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9. September 2010

2010 – Oldtimer Grand Prix Schwanenstadt

20101004_oldtimergp_schwanenstadt_00001Also, die Ausstrahlung eines Oldtimer Rennens auf einem Straßenkurs ist mit keiner Veranstaltung auf einer permanenten Rennstrecke vergleichbar, egal, wie viel Mühe sich der Veranstalter gibt (vielleicht mit Ausnahme von Spa in Belgien, wo sich ehemalige Superstars auf rarem Werksgerät zuhauf tummeln). Das mag vor allem daran liegen, dass diese Strecken im heutigen Rennsportgeschehen genau so antiquiert wirken wie die Mehrzahl der teilnehmenden Rennfahrzeuge.

Wo findet man heute noch Rennmaschinen auf öffentlichen Straßen? Nur mehr sehr selten. Wo findet man noch Sträucher, Bäume, Zäune und Häuser neben der Rennstrecke? Vor allem auf der Isle of Man natürlich. Wo findet man noch Ein- und Zweizylinder in der 500er Klasse, und wo kann man sich noch am Gekreische (wirklich furchtbar laut, wenn man daneben steht!) und Geruch diverser 2Takt Renner (250er, 350er oder 500er Gerät gibts ja nicht mehr) erfreuen? Wo findet man das Fahrerlager noch in einer großen Wiese und die Bratwürste in einer Garage oder in einem Festzelt? Genau, vor allem bei Oldtimer Rennen. Die meisten dieser Veranstaltungen finden ja auf gesperrten öffentlichen Straßen statt. „Fahr´ma Rennen schauen“ heißt es dann am Samstag und/oder Sonntag. Diese Rennen wirken nicht so unpersönlich, steril.20101004_oldtimergp_schwanenstadt_100

Keine zig Meter breite Strecke, nix mit Vorstartbereichen, zu denen kaum jemand Zutritt hat und auch keine Zuschauerbereiche, die so weit vom Geschehen entfernt sind, dass keine rechte Freude mehr aufkommen will. Bei Straßenrennen fahren die Akteure unmittelbar am Zuschauer vorbei, wie anno dazumals, als diese Motorräder gebaut wurden. Mann, was waren das noch wilde Zeiten! Aus heutiger Sicht, wo straßenzugelassene Motorräder an der 200Ps – 300km/h Mauer knabbern, anachronistisch. Aber die Fahrer und Zuschauer haben ihren Spaß dabei. Suchtgefahr nicht ausgeschlossen!

20101004_oldtimergp_schwanenstadt_300 Hartnäckigen Funktionären der Motorsportvereinigung Schwanenstadt ist es zu verdanken, dass dieser Oldtimer GP trotz größerem Widerstand der Behörden heuer zum 7. Mal durchgeführt werden konnte. Die Sicherheitsauflagen werden bestimmt immer schwieriger zu erfüllen sein, was bei den Geschwindigkeiten, die selbst diese „Oldtimer“ erreichen, auch nicht sonderlich verwundert. Der Schock von Edi Stöllingers tragischem Unfall vor 4 Jahren steckt wohl noch allen in den Knochen.
Trotzdem waren weit über 200 Teilnehmer aus mehreren Nationen gekommen, und selbst die Wettergötter hatte eingesehen, dass man so viel Mühe mit Sonnenschein belohnen sollte. Nur am Samstag zur Mittagszeit weinte der Himmel ganz kurz. Wohl aus Trauer, weil das erste Gespanntraining ohne Rolf Biland stattfand, der den „Hausruckring“ nicht finden konnte, wie Manfred Riegler verkündete. Da kein Blitz ins Sprecherhäuschen einschlug, wird diese Info wohl gestimmt haben.20101004_oldtimergp_schwanenstadt_848_3

Gewisse Umstände erlaubten mir leider nur, der Veranstaltung am Samstag beizuwohnen. Aber besser ein Tag, als keiner. Ich kam voll auf meine Kosten. Der Zeitplan war so dicht gedrängt, dass man selbst als Zuschauer außer Atem kam. Das war Motorsport pur. Trainingslauf folgte auf Trainingslauf, Klasse auf Klasse, und das auch im übertragenen Sinn. Das Gebotene war Klasse!

