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27. November 2023

2023. 11. 27. Oberland (OÖ) / Weißes Kreuz – Das Gipfelkreuz am Sonnberg auf 969m

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Am 22. Februar 2021 war ich erstmals beim Weißen Kreuz, dem höchsten Punkt des Sonnberg auf 969m. Der Sonnberg hat mit knapp unter eintausend Meter wahrlich keine atemberaubende Höhe, dafür besitzt er einen wunderschönen, weitläufigen Kamm, der sich im stätigen auf und ab vom westlichen Gaflenz bis ins südliche Waidhofen zieht und schöne Aussichten bietet. Wir haben immer wieder verschiedene Abschnitte dieses Waldkammes erkundet, wobei uns der Sonnberg ans Herz gewachsen ist. Am 10. Juli 2023 erlaubten wir uns den Spaß und wanderten vom südwestlichsten Ende bis zum nordöstlichsten.

Wir waren im Frühjahr, im Sommer, im Herbst und im Winter am Sonnberg. Einige Wintertouren haben wir in ganz besonderer Erinnerung. Am 8. Dezember 2021 stiegen wir bei tief winterlichen Verhältnissen in einer wahren Märchenwelt über die Türkenschanze zum Weißen Kreuz auf, dann wanderten wir gen Südwesten zum Sonnbergspitzl und über den Kohlbachgrat stiegen wir ins Tal zurück.

Am 13. Dezember 2022 bin ich mit Fred die gleiche Strecke gewandert. Viel Schnee und -21°C  haben den kleinen Sonnberg beinahe in eine Hochgebirgstour verwandelt. Am 6. Februar 2023 haben wir im oberen Teil des Aufstieg und vor allem in der Gipfelregion sehr viel Schnee vorgefunden und konnten, da wir natürlich auch Eddie mit hatten, die geplante Wanderung zum Sonnbergspitzl nicht fortsetzen, weil  für Eddie an ein Weiterkommen bei diesen Schneemengen nicht mehr zu denke war.

Am 13. Juni waren wir letztmals am Weißen Kreuz. Hans, ein Arbeitskollege und Bergkumpel, hatte mir im Mai ein Foto vom Weißen Kreuz geschickt. Das Gipfelkreuz, dieses Weiße Kreuz aus Holz, daß dem Gipfel seinen Namen gibt, war vom Sturm zerstört worden. Traurig sahen wir noch Überreste und fragten uns, wie lange es wohl dauern würde, bis ein neues Kreuz den Gipfel ziert? Daß es erneuert wird, war gar keine Frage. Es war ein Zettel hinterlegt, der besagte, das Kreuz würde im Laufe der Zeit erneuert und wieder an seinen Platz gestellt.

Dieses “Weiße Kreuz” hat nämlich eine Hintergrundgeschichte, die nichts mit Religion und Glauben zu tun hat. Dieses Kreuz hat einen furchtbaren Hintergrund. David Hartlieb hat es 1943 zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges aufgestellt. Unter diesen waren seine drei Söhne David, Herrmann und Rudi. Alleine beim Gedanken an den Wahnsinn, daß ein Vater in diesem verdammten Krieg drei Söhne verloren hat, bleibt einem (zumindest mir) die Luft weg. Jedes Mal, wenn wir beim Gipfelkreuz rasten, schau ich mir im Gipfelbuch sein Foto an und denke an ihn, denk an diesen Mann, dem ich nie begegnet bin und dessen Familie (seine Nachkommen) ich nicht kenne. Ich finde diesen Hintergrund zum Weißen Kreuz sehr berührend und darum wollten wir wissen, ob das Kreuz schon erneuert ist.

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Knapp vor halb elf bei der Unterführung in Oberland. Auch bei uns hat es in den letzten paar Tagen mehrmals geschneit, aber jedes Mal sind die Temperaturen anschließend wieder auf 3°C oder 4°C gestiegen und der Schnee war wieder weg. Hier in Oberland, gleich nach der östlichen Grenze zu Oberösterreich, war das offenbar anders. Hier liegt recht viel Schnee und die Temperatur beträgt 0°C. Rucksäcke haben wir keine mit. Ich hänge mir eine bequeme Stofftasche um, in der ich Handschuhe, Stirnbänder und eine Flasche Mineralwasser sowie einen Napf für Eddie mit hab, dann hängt sich Sonja den Purzelbär an den Gürtel und wir stapfen los.

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Karte Austria Map AEV mit GPS-Track

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Übersicht auf Mapy.cz mit GPS Track. Ich hatte zum Spaß das Navi in der Tasche mitlaufen.

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Der Zustieg zum Waldrand und zum eigentlichen Steig gestaltet sich einfach, weil am Traktorweg die Fahrspur frei war. Da haben wir schon schlimmeres (und mühseligeres) erlebt.

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Blick nach Westen. Im Hintergrund etwas rechts der Bildmitte sind der Ennsberg mit dem Hühnerkogel 1474m und der Almkogel 1513m am Dürrensteigkamm zu erkennen.

