Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

28. April 2021

2021. 04. 28. Niederalpl – Preiner Gscheid – Hölltal – Klostertal – Rohrersattel – Ochsattel – Kernhof

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 20:10

Amstetten – B121 – Kreisverkehr Niederhausleiten – Brandstetten – Alhardsberg – Höhenstraße St.Leonhard am Wald – Urltalstraße – Hubberg Höhenstraße – Ybbsitz – Grestner Straße – Haselgraben – Gasthaus Ungermühle – Oberamt L6170 – Zellhof – Brettl – Gaming – Grubberg – Zellerain 1125m – Rasing – Gußwerk – B20 Wegscheid – L113 Niederalpl 1221m – Mürzsteg – Neuberg an der Mürz – Kapellen – L103 Preiner Gscheid 1070m – Hirschwang – B27 Höllental – LH134 – Klostertaler Gscheid – B21 Rohrer Sattel – Rohr im Gebirge -  Kalte Kuchl – Ochsattel – St. Aegyd am Neuwald – Kernhof – Gscheid – LH101 Ulreichsberg – Sägemühle – B28 Puchenstuben – Sankt Anton a.d. Jeßnitz – Scheibbs – B22 Gresten – Randegg – Schliefau – Doppel – Kröllendorf – B121 – Amstetten
Streckenlänge: 360km

Ein wunderschöner Tag, der sich, ohne daß irgend etwas geplant war, zu einer herrlichen, erlebnisreichen und langen Tour entwickelte. Einfach der Nase und dem Gefühl nachfahren war die Devise. Und zur Erinnerung ein paar Bilder, damit ich mich später einmal erinnern kann.

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V.l.n.r.: Blick in den Urltalgraben – Ybbsitz – Zellerain-Südrampe Blick zu den Zellerhüten – Zellerain Bundesstraße
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Niederalpl
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Pause in Mürzsteg
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Man beachte den Zaun!
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In Neuberg an der Mürz besteigen wir den Kalvarienberg, einen kleine, aber hübschen Zinken mitten im Ort, der einen schönen Ausblick über das daneben liegende Stift bietet. Kein Ausflug ohne Gipfelkreuz. Nicht einmal mit Motorrad.
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Neben dem Kalvarienberg ist noch ein unbezeichneter Zinken ohne Geländer, auf den man mit etwas Übung problemlos steigen kann. Selbstverständlich lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen, auch wenn das mit den Motorradstiefel etwas unangenehm ist. Man muß direkt die Hände zu Hilfe nehmen, also ein klassischer Einser.
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Rax – Preiner Gscheid
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Hölltal Raxbach
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Kalte Kuchl. Hier stehen an einem schönen Tag ohne Corona-Wahn haufenweise Motorräder. An Wochenenden können das mehrere Hundert sein. Corona, beziehungsweise die wahnwitzige Politik von schwarz/grün, hat alles geändert. Monatelang mußte das Gasthaus zugesperrt bleiben. Jetzt darf man wenigstens Speisen und Getränke zum Mitnehmen verkaufen. Wir saßen auf einer grünen Böschung, das Schnitzelsemmerl in einer Hand, die Flasche Cola in der anderen, und ließen es uns schmecken. Ich sagte noch zu Sonja, “Das ist ein bissl wie in der DDR”. Ein älteres Paar saß nicht weit von uns ebenfalls mit Getränken auf dieser Böschung und rastete. Er, graumelierter Herr, Fahrer eines Chevi Camaro, Turnschuhe und Jeans, nimmt die Flasche seiner Frau, um sie zurück zu bringen, und als er bei uns vorbei geht, meint er lächelnd “Na, ist das nicht schön in der Natur? Wie in den 50er Jahren!” Sein Sarkasmus hat den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Wie in der Nachkriegszeit freuen wir uns jetzt, daß wir eine Kleinigkeit zu Essen kaufen können und etwas zu trinken bekommen, und genießen unsere neue Freiheit dann auf einer Böschung sitzend. Danke, Herr Bundeskanzler. Danke, liebe Grüne. Danke für die Zerstörung der Wirtschaft und für die Primitivisierung der Gesellschaft. Heute im Namen von Corona, morgen im Namen des Klima. Wir werden uns bei nächstbester Gelegenheit erkenntlich und dankbar zeigen. Verlasst euch drauf. Wer Wind säht, soll Sturm ernten!
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Bevor wir Richtung Puchenstuben abbiegen, schauen wir noch auf einen Sprung nach Joachimsberg rauf und genießen den Ausblick auf Gemeindealpe und Ötscher. Und dann geht’s kurvenreich durch herrliche Berglandschaft zurück nach Hause.

