Wanderung teilweise fast märchenhaft machte.

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Karte zur Tour

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8:06 Uhr. Blick vom Neuhofner Hochkogel in den Süden.

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9:07 Uhr am Parkplatz im Ortszentrum neben dem Gamingbach. Wetter: Stark bewölkt, die Wolken sind aber hoch. Kein Nebel. Temperatur um 0°C. Adjustierung passt, Hund an der Leine, Auto versperrt, es kann los gehen.

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Über die Eisenstiege und dann zum Hofsattel

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Aha, Anfangsdatum eingetragen, aber kein Enddatum. Ungültig. Hätte wir Motorsägen gehört oder etwas von Arbeiten bemerkt, wären wir hier nicht gegangen. So viel Hausverstand haben wir selber und lebensmüde sind wir auch nicht. Aber so gehen wir weiter. Da stand noch auf einem Zettel, der Kirchsteinweg ist gesperrt. Diesen Weg wollen wir nicht gehen. Wir  gehen zum Hofsattel.

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Bei einer Linkskehre mit Bank das nächste Schild. Anfang und Ende richtig ausgefüllt. Passt. Wir haben nicht vor, vorige Woche hier zu gehen. Wir haben auch nicht vor, heute hier zu gehen, weil wir hinter der Bank ein schlecht sichtbares Steiglein nehmen, das eine Abkürzung ist.

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Wir haben die steile Abkürzung geschafft und sind wieder am regulären Weg. Nirgends Arbeiten zu sehen, nirgends Motorsägen zu hören. Kein Mensch hier, außer wir und Eddie.

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Hübscher Ausblick entlang der Starkstromleitung zwischen Gamingstein und Fadenauberg

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Der erste Blick zum Urmannsberg, der so weit hinten liegt, daß er von der Hauptstraße aus nur an zwei Stellen zu sehen ist, wenn man weiß, wo man schauen muß.

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Am Abzweig nach rechts unten sind wir vorbei gegangen und haben ein paar hundert Meter weiter hier auf 600m Seehöhe den Hofsattel erreicht.

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Hofsattel

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Weg neben dem Hofsattel. Da unten ist ein Baum mit einer schwarz/weiß Markierung. Dort der Steigspur und den Markierungen folgen.

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Rückblick zum Hofsattel. Vom Hofsattel aus sind noch ungefähr 200 Höhenmeter zu überwinden, etwa in der Mitte ist eine Forststraße zu queren. Oder man macht es so wie wir.

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Waldorf & Statler

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Wir sind auf der Forststraße, die offenbar nur mehr selten benützt wird. Deutlich ist die Querung des Steig zu erkennen. Wir sparen uns diese Querung und gehen im Uhrzeigersinn auf diesem Waldweg weiter bis zum seinem Ende.

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Da hinten ist das Ende der Forststraße. Wenn man bis ganz nach hinten geht, kann man rechts am Hang Steigspuren erkennen. Diesen Spuren folgen wir aufwärts. Bei nassem Wetter muß man dort ein wenig aufpassen. Das Gelände neben dem Steig ist recht steil.

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Etwas trüber Blick zum Industriegebiet von Kienberg. Es schneit ständig leicht, als würden Daunen vom Himmel fallen.

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Recht flott hat man die steile Böschung überwunden und erreicht wesentlich gemütlicheres Gelände.

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Das Gröbere vom Aufstieg haben wir geschafft. Ab jetzt überschreiten wir den Urmannsberg von Osten nach Westen. Da links vorne gäbe es noch einen Steig, der steil nach unten führt. Viel Laub liegt dort, das recht nass war.

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Schon nach wenigen Metern verengt sich der breite Rücken, auf dem wir aufstiegen, zu einer schmalen Schneide. Links ein durchwegs steiler, tiefer Abbruch, rechts ist die Hangneigung meist deutlich moderater.