Diesen Samstag werde ich im folgenden fotografisch und mit ein paar Anmerkungen Revue passieren lassen. Da meine Ausrüstung blos aus einer kleinen Canon SX200 und einer noch winzigeren Olympus bestand (die man allerdings, im Gegensatz du den Profi Kanonenrohren, in die Hosentasche einstecken kann) und ich auch keine Erlaubnis hatte, Sperrzonen zu betreten, waren meine fotografischen Möglichkeiten etwas eingeschränkt. Mit Improvisation und Glück gelang aber doch das eine oder andere brauchbare Bild, auch aus dem Fahrbetrieb, was mich selber etwas wundert. Ist wohl so wie mit dem blinden Huhn und dem Getreidespeicher, oder so.

Teilnahmeberechtigt waren historische Sport- und Rennmotorräder – Solo und Beiwagen 1920 – 1975.
Es ging um Gleichmäßigkeit. Offiziell zumindest.
Klasseneinteilungen:
Klasse 1 – Baujahre 1920 – 1930 alle Hubräume
Klasse 2 – Baujahre 1931 – 1948 alle Hubräume
Klasse 3 – Baujahre 1949 – 1966 bis 350cm³
Klasse 4 – Baujahre 1949 – 1968 über 350cm³
Klasse 5 – ab Baujahr 1967 bis 250cm³
Klasse 6 – ab Baujahr 1967 von 251cm³ – 350cm³
Klasse 7 – ab Baujahr 1969 über 350cm³
Beiwagenklassen: 8 (Sitzer) – 9 (Kneeler) und 10 (F2 Gespanne)

Die folgenden Bilder sind zugunsten rascher Ladezeiten nur stark verkleinert sichtbar. Es sind Ausschnitte der großen Bilder, die erst durch anklicken erscheinen. Also nicht täuschen lassen, weil „Da ist ja gar nix drauf!“

Klasse 1 + 2 Motorräder Baujahre 1920 – 30 und 1931 – 48


Den Reigen der Trainingsläufe eröffneten die ältesten Motorräder. Über 80 Jahre hatten die betagtesten Geräte auf dem Buckel. 38 Teilnehmer scheinen im Rennprogramm beider Klassen auf, wovon eine stattliche Anzahl tatsächlich zum ersten Trainingslauf antraten. Manch beherzter Teilnehmer legte auch mit diesen Raritäten ein beachtliches Tempo vor.

v.l.n.r.: Scott Sprint Special 600cm³ Bj.1930 – 2x UT Blackburne DP Supersport 350cm³ Bj.1928 – Gerhard Pradler prügelt seine Rudge Ulster 500cm³ Bj.1930 durch die Zielkurve – Ariel Model E 500cm³ Bj.1929

Walter Malzners AJS Big Port 350 Bj.1925 gibt Rauchzeichen – Zwei Rudge vor einer Norton M30 und dem Rest des Feldes – Scott Power Plus 620cm³ Bj.1930 in Total- und Deteilansicht


Manfred Schweiger und seine Scott.



Fredl Schranz gibt mit der BMW R5SS Bj. 36 Gas und Sepp Neumeier prügelt die Rudge Ulster 500 Bj. 1936 um den Ring – Die Nummer 60 ist eine Grindlay Peerless Tigercup 250 Bj.1932

Mike Farrall (GB) mit seiner Rudge 500 Special Bj.1935

Bild ganz links: Drei Generationen stehen hier. Nr.61 rechts ist die Rickman Matchless G85CS 500 Bj.63, links davon eine Rudge TT-Replica 500 Bj.1933, beide von Thomas Malzner (A). Die Nr.95 ist eine Honda 500 Four Bj.73 – Wo es qualmt – BSA Goldstar 500cm³ Bj.47 wird von Melzner auf der Rudge TT-Replica verfolgt – Bei der Nr.74 handelt es sich um die Norton Manx 500 Bj.1947 von Tadeusz Wallach

Klasse 3 – Motorräder Baujahr 1949 – 1966 bis 350cm³



Dichter Andrang herrschte in der Klasse 3, die sich hier zum Vorstart des 1. Traininglaufes versammelt.


