Wir fahren zeitig am Morgen nach Gaming und stellen das Auto am Parkplatz in der Tormäuerstraße nach der Kirche ab, dann schnallen wir die Rucksäcke um und Eddie an die Leine. Das Unternehmen Dreieckberg kann beginnen. Nein, wir haben hier keine sportliche Höchstleistung geplant. Ich geh nach rund fünfzehn Jahren Pause seit einem Jahr und vier Monaten wieder wandern und ich hab einfach wieder Spaß gefunden an solchen Unternehmungen, so sinnlos sie auch sein mögen. Ich kannte den Dreieckberg ja seit zwanzig Jahren, wusste aber über seine zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten nicht Bescheid, weil ich nur den Kirchsteingrat und den Seidlsteig kannte. Inzwischen sind uns noch andere Wege aufgefallen und die wollen wir heute alle auf einmal begehen. Also nicht viel herum reden sondern los geht’s!
Start in der Nähe der Kirche beim Eisengeländer, erster Aufstieg über Hofstattgrat. Gaming liegt auf 431m, der Gipfel des Dreieckberg auf 876m
7:40 Uhr. Das ist die Eisenleiter, an der der normale und markierte Aufstieg zum Kirchstein und zum Gipfel des Dreiecker über den Kirchsteingrat beginnt. Am Steiganfang findet man eine Tafel, die den Weg weist.
Wie schon gesagt, es geht hier nicht um sportliche Leistungen, sondern um Spaß.
Wer schöne Wälder, schöne Steige liebt, aber keine Strapazen, der ist hier richtig am Dreieckberg. Manche Wege sind zwar steil, aber nicht sonderlich lange und der Wald ist wunderschön.
Wir haben wirklich nicht vor, eine sportliche Veranstaltung aus unserer Wanderung zu machen, aber manche Herausforderung muß man einfach annehmen. Also dieser provokante Überholversuch geht gar nicht. Wir sind ja nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen!
Wir sind schon so weit (gegen den Uhrzeigersinn) um den Dreiecker herum gekreist, daß wir zur Bundesstraße 25 und nach Kinberg hinüber sehen können.
Und das ist ein Blick entlang der Erlauf in die Tormäuerstraße hinein. Die Gipfel zur Linken sind Grafenwart und Hochkogel und sind bis zu knapp unter 900m hoch.
Die Sonja liegt da nicht nur faul herum, da kommt auch was heraus dabei.
Wir sind bei der Leiter, die man nicht mehr benützen kann. Warum, dazu später mehr. Ab jetzt steigen wir recht direkt über den Hofstattgrat auf, einem besonders im oberen Bereich wunderschönen Waldgrat.
Teilweise ist er hier ordentlich steil, aber nie unangenehm. Zumindest nicht, wenn nicht zu viele Blätter liegen. Viele Blätter und feucht, das kann auch recht unangenehm werden.
Wir sind im oberen Teil des Steig, in dem der breite Waldrücken ein richtig zackiger, scharfer Grat wird. Das ist hier wunderschön!
Die Seidlbank zeigt uns an, daß wir am Gipfel sind. Am Hofstattsteig kommt man genau hinter der Bank heraus, die Schüler für den Gaminger Lehrer Hein Seidl gebaut haben sollen und die hier am Dreiecker steht.
Jetzt gehen wir grade nach hinten zum Sendemast und vor diesem, bevor (!) der Seidlsteig nach unten führt, zweigen wir links auf einen Jagdsteig ab und steigen entlang eines breiten Rücken nach unten.
Das Steiglein ist wunderschön zu gehen und führt zum Ende einer Forststraße.
Zu den deutlichen Steigspuren kommen noch immer wiederkehrende schwarz/weiße Markierungen
Viel zu früh hat man die Forststraße erreicht. Eigentlich sollte nach Karte der Steig weiter nach unten führen. Wir finden die Fortsetzung aber nicht. Offenbar sind die Wegspuren dem Forststraßenbau zum Opfer gefallen.
Hier, beim Ende der Forststraße, sind wir herunter gekommen und bemerken, daß genau am Ende ein dünnes, aber gut sichtbares Steiglein in den Wald führt. Dazu später.
Nachdem wir die Forststraße erreicht haben, beginnt der zweite Teil unserer Wanderung. Wir folgen ihr bergab bis zu dem Punkt, wo der Seidlsteig quert und steigen dann über diesen wieder zum Gipfel hoch.
Hier gibt es auch eine nette Aussicht. Also fad ist es hier nicht.
So, hier sind wir beim Seidlsteig, der hier nach einer Straßenquerung seine Fortsetzung findet. Auf nach oben.
Der Seidlsteig ist bekannt dafür, daß er recht zackig nach oben führt und genau so geht’s auch gleich zur Sache.