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Das ist einer der Gründe, warum ich der Sonja unbedingt den Urmannsberg zeigen wollte. Von hier aus sieht man wunderschön zu Wieskogel, Naskogel, zum Schwarzenberg und in den Haindlgraben. Wir haben ja zusammen (mit Fred) am 6. Juli vorigen Jahres den Steig entlang der alten Holzriese im Haindlgraben erkundet und ich wollte ihr zeigen, wie der Haindlgraben vom Nachbarberg aus aussieht. Außerdem kann man dort drüben eine schöne Runde um den Naskogel herum wandern und dabei den Wieskogel, den Naskogel und den Schwarzenberg besteigen, wie ich das am 16. März gemacht hab. Bei dieser Wanderung ist es vorteilhaft, vorher am Urmannsberg gewesen zu sein, weil man dann weiß, wie das vom Nachbarberg aus ausschaut.

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Was man leider am Bild nicht festhalten konnte, war der ständige, leichte Schneefall, der so märchenhaft schön war.

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Steinhaufen mit kleinem Holzkreuz. Wenn man den Aufstiegsweg vom Hofsattel mit der Lage dieses Steinhaufen vergleicht, dann ist das sicher nicht der höchste Punkt des Urmannsberg, sondern ein Privatgipfelkreuz. Macht aber nichts. Es ist hübsch und schön gelegen.

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Das Steiglein führt uns hart am südlichen Abbruch entlang weiter, dem westlichen Ende des Berges entgegen…

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… wo sich auf einem Felszinken diese kleine, eiserne Gipfelkreuz befindet. Dies entspricht schon eher der auf den Karten eingezeichneten Lage des höchsten Punktes. Im Grunde ist es aber egal. Die Suche nach dem höchsten Punkt hier ist bestenfalls eine Macke, aber nicht so wichtig.

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Rückblick nach Osten.

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Jetzt verengt sich der Bergrücken noch weiter und kündigt so das Ende des Berges an.

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Nochmals ein Blick zurück zur deutlich ausgeprägten Nase, die dem Naskogel (vermute ich) den Namen gab.

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Gaming unter uns, rechts hinten in Bildmitte der Zürnerberg, rechts im Vordergrund unser Nachbar, der Dreieckberg.

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Wir haben das Ende des Urmannsberg erreicht. Ab jetzt geht es bergab.

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Den ersten Teil des Abstiegs bis zur Forststraße kenn ich schon, der weitere Verlauf ist mir neu.

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Abstiegsroute ungefähr. Man quert dabei zweimal eine Forststraße. Die Fortsetzung auf der anderen Seite ist mit ein wenig Geschick und Phantasie jedes Mal leicht zu finden.

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Der erste Teil des Abstieges ist nicht zu verfehlen. Deutlich führt ein schönes Steiglein nach unten.

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Schön und unschwierig mäandert das Steiglein durch den steilen Wald.

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Waldorf & Statler

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Der erste und mir bekannte Teil neigt sich dem Ende zu. Da unten ist die Forststraße zu erkennen, die wir gleich queren.

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Wir queren die Forststraße und gehen sofort bis zum steilen Abbruch weiter. Dort folgen wir der Abbruchkante nach rechts, bis ein schmales Steiglein entlang des Abbruches nach unten führt. Genau diesem Steiglein folgen wir wieder.

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Hübscher Ausblick entlang der Tormäuerstraße nach Osten.

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Man findet auch die eine oder andere Markierung, der Weg ist aber nirgends eingezeichnet.

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Unter uns eine steile Felswand, gegenüber von uns die Parkplätze und der Holzplatz am Filzmoossattel und der Schwarzenberg.

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Man muß hier aufpassen. Es gibt einen schönen, breiteren und recht deutlich zu erkennenden Steig, der durch den Wald abseits der Steilabbrüche nach unten führt. Wo der hin führt, weiß ich nicht. Wir bleiben immer am Grat nach unten.

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Jetzt kann man auch schon in die Hofrotte sehen.

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Dieser Abstieg macht richtig Freude.

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Da unten ist die nächste Forststraße zu erkennen.

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Hat Spaß gemacht.

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Dieses Kreuz ist auf richtigen Landkarten eingezeichnet. Am 18. Dezember 1933 ist hier um halb zehn am Vormittag ein Bundesförster bei Arbeiten von einer Lärche erschlagen worden. 33 Jahre ist der arme Karl nur geworden. Wenn man der Forststraße nach links folgt, kommt man genau zum Parkplatz am Filzmoossattel.

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Wir wollen aber nicht zum Filzmoossattel, sondern weiter da runter. Nach etwas Nachschau halten hinterm Kreuz finden wir auch Steigspuren nach unten.