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Am Waldrand, Blick zurück zum Ausgangspunkt. Im Hintergrund die Forsteralm.

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Genau hier beginnt der Steig zum Weißen Kreuz. Wider Erwarten, gestern war Sonntag, gibt es noch keine Spur nach oben. Wo die hingegangen sind, deren Spuren wir am Feldweg hierher und anschließend geradeaus in den Wald gesehen haben, wissen wir (noch) nicht.

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Gleich am Anfang geht es einige Höhenmeter schnurgrade und steil, aber doch recht gut gehbar, nach oben.

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Nach diesen ersten steilen Metern verflacht sich der Steig zusehens und wir queren gemütlich zum Grat hoch, dem wir dann bis unter den Gipfel folgen. Insgesamt haben wir vom Tal bis unters Gipfelkreuz drei Aufschwünge zu bewältigen, die in etwa gleich lang sind.

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10:52 Uhr. Der Schnee ist nicht all zu tief, er ist relativ fest und wir kommen gut voran. Selbst Eddie hat hier mit seinen kurzen Beinchen wenig Probleme.

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Trotzdem wir uns im Wald befinden, hat man immer wieder einen hübschen Ausblick in die umliegende Gegend.

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Nur unsere Spuren und die einiger Wildtiere führen durch die Winterlandschaft.

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10:58 Uhr. Ich hab bei diesen Verhältnissen und unter der Voraussetzung, daß wir eine Genußwanderung machen, rund eineinhalb Stunden für den Aufstieg kalkuliert. Hier haben wir die erste Verflachung nach dem ersten Drittel und damit den bewaldeten Grat erreicht und liegen gut in der Zeit. Dieser Grat führt uns nun zuverlässig nach oben.

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Der Schnee wird allerdings zunehmend tiefer, was für Eddie langsam zum Problem wird. Seine lang behaarten Beinchen verpappen immer mehr mit Schnee. Richtige Kugeln, wie bei den Daltons im Knast, bilden sich und machen das Vorwärtskommen immer mühsamer.

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Was für eine Märchenwelt!

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Waldorf & Statler

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Ungefähr beim halben Aufstieg kamen von links Fußspuren aus dem Wald direkt zu uns herauf. Zumindest zwei, ich denke aber, es waren drei Personen, müssen sich hier gut ausgekannt haben und sie sind irgendwie quer durch den Wald hier herauf gestiegen. Nun haben wir keine unberührte Landschaft mehr vor uns, sondern eine gespurte. Dafür ist es jetzt für Eddie etwas leichter, vorwärts zu kommen. Wir gehen nicht genau in den Fußstapfen, die wir vorfinden, sondern treten alles so gut wie möglich nieder, damit Eddie es einfacher hat.

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Der ist inzwischen nämlich schon schwer in Mitleidenschaft gezogen und vereist. In immer kürzeren Abständen müssen wir ihn von seiner klumpigen Last befreien.

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11:30 Uhr. Der zweite Aufschwung ist geschafft. Nach wie vor liegen wir gut in der Zeit.

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Genau vor uns der steile, aber nicht sonderlich lange dritte Aufschwung zum Plateau unterm Gipfel. Der Schnee wird hier für Eddie schon unangenehm tief.

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Wieder müssen wir meinen kleinen Spatz säubern. Die Eis- und Schneekugeln machen ihm nun schon schwer zu schaffen.

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Im steilsten Teil des Schlußanstieg. Bei sehr hartem Schnee oder gar Firn ist es hier schön und einfach zu gehen. Wir haben hier allerdings eine etwas pappige Schneeauflage, der Boden ist noch nicht hart gefroren und das am Boden liegende Lauf rutscht wie Sau. Im Aufstieg ist das ja noch einfach, aber im Abstieg wird das eher unangenehm werden, fürchte ich (es haut mich dreimal auf die Fresse).

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Der Übergang vom steilen zum flachen Teil ist recht abrupt.

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11:49 Uhr. Jetzt nur mehr ein Aufschwung, dann sind wir am Gipfel. Ich fotografiere grad …

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… dieses Schild, daß dem Wanderer den Weg zum Weißen Kreuz weist.

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Hier sehen wir auch zum ersten Mal zur Lindaumauer 1103m hinüber.

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Ein paar hundert Meter gehen wir zuerst flach, dann sogar ein wenig abfallend, zum Kahlschlag am Gipfelanstieg. Der Schnee ist hier teilweise sehr tief, was für Eddie ungemein beschwerlich wäre. Daher …

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… wird er teilweise, wenn es gar nicht mehr anders geht, von Sonja getragen. Ich hab ihm extra in (weiser?) Voraussicht das Sicherheitsgeschirr, das wir normal nur bei steilen Felstouren verwenden, angelegt, weil es mit seinen drei Unterzügen den Bauch vor Eis und Schnee schützt und weil es einen Tragegriff hat, mit dem man Eddie wie eine Aktentasche tragen kann.