Wünsche noch einen schönen Tag allerseits…………..

26. April 2021

2021. 04. 26. Zellerain – Gemeindealpe 1626m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 19:17

Das war wieder so ein Tag, wo alles schlicht und einfach perfekt ist. Am Vortag war ich noch mit Eddie in Obeland und hab übers Weiße Kreuz und den Glashüttenberg die Überschreitung des Sonnberg gen Osten vollendet, und heute sind wir am frühen Morgen zum Zellrain aufgebrochen, um die Gemeindealpe zu besteigen. Um kurz vor halb acht waren wir am Parkplatz am Zellerain, der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Temperatur ungefähr -3°C, blauer Himmel, Herz, was willst du mehr? Die Wanderschuhe angezogen, den Rucksack umgehängt, Eddie an die Leine genommen und los kann’s gehen.

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7:35 Uhr: Ein Schotterweg führt uns rauf zum Gehöft Höchbauer. Im Gegensatz zum Aufstieg am 3. Februar war der Zustieg im unteren Teil nun schneefrei und trocken. Erst nach der ersten Kurve, wo der Weg wesentlich steiler wird, trafen wir auf den ersten Schnee, der von den tiefen Temperaturen der Nacht noch steinhart gefroren war.
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7:54 Uhr: Beim Höchbauer, einem alten und zumindest im Winter aufgelassenem Gehöft, kommen wir zur steilen Leiten, die es nun zu besteigen gilt. Oben am Waldrand hat man dann erstmals einen wunderschönen Ausblick in die Gegend.
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8:00 Uhr: Der Waldrand ist erreicht. Hier dreh ich mich immer um, mach eine kleine Pause und schau mir die Gegend an. Links schauen die schneebedeckten Zellerhüte herüber und rechts der etwas verdeckte Dürrenstein mit seinen langen Ausläufern. Das ist für eine kleine Weile die letzte Aussicht, denn ab hier geht’s in einen Wald, der bergauf am Weg zur Brunnsteinalm zu queren ist. Mein kleiner Schlumpf kann es schon wieder nicht erwarten, bis es endlich weiter geht. Immer diese Herumsteherei!
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8:14 Uhr: Bei der Brunnsteinalm sehen wir zum ersten Mal unser Ziel vor uns, die Gemeindealpe. Wir kommen schnell drauf, daß wir die ausgetretene Spur nicht benützen sollten. Der Schnee und diese Spur sind steinhart vereist und unangenehm zu begehen. Viel besser ist es, daneben eine eigene Spur zu gehen. Der Schnee ist griffig und trägt. Grade einmal die Eiskristalle werden eingedrückt, sonst hinterbleibt keine Spur im Firn, so hart ist das gefroren. Die Spuren, die man sieht, sind älter und zeugen von der Beliebtheit dieses Berges auch im Winter.     
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8:23 Uhr: Hier am harten Firn zu gehen ist ein Genuß. Oft denken wir an den Aufstieg am 3. Februar. Der Schnee war noch etwas tiefer, vielleicht knapp einen Meter, aber ziemlich weich. Man konnte kaum vernünftig gehen, weil man laufend und abwechselnd mit einem Bein (mit Pech mit beiden) eingebrochen ist. Heute konnte man am harten Firn gehen, als wäre es der Hauptplatz von Amstetten. Traumhaft!
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Gemütlich folgen wir dem verschneiten Weg zum Eisernen Herrgott in der Brach.
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8:46 Uhr: Nach 70min ist das Almhaus in der Brach zu sehen. Am 3. Februar haben wir bis hier her gut zwei Stunden gebraucht  und ich war hundemüde. Heute waren wir bestens gelaunt und voller Tatendrang.
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8:50 Uhr: Rückblick über den Aufstiegsweg zur Kette der Zellerhüte
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8:52 Uhr: Pause. Eddie schnorrt sich wieder eine Cabanossi bei Sonja. Unser Ziel ist schon etwas größer geworden.
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Blick über die Almhütte zum Dürrenstein
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Eiserner Herrgott in der Brach. Hier war im Februar Schluß.
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9:00 Uhr: Erster Ausblick zum Erlaufsee. Hier muß man im Sommer ungefähr Daumen x Pi 60m absteigen, um unterm Kamm, der dicht mit Bäumen und Latschen bewachsen ist,  zu queren.