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Hier findet sich auch ein nettes Plätzchen zum Rasten.

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Waldorf & Statler

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Nun ja. Wir sind dann diesen Steigspuren weiter nach unten gefolgt und auch tatsächlich bis ganz nach unten auf eine Weidefläche gekommen. Das Steiglein nach unten ist kein Problem, dafür der viele Stacheldraht um die Wiesen. Das beginnt schon am Waldrand. Stacheldraht, wohin man schaut. Wir steigen am westlichen Ende einer Felswand wieder einige Höhenmeter nach oben, weil wir glauben, weiter östlich wäre kein Stacheldraht. Das war ein Irrtum. Es ist egal, was man hier tut, überall ist Stacheldraht. Wir sind dann durch dieses Loch unterm Zaun gekrochen (vermutlich nicht die ersten), haben die Weide gequert und mußten dann nur noch einmal einen Stacheldraht überqueren, dann waren wir auf der Tormäuerstraße ein Stück westlich unterm Filzmoossattel.

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So, Rucksack wieder auf den Rücken und weiter geht’s zum nächsten Stacheldraht.

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Wir dachten, das wäre sowas wie ein Viehgatter, wo man durchgehen kann. Falsch. Das ist ein Jägeransitz, links und rechts mit drei Reihen Stacheldraht gesichert.

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Der letzte Stacheldraht des Tages ist leicht zu überwinden.

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Genau am Abbruch entlang dieser Felswand da drüben führt das Steiglein nach unten.

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Pffff, jetzt einmal eine kleine Rast.

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Und nun zurück nach Gaming.

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Blick zu Hofsattel und Urmannsberg.

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Das kleine, alte Häuschen fasziniert mich.

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Getränkebrunnen am Fischteich.

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Verlassenes (aber nicht verwahrlostes) Häuschen, bei dem ich mich frage, wann zum letzten Mal jemand durch diese Tür ging oder durch diese Fenster nach draußen geschaut hat.

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Das Gamingbachaquädukt ist ein Teil der II. Wiener Hochquellenwasserleitung, die mit einer Länge von 182km Wien mit Trinkwasser versorgt und im Dezember 1910 von Kaiser Franz II. eröffnet wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob wir mit unserem ganzen politischen Schwachsinn heute noch in der Lage wären, sowas zu bauen. Innerhalb von 10 Jahren wurde der Bau durchgezogen! Kann man sich unter heutigen politischen Bedingungen (Technik-, wissenschafts- und menschenfeindlich durch die Grünen) gar nicht mehr vorstellen.

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13:10 Uhr. Nach rund fünf Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück und ein paar schöne Stunden in der Natur sind zu ENDE.

Urmannsberg/Aufstieg Westgrat – Abstieg Spitzmauer Ostgrat

10. März 2023

2023. 03. 10. Gaming/Urmannsberg 795m über Hofsattel

Strecke: Gaming Parkplatz im Zentrum, Wanderweg zum Hofsattel, Steig zum Kamm am Urmannsberg, Abstieg über Südgrat zur ersten Forststraße, Marsch im Uhrzeigersinn zum nordöstlichen Ende derselben Forststraße, Aufstieg auf Steigspuren zum Kamm am Urmannsberg und Überschreitung bis zum Anfang des Südgrat, Abstieg über ersten Aufstiegsweg zum Hofsattel, Wanderung auf Forststraße gegen den Uhrzeigersinn bis Holzleiter am östlichen Ende des Dreieckberg, Aufstieg am Grat auf Steigspuren bis Gipfel Dreieckberg und Abstieg über Kirchsteingrat bis Ausgangspunkt.
Zeitbedarf: Bei gemütlicher Gangart mit vielen Fotopausen 5 Stunden und 15 Minuten
Wetter: Bewölkt bis stark bewölkt bei Temperaturen von 4°C bis 8°C

