Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

9. November 2012

2012. 11. 08. – Eine spätherbstliche Tour zum Ötscher

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 15:23

Was hab ich mich schon auf diesen Tag gefreut. Ich hatte zwei Tage Urlaub und dann frei, also fast eine Woche Zeit zur Muße. Laut Wetterbericht sollte es zumindest einen Tag geben, an dem es weitgehend trocken und warm sein würde. Warm selbstverständlich unter Anführungszeichen, denn wir haben November. Letztes Jahr war ich genau um diese Zeit mit der XJR beim Hubert zu Besuch. Mit einem weiterer prächtiger Tag schien damals die herbstliche Warmwetterperiode kein Ende nehmen zu wollen, dann kam schlagartig der Winter. Heuer war das ganz anders. Von Badewetter bis Anfang November war keine Rede. Erst vor wenigen Tagen verschwand der letzte Schnee des ersten Vorgeschmackes auf den Winter. An Motorradfahren dachte ich nicht einmal in meinen ansonsten recht kühnen Träumen. Bild Links: Bachlerhof

Ich hatte meine beiden blauen Reisegefährten gewaschen und abgeschmiert in der Garage zu den anderen Spielsachen gestellt und war der Meinung, „Das war´s für heuer.“ Doch falsch! Insgeheim hatte ich es erhofft, aber nicht mehr wirklich daran zu denken gewagt. Doch tatsächlich, ein kleines Fenster mit erträglichem Wetter tat sich nochmals auf. Gestern, am Donnerstag, nützte ich die Gunst der Stunde und setzte mich wieder auf die blaue Elise. Eine kleine Runde würde ich drehen, dachte ich bei der Abfahrt gegen 9:00 Uhr. Als ich die dicke Elise um 15:30 Uhr wieder in die Garage stellte hatte ich nicht nur 177km mehr am Tacho sondern auch 250 Bilder auf der Speicherkarte der Taschenknipse. Mit einem breiten Grinsen schloß ich das Tor. Ein schöner Tag neigte sich dem Ende zu.

Die Frage, wohin ich fahren sollte, stellte sich mir an diesem Tag überhaupt nicht. Das war von Anfang an so klar wie nur was. Zuerst wie immer zum Bachlerhof, einen Kaffee trinken, dann über Biberbach nach Seitenstetten, von dort hoch zur Most-Höhenstraße, weiter zur Höhenstraße vom Sonntagberg nach St.Leonhard/Wald und über die Grestner Höhe und den Grubberg bei Gaming zum Ötscher. Mit mehr wolle ich mich noch gar nicht befassen, denn der Weg zurück würde sich ganz von selber ergeben. Bild rechts: Einfallsreiche Werbung

Wieso zum Ötscher? Ist dort etwas besonderes? Ja, natürlich. Der Ötscher! Wer hier nicht wohnt, dem sagt das sicher nichts, der kennt ihn nicht. Obwohl, das muß nicht sein. Im Winter kommen die Ski-Touristen sogar aus der Tschechei hier her, so bekannt ist er. Dabei ist dieser 1893m hohe Berg nicht unbedingt der gemütlichste Skiberg der Umgebung. Die aussichtsreichsten Pisten vom kleinen wie vom großen Ötscher sind dermaßen steil und dem Wind ausgesetzt, dass du schon wirklich gut sein mußt, um das zu genießen. Vor allem die lange Abfahrt vom Großen Ötscher ist am frühen Morgen, bei eisigem Wind und glasharter Piste kein echter Spaß mehr. Einmal hat´s mich auf so einem vereisten Pistenabschnitt so blöd zerlegt (die Kanten sind einfach weggerutscht, so hart war es gefroren), dass ich erst eine Liftstütze weiter unten zum Liegen kam. Mann, war das für die über mir fahrenden Sesselliftfahrer eine Gaudi! Aber komisch, auf der Piste hab ich dann keinen mehr angetroffen, der gelacht hätte. Die waren alle genau so verschwitzt, trotz -25C°, wie ich. Ich hatte sogar das Gefühl, da waren ein paar dabei, die hatten mehr Angst als ich. Ja ja, der Ötscher. Da gibt es viel zu erzählen.