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Nochmals ein Rückblick auf die Zellerhüte im Westen, bevor wir uns auf den Weg über die Engstelle machen.
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Erstmals seit 15 Jahren bin ich an dieser Stelle. Letztmals war ich hier am 19. Juni 2006. Noch ist der Schnee beinhart und tragfähig.
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Abstieg in die Senke. Hier kann die Sonne den ganzen lieben Tag herein und schmilzt den Schnee weg. Der Kamm oberhalb ist meist nicht direkt begehbar. Zu verwachsen.
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Nach einem Stück seh ich aber, daß am Grat oben eine dermaßen hohe Wächte angeweht ist, daß ich zu Sonja sag “Kommst du mit? Ich schau einmal, ob man da oben gehen kann.” Dann steigen wir den steilen Hang hoch und stehen im Wunderland. Noch weiß ich nicht, ob das durchgehend begehbar ist, weil da schon noch einige verwachsene Inseln aus dem Schnee heraus schauen. Die Wächte ist steinhart gefroren. Hier hat der Wind die Latschen und die Bäume zugeweht. Die Sonne hat den Schnee über die Wintermonate immer wieder geschmolzen, der Wind hat Neuschnee dazu gepackt und das ganze immer weiter komprimiert, bis eine steinharte, durch und durch verdichtete Wächte entstand, die begehbar wurde. Wenn die Sonne allerdings lange genug drauf scheint, wird die Oberfläche weich und die Begehung unangenehm. Das war am Rückweg der Fall. Zurück gingen wir unten am schneelosen Normalweg.     
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Nachdem das Zeug dermaßen dicht und hart ist und sich auch nirgends eine überhängende Wächte bilden könnte, durch die man durchbricht und abstürzt, übersteigen wir den Kamm auf direktem Weg und lassen dabei keinen einzigen Mugel aus. Das ist Spaß pur!
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Der vereiste Kamm und unser Ziel vor Augen wandern wir durch diese Märchenlandschaft.
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Wesentlich unangenehmer ist das für Eddie. Hier hat teilweise schon jemand, allerdings bei wesentlich schlechteren Bedingungen, versucht, den Kamm direkt zu begehen und ist dabei tief eingebrochen. Das ist für Eddie nicht nur unangenehm, weil er in so eine Einbruchstelle reinfallen kann und sich dabei verletzten könnte. Diese Löcher sind nämlich tief. Selbst ein Wanderer kann sich in so einem Loch ein Bein brechen.
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Einmal müssen wir ein Stück absteigen, weil es oben wirklich nicht mehr weiter geht, dann steigen wir, wie hier, auch bei der nächstbesten Gelegenheit gleich wieder hoch. Für Eddie ist das ein riesiger Spaß.
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Langsam haben wir die Engstelle überwunden und die schmale Wächte verwandelt sich in einen breiten Rücken.
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Tolle Landschaft, Kaiserwetter, Herz, was willst du mehr?
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9:19 Uhr: Unser weiterer Aufstiegsweg ist jetzt klar vor uns zu sehen und führt über diesen breiten Rücken zum letzten steilen Endanstieg.
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Wir sind jetzt am Fuße des Gipfelkegels, der sich wie ein kleiner Vulkan vor uns erhebt.
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Die Aussicht wird jetzt durch den raschen Höhengewinn in kurzer Zeit immer grandioser.
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Wir gewinnen rasch an Höhe. Teilweise steigen wir über Schotter, teilweise über steinharten Firn hoch.     
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9:50 Uhr: Wir haben das Hochplateau erreicht. Hinter uns der Vaterberg, wie der Ötscher auch heißt, links davon der spitze Kleine Ötscher und links dahinter die östlichen Ausläufer des Dürrenstein.
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Jetzt ändern sich die Bedingungen rasch. Wir nähern uns dem höchsten Punkt, der blaue Himmel beginnt sich zu bewölken und starker, eiskalte Wind kommt auf. Wir beginnen unsere lockere Kleidung dicht zu machen und zum Schutz gegen die Kälte schwereres Geschütz aufzufahren.
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Der Ötscher und sein kleiner Bruder in seiner ganzen Pracht.