Ich glaub, der Urmannsberg ist bei Nichteinheimischen ein weitgehend unbekannter Berg. Mit seinen 795m wird er bei vielen (wozu auch ich mich zählte) gar nicht als Berg anerkannt, sondern bestenfalls als Mugel. Dann kommt noch dazu, daß man den Urmannsberg als Durchreisender gar nicht zu sehen bekommt. Selbst wenn man die Tormäuerstraße benützt oder die Straße neben dem Gamingbach, um durch’s Ebertal oder zur Poltzbergkapelle aufzusteigen, fällt einem der Urmannsberg, obwohl man unmittelbar daneben ist, nicht sonderlich auf. Erst wenn man den Dreieckberg besteigt und sich neugierig die Umgebung anschaut, stößt man auf ihn, der sich sonst meist hinter anderen Erhebungen der Umgebung verbirgt. Seine Hänge wirken wenig einladend steil und seine Wege (die durchaus existieren) werden auf Karten, egal ob Papier oder Digital, verschwiegen. Suchen im weltweiten Netz ergeben wenige Treffer, die durchwegs kurz und wenig aufschlussreich sind.

Der eingezeichnete Weg auf der Opentopomap beispielsweise ist schlichtweg Bovine Scatology. Ich hab mir die Umgebung der Jagdhütte, wo der Anfang des Steiges eingezeichnet ist, angeschaut. Da ist außer dichtem Gebüsch nichts. Vielleicht war da einmal was, in ferner Vergangenheit. Muß aber sehr lange her sein, weil meine Karte Mariazell 1:25 000 des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen ist auch alt und da ist kein Weg auf den Urmannsberg eingezeichnet. Obwohl die Forststraßen alle noch stimmen. Ich stell mir den Steig, der auf den Digitalkarten (Mapcarta ist ja genau der selbe Unsinn) eingezeichnet ist, als eine in Unkenntnis der Örtlichkeiten entstandene, missverstandene Beschreibung vor. Oder was auch immer. Am besten ist, den Hausverstand mitzunehmen, den Rucksack zu packen und nach Gaming zu fahren. Der Rest findet sich von selber. Wenn ich es zustande gebracht hab, dann kann das jeder. Und jetzt zur Tour.

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Übersicht auf Google Earth

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9:20 Uhr. Ich hab das Auto in der Nähe der Kirche kurz nach diesem Kindergarten (der mich an Ostern erinnerte) auf einem Parkplatz (ungefähr 430m Seehöhe) neben der Tormäuerstraße abgestellt. Meine Ausrüstung bestand aus einem Wanderstock, den Bergschuhen, einer Tasche mit Fressen, Wasser für Eddie und für mich und einer ganz großen Portion guter Laune.

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Die Tormäuerstraße, die hier noch “Am Markt” heißt, dahinter der Zürnerberg.

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Wer hierher gefunden hat, hat das Gröbere geschafft.

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Mein Weg zum Urmannsberg

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Nach der Eisenstiege wurstelt man sich ein paar Meter zwischen Zaun und Böschung vorwärts und dann beginnt das Paradies.

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Man hat hier zwar erst wenige Höhenmeter erklommen, trotzdem fühlt man hier, wie man sich vom geschäftigen Treiben im Ort entkoppelt. Es wird ruhig rund um einen herum und in einem selbst. Der Berg da hinten ist der Fadenauberg.

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Wir befinden uns in den südlichen Hängen des Dreieckberg. Kurz nach der Eisenstiege hat man die Wahl, links abzubiegen oder gradeaus weiter zu wandern. Ich hab die grade Variante gewählt. Oft war ich hier, zu allen Jahreszeiten und immer wieder gefällt es mir hier.

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Trotzdem es so viele große und kleine Unwichtigkeiten gibt, die wundern, faszinieren und aufhalten, gewinnen wir langsam, aber stetig an Höhe.

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Wir kommen an diesem Gittermast vorbei. Die Überlandleitung führt hier über den westlichen Teil des Dreieckberg. Beim Abstieg kommen wir am oberen Mast vorbei, durch den der Weg unten durch führt.

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Da drüben steht in unmittelbarer Nähe des Einschnittes (Pfeil) die Poltzbergkapelle und ein Gittermast. Mich fasziniert immer wieder, was unseren Vorfahren (das hat ja nicht meine Generation geplant und hergestellt) alles ausgedacht und gebaut haben, um das Leben der Menschen zu verbessern. Jetzt sollen uns Klima-, Gender- und Social Justice Wahn in eine bessere Zukunft führen mit Inclusion und alternativer Mathematik. “Früher war alles besser, selbst die Zukunft” wird man eines Tages sagen und sich eine Welt ohne diesen Wahn, diesem Kult der (alternativlosen) Dummheit, wünschen.