Benelli Corsa 125 Bj.1963 von Jörg Leu (CH) – Max Demmels NSU Sportmax 250 Bj.1955 – Honda Benly 125 Bj.1963 und Velocette KTT Mk8 350cm³ Bj.63

Da gehts zur Sache: Mehrfacher „Altmeister“ Robert Zwidl auf seiner Jawa Sport 250 Bj.53 wird von Reibersdorfer auf einem Puch-Bultaco RS Eigenbau Bj.65 verfolgt – Sonja Winkler (Nr.9) auf ihrer Puch SGS wird von einer Norton Manx 350 Bj.59 gejagt – Die Horak-Walter OHC 350 Bj.49 (Nr.11) hält sich gegen die NSU Sportmax tapfer – Karl Mitteregger gibt einer Barilla die Sporen


NSU Sportmax 250 Bj.54 von Bernhard Krismer (A) (man beachte die Kette) – Puch gegen Puch. Werner Traxler verfolgt auf seiner SGSS 250 Bj.1955 (Nr.17) Gerhard Planks Puch RS 125 Bj.65 – Puch-Bultaco 250HPS Bj.66 von Helmut Plank – Nr.23 Gerhard Plank auf der Puch RS – Ganz rechts verfolgt derselbe die Ducati 350 Bj.1960 von Rudolf Wiesner

Plank und Wiesner in der Zielkurve. Die Beiden hatten wohl einen größeren Strauß auszufechten – Nr.25 ist eine Aermacchi Ala d´Oro 350cm³ Bj.1964 – Plank Helmut und Rudolf Wiesner hatten wir ja schon einmal, wenn auch nicht gemeinsam, wie auf Bild 3 – Stilstudie des Briten Ray King auf seiner Aermacchi Metisse Ala d´Oro Bj.1966

Klasse 4 – Motorräder Baujahr 1949 – 1968 über 350cm³


Die Meute der dicken Brummer macht sich bereit für den ersten Trainingslauf und war auch akustisch ein Leckerbissen.

Norton Manx 500 Bj.1962 mit 60Ps von Franz Schleifer. Ganz rechts ist auch noch Robert Guttenbrunner (Nr.64) auf seiner Norton von 1954 zu sehen.

Der Schwede Helge Hallin mit seiner Matchless G50 Bj.61 in der Zielkurve – Heinz Helmers Seeley-BSA Goldstar Bj.62 – Die TriBSA 750 von Karl-Ernst Schünemann ist Bj. 1954


Schünemann (49) in der Zielkurve – Nr.52 BMW Kaczor R50/2 Bj.63 von Friedrich Höllersdorfer, dahinter Andi Janisch mit seiner Seeley Matchless G50 Bj. 1967 – Die Nr.53 ist eine Norton Domiracer mit 750cm³ Bj.61 und wurde von Altmeister Karl Zach gemeldet.

Norton Manx Bj.54 von Norbert Moser – Eine Triumph Triton 650 Bj.63 von W.Asenstorfer – Die BMW R69S Bj.60 gehört Erich Wiesenberger und Andi Janisch mit seiner Seeley Matchless G50

Kurt Manigatter bewegt seine BMW Kaczor R50S Bj.63 recht forsch – Eine Rickman Metisse T120 mit 650cm³ Bj. 1972 von Bernhard Stiegler – Nr.63 Christian Roider auf seiner Norton Bj.1953 lässt auch nichts anbrennen. Bei Bernhard Stiegler (60) dahinter schien das nicht der Fall zu sein, als er mit seiner qualmenden Rickman geradeaus rauschte.