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Der kahlgeschlagene Gipfelanstieg kommt in Sicht. Hier haben wir eine etwas seltsame Begegnung. Am Gipfelhang fällt uns in etwa halber Höhe ein Wanderer auf, der irgendwie Mühe zu haben scheint, abwärts zu kommen. Wir müssen eh grade Eddie von den Schneekugeln befreien und so treffen wir mit dem einsamen Wanderer hier zusammen. Er mag zuerst kaum grüßen, was natürlich seine Sache ist. Ich frag ihn dann, weil mir auffällt, daß er nur einen Schneeschuh (am rechten Fuß) trägt, was mit dem anderen Schneeschuh passiert ist? “Riemen abgerissen” antwortet er und auf die Frage, wo er den aufgestiegen sei, antwortet er (ich hab erwähnt, wir hätten ungefähr bei halbem Aufstieg Spuren aus dem Wald zum Normalweg gesehen), er wäre unten am Traktorweg diesen Spuren in den Wald bis zum Ende der Straße gefolgt und dann, diesen Spuren folgend, wild durch den Wald in einem Tal bis zum Normalweg, weil er den richtigen Weg nicht kannte und ihn durch die Schneedecke auch nicht sah. Ich fand das alles, vor allem im Nachhinein, ein wenig kurios, muß ich sagen. Wir haben seine Spur im Abstieg bis unten gesehen. Er ist unserer Aufstiegsspur gefolgt. Seine Spur war leicht zu erkennen, weil er am linken Bein den Bergschuh trug und am rechten den Schneeschuh, den er hartnäckig, trotzdem er unnötig war, bis zum Traktorweg im Tal am Fuß gelassen hat. Das Kuriose daran ist nämlich, daß keine der Aufstiegsspuren, die wir fanden, eine Schneeschuhspur war. Der muß die Schneeschuhe kurz unterm Gipfel angezogen haben, weil es weiter oben und auch sonst nirgends irgendwelche andere Spuren menschlicher Aktivitäten gab. Irgendwie hatte ich, man möge es mir nachsehen, den Eindruck, der hat unterm Gipfel (bis zum Gipfelkreuz führte ja keine Spur) zur Feier des Tages einen ordentlichen Schluck aus dem Flachmann genommen.

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Der Gipfelanstieg …

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… und die Aussicht, wenn man sich hier umdreht.

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Rastbank kurz unterm Gipfel mit tollem Ausblick.

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Blick über den Schlußanstieg hinunter

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Das letzte Stück zum Weißen Kreuz ist unberührt. Keine Spuren.

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Ich hab grade nichts besseres zu tun und trete eine schöne, breite Spur zum Gipfelkreuz aus.

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Da steht es wieder, das Weiße Kreuz.

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David Hartlieb und die berührende Geschichte vom Weißen Kreuz.

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Wie schon eingangs gesagt, war unser heutiges Ziel das “Weiße Kreuz”. Es steht wieder. Wir werden bestimmt noch oft hier herauf steigen, vor allem im Winter, und die schöne Aussicht genießen. Und dabei werden wir sicher auch jedes Mal an die Hintergrundgeschichte dieses Gipfelkreuzes denken. Der Abstieg verlief ohne Komplikationen und um halb zwei waren wir wieder am Ausgangspunkt. Also dann bis zur nächsten Tour, irgendwann und irgendwo. Pfüat euch Gott.

10. Juli 2023

2023. 07. 10. Sonnberg Überschreitung von Gaflenz bis Waidhofen an der Ybbs

Wir haben den Sonnberg, der sich aus westlich von Gaflenz bis zum Ortsanfang von Waidhofen an der Ybbs erstreckt, schon öfters bestiegen. Zu allen Jahreszeiten, bei -20°C genau so wie bei +30°C. Wir haben ihn meist aus Oberland bestiegen, indem wir von der Türkenschanze zum Weißen Kreuz hoch stiegen, um dann zum östlichen Ende nach Waidhofen zu wandern und wir haben ihn vom selben Ausgangspunkt aus bestiegen, um anschließend nach Westen zum Sonnbergspitzl zu wandern und am Kamm zum Kohlbach abzustiegen. Was uns fehlte, war der Teil, der vom Sonnbergspitzl nach Westen bis hinter Gaflenz reicht. Man sieht die Fortführung des Steig, wenn man am Sonnbergspitzl ankommt, aber weiter sind wir noch nie gewandert. Das liegt alleine daran, weil dann der Rückmarsch recht lang wird. Es gäbe eine Autobusverbindung, die allerdings eine recht unbefriedigende Sache ist. Ein einziger Bus wäre um 16 Uhr verfügbar, den man von der Eisenbahnbrücke der Bundesstraße 121 nach Waidhofen nützen könnte, der Rest ist für so ein Unternehmen unbrauchbar. Ich wollte aber keinen Wettlauf mit einer einzigen Busverbindung starten und so haben wir uns für zwei Autos entschieden. Meinen kleinen Opel haben wir unter der Eisenbahnbrücke im Weißenbachgraben abgestellt und Sonjas Völkischen Wagen am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Nach allen Erfahrungen, die wir bei unseren Touren am Sonnberg machten, insbesondere die Erfahrung, die wir bei dieser Tour machten, würde ich die Überschreitung immer und ausschließlich von Westen nach Osten machen und nicht umgekehrt. Warum, dazu am Ende der Tour mehr.