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Haufenweise Schneerosen

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10 Uhr. Vierzig Minuten vergangen und erst hierher gekommen. Urgemütlich sind wir unterwegs und das macht durstig. Heute wird das eine etwas dürftigere Verkostung als sonst, weil die Sonja ist leider nicht mit.

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Da vorne links mündet der Steig in die Forststraße ein, die uns zum Hofsattel bringen wird. Rechts der erste Blick in die steilen Hänge des Urmannsberg.

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Wir gehen rechts.

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Von hier ist es nicht mehr weit zum Hofsattel

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Blick nach Südwesten zum Fadenauberg 900m. Der runde Mugel links ist der Gamingstein 950m

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Weggabelung. Links geht’s zum Hofsattel und rechts zur Jagdhütte, bei der auf der (digitalen) Karte der Anfang des Steig zum Urmannsberg eingezeichnet ist. Ich geh rechts, weil ich wissen will, ob das stimmt. Ich kenn ja keinen Weg da hinauf.

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Das ist die Hütte. Auch wenn das alles irgendwie recht neu gemacht ausschaut, steht sie genau an der Stelle wie in der Karte (aber nur auf der digitalen) eingezeichnet. Ich hab hier einige Zeit im Gemüse verschissen, aber Steig fand ich keinen. Der Hang ist dicht mit Stauden und Kraut verwachsen.

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Na ja, sie steht in der Nähe des Hofsattel.

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Zurück an der Weggabelung schau ich mir diese Schilder einmal genauer an. Dieses Holzschild zeigt in die richtige Richtung zum Hofsattel. Am gelben Schild auf der anderen Seite steht ebenfalls Hofsattel drauf, was nicht unbedingt falsch wäre. In der langen Rechtskurve vor der Jagdhütte könnte ein Steig zum Hofsattel hoch führen. Von oben kann man den Beginn dieses Steig erkennen. Blöd ist nur, daß jetzt genau dort, wo der Steig anfangen sollte, Holzarbeiten stattfinden und die Maschinen den Anfang des Steig vernichtet haben. Das ist alles umgewühlt. Wesentlich einfacher kommt man über die Forststraße zum Hofsattel, wo wie ich das gleich mache.

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Das hier ist der Hofsattel Wir befinden uns auf 600m Seehöhe. Der Urmannsberg ist im Grunde ein alleine stehender Berg zwischen Schwarzenberg (1047m), Dreieckberg (876m) und Grafenwart am anderen Ufer der Erlauf, nur der Hofsattel verbindet Urmannsberg und Dreieckberg. Das heißt, vom Ausgangspunkt in Gaming bis hierher sind wir grade einmal knapp zweihundert Höhenmeter aufgestiegen. Jetzt fehlen uns noch knapp zweihundert weitere Höhenmeter bis zum Gipfel des Urmannsberg, die wir auf einer recht kurzen horizontalen Distanz zurücklegen werden. Das wiederum lässt auf einen verhältnismäßig steilen Aufstieg schließen. Jetzt müssen wir nur mehr einen Weg finden. Mein Gefühl sagt mir, es wird hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Weg nach oben geben, weil Menschen so sind, daß sie einen Sattel für einen Aufstieg verwenden.

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Ein markierter Baum, ein Markierter Stock, ein markierter Stein? Resi, ich hör dir tapsen!

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Rückblick in den Hofsattel. Deutlich zeichnet sich der Weg ab. Bei Schnee und ohne Ortskenntnis wird man vermutlich ein wenig alt ausschauen. Ein jahrzehntelang vielbegangener Weg scheint das hier eher nicht zu sein.

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Aber je höher wir steigen, desto markanter wird der Weg.

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An manchen Stellen hängen Fixseile, in die man sich mittels Karabiner einhängen kann. Seile Made by Natur, biologisch abbaubar und klimaneutral.

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Wir haben die Forststraße erreicht, die auf den Karten auch eingezeichnet ist. Hier erkennt man im Tiefblick unser Steigerl.