Diese rote Matchless G50 Bj.1962 gehört dem Hubert Furtner. Sie kommt hier in jedem Bild vor, daher brauche ich sie nicht mehr extra erwähnen. Die Nr.48 ist eine Norton Triton Bj.48 und wird von Otto Knoll aus D gefahren, die 54 ist eine Norton Manx und die 66 eine Moto Guzzi Cortini King Bj.54. Die anderen Geräte hatten wir schon weiter oben beschrieben. Äußerst rechts raucht Huberts Matchless recht heftig. Da dachte ich schon, jetzt kann er nach Hause fahren. Dem war aber, Gottlob, nicht so. Franz Strohhammer (42) war vom Nebel scheinbar etwas irritiert und fuhr sicherheitshalber mit seiner Weslake Sprint Bj.73 einen weiten Bogen.

Triton T110 650 Bj.57 von Erich Amashaufer. Die Norton Manx Bj.61 wird vom Engländer John L. Cox recht ambitioniert bewegt. Rechts die ABSAF Goldstar 500 Bj.58 des Ungarn Istvan Nyitray

Klasse 5 – Motorräder ab Baujahr 1967 bis 250cm³


Die Fahrer der 2Takter hatten in dieser Klasse oft ihre liebe Mühe, aus dem Vorstart heraus die Rennstrecke zu erreichen. Die spitze Charakteristik der Motore ließ den Zuschauer dabei oft an Holger Aues Cartoons denken, wenn die Drehzahl beim lösen der Kupplung in den Keller sank, um sogleich wieder unvermittelt in schwindelnde Höhen zu schnalzen. Kein leichtes Unterfangen. Aber wehe, wenn sie liefen!

Die Startnummer 1 ist eine echte Rarität. Albert Zollinger aus der Schweiz fuhr diese AMF Harley-Davidson 250, die 1974 schon 58Ps aus den beiden Zylinder zauberte. – Die rote Ducati 250 Desmo Bj.1968 mit der Nr.5 wurde von Claudia Schmidt (D) bewegt. Warum nur hab ich beim Anblick dieses Motorrades sofort an eine Frau gedacht? – Nr.6 ist die Benelli Competitione 250 Bj.1973 von Ulrike Albrecht (D). Ein Plüsch-Teddy hätte auch hier recht gut gepasst. – Nr.7 hört auf Aspes Yuma-Criterium, produziert aus 123cm³ 27Ps und gehört Andreas Liebscher aus Deutschland. – Ganz rechts: Motobi 250SS Bj.68 von S.Dittmer (D), Nr.7 ist die Liebscher Aspes und die Nr.11 ist eine Honda CB250K von 1970. Fahrer Walter Junker aus Deutschland.

Ducati Desmo 250 Bj.69 von Jörg Zimmer (D) – Hermann Eisenbauer (A) auf seiner Rotax 250RS Bj.1974 – Die Nr.18 ist unverkennbar eine Yamaha, und zwar eine TR 250 Replica Bj.72 – Die rote Yamaha RDZ 250 Bj.1974 wurde von Walter Benesch (A) gefahren.

Im Vordergrund die Benelli 2c 125cm³ Bj.1977 von Herbert Hintermüller, die rote Benesch Yamaha, die Yamaha DS-7 RS 250 (26) von Werner Loibl und die fast winzige Kreidler (23) von Rene Treul. Da das Feld hauptsächlich aus 2Taktern bestand, war die Fahrt vom Vorstart zur Strecke ein riesiges, kreischendes Spektakel.

Links Walter Junker (11) vor Claudia Schmidt (Ducati) – Hermann Eisenbauers Rotax RS250 Bj.74 – Die Nr.19 ist ein Sprihsto-Rotax 125cm³ Eigenbau Bj.72 von Herbert Springer – ganz rechts führt Rudolf Augeneder mit seiner Yamaha RD250 Bj.73 eine Gruppe an.