Hinweis: Es gibt über den gesamten Verlauf der Strecke KEINE Markierungen! Der meistbegangene Abschnitt zwischen Sonnbergspitzl, Weißes Kreuz und Glashüttenkreuz ist allerdings beschildert und der Weg ist jederzeit gut erkennbar. Der Abstieg nach Waidhofen ist unmarkiert und unbeschildert, der Steig teilweise, je nach Jahreszeit, auch verwachsen und schlecht erkennbar.

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Übersicht Google Earth

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Karte zur Tour

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Ausgangspunkt ist diese Forststraße, die kurz vor der Eisenbahnbrücke (Aus Gaflenz in Fahrtrichtung Weyer) an der B121 links abzweigt (rund 440m Seehöhe). Gleich nach dem Abzweig kann man das Fahrzeug links am Wiesenstreifen abstellen, ohne zu stören.

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Forststraße Sonnberg heißt es hier. Der Pflock mit den Schildern wurde einfach am Wegrand in die Büsche geschmissen.

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9:45 Uhr. Wir haben die Rücksäcke am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Der Zufall will es so haben, daß mir mein Wunsch erfüllt wird. Beim Foto der Eisenbahnbrücke kommt tatsächlich, fast wie bestelle, ein Zug.

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Wir folgen der Forststraße aufwärts. Eine Kehre nach links, eine Kehre nach rechts, dann lange den Hang querend nach Westen bis zu einer weiteren Rechtskehre, an der eine Stichstraße gradeaus weiter und anschließend um den Hang herum nach Norden zieht.

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Gottlob gibt es hier immer wieder Schatten, denn es wird schon sehr warm und Eddie verträgt Hitze nicht so gut wie Kälte.

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Tiefblick nach Gaflenz

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10:25 Uhr. Wir  haben die Kehre erreicht, wo laut Karte der Steig am Grat nach oben abzweigen müsste.

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Der Steig ist eigentlich nicht zu übersehen und auch ein Steinmann macht auf den Weg aufmerksam.

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Im schattigen Wald ist es für Eddie recht gut auszuhalten. Der Weg ist nicht steil und wer Wälder mag, ist hier genau richtig.

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10:49 Uhr. Dieser Teil des Sonnberg ist uns vollkommen fremd und daher wissen wir zu keiner Zeit, was auf uns zu kommt, aber da vorne wird es hell.

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Laut meiner Karte ist das da drüben die Schottergrube nördlich von St. Sebald am heiligen Stein. Weiter hinten die westlichen Ausläufer des Brenntenberg.

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Unser Steiglein führt uns anschließend zu dieser offenbar neuen Forststraße, die hier genau am Kamm des Berges verläuft.

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Wir folgen dieser Straße allerdings nur vielleicht hundert oder hundertfünfzig Meter, dann setzt sich das Steiglein rechts (südlich) der Forststraße direkt am Kamm und im Wald weiter fort.

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10:57 Uhr. Am Sonnberg geht man nie nur aufwärts oder abwärts. Ständig ist es ein Auf und Ab und Auf und Ab. Hier sind wir wieder einmal auf einem namenlosen Mugel im Kammverlauf, den wir für das Bild kurzfristig mit unserm mitwanderndem Gipfelkreuz schmücken.

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Waldorf & Statler

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11:13 Uhr. Wieder ein Mugel im Kamm.

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Beim Abstieg vom letzten Mugel erkennen wir, daß wir wieder auf die neue Forststraße treffen, die bisher nördlich unter uns lag.

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Hier mündet die neue Forststraße in eine alte, die von unten bis hierher führte. Das könnte bedeuten, daß der letzte Mugel die Höhenkote 855 auf der Karte war.

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Weiter geht’s die nächste Steigung rauf in Richtung Osten.

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Überraschung! Da steht eine wunderbar platzierte Bank heroben!

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Tiefblick zum westlichen Ausgang von Gaflenz. Genau grade unter uns (etwa in Bildmitte) liegt die erste scharfe Rechtskurve aus Gaflenz raus.

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Hier stehen wieder nummerierte Steine.

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Diesen Pflock mit Stein kennen wir. Das ist das Sonnbergspitzl 900m.

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Hier ist auch das Schild, das den Weg weiter zum Weißen Kreuz weist.

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Gipfelkreuz Sonnbergspitzl (etwas südlich des höchsten Punktes).

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Gipfelbank

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30°C

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Pause. Der neue Kahlschlag ermöglicht von hier einen wunderschönen Blick nach unten. Die Seilwinde und ihr Schutzdach sind wieder entfernt. Jetzt wird es wohl wieder fünfundzwanzig Jahre dauern, bis man von hier aus wieder nichts mehr sieht. Gut, das wird mich vermutlich nicht mehr so sehr stören, weil dann bin ich 88 Jahre alt. Also, ich würde es schon toll finden, wenn ich dann noch hierher gehen könnte. Der Hugo Zettl soll mit 91 nochmals auf seiner geliebten Voralpe (in Hollenstein) gewesen sein. Schau ma einmal.