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Schräg gegenüber in Bergaufrichtung findet sich schnell der weitere Verlauf unseres Aufstiegs. Man beachte den tiefen Kratzer, der (offenbar als Markierung) in der Fahrbahnoberfläche erkennbar ist. Das hat jemand bewusst so als Leitlinie gemacht, denke ich. Im weiteren Verlauf meiner Wanderung denke ich mir öfters, “Wer ist das, der sich hier so viel Mühe gibt, die Wege zu pflegen, Steinmänner zu bauen und solche hilfreichen Markierungen anzubringen. Irgendwie hat jeder Berg seinen Hauswart, der sich um alles kümmert. Bewundernswert, diese Leidenschaft. Weil Leidenschaft, enorme Leidenschaft, muß dahinter stecken, sonst würde das keiner tun.

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Die ersten paar Meter sind gleich recht steil und erdig, aber dann geht’s wieder in gewohnter Manier recht angenehm und schön aufwärts dahin. Nochmals rund einhundert Höhenmeter sagt mein Gefühl, dann müssten wir es haben. Die Steinmandl werden hier zahlreicher.

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Tiefblick zur Forststraße.

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Mein Schlumpf fühlt sich Yorkie-Wohl und da oben wird es Licht.

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Als wir oben ankamen, verzweigte sich der Pfad  nach links und nach rechts. Ich bin zuerst einmal dem linken Ast gefolgt. Da vorne ist etwas.

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Scheint ein kleines Gipfelkreuz zu sein. Ist das der Gipfel? Das kann ich jetzt schwer sagen, weil es scheinbar links und rechts etwa gleich hoch weiter geht. Na, egal. Geh ma vorerst einmal schauen, was das ist.

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Das kleine Holzkreuz steht auf einer Felskanzel, an deren Südostseite es teuflisch steil nach unten geht. Im Hintergrund sehen wir die Doppelgipfel des Schwarzenberg (rechts 1047m), die Gföhler Almspitze (1170m) und den Rainstock (1296m). Ferner schauen wir, was mich besonders begeistert, genau in den Heindlgraben und zum Naskogel. Den Steig entlang der alten Holzriese im Heindlgraben, die Gföhler Almspitze und den Rainstock haben wir erst im letzten Jahr zu einer wunderschönen Tour zusammengefasst. Anzuschauen HIER

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Der Blick nach Südosten entlang des Verlaufs der Erlauf. Im Hintergrund die Brandmäuer (1216m), links ist noch der Grafenwart (882m) zu erkennen.

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Ich folge dem Steiglein noch ein Stück in Richtung Nordosten. Tiefblick zur Straße in die Urmannsau. Als der Steig zu fallen beginnt, dreh ich um. Ich will wissen, was auf der südwestlichen Seite noch alles zu sehen ist. Ich kenn ja nix da heroben, aber es gefällt mir sehr gut hier.

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Das Seiglein führt zwangsweise stehts hart am Rande des Abbruch entlang. Einen breiten Bergrücken sucht man hier vergebens. Der Urmannsberg ist (teilweise) eine recht scharfe und wunderschöne Schneide.

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Der Grafenwart und die Farbenpracht des Frühling

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Wir sind an der Weggabelung vom Aufstiegsweg vorbei gegangen und weiter in Richtung Südwesten. Beachtenswerte Höhenunterschiede gab es bisher keine, bis wir auf diese Felsformation treffen, auf der etwas steht.

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Nachdem auf den Karten, egal ob digital oder Papier, der höchste Punkt ja überall an der selben Stelle eingezeichnet ist und dieser Punkt mit dem hübschen, kleinen Metallkreuz recht gut zu den Karten passt, scheint das hier der echte Gipfel des Urmannsberg zu sein. Ich würde jetzt nicht unbedingt meine Hand dafür ins Feuer legen, weil dazu hab ich mir das alles zu wenig genau (die Begeisterung ist ein Hund!) angeschaut. Mein Gefühl und die Karten sagen, das ist der Gipfel.

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Am Fels ist auch eine Beschriftung zu erkennen, wie man sie an Vermessungspunkten findet. Vermessungsstein gibt es hier allerdings (ganz offenbar) keinen.

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Waldorf oder Statler?