Ganz links: Yamaha RD/R 250 Bj.73 von Helmut Hafner. Die geradezu winzige 50cm³ Kreidler Bj.1972 von Rene Treul ist ein echter Blickfang. An ihr ist einfach alles zierlich, nur die Drehzahlen sind gewaltig. Der Drehzahlmesser zeigt unter 8000/min gar nichts an! Wozu auch?

Klasse 6 – Motorräder ab 1967 mit 251 bis 350cm

In dieser Klasse waren ausnahmslos Motorräder mit 350cm³ vertreten, die Mehrzahl 2Takter. Man fühlte sich durch das infernalische Bellen der Yamahas geradezu in vergangene Grand Prix Tage zurückversetzt. Die Anwesenheit des ehemaligen 500cm³ Staatsmeisters (1982) Dr.Franz Kaserer erleichterte diese gedankliche Zeitreise so nebenbei. Lange hielt man es allerdings auch bei größter Begeisterung neben diesen lauten Dingern nicht aus.

Honda RC 350 Bj.67 des Deutschen Anton Anzi

Links außen: Ducati MK3 Bj.68 des Schweizer Ernst Hautle – Nr.43 Der Brite Ray King und Magnus Nolte jeweils auf Aermacchie-Metisse Ala d´Oro 350, daneben mit Nr.62 Karl Dienst auf Ducati Desmo – Magnus Nolte (D) in Fahrt – Ducait NCR350 Bj.68 von Helmut Oed (D) Ganz rechts hinter Oed fahrend ist die Yamaha TZ350A Bj.73 des Schweizer Urban Jussel zu sehen.

Unverkennbar der Fahrstil eines altgedienten Rennfahrers. Dr. Franz Kaserer (im Bild ganz links neben dem Motorrad stehend) bewegt sich einfach anders am Motorrad als ein Hobbyfahrer, da kann man sagen, was man will. Seine Yamaha TZ350 Bj. 1975 ist eine Augenweide. Ich glaub, er ist der einzige Rennfahrer, bei dem man ohne Titel im Namen fragen würde, „Ist das der Dr. Franz Kaserer, oder gibts jetzt noch einen Kaserer, der Rennen fährt?“ Der war schon lang vorm Rossi der Doktor.

Das sind die Wakolbingers. Karl (53), Anni (54), Manuel (55) und Martin (56) Wakolbinger füllen eine ganze Startreihe. Jedes Familienmitglied fährt eine Honda CB350 Four Racing Bj.1973, was den Ersatzteil-Lagerbestand in überschaubaren Grenzen hält. Im Bild ganz rechts wird die MV Agusta B (61) Bj.72 mit Erich Schrottenbaum im Sattel von Anni Wakolbinger verfolgt. Rechts Manuel in Aktion.

Links Josef Syneks (CZ) Yamaha 350JS Bj.73 – MV Agusta B von Erich Schrottenbaum – Dieser führt auch die Gruppe mit Manuel Walkolbinger und Urban Jussel an – Die Nr.62 ist eine Ducati Desmo 350 Bj.68 und wird von Karl Dienst gefahren.

Wenn mir bloß die blaue Farbe nicht so gefallen würde. An der Yamaha RD350 Bj.1973 von Josef Fellner kann ich mich kaum satt sehen. Einfach hinreißend. Zierlich wirkt die Ducati Desmo 350 Bj.72 von Andreas Wimmer. Stefan Meinhard bringt ebenfalls eine RD350 Bj.73 an den Start. Hans-Peter Preuners RD350 Bj.74 schaut auch nicht übel aus.

Klasse 7 – Motorräder ab Baujahr 1969 über 350cm³


In dieser Klasse waren die 2Zylinder 4Takter gemäß Rennprogramm eindeutig in der Überzahl.Warum das auf meinen Bildern ganz anders ausschaut, das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Scheint so, als würden mich 4Zylinder magnetisch anziehen. Hier ist aber eindeutig 2Zylinder Gerät zu erkennen!