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Eine Skispur führt uns zum Gipfelkreuz.
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Blick nach Süden über den Erlaufsee. Es wird rasch düster. 
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Dem Ziel ganz nahe.
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10:05 Uhr: Am Gipfel
Der Wind pfeift jetzt ordentlich, es ist ziemlich kalt und wir bleiben nicht lange. Ein paar Bilder, die Eindrücke, die wunderschön sind, tief in die Seele einsaugen, dann suchen wir ein windgeschütztes Plätzchen für eine Gipfelrast.
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Am Gipfelplateau befinden sich neben der Bergstation des Skilift noch eine Sendeanlage, Das Terzer-Haus und diese elektrische Anlage, in deren Schutz wir Rast hielten. Offenbar gibt das Ding so viel Wärme nach außen ab, daß der meterhohe Schnee rundherum kreisförmig geschmolzen ist und wir in der steinharten Wiese rasten konnten. Eddie hab ich am in den beinharten Schnee gesteckten Wanderstock gesichert. Ein bissl fühlte sich das an wie eine Rast in einem Schützengraben, dafür aber weitgehend windstill.
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10.26 Uhr: Der Wind pfeift ordentlich. Wir beginnen den Abstieg.
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Oben im steilen Bereich muß man aufgrund des steinharten Schnee etwas aufpassen, weiter herunten ist das Zeug griffig und fest und wir laufen den halben Hang runter und lachen vor Freude. Das hat auch einen praktischen Wert. Es wärmt uns wieder auf, weil es oben so ´kalt war. Hier im Lee des Berges ist es wesentlich wärmer als oben.      
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10.50 Uhr: Der Gipfel liegt schon wieder weit hinter uns……..
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und wir nähern uns wieder dem schmalen Kamm, der uns zum Eisernen Herrgott führt. Beim Rückweg müssen wir größtenteils unten bleiben, weil der direkte Weg über die Wächte nicht mehr möglich ist. Die Sonne hat ihr zerstörerisches Werk wieder so weit vorwärts getrieben, daß der in der Früh noch steinharte Schnee nicht mehr ordentlich trägt. Man bricht ein, und das ist mir zu blöd. Aber wir hatten unseren Spaß ja schon.
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Manche Bilder sagen mehr als tausend Worte
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Eddie führt wieder einmal. Er erschnüffelt den Weg.
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Da verschwinden die beiden wieder hoch über mir zur Alm und ich kann zuschauen, wo ich bleibe. Ist das ein Hundeleben?
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11:05 Uhr: Die Gemeindealpe ist im Rückblick schon wieder weit weg.
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Zurück bei der Alm in der Brach.
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Das Wetter hat sich ganz schön geändert. Kein blauer Himmel mehr, nur mehr starke Bewölkung.
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11:19 Uhr: Wir lassen die Almhütte hinter uns und machen uns auf den Weg nach unten.
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In der Querung durch den Wald bin ich dann auf einer zu eisigen Stelle ausgerutscht, hab dann leider den Wanderstock, der im steinharten Schnee steckte, nicht ausgelassen und bin hingefallen, und dabei ist der Wanderstock abgebrochen. Am 13. Februar 2000 hab ich ihn zum 40. Geburtstag bekommen. 21 Jahre lang hat er, großteils im Sommer bei gemütlichen Wanderungen, manchmal auch im Winter, gute Dienste geleistet und war immer ein treuer Begleiter. Ich hab so manches Berglein mit ihm bestiegen. Jetzt hängt er, zusammengehalten von einem Leinenband, als Erinnerungsstück neben Steigeisen und Pickel in der Küche und ist hiermit am 26. April 2021 offiziell in den wohlverdienten Ruhestand getreten.
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11:55 Uhr: Oberhalb vom Höchbauer machen wir nochmals Rast, ich zieh meine Gore-Jacke aus und verstau sie im Rucksack, Eddie schnorrt nochmals eine Cabanossi, dann ein letztes Bild und wir steigen über den Hang und über den Schotterweg zum Parkplatz ab. Um 12:25 Uhr geht eine wunderschöne Wanderung nach 4 Stunden und 50 Minuten wieder zu ENDE.