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Blick über Gaming, in Bildmitte der Mitterberg (600m) und links daneben der Fadenauberg (901m) Diese Ausblicke sind einer der Kleinigkeiten, die mir den Urmannsbarg so liebenswert machen. Ich kenn einige der Mugeln und Bergeln um Gaming recht gut, aber vom Urmannsberg aus seh ich sie aus Perspektiven, die mir bisher fremd waren. Es macht mir unheimlich Freude, von hier aus in die Gegend zu schauen. “Steig auf Berge, um zu sehen, nicht, um gesehen zu werden”. Das war schon immer mein Beweggrund, auf Berge zu steigen. Ich will meine nächste Umgebung, meine Heimat, die Welt, von oben sehen, weil sie von hier heroben ganz anders, gewaltiger, aber auch aufschlussreicher ausschaut als von unten.

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Wir nähern uns dem südwestlichem Ende des Berges. Jetzt bin ich gespannt, was da noch kommt.

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Rückblick zum Felsen mit dem kleinen Gipfelkreuz

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Das Ende ist nah! Das vom Berg meine ich natürlich.

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Das scheint erstens gangbar zu sein und zweiten führen da Steigspuren runter. Oisa owi do! Der steinige Grat führt genau nach Süden runter.

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Rückblick nach oben. Schaut wesentlich wilder aus, als es tatsächlich ist.

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Es macht richtig Spaß hier.

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Ui, das ist noch ein schönes Stück da runter. Bin schon gespannt, wo ich da raus komme.

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Was ist jetzt? Da unten ist eine Forststraße. Ich schau auf die Karte und weiß, wo ich bin. Im Halbstock.

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Karte zur Orientierung. Ich bin jetzt vom Gipfel am Südgrat bis zur Forststraße abgestiegen und umrunde jetzt im Uhrzeigersinn den Urmannsberg bis zum Ende dieser Straße. Dann steig ich auf Steigspuren wieder zum Grat und zum Gipfel auf. Ich mach das, weil ich ja oben die Steigspur in Richtung Nordosten abfallen gesehen hab und mir denken kann, daß diese Spur irgendwohin nach unten führt. Dieses Irgendwohin sollte meinem Gefühl nach das Ende der Forststraße sein. Lassen wir uns überraschen, ob dem wirklich so ist.

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Bei der Forststraße angekommen, geh ich sofort auf die andere Straßenseite und schau, ob der Weg weiter nach unten führt. Man muß da ein wenig in den Wald gehen und auf eine felsige Barriere steigen, um war zu sehen, aber es zahlt sich aus. Hier der Blick nach unten. Man kann das recht gut auf einer Karte einordnen. Und ja, da führt tatsächlich eine Fortsetzung des Steig nach unten. Ich hab aber was anderes vor und behalte mir die Erkundung dieser Fortsetzung für ein anderes Mal auf.

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Blick über Gaming. Rechts hinten der Zürnerberg

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Irgendwo stiefle ich an meinem Aufstiegsweg vorbei und marschiere weiter Richtung Straßenende. Ein weiterer Steig, zum Beispiel der, der angeblich von der Jagdhütte aus herauf führen sollte, hab ich nicht gesehen.

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Ich hab das Straßenende am nordöstlichstem Ende des Urmannsberg erreicht und kann von hier zum Industriegebiet nach Kienberg sehen.

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Straßenende, dahinter der Grafenwart

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Steigspuren führen im steilen, grasigen Gelände nach oben. Hab ich mir doch gedacht!

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Schnell gewinne ich an Höhe, ich war ja nur im Halbstock, und hab einen herrlichen Ausblick auf den Grafenwart und seine Trabanten.

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Das Gelände legt sich zurück und wir sind wieder heroben.

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Steil bricht der Urmannsberg in seiner Südostflanke nach unten.

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12:11 Uhr. Der Kreis hat sich geschlossen. Wir sind wieder beim kleinen Holzkreuz. Ich schau auch nochmals beim kleinen Eisenkreuz und sogar beim Anfang des Abstieg am Südgrat vorbei, das ist ja alles nicht so weit, dann steigen wir am ursprünglichen Aufstiegsweg wieder zum Hofsattel ab.

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Zurück am Hofsattel. Weil das alles ja nicht so viele Höhenmeter waren und es noch nicht spät ist, hab ich mir vorgenommen, jetzt noch da vorne bei der Forststraße rechts bis zur Holzleiter weiter zu gehen und dann noch dem Dreieckberg aufs Dach zu steigen. Das sind von hier aus noch 276 Höhenmeter. Abstieg hab ich über den Kirchsteingrat geplant.