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Weiter geht es in Richtung Weißes Kreuz. Im Winter, als wir die Seilwinde hier fanden, haben wir uns gefragt, wie die da her verfrachtet wurde. Jetzt sehen wir diese Schleifspuren nach unten. Wie, verdammt noch einmal, haben die diese Winde da rauf und wieder runter geschleift? Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Da haut es einen den Vogel raus, was die Holzfäller alles machen. Ehrlichen großen Respekt meinerseits.

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12:01 Uhr. Wir sind beim Kahlschlag, von dem aus man schön nach Oberland runter schauen kann. Heute gehen wir allerdings gleich links in den Wald rauf weiter. Da ist es kühler. Man könnte sich hier einige Höhenmeter sparen, wenn man einfach der Forststraße geradeaus bis zum nächsten Abzweig folgt. Wir wollen allerdings den gesamten Höhenzug mit allen Auf und Ab überschreiten, so heiß kann es gar nicht sein!

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Und wieder nähern wir uns dem höchsten Punkt eines namenlosen Mugel.

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Wieder queren wir kurz eine Forststraße

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Den würde ich auch gerne fragen, was er schon alles erlebt hat.

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Dieses Schild kann noch nicht lange hier sein.

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Ich messe meine Entfernung immer in nummerierten Steinen.

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Der Schlußanstieg zum Weißen Kreuz.

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13:10 Uhr. Gipfelbank am Weißen Kreuz 969m

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Grenzstein der Grenze Niederösterreich/Oberösterreich. Das Weiße Kreuz liegt auf oberösterreichischem Gebiet. Ab hier östlich ist Niederösterreich.

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Das Gipfelkreuz wurde bei einem Sturm im März schwer beschädigt und ist in Reparatur, dafür gibt es schon jetzt ein neues Gipfelbuch.

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Tiefblick in den Lugerbachgraben nördlich von uns

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Wir setzen unsere Wanderung fort und überschreiten bis zum Glashüttenberg drei weitere namenlose Mugel. Stetig aufwärts und abwärts durch wunderschönen Wald.

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Der “Steinhaufenmugel” ist eine markante Erhebung im Verlauf des Kammes. Ab hier biegt der Kamm scharf nach links (norden) ab.

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Seit dem Weißen Kreuz hängt Eddie wieder bei Sonja am Gürtel.

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13:52 Uhr. Nach nur zwanzig Minuten haben wir das Glashüttenkreuz erreicht.

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Leider können wir nicht mehr rasten, so viel wir wollen. Es wird duster und Wind kommt auf. Wer weiß, wie lange das schöne Wetter noch hält?

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Blick über den Steinbruch, der unter uns liegt, zum Hütterkogel hinüber. Wir schauen genau auf den wunderschönen Kamm, über den wir am 13. Juni abgestiegen sind.

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Dieser Abschnitt vom Glashüttenkreuz nach Waidhofen ist landschaftlich fast der schönste. Der Kamm wird hier beinahe ein Grat und schwingt sich bergauf und bergab in Richtung Nordosten. Ich finde diesen Abschnitt immer ganz besonders bezaubernd. Auch im Winter ist es hier märchenhaft schön.

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Gipfelkreuz auf einem weiteren Mugel ohne Namen.

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So schön es hier ist, so (gefühlsmäßig) unangenehm wird es hier. Es wird immer dusterer und der Wind frischt stark auf. Es pfeift stellenweise richtig. Kommen wir da noch trocken runter?

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Nördlich von uns die Ausläufer des Schnabelberg

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Wir haben die Bank am Forststraßenende erreicht.

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Der kürzeste Weg führt jetzt gleich hinter der Bank grade weiter in den Busch. Die Wegspuren sind deutlich zu sehen. Ab hier wird es steil und, bedingt durch viel Laub, rutschig.

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Wir kommen an eine Stelle, an der der Weiterweg unter normalen Umständen immer recht wischi waschi war. Steil, stark verwachsen und kaum ein Weg zu erkennen. Wir haben hier schon recht wilde Abstiege erlebt. Heute war das ganz anders. Irgendjemand hat sich die Mühe gemacht, den Weg auszuschneiden und damit klar erkennbar zu machen. Der kleine Steinmann da vorne am Baumstumpf wäre gar nicht mehr notwendig und ja, trotz des Steinmann haben wir da runter oft genug die Spur verloren und sind wild durch den Busch abgestiegen. Das Problem ist, daß man da unten genau auf das Ende einer langsam verwachsenden Straße treffen muß, sonst kraxelt man, ohne jemals auf den Weg zu treffen, durch den dichten Busch bis ganz runter. Irgendwo da runter liegt vermutlich auch mein goldenes Armband, das ich vor zwei Jahren im Winter verloren hab.