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Karte zur Tour

Einen schönen Tag noch………………..

25. April 2021

2021. 04. 25. Oberland – Weißes Kreuz 969m – Glashüttenberg 868m – Waidhofen

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 16:57

Jetzt war ich zweimal beim Weißen Kreuz und einmal, bei der Überschreitung zum Sonnbergspitzl, auch beim Glashüttenberg. Wie der Weg von dort Richtung Osten weiter geht zur Bundesstraße vor Waidhofen, das wusste ich nicht. Ich kannte das nur aus der Erzählung, wie das der Peter Sonnleitner, bei Wanderfreunden im www als www.monsieurpeter.at bekannt, in seinem Wanderblog erzählte. Von dem hatte ich auch die Bilder der Überschreitung vom Sonnbergspitzl zum Weißen Kreuz gesehen und das dann in die andere Richtung gemacht. Die Beschreibung des Weges stammt von 2012, ist also 9 Jahre alt. “Wer weiß, was sich seitdem verändert hat?”, dachte ich und war gespannt.
Aber zuerst muß ich einmal sagen, daß diese Tour nicht geplant war. Ich hatte die im Kopf, aber nicht auf irgend einem Plan. Doch wie ich heute um halb sechs wach wurde, dachte ich mir, “ach was, heute geh ich zum Weißen Kreuz, und wenn ich Lust hab, vielleicht auch noch zum Glashüttenberg, und dann schauen wir einmal”. Ich war ja überzeugt, da Richtung Osten führt irgendwo ein bewaldeter Grat runter ins Tal, und wo wir dann rauskommen, daß wäre mir wiederum egal. Ich wusste, ich muß dann neben der Bundesstraße zurück nach Oberland und zum Auto. Ob wir das heute machen würden, das wusste ich in der Früh aber noch nicht. Bin ja kein Hellseher.

Apropos wir. Wenn ich hier von wir rede, dann meine ich mich und Eddie. Eddie ist mein Yorkie, und der ist überall dabei, wenn’s rauf geht und/oder dreckig wird. Kurz vor 7 Uhr fuhren wir daheim los und um 7:20 Uhr starteten wir, Eddie und ich, bei der Unterführung in Oberland zum Weißen Kreuz.

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Hier die Karte (von opentopomap.org) mit der Teilstrecke vom Startpunkt bei der Unterführung in Oberland zum Glashüttenberg

Wie gesagt, die Strecke zum Weißen Kreuz kannte ich ja schon von zwei Aufstiegen. Irgendwie war ich heute am Anfang der Tour etwas matt und ließ mir deswegen Zeit, um nihct gleich einzugehen und um mir das alles einmal wirklich genau anzuschauen. Es eilte ja nicht und ich wußte nicht, wie lange diese Tour werden sollte. Ich wusste auch nicht, wie mein blöder Ischias-Nerv mitspielt. Der ist recht wankelmütig. Mehr als ich!

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Hier freute ich mich direkt, daß ich wieder da war. Auf geht’s zum Berg.
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Wenn einem die Strecke nicht mehr neu ist, dann geht sich das ganz anders. Man kann die Strecke im Gedanken in Segmente einteilen und kann sich orientieren, wo man ist und wie weit das noch wird. Das ist ein ganz anderes Gefühl des unterwegs sein.

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Auch Eddie hatte sichtlich Freude.
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Jetzt sah ich auch Dinge, die ich vorher nicht gesehen hatte. Oder ich hatte es anders gesehen.

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Und wieder diese Farbenpracht. Es war aber beim Abmarsch relativ kühl. Das Außenthermometer im Auto hatte bloß +2°C angezeigt. Kalt war mir allerdings nicht. Ich hatte nur ein Funktionsleibchen, ein gefüttertes Hemd und eine Gore-Fleecejacke mit, und natürlich Jeans und Schuhe! Die Jacke hatte ich bald ausgezogen und umgebunden, weil mir auch ohne warm genug war. Wie gesagt, ich war anfangs etwas müde. Aber das legte sich bald.
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Verirren kann man sich hier beim Aufstieg nicht. Gut ausgetreten und zusätzlich immer wieder einmal markiert.
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Wenn man einmal beim bewaldeten Grat ist, dann kann man auch einmal in die Flanke runter schauen und sich von der Steilheit des Geländes überzeugen. Das hier (oben) ist der Punkt, wo es zum ersten Mal etwas flacher wird und wo man ab jetzt meistens genau am oder unmittelbar neben dem Grat unterwegs ist. Zumindest bis zum letzten Steilaufschwung.