Die Most-Höhenstraße – Auf der Fahrt von St.Michael am Bruckbach zur Wieserhöhe

Über den Ötscher gibt´s so viel zu erzählen, dass bereits 1859 ein Buch über ihn geschrieben wurde. Dieses Buch hat den Gaminger Lehrer Werner Tippelt dazu animiert, ein neues, großartiges Werk über den Mostviertler Hausberg zu verfassen, das in seiner ersten Auflage 2001 erschien und auf 648 Seiten einfach nichts wissenswertes auslässt. Selbstverständlich steht dieses großartige Buch in meiner Bibliothek.

Ich bin dem Ötscher auch mehrmals auf´s Dach gestiegen. Den ersten Aufstieg über den Rauhen Kamm hab ich besonders gut in Erinnerung. Vielleicht, weil mich manche damals an diesem Tag für einen Narren gehalten hatten. Eine größere Wandergruppe hatte sich grade zur Brotzeit zusammen gesetzt, als ich sie beim Aufstieg überholte. „Guten Morgen“, war wie immer mein fröhlicher Gruß, dann zog ich weiter. Jause hatte ich genauso keine mit wie sonst was. Nur eine Jeans Tasche mit einer kleinen Flasche Mineralwasser baumelte am Gürtel. Als ich wieder zurück kam, hörte ich ein paar hundert Meter von der gleichen Stelle entfernt schon von weitem „He, der ist schon wieder da!“ „Grüß euch“ meinte ich fröhlich, worauf ich als Antwort erhielt „Wieso rennst du den so?“ „Hmmm“, dachte ich damals, „ich geh doch ganz gemütlich, ich schlepp nur nix unnötiges mit.“ 4 Bilder: In St.Georgen an der Klaus

Später sind mir solche Leute häufiger aufgefallen. Schwer beladen quälten sie sich die Berge hoch, schleppten Zimmer, Küche, Kabinett mit im Rucksack und wunderten sich dann, wieso sie nicht vom Fleck kamen. Beim Aufstieg zum Dürrenstein, genau dort, wo man so schön zum Obersee runterschauen kann, hat mich einmal einer beim Überholen gefragt, wieso ich nichts mit habe. Ich hatte nur eine Gore Tex Jacke um die Hüfte geknöpft und in der Tasche am Gürtel eine kleine Erfrischungsflasche mit, sonst – wie immer – nichts. „Ich will hier nicht übernachten“, antwortete ich dem verdutzten Bergsteiger knapp, „ich geh nur spazieren!“ Mann, der hat ein Gesicht gemacht, als ich ihm beim Abstieg wieder begegnete und er noch immer total verschwitzt aufwärts keuchte.

Es gibt noch einen Grund, wieso man den Ötscher kennen kann, ja muß, ohne in je bestiegen zu haben. Man sieht ihn aus weiter Ferne. Ich glaub, bei gutem Wetter, vor allem an einem schönen Wintertag, ist er von manchen Stellen aus dem Waldviertel noch aus über 100km zu sehen. Unverkennbar ragt dieser Klotz in den Himmel. Direkt so unverkennbar wie der Grimming weiter im Westen. So, und nun zurück zum Motorradfahren.

Die Idee, wieder einmal nach Lackenhof und zum Ötscher zu fahren kam mir bei der letzten Fahrt über die Most-Höhenstraße. Es spielt keine Rolle, auf welcher Anhöhe dieser prachtvollen Aussichtsstraße man sich befindet, der Ötscher bleibt als der markanteste Punkt im Süden immer in Sicht. Wobei man sich unter Aussichtsstraße nicht vorstellen darf, was speziell für Touristen gebaut wurde. Keineswegs! Es sind Güterwege, die mit kurzen Verbindungsetappen auf Hauptstraßen einen über 200km langen Rundweg, die Moststraße, bilden. Und ein wunderschöner Teil davon ist die Höhenstraße.

Bei meiner ganz privaten Strecke der Höhenstraße (also eine Streckenführung, die es in keinem Führer oder auf keiner Karte gibt) fahre ich immer von der Wieser-Höhe nach St.Georgen in der Klaus hoch, um dann über verschlungene Wege nach Gleis und Rosenau zu gelangen. Von dort aus bin ich schnell am Sonntagberg, und weiter geht die Fahrt über die Mostviertler Höhenstraße nach St.Leonhard am Wald. Ständig hat man den Ötscher vor sich, der ganz langsam, je weiter man sich ihm nähert, immer größer wird.

Von Gresten bis zum Grubberg verschwindet er kurz, wird von kleineren Hügeln verdeckt, um dann bei der Abfahrt auf der anderen Seite des Grubberges, Richtung Zellerain, ganz nah in seiner ganzen Größe und Herrlichkeit zu erscheinen.


Was einem so bei der Fahrt von St.Georgen in der Klaus bis zu den Überresten der Burg Gleis alles unter kommt

Bei der Kartause in Gaming schoß ich ein paar Bilder, dann rastete ich kurz bei der Tankstelle und trank einen Kaffee. Es war seit dem Bachlerhof, also seit drei Stunden, das erste Getränk und schmeckte dementsprechend gut. Als ich wieder aufbrechen wollte, kniet so ein Typ in Uniform bei meinem Motorrad am Heck und schaut ganz verdreht unten rein. „Na, was gibt´s den da zu sehen?“ frag ich laut und deutlich. „Polizei“ stand auf der Uniform, aber auf einer Art Uniform, die ich noch nie gesehen hatte. „Ach“, fährt er hoch, „ich hab nur geschaut, welche Felge das ist. Ich hab auch eine XJR und brauch eine neue Hinterradfelge. Meine ist aber eine RP10“. Ich lachte hellauf. „Du wirst staunen“, meinte ich, „das ist auch eine RP10“. Seine ist eine 05er, meine eine 04er, drum hat seine ein etwas anderes Design und er hat sie nicht erkannt. Wir unterhielten uns noch ein Stück, dann fuhr ich weiter. Ach ja, was ich noch sagen wollte. „Finanzpolizei“ stand auf der Uniform.


Ab dem Sonntagberg drängt sich der Ötscher immer wieder ins Blickfeld und Interesse. Er überragt einfach alles, und das nicht nur an Größe.

In Lackenhof biegt man links ab Richtung Raneck und stellt am besten an einer großen Wiese das Motorrad ab, dann kann man den Ötscher aus der Nähe genießen. Allerdings, den Gipfel sieht man nicht! Was da so spitz in die Höhe ragt, ist nur der Taubenstein.

Obwohl ich eigentlich seit genau 11 Monaten nicht mehr rauche, hab ich mir hier eine Zigarette angepafft. Ab und zu rauch ich mir eine an, weil ich es grade passend finde, und genau hier fand ich es passend. Ist man, wenn man ab und zu eine raucht, überhaupt Nichtraucher? Es ist mir wurscht! Ich bin heute lieber ein Nichtraucher, der manchmal eine pafft als ein Raucher, der manchmal keine raucht. Soll jeder das tun, was er für richtig hält.


Fahrt über Gaming und den Grubberg nach Lackenhof und Raneck, unmittelbar beim Ötscher

Dann ging die Fahrt weiter nach Raneck, einer kleinen Ansammlung von ein paar Häusern oberhalb von Lackenhof. Gleich bei der Ortstafel, wo sich die Straße (Schotter!) gabelt, muß man zwangsweise, sofern man hier weiter fahren möchte, die linke Strecke wählen, weil rechts ein Fahrverbot besteht. Zu Fuß könnte man aber in wenigen hundert Meter eine Stelle erreichen, von der aus man (ich hab keine Ahnung, wie verwachsen das heute dort ist) über einen Hang den Brandkogel erklimmen und weiter über die Kreuzplan zum Ötscher vorstoßen kann. Im Sommer ist das recht lustig (oder war, ist ja schon eine Weile her), im Winter nur so weit, bis man oben den Bereich der Latschen erreicht. Wenn man sich dann nicht wirklich gut auskennt und alleine ist, wird´s gefährlich, weil ständig die Gefahr besteht, dass man bei den Latschen einbricht und sich verletzt, was alleine schlimme Folgen haben könnte. Ich war dort einmal im Winter fast oben, kam dann aber irgendwie in diese fürchterlichen Latschenfelder und brach laufend ein, was mich zur Umkehr veranlasste, ohne den Gipfel erreicht zu haben. War aber trotzdem wunderschön. So richtig witzig hab ich diese Latschen auch im Sommer nicht in Erinnerung, aber dann sah man wenigstens, wo man hinsteigen muß.