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Aber wie gesagt, heute war das ganz anders. Heute war ich nicht einmal so blöd, über den umgefallenen Baum zu kraxeln. Nein, heute haben wir den umgangen. Die Spur ist ja eh deutlich sichtbar!

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Rumps! Schnell die Beine übers Kreuz geschlagen und gelacht, damit das so ausschaut, als wäre es Absicht.

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Abstieg am Kamm zur Bank und weiter zum Ende der verwachsenen Forststraße.

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Unter uns ist das verwachsene Ende der Forststraße, daß wir ansteuerten. Auf der steilen Böschung da runter gibt es jetzt sogar ein Steiglein. Entweder ist das neu oder ich hab’s bisher übersehen. Wichtig ist, daß man irgendwo auf diesem (recht kurzen) toten Ende der Forststraße runter komme, sonst wird’s richtig Scheiße.

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Die verwachsene Forststraße. Ein Stockwerk weiter oben gäbe es eine erste Möglichkeit, das Ende einer Forststraße zu erreichen. Die würde man rechts unterm Kamm finden. Heute was es dort allerdings dermaßen verwachsen, daß wir das Straßenende viel zu spät erkannt haben. Man kommt dort teilweise kaum mehr durch, so verwachsen ist das alles. Das hier ist momentan die bessere Alternative.

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Schon nach wenigen Metern erreicht man diese Forststraßenkehre und folgt der Straße links nach unten.

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Durch einen ehemaligen Steinbruch.

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Die Zivilisation hat uns wieder.

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Unter uns die B121 kurz vor dem Ortsanfang Waidhofen an der Ybbs

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15:07 Uhr. Eisenbahnbrücke im Weißenbachgraben auf 418m Seehöhe. Nach 5 Stunden und 20 Minuten Ende der Tour. Jetzt fahren wir noch nach Gaflenz zur Forststraße vor der Eisenbahnkreuzung und holen den Völkischen Wagen, dann fahren wir Heim. Da wir genug zu trinken mit hatten, war es trotz der recht warmen Temperaturen eine wunderschöne Wanderung. Dann bis zum nächsten Mal.

7. Januar 2023

2023. 01. 07. Oberland/OÖ–Türkenschanze, Weißes Kreuz 969m, Glashüttenberg 868m, Waidhofen, Oberland

Offenbar haben wir wieder ein kleines Schönwetterfenster erwischt. Gestern war es schön und warm (5°C), heute am frühen Morgen Plusgrade und der Himmel klart auf. Es schaut so aus, als könnte das ein schöner Tage werden und mein Gefühl sagt, wir gehen wandern. Wir, das sind in diesem Fall ich und mein Schlumpfhund Eddie. “Am Hütterkogel war ich schon lange nicht mehr” denk ich mir, packe meine Bergschuhe in eine Tasche und steck zwei kleine Getränkeflaschen, Handschuhe und Stirnband in eine andere, dann fahren wir los. Kurz vor Waidhofen an der Ybbs seh ich schon, hinter Waidhofen ist alles voll mit Nebel. Wie hoch der reicht, hab ich keine Ahnung, aber ich denk mir, der Hütterkogel ist ja nur etwas über 800m hoch (836m), da könnte schon sein, daß ich von herunten bis oben im Nebel herum irre und ich entscheide mich, ein Stück weiter bis Oberland zu fahren und den Sonnberg zu besteigen. Da war ich zwar erst am 13. Dezember bei -21°C und traumhaftem Winterwetter mit dem Fred, aber die Bedingungen haben sich ja geändert und sind mehr frühlingshaft als winterlich. Also nach der Firma Harreither rechts abbiegen und auf einer Nebenstraße bis zur Unterführung fahren, dort das Auto abstellen, umziehen, Eddie an die Leine und es kann los gehen.

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Strecke auf Google Earth

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Parkplatz gleich nach der Unterführung der Bundesstraße 121. Man sieht schon hier die dicke Nebelsuppe, die den Admonter Kaibling verdeckt. Die Temperatur beträgt hier im Schatten 3°C

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9:36 Uhr. Es geht los. Ich stapfe mit Eddie zuerst ein Stück entlang dieser Straße….

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… die sich sehr schnell zu einem dreckigen Karrenweg verengt. Da vorne am Waldrand müssen wir nach rechts abbiegen.

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Da geht’s lang.

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Eddie ist schon wieder begeistert und auch ich freu mich, hier zu sein. Ich kenn das jetzt schon gut und ich weiß, was mich erwartet. Gleich da vorne nach der Bank führt der Steig sehr steil und direkt ein Stück nach oben und wird dann zu einem schönen Steiglein, auf dem sich wunderbar wandern lässt. Durch das Tauwetter ist es allerdings überall feucht und stellenweise sehr rutschig. Da muß man halt aufpassen.

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Das ist unser “Weg”. Ich hab mir heute einen Vorsatz genommen. Der Tscheche, den wir bei unserer Überschreitung der Zeller Hüte am 1. November getroffen haben, der wird heute mein Vorbild sein. Ich bin eh schon so nicht unbedingt der schnellste, aber dieser Tscheche war so gemütlich unterwegs, daß man hätte meinen können, der schafft die Strecke heute nicht mehr und kommt erst morgen wieder unten an. Wir waren einige Male voraus, aber immer, wenn wir rasteten, war er wieder da und ging an uns vorbei und als wir nach der Tour unten am Parkplatz angekommen waren, fuhr er grade weg. Er war zwar langsam unterwegs, aber stetig und darum war er genau so schnell wie wir. Und dieser Mann war heute mein Vorbild. Langsam unterwegs sein, aber stetig. Ich hab alle Zeit der Welt.

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Überall blühen Schneerosen.

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Der Steig quert am Anfang den steilen Hang so lange, bis man mäandernd den Grat erreicht, dem man dann recht direkt bis nach oben folgt. Man überwindet auf dem Weg nach oben gefühlt zwei Etagen. Nach jeder Etage wird es ein kleines Stück lang recht flach und man geht fast eben zum nächsten Aufschwung. So weiß man, wenn man die zweite Etage erreicht hat, dann kommt nochmals ein sehr steiler Aufschwung und man ist fast oben. Witzig ist, je öfter ich diese Strecke gehe, desto kürzer kommen mir die einzelnen Abschnitte vor, obwohl die Gesamtzeit am Ende immer ungefähr die gleiche ist.

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Wir haben den Grat erreicht, der stellenweise recht ausgeprägt ist. Rechts geht es sehr steil nach unten, links ist die Neigung wesentlich moderater. Genau am Grat (oder Kamm) ist es sehr schön.

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Wir befinden uns schon in der Nebelzone. Die Beleuchtung, die gefühlte Stimmung ist hier irgendwie surreal.

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Wir haben die Nebelzone durchbrochen.

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Im Rückblick das Nebelmeer unter uns….

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… und strahlend blauer Himmel über uns.

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Wir haben gleich die oberste Etage erreicht, hinter uns wieder das Nebelmeer.

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Da links in die Senke runter erreicht man in rund einer Stunde das Sonnbergspitzl. Diese Strecke sind wir am 13. Dezember gegangen. Heute hab ich was anderes vor.

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Gegenüber von uns liegt der Höhenzug vom Spindeleben 1066m über Redtenberg zum Schnabelberg, den wir am 28. November überschritten haben.

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Der Gipfelanstieg.

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10:43 Uhr. Gipfel in Sicht. Hier treffen wir auf einen Wanderer, mit dem ich mich eine ganze Weile unterhalte. Der kennt nämlich als Jäger die Gegend sehr gut.

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Weißes Kreuz 969m

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Da ist unser Eintrag vom 13. Dezember.

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Blick vom Gipfel zum Dürrensteigkamm und zur Haller Mauer

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Benzin was here…..

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Wir befinden uns hier genau an der Grenze von Ober- und Niederösterreich. Der Gipfel des Weißen Kreuz liegt in Oberösterreich.

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Blick zum Buchenberg 790m. Dahinter liegt Waidhofen an der Ybbs.

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Nochmals ein Blick zurück, dann gehen wir weiter.

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Zuerst einmal geht es etwas steiler bergab und man muß aufpassen, weil das nasse Lauf recht rutschig ist, aber dann wird es flacher und wandern macht richtig Spaß.

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Einer der Mugel im Kamm, die keine Namen tragen. Hier steht ein Steinmann und rechts führt ein Steig in die Tiefe. Wohin, daß weiß ich noch nicht.

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Wieder geht es deftig abwärts und wieder wird es gleich drauf wieder angenehm flach. Der Kamm ist immer wunderschön ausgeprägt.

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11:25 Uhr. Glashüttenkreuz in Sicht.

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Glashüttenberg 868m auf niederösterreichischem Gebiet.

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Gleich ein paar Meter weiter gibt es eine wunderschöne Aussicht in die Waidhofner Bergwelt. Genau unter uns liegt ein großer Steinbruch.

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Rückblick zum Glashüttenkreuz

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Und weiter geht unsere Wanderung gen Nordosten, immer oben am Kamm entlang

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Jetzt geht’s wieder zackig nach unten und wir nähern uns (so hab ich das in Erinnerung) der Bank am Ende der Forststraße.

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Ich bin dieser Forststraße da unter der Bank noch nie gefolgt, aber laut Karte müsste die in den Lugerbachgraben führen, also nicht unbedingt in meine gewünschte Richtung. Ich kenn den Lugerbachgraben ja von unserer Wanderung am 1. August.