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Einmal ein Blick da nach unten in die Flanke. Heroben noch mäßig, wird das weiter untern recht heftig steil.
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Eddie und ich sind jetzt gut aufgewärmt. Mein blöder Ischias Nerv, der mir ein Stück weiter unten sehr unangenehme Probleme bereitete, hatte sich wieder in seine Höhle zurückgezogen und ließ mir für den Rest des Tages seine Ruhe. Ab hier ungefähr gings fröhlich vorwärts.
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Das ist ein immer wieder prächtig anzuschauender Kamm, auf dem wir hier wanderten. Und das schöne war, daß sich das bis kurz vor dem Tal vor Waidhofen auch nicht dramatisch änderte! Nur gings dann halt abwärts und nicht mehr aufwärts.
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Das ist schon im letzten Teil der oberen Steilstufe, wo es nicht mehr weit zum Wegweiser ist. Komisch, daß ich da immer von heroben fotografiere. Weiter unten, im steilen Teil, hab ich keine Zeit für sowas, weil da muß ich schwitzen und keuchen, um vorwärts zu kommen.
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Eddie schwitzt und keucht nie. Der fühlt sich hier wie im Paradies.
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Man sieht es zwar auch so deutlich, aber wenn man bei dieser Stufe, die in einen umgefallenen Baum gehackt ist, vorbei kommt, dann weiß man, das schlimmste ist jetzt vorbei. Ab jetzt wird’s nur mehr lustig und nicht mehr anstrengend.
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Dafür, daß ich schon ganz schön geschnauft hab, ist meine Frisur aber noch tadellos in Ordnung. Ja, ich hab jetzt kürzere Haare. Der Sommer naht.
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Da geht’s sogar zum ersten Mal seit langem wieder ein Stück bergab. Ganz ungewohnt.
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Ein bissl ein blödes Licht war da heute zum Fotografieren. Das hat immer von der Seite so hell hineingefunzelt, und das mag die Kamera am Handy (ich kann diesen Ausdruck nicht leiden) nicht. Und immer wieder vergess ich Depp, daß ich mir eine ordentliche Knipse einstecke. Seit ich dieses Fotografiertelefon hab, ist kaum mehr eine richtige Kamera dabei, obwohl die bei gewissen Lichtbedingungen doch erheblich bessere Bilder fabrizieren. Die Einstellbarkeit wäre ja vorhanden, aber dieses Touch-Screen ist Käse dafür. 
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Jetzt geht’s da noch ein bissl weiter runter in die Senke rein, und dann der finale Aufstieg zum Gipfel vom Weißen Kreuz. Da war ich schon wieder so fit, daß ich rennen hätte können.
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Gottlob hab ich mich hier auch ein paar Mal umgedreht und die Landschaft, den Ausblick fotografiert, weil eigentlich hatte ich ja vor, wenn ich Lust dazu hab, dann noch zum Glashüttenberg weiter zu gehen, dort wieder umzudrehen und den Aufstiegsweg zurück zu gehen. Da hätte ich schön geschaut, weil da sind wir heute nicht mehr her gekommen.
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Das ist der Blick zurück zur Senke vorm Gipfelaufstieg.
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Und wenn man von ganz oben überall drüber sieht, dann ist der Ausblick doch nochmals um ein Stück schöner als weiter unten.
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Der höchste Punkt meiner heutigen Wanderung, 969m, ist um 8:25 Uhr erreicht, also eine Stunde und fünf Minuten nach dem Abmarsch. Und das trotz einiger Pausen.
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Den Stein da mit dem Entlein hab ich mir mitgenommen. Der liegt jetzt bei einigen anderen Steinen im Schlafzimmer neben Muscheln und Steinen, die ich in der ganzen Welt zusammengeklaubt und mit Heim genommen hab. Das Entlein da hat eine Postleitzahl aus Kematen an der Ybbs auf der Rückseite. Jetzt macht es einmal eine Weile Rast bei mir von seiner Stoaroas, und wenn ich einmal aufdenke vor der Abfahr zu einem Berg, dann nehm ich wieder einen Stein mit und leg ihn irgendwo aus, damit er weiter wandern kann. Wie die des geschafft haben, daß der daneben liegende Stein kaputt ist, ist mir schleierhaft. Deppen gibt’s offenbar auch auf den Bergen.
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Und da haben wir uns verewigt, der Eddie und ich. Und das Mädel, oder die junge Dame, die uns mit ihrem Freund (oder Ehemann) beim Aufstieg überholt hat, die haben sich auch eingetragen. Und das Mädel hat Sonja geheißen. Ist das ein Hammer? Meine Schwester heißt Sonja, meine Frisörin heißt Sonja, meine Motorrad- und Berg-Kumpeline heißt Sonja und die Damen, die mir am Berg begegnen, heißