Ausgangspunkt: Biologische Station Lunz am See Parkplatz 608m
Höchster Punkt: Maißzinken 1075m
Dauer: 4 Stunden
Um 9:30 Uhr Start beim Parkplatz neben der Biologischen Station in Lunz am See, Aufstieg zum Durchlaßsattel. Ein steiniger Steig führt recht forsch durch wilden Wald aufwärts zum breiten Sattel am Durchlaß. Hier war ich früher öfters unterwegs, wenn ich über den schönen, unbezeichneten Steig zum Scheiblingstein hochstieg und dann über die ganzen Erhebungen vom Bärenleiten Kogel bis zum Lehardi wanderte. Hat mir oft richtig Spaß gemacht, dort herum zu wandern. Im Gegensatz zur Herrenalm und zum Gebiet um den Dürrenstein sehr einsam und ruhig dort oben. Diesmal war aber nicht der Scheiblingstein das Ziel, sondern der auf der anderen Seite des Sattels gelegene Maißzinken.
Am 30. März 2002, also am Ostersonntag, bin ich wie zu Großvaters Zeiten um halb neun mit dem Fahrrad zum Bahnhof gefahren und mit der Rudolfsbahn nach Waidhofen an der Ybbs. Von dort um 9:50 Uhr mit der Schmalspur nach Lunz am See. Ankunft 11:19 Uhr steht in meinem alten Tourenbuch. Dort bin ich dann über den Steig zum Durchlaßsattel hochgestiegen und über den schönen, schmalen Steig zur Abfahrt am Maißzinken, wo ich direkt über die Abfahrt zum Gipfel gegangen bin. Um 14 Uhr, also nach gut dreieinhalb Stunden Wanderung war ich am Gipfel angekommen, um 15 Uhr war ich wieder beim Seehof und 30 Minuten später beim Kirchenwirt, bei dem ich todmüde einige Getränke in mich schüttete. Abfahrt um 16:43 Uhr nach Waidhofen und dann mit dem Eilzug von 18:20 bis 18:36 zurück zu uns am Bahnhof. Kosten: Bahnfahrt €17.40 plus €3.50 Getränke. Super Tag steht als Abschluß im Buch.
Schon bei der Skipiste. Nur ein paar Wanderer sind hier, sonst niemand. Der Corona-Wahn geht um.
Alle Räder stehen still, wenn der starke Arm der Regierung es will! Vorher hat es zumindest immer einen Krieg gebraucht, um sowas anzurichten. Heute geht das ohne. Fast wie im Sozialismus: “Ruinen schaffen ohne Waffen!”
Warum ich das schreibe? Weil mich diese Wanderung am vorletzten Tag des Jahres an eine Bahnreise-Wanderung erinnerte, wie sie heute nicht mehr möglich ist. Diese Schmalspurbahn nach Lunz gibt es nicht mehr. Auf dem ehemaligen Bahndamm befindet sich heute ein Radweg, die alten Bahnstationen existieren, soweit ich weiß, wenn nicht vollständig, dann zumindest zum Teil noch.
Wir sind 19 Jahre später schneller, unkomplizierter und ganz unnostalgisch mit dem Auto angereist und haben dabei noch großzügig das für die Pflanzen lebensnotwendige CO2 produziert. Eine win-win Situation für Mensch und Natur. Obwohl, muß ich zugeben, ich froh bin, daß ich damals diese Bahnfahrt und Wanderung so gemacht hab. Wie zu Großvaters Zeiten. Es war zwar umständlich und langwierig, aber trotzdem unheimlich schön. Und man wusste schon daheim, daß man viel Zeit braucht und man sich diese auch nahm.
Zurück zum Durchlaßsattel. Ab Durchlaßsattel den schmalen, schön gelegenen Steig genommen, der hoch zur Abfahrtspiste am Maißzinken (Tafel) führt, und dann über Güterwege und auch ein wenig wild zum Gipfelkreuz. Ich konnte mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, wie es dort oben ausgeschaut hatte. Nur den schönen Ausblick zum Lunzer See hatte ich in Erinnerung. Ich hab allerdings noch die Fotos von damals. Papierfotos, mit meiner guten, alten Canon EOS 500N geschossen, mit einem Canon EF20-35 und einem Sigma 135-400 im Schlepptau, wie mein Tourenbuch sagt. Ergo erheblich zu schleppen, wenn ich an das Gewicht denke. Das alles hab ich oft genug mit mir herum geschleppt. Meine Lieblingskamera für Bergtouren war übrigens die Canon AV1 mit Zeitautomatik bei Blendenvorwahl mit einem 35mm Objektiv. Relativ leicht, zuverlässig und robust. Ebenfalls mit Rollsensor!
Blick auf Hetzkogel, Lunzer See und einer Eule, die die Schank (Selbstbedienung) am Gipfel bewacht.
Abstieg bei der Talstation (die sich keineswegs im Tal beim Lunzer See befindet!) vorbei und dann auf einem schönen Steig durch den Wald zur Straße beim See. Kurz vorher begann es heftig zu schneien. Schön! Dann haben wir noch gegen den Uhrzeigersinn den See umrundet und nach vier Stunden waren wir wieder beim Auto und fuhren Heim.
Jetzt, über zwei Monate später, fällt mir beim Schreiben ein, daß vielleicht gar das der Auslöser war für meine neue, alte Leidenschaft fürs Wandern? Früher kann das nicht passiert sein, denn das war die erste Wanderung seit über zehn Jahren überhaupt. Vorher war ich nirgends wandern. Spielt aber keine Rolle. Diese Wanderung war mehr eine nostalgische Erinnerung. Sie war etwas, was ich schon sehr lange nicht mehr gemacht hatte. Und es war Eddies erste Bergtour. Eddie ist mein Yorkie. Ein unglaublicher Knuddelbär, aber am Berg und beim Wandern ein echter Terrier durch und durch.
Einen schönen Tag noch……………..