Eddie bekommt da überhaupt nicht genug davon.
Und wir sind schon wieder heroben…..
…. am oberen Ende des Seidlsteig
Anschließend geht’s gleich über den schönen Kirchsteingrat runter.
Dieser Kirchsteingrat ist auch im Winter wunderschön zu gehen. Man folgt einfach der zugewehten Gratschneide bis nach oben.
Blick über den langen Grat in den südlichen Teil von Gaming
Einmal die Schuhe nachbinden, damit die Zehen nicht blau werden.
Rückblick dem schönen Waldgrat entlang nach oben.
Das vor uns ist genau der Spitz vom Kirchsteingrat, an dem man hier bei der Straße heraus kommt. Die Straße endet geschätzt dreihundert Meter weiter oben und war wohl vor allem dazu da, den riesigen Gittermast hier her zu bringen, der hier steht.
Da ist er, der Mast. Es handelt sich um eine Starkstromleitung, die Energie in Nord-Süd Richtung transportiert. Wir erinnern uns? Energie ist Leben! Ohne Strom Mittelalter!
Bevor wir uns auf den Weiterweg zum Kirchstein machen, schauen wir hier nach Gaming runter. Hier stehen auf einem kleinen Platz Tisch und Bank und laden zu einer Rast ein. Der Weiterweg führt übrigens genau unterm Strommast durch.
Gäbe es den Gittermast und die Straße nicht, könnte man ohne Unterbrechung genau am Grat bis zum Kirchstein runter gehen.
Kreuzung am Kirchstein. Genau grade aus geht’s zur Aussichtskanzel. Anschließend folgen wir dem Weg von hier aus gesehen rechts im Uhrzeigersinn um den Dreieckberg herum bis zum Anfang des Seidlsteig am Ortsende von Gaming.
Blick auf Gaming. Das ist aber nicht die Hauptstraße zum Grubberg, sondern die Schleierfallstraße. Links Der Gamingstein 950m, rechts der Fadenauberg 900m, in der Mitte Poltzberg. Von der Poltzbergkapelle sieht man entlang der Stromleitung schön herüber zum Gittermast am Dreieckberg.
Der letzte Teil unserer Trilogie führt uns vom Kirchstein im Uhrzeigersinn um den Dreieckberg herum bis fast zum Abzweig auf der B25 nach Gresten. Dort folgen wir dem Seidelsteig bis zur Forststraßenquerung.
Dieser Weg ist auch als Rundwanderweg Kienberg beschildert.
Durch den frühlingshaften Blätterwald sieht man hier schön zum Dreiecker hoch.
Das Schild ist eine eindeutige Ansage, wo es hier hin geht.
Die Kante der Schotterstraße kündigt sich an….
… der wir nun bergauf bis an ihr Ende folgen.
Rechts unter uns die B25, die durch Gaming durch und über den Grubberg nach Lunz am See oder nach Mariazell führt.
Das Ende der Straße ist erreicht. Mitten in dieser Kehre (die nirgends hin führt) geht’s auf einem dünnen Steig in den Wald hinein. Dieser Steig ist meines Wissens in keiner Karte verzeichnet. Es dürfte sich um einen Jagdsteig handeln.
Von diesem Steig gibt es nur zwei Bilder, weil die Überraschung zu groß war, wo der hin führt. Zuerst einmal quert er lange durch den Wald bis fast zum toten Ende der Straße, die beim Gittermast am Kirchsteingrat ums Eck herum führt. Man könnte also über diesen Steig von hier zum Kirchsteingrat wechseln. Man kann aber auch dem Steig stark nach links abzweigend folgen und kommt dann, Tataaaaa, ungefähr in der Mitte des Steiges heraus, der neben dem Seidlsteig von oben über den breiten Rücken in die Tiefe führt. Na, wir haben geschaut, als wir bemerkten, wo wir sind.
Wir sind schon wieder am Gipfel
Wir zwei haben den selben Frisör.
Und so haben wir uns zum dritten Mal ins Gipfelbuch eingetragen.
Und ab geht’s gleich hinter der Seidlbank wieder nach unten über den Hofstattgrat.
Und schon sind wir wieder bei der Leiter. Die sollte man aber nicht benützen, wenn man von oben kommt, weil…..
… die ist kaputt. Das sieht man von oben zwar nicht, aber man ahnt es.
Eine wunderschöne Raupe erfreut uns am Rückweg….
…. ebenso wie dieser schöne Ausblick…..
15:05 Uhr. Geschafft. Aber wie! Ich sag’s ehrlich, ich war danach Fix und Foxi.Aber schön war’s und ein gutes Training war’s.
An einem Gartenzaun erfreut uns noch ein schlauer Spruch, dann fahren wir Heim.