Neben der blauen Eckert Honda (86) steht die Benelli Quattro RS 500 Bj.69 von Claus Taubert (82) aus Deutschland. Startnummer 83 ist die BMW R75/5 Bj.70 von Anton Soff (D)

Eckert Honda 500 Bj. 1972 von Max Demmel jun.

Das man eine Honda 750Four Bj.1971 noch heute recht forsch bewegen kann, zeigt Schorsch Dinzl (D) mit der Startnummer 88. Die CB500Four von Max Grindinger (D) mit der Nummer 89 ist um 2 Jahre jünger und hat feine Details zu bieten. Für die Suzuki TR500 Bj.1969 (Nr.92) von Robert Müller dürften die beiden Honda allerings keine echten Gegner sein. Die Nr.51 im Hintergrund ist eine Harris Yamaha TZ350 Bj.75 von Robert Müller. Das orange Ding rechts hinten ist eine Mischmaschine, und keine KTM.

Italienische Motorräder waren in dieser Klasse eine Macht für sich. Startnummer 90 und 91 sind Hans Steinhögl sowie Günter Ettl auf ihrer Benelli 500GP-Replica, 150 trägt die Benelli 500RS von Stefan Wiesner und 103 die Ducati 750SS Bj.1973 von Karl Wimmer. Mit der Nummer 96 hat sich Johann Steinbrenner auf seiner Honda CB500RC Bj.73 dazugesellt. Die Brüder Georg und Martin Kraus bewegen jeweils eine 500er Ducati von 1975. Martin Kraus (Nr.94) erlebte an diesem Tag alle Höhen und Tiefen eines Rennfahrerlebens im Zeitraffer. Einmal oben, wie im 2. Bild von rechts, ein paar Runden später ……… unten. Wortwörtlich.


Uuuuuups……..! Aber nix passiert.

Links lässt Konrad Stückler wie eh und je die Gummikuh (R75/6 Bj.74) fliegen, daneben eine Triumph T140 Bj. 1974 – Honda CB500F Racing Bj.1970 von Harald Höglinger

Szene aus dem Faherlager mit Altmeister Konrad Stückler (silber-blaues Leder ) – Roland Grundingers Honda CB500Four Racing von 1971. Im Bild rechts sind mit Nr.99 Wilhelm Strasser und Nr.98 Petra Gutenbrunner zwei weitere CB500Four zu sehen.

Eine Triumph T120 R-TT Bj.1971 brachte Hannes Schlachter an den Start. Die Nr.109 ist eine Yamaha XS650 Bj.74, die Nr.110 eine Rickman Honda CR450 Bj.1970 von Markus Krenn

Klassen 8, 9 und 10 Gespanne Sitzer, Kneeler und F2



Dicht drängten sich die Zuschauer beim Vorstart der Gespannklassen. Doch als der große Gasförmige sah, dass an diesen Motorrädern ein Rad zu viel montiert war, begann er zu weinen. Da sich die verwegene Schar aber den Spaß nicht verderben ließ, lachte auch sogleich wieder die Sonne.

Köhle/Rauth auf ihrer Moto Guzzi V7 Sport Bj.72 neben der BMW R69S Bj.61 von Krüger/Pistner. Die BMW R75/5 Bj.69 wurde von Helmut und Carina Müller bewegt. Ob ein Morgan Super Aero Bj.1928 ein Gespann oder doch eher ein Auto ist? Nun, das Ding hat drei Räder und fährt sich abendteuerlich, also passt es ganz gut dazu. Gary und Barbara Caroline waren sogar aus England angereist.

BMWR69S Bj.1960 von Föttinger/Maria Walz. Der Hund gehört da irgendwie dazu. Der Morgan F.Super Bj.35 des zweiten Britischen Paares (Peter und Susan Clews) führt eine Gruppe bei Start/Ziel vorbei. Wolfgang Aumüller kämpft sich mit seiner Triumph Tiger 100 Bj.39 um die Zielkurve. Ganz rechts Müller/Müller (45) vor Föttinger/Schneckenpointner (47)
 
Die „Kneeler“ erreichen im Gegensatz zu den „Sitzern“ nicht nur eine wesentlich höhere Kurvengeschwindigkeit. Sie besitzen auch wesentlich stärkere, modernere Motore. Der rote BMW Haller Kneeler mit 998cm³ ist von 1975. Aus diesem Jahr stammt auch der Motor mit 3 Rädern der Preisinger Brüder. Der 1000cm³ Suzuki Motor wird von einem Schmid Rahmen mit den Rädern zusammengehalten. Das Ding schaut einfach irre aus. Die Nr.22 ist dagegen recht konventionell. Ein 500cm³ BMW Boxer-Motor treibt Benno Deifels Kneeler von 1969 an. Zwar ein „Sitzer“, aber auch nicht langsam, ist die BMW R75 Bj.74 von Franz Hartl (46)

BMW R69S Kneeler Bj.63 (Nr.23) und Schmid BMW 1000 Bj.63. Martin Laimer/Andreas Lichtenauer waren mit einer Triumph 650 Bj.1963 unterwegs.

So macht man das, wenn alle drei Räder am Boden bleiben sollen.

Das Team Max Venus/Franz Niewöhner (D) labte sich noch gemütlich am Frühstückstisch, dann wurde mit der Busch Suzuki 600 kräftig Gas gegeben. Die Baker-Yamaha von Huber/Schneider und eine Busch-Yamaha TZ500 Replica von 1977 des Team Waldhäusl/Weber.

Stippel/Deutschmann (Nr.10) mit der LCR-Suzuki 600 F2 (Bj.2009) ließen es ebenso krachen wie Vater und Sohn Neuwirth aus Deutschland mit ihrem Yamaha 360 Eigenbau Gespann von 1974. Eine weitere Yamaha (Bj.75) wurde von Pfoser/Ecker (3.v.l.) bewegt. Relativ neu (2005) ist auch die Windle Yamaha R6 von Günther Bachmaier (Nr.6)

Den Abschluss der Bilderserie bildet Klaus Klaffenböck mit seinem Beifahrer Christian Parzer (Im Bild links verfolgt von Pfoser/Ecker). Wer Klaffi ist, braucht man niemandem zu erzählen, denke ich. Vielfacher GP-Sieger, TT-Gewinner und Weltmeister spricht für sich. Wenn man sich allerdings anschaut, wie gemütlich es sich Christian Parzer im Boot machte, muß man sagen, Klaffi war „trotz“ Parzer schnellster. Eventuell war er wegen seiner langen Abstinenz vom Motorsport auch ein wenig aus der Übung (siehe unten).

Es war ein wunderschöner Tag beim Oldtimer GP Schwanenstadt, der, wenn man es genau nimmt, gar nicht in Schwanenstadt, sondern in Pitzenberg stattfand, einer kleinen Gemeinde außerhalb. Aber egal, woher man kam, der Veranstaltungsort war so gut ausgeschildert, dass zumindest ich keinerlei Problem hatte. Auch Rolf Biland fand schlußendlich zur Strecke und erfreute die Zuschauer.
Ich kann mir nicht helfen, aber mich hat der Oldtimer-Virus gepackt. Als Zuschauer wenigstens. Ich selber wäre in der Klasse 3 aufgrund meines Alters ja schon startberechtigt, aber meine Motorräder sind zu jung. Na ja, man kann nicht alles haben. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Veranstaltung und wünsche den Veranstaltern, dass es auch in zwei Jahren wieder möglich ist, diesen Bewerb durchzuführen. Auf dass es wieder heißt – „Auf nach Schwanenstadt, Motorradlrennen schaun!“

Infos zur Strecke, Teilnehmerlisten und Resultate findet ihr, wenn ihr am Anfang des Beitrages auf das Plakat der Veranstaltung klickt.
Oder klickt einfach hier auf MSV Schwanenstadt und dort auf „Oldtimer“

 

 

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