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Schon seit dem Weißen Kreuz gibt es keinen markierten Weg mehr. Der Steig, dem wir folgten, hat sich einfach durch die starke Bewanderung dieses Kammes ergeben. Ab hier, ab der Bank, gibt es auch keine jederzeit deutlich sichtbaren Steig mehr. Ab hier heißt es “Augen auf!” Spuren sind zu erkennen, aber oft kann man Steigspuren und Wildwechsel nicht klar auseinander halten und das führt leicht in die Irre. Recht viel sollte hier aber nicht passieren, außer daß man ordentlich dreckig wird und fluchend das Unterholz durchwühlt. An manchen Stellen ist es auch recht steil. Wir gehen also hinter der Bank am Kamm vorbei und folgen dann den dürftigen Steigspuren (ich war hier allerdings schon mehrmals!) nach unten. Also auf und da runter!

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Genau vor uns liegt der Buchenberg, der vorhin noch so winzig ausgeschaut hat.

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Da vorne liegen zwei Bäume und ich bau hier die gleiche Scheiße wie beim letzten Mal. Ich kraxle über den ersten drüber und krieche unter dem zweiten durch, und als ich auf der anderen Seite stehe, sehe ich….

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… daß es links herum schon ein schönes, ausgetretenes Steiglein gegeben hätte, daß bei weitem nicht so steil gewesen wäre. Genau das hab ich mir auch beim letzten Mal an der selben Stelle gedacht. Allerdings ist das von unten viel einfacher zu sehen als von oben. Das ist hier auch wesentlich steiler, als das hier ausschaut.

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Das hier ist auch richtig steil und sehr rutschig. Da geht es gar nicht um Sicherheit. Wenn es dich hier zerlegt, schaust du aus wie eine Mohnnudel.

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Mein Schlumpfhund fühlt sich hier aber recht wohl.

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Wir sind hier schon im unteren Teil auf einem wieder recht ausgeprägten Kamm, dem ich allerdings noch nie bis ganz nach unten gefolgt bin. Keine Ahnung, wo man da heraus kommen würde. Schaut aber ab einem gewissen Punkt extrem verwachsen aus. Eigentlich müsste ich diesem Kamm noch ein Stück nach unten folgen und dann über eine steile, sehr verwachsene Leiten nach unten zum Ende einer verwachsenen Forststraße absteigen, aber heute ist diese Leiten da unten dermaßen dreckig, daß ich wieder hoch kraxle und mich rechts umschaue. Da hat grade eine andere, ebenfalls verwachsene Forststraße aus dem Gebüsch gelugt, die ich von der Karte zu kennen glaube.

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Der Glatzberg genau gegenüber von uns.

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Wir kriechen da in Richtung Forststraße durch die Stauden der steilen Böschung und kommen an diesem Kasten vorbei, in den Jäger, soweit ich das bisher gesehen hab, Lecksteine für die Tiere hinterlegen. Und genau als ich hier stehe und mich umdrehe, sehe ich ein schönes Steiglein vom Kamm, von dem wir kommen, durch den Busch hierher ziehen. Von hier ist das einfach zu sehen aber von oben war da nix zu erkennen. Jetzt weiß ich das allerdings und kann mich beim nächsten Mal danach richten. Dieses Forststraßenende vor und unter uns hab ich auf der Karte schon einmal gesehen und darum weiß ich, daß es passt, wo wir grade sind.

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Das sind die Steigspuren, die man von hier schön sieht, von oben allerdings nicht. Grrrr…..

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Und das ist das verwachsene Forststraßenende, daß von oben erst im letzten Augenblick zu erkennen ist. Wenn man an dieser Stelle vorbei ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als gnadenlos durch die dichten Stauden und über die steile Böschung weiter nach unten zu einem anderen verwachsenen Forststraßenende abzusteigen, aus dem ich schon öfters, im Sommer wie im Winter, herausgekugelt bin.

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Ich folge der Forststraße eine Etage tiefer…..

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… und erreiche die markante Kehre, in die die kurze Stichstraße mündet, die am hinteren Ende komplett verwachsen ist. In dieser Stichstraße bin ich bisher immer aus dem Gebüsch gekugelt. In diesem Büschen irgendwo hab ich vor längerer Zeit auch mein goldenes Armband verloren. Grrr……..

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12:41 Uhr. Die Zivilisation hat uns wieder.

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Wir sind hier ein paar hundert Meter südlich von Ortsanfang Waidhofen an der Ybbs genau gegenüber dem Anfang der Firma Forster. Nachdem wir die Bundesstraße 121 überquert haben, folgen wir dem Rad/Fußweg am Rande der Bundesstraße bis Oberland.

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Rückblick nach Grestenberg unterm Hütterkogel. Da stehen bei einem Bauernhof (Kahlschlag rechts der Bildmitte) auf einer Weide einige recht neugierige Lama herum.

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Grenzgebiet

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An der Kuppe bei der Firma Harreither liegt die Grenze von Nieder- und Oberösterreich. Hier wechseln wir auf die nördliche Seite und wandern einer kleinen Nebenstraße ein paar hundert Meter entlang bis zum Ausgangspunkt unserer Tour.

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13:39 Uhr. Fast genau nach vier Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Der Himmel ist größtenteils wunderschön blau, die Temperatur beträgt 6°C. Wieder sind ein paar schöne Stunden in der Natur zu Ende gegangen.

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Karte zur Tour.

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