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Weg vom Hofsattel über Leiter und Nordostgrat zum Dreieckberg und Abstieg über Westgrat (Kirchsteingrat).

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Dieses Wegkreuz findet sich noch am Wegrand beim Hofsattel.

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Ich bin jetzt so weit im Nordosten des Dreieckberg, daß ich ins Erlauftal und in Richtung Nordosten nach Neubruck schauen kann.

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Hier fließt die Erlaub aus Südosten kommend unterm Grafenwart vorbei und dreht östlich von Kienberg in nordöstliche Richtung zur Donau.

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Da ist die Leiter und daneben der Anfang des Steig zum Dreieckberg. Als die Leiter noch intakt war, gab es diesen Steiganfang so nicht.

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Mein kleiner Knallkopf wälzt sich mit Vergnügen im Laub.

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Der Aufstieg ist durchwegs steil und dicht mit Laub bedeckt.

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Jetzt schaut er plötzlich ganz anders, vertraut aus, der Urmannsbarg. Dahinter der Rainstock

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Die anstrengenden Teile des Tages haben wir jetzt hinter uns. Ab jetzt nur mehr genießen.

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Unser Grat hier ist ein Prachtstück und macht Freude.

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Schlussendlich erreichen wir die Seidlbank am Dreieckberg, die als Schulprojekt dem Gaminger Lehrer und Bergsteiger Hein Seidl gewidmet ist.

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Dreieckberg 876m

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Eigentlich hätte ich mich jetzt gerne auf die Seidl Bank gelegt, den Kopf auf meine Tasche, den Hund an der Leine und hätte gerne ein wenig gerastet. Aber es ist kühl geworden, der Wind hat aufgefrischt und es beginnt sogar leicht zu tröpfeln. Komm, Wuzibär, sag ich zu Eddie, hauen wir ab. Es zahlt sich nicht aus, jetzt noch naß zu werden. Meine Strickjacke, die ich schon die ganze Zeit um die Hüfte gebunden hab, würde mich keine fünf Minuten vor richtigem Regen schützen.

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Der lange Grat führt direkt bis zur Aussichtskanzel des Kirchstein runter, nur zweimal (seit neuestem) von Forststraßen unterbrochen.

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Trotz aller Eile, die ohnehin sinnlos war (es begann nicht zu regnen) nahm ich mir trotzdem Zeit, die kleinen Wunder der Natur zu beachten.

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Unter und vor uns Gaming, rechts der Hürnerberg, links der Bildmitte der Fadenauberg

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Nochmals ein Blick zurück. Der Sendemast am Gipfel ist noch gut zu sehen.

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Der Zürnerberg

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Tiefblick in die Hofrotte

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Wie bunt und weich das ist. Man möchte sich direkt hinein legen.

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Hier hat diese Forststraße, die da hinten schon wieder endet, den schönen Waldgrat unterbrochen. Blick zurück zum Gipfel.

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Weiter geht’s. Der Weg führt genau unter diesem Mast durch.

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Blick über Gaming. In Bildmitte der Fadenauberg, ganz im Hintergrund der schneebedeckte Hetzkogel

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Weiter geht’s nach unten in Richtung Kirchstein

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Wegkreuz unterm Kirchstein. I believe I spider. Die haben da ein Geländer her gemacht.

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Kreuz am Kirchstein

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Nimma weit

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Ein paar Stufen noch….

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Fünf nach halb drei sagt die Kirchturmuhr.

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Zum Abschluß noch ein schlauer Spruch, dann geb ich mich geschlagen. Wunderschöne Stunden in der Natur,  am Urmannsberg und am Dreieckberg sind zu ENDE gegangen. Ich komm wieder, keine Frage, weil da gibt es noch ein paar Sachen, die zu klären wären. Zum Beispiel, wo der Steig hin führt, den ich oberhalb der Spitzmauer runter gehen sah? Oder wie der Weg vom Halbstock weiter nach unten weiter führt. Es gibt noch zu tun am Urmannsberg.

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Karte mit Übersicht über die gesamte Tour

Urmannsberg/Aufstieg Westgrat – Abstieg Spitzmauer Ostgrat 

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