Fahrt von Raneck zur Nestelbergsäge

Die Schotterstraße, die ich nun einschlug, war ich schon vor 20 Jahren mit der schwarzen FZR gefahren. Ich hatte diese Straße allerdings weit schlechter in Erinnerung, als ich sie gestern antraf. Damals dachte ich, mir schüttelt es die Verkleidung von meinem fast neuen Motorrad, so bucklig und ausgewaschen war das alles. Davon konnte keine Rede mehr sein. Ja, es ist eine Schotterstraße, und diese sind nie so schön glatt wie Asphalt. Aber die Straße zum Parkplatz beim Pfitscherjoch ist weit schlechter! Mit einer XJR ist das alles sowieso kaum ein Problem. Die dicke Maus lässt sich ja fast wie eine Enduro fahren, wenn der Untergrund nicht für die dicken Straßenreifen zu glatt wird. Das ist einer der Gründe, wieso ich von der XJR so begeistert bin. Man kann sie so universell einsetzen.

Ich gondelte also mit einem breiten Grinsen im Gesicht die abfallende Schotterstraße entlang, die an manchen Stellen wunderschöne Ausblicke in eine wilde, bunte Landschaft bietet, und war schneller als ich es mir vorstellen konnte beim Parkplatz der Nestelbergsäge. Sägewerk sucht man hier vergebens. Irgendwann war wohl eines hier, ich meine auch, etwas davon gelesen zu haben, aber man sieht nichts mehr davon. Zumindest ich nicht. Nach einem kurzen Stück Weiterfahrt verlässt man auch schon wieder den Schotter und steht genau vorm Abzweig, der nach Nestelberg führt. Um 1935 wurde die Straße gebaut, die Nestelberg mit der Außenwelt verbindet, vorher gab es nur Wanderwege. 1985 wurde die Straße nach langen, zähen Streitigkeiten mit einer Asphaltdecke versehen, liest man im Buch „Der Ötscher“ von Werner Tippelt.


Fahrt nach Nestelberg

Ich folgte der Straße nach Nestelberg hoch ganz gemütlich, was auch gut war. Dick wird teilweise der feuchte! Asphalt mit Nadeln überzogen. Das rutscht wie Eis, was mit dem Motorrad natürlich ganz toll ist. Also war hier wirklich Vorsicht beziehungsweise Umsicht angeraten. Aber ich hatte Zeit, mich drängte nichts. Eine Weile spielte ich in Nestelberg mit einer kleinen schwarzen Katze, die sich mir neugierig und zutraulich näherte, dann zog ich weiter. Zuerst wieder ein Stück zurück, dann bei einer Gabelung links nach Gsoll, das, wenn ich mich jetzt richtig erinnere, genau aus zwei Häusern besteht. Eines genau in einer  Rechtskurve, und eines rechts unten in der Senke. Weitere Gebäude sah ich nicht, was aber nicht unbedingt was zu bedeuten hat. Hier stehen oft Häuser auch etwas abseits des Weges und sind nicht so offensichtlich sichtbar. Bild links unten: Ötscher von Gsoll aus gesehen.

Jedenfalls erreichte ich nach einer sehr rutschigen (wir erinnern uns, die nassen Nadeln) Kurvenkombination den Abzweig, wo der asphaltierte Teil rechts zu einem Haus in der Senke führt, und links, oder besser gesagt gradeaus, führt ein naturbelassener Weg in den Wald. Dem folgte ich zuerst, entschied dann aber angesichts der (geschlossenen) Schranke, die sich weiter vorne befand, umzudrehen. Wenn du jetzt ein Hosenscheißer bist und nicht fähig, eine XJR praktisch am Stand umzudrehen, wird´s für dich langweilig, fürchte ich. Dann kommst du da nicht mehr heraus. Schön naß und glitschig war´s auch noch, also prima Bedingungen für Anfänger. Ich hatte eigentlich nur mit dem Helm zu kämpfen, der am Tank lag statt am Kopf saß. Wieso? Weil frische Luft gesund ist, ganz einfach.

Als ich mich wieder aus dem Dreck herausgekämft hatte, bog ich links zum Haus runter ab, denn ich hatte bei der Zufahrt gesehen, man könnte von dort aus schön auf den Ötscher sehen. Und ja, das war in der Tat ein schöner Anblick. Bei den Bäumen neben dem Haus werkelte jemand mit einer Motorsäge herum. Die Säge verstummte bei meiner Ankunft, der Mann ging ein Stück auf mich zu und schaute mich stumm an. „Ein toller Ausblick ist das von hier auf den Ötscher“, meinte ich, um irgend was zu sagen. Dann erzählte ich ihm noch, das ich von weiter vorne den Ötscher sah und dachte, man könne ihn von hier vielleicht noch besser sehen. „Da mußt du da hinauf zu dem Bankerl gehen“, meinte er freundlich grinsend, „dort siehst du über die Bäume, dort ist der Ausblick noch viel schöner!“ und zeigte mit der freien Hand auf den Hang hinterm Haus. Also machte ich mich auf die Socken den Hang hoch.

Was für ein Ausblick! Was für eine Pracht! Als ich wieder unten beim Haus war, hörte der Mann wieder mit seiner Arbeit auf und schaute mich neugierig an. „Jetzt weiß ich, wieso dort oben eine Bank steht!“ rief ich ihm schon von weitem zu. „Ja?“ Antwortete er. „Ja! Weil dort eine Bank hin gehört!“ sagte ich grinsend. Er hatte ja gesehen, wie ich mich dort oben gemütlich auf seine Bank niedergelassen hatte, um eine Zigarette zu paffen. Das war wieder eine Stelle, wo man eine rauchen muß, damit das Bild perfekt ist, meine ich. Was ihr dazu meint, behaltet ruhig für euch. Jeder, wie er will.

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über diese und das, über den Winter hier heroben (er wohnt keineswegs dort, es ist ein Wochenendhaus, um Ruhe zu finden) und über Gott und die Welt. Dann verabschiedete ich mich wieder und zog meines Weges, der mich wieder in den Nestelberggraben führte.

Zweimal noch hielt ich für einen kleinen „Ausflug“ an. einmal bei einem Wasserfall, nein, bei zwei Wasserfällen nebeneinander eigentlich. Wäre es nicht so naß gewesen, wäre ich gerne ein Stück rauf zu dem Tobel geklettert, der sich gebildet hatte, aber so war mir das zu rutschig. Das war schon weiter drinnen bei der Abfahrt von Nestelberg so gewesen, dort, wo die Löcher in den Felswänden sind.


Seltsame geologische Formationen und bunte Farben begleiten den weiteren Weg duch die Tormäuer

Mein zweiter Halt galt ebenfalls einem Loch im Fels. Genau gesagt, einer Quelle, die direkt aus dem Fels entspringt. Genau an einer Brücke ist ein großer Spalt im Fels. Es sollte einem eigentlich auffallen, dass der Bach neben der Straße plötzlich einen Nebenlauf hat, und genau der kommt direkt aus der Felswand. Das Loch kann man recht einfach erreichen, aber wenn man genau dort ist, und der Boden ist naß, dann wird´s ohne Sicherung kriminell. Ein Metallkasten einer Vermessungsstelle oder sowas ist dort angebracht, und im Wasser beim Felsspalt steckt ein Wasserstandsmesser mit Markierungen. Ich wolle gerne in den Spalt fotografieren, hätte dazu aber den Metallpflock auslassen müssen, der mir Halt bot, und genau das wolle ich auf keinen Fall. Wäre ich auf dem naßen, schrägen Untergrund ausgerutscht, hätte ich mich wohl nicht mehr fangen können und wäre in den engen, naßen Spalt gefallen. Auf eines hab ich absolut keine Lust – dort im engen Schlund zu ersaufen! Also blieb es lieber bei ein paar mehr oder weniger wackeligen Aufnahmen, dafür aber gesund und wohlauf.

Bei den Steinmännchen hielt ich ebenfalls nochmals an, dann folgte ich der Straße bis Kienberg, umfuhr Scheibbs und kehrte über das kleine Erlauftal wieder zurück nach Hause. Und wie schon eingangs gesagt, gegen 15.45 Uhr, also nach fast sieben Stunden, hatte ich eine Tour mit bloß 177km hinter mich gebracht. Schön war´s!


Da sind wir noch einmal zum Abschluß, meine Elise, ich und der Ötscher, 50km hinter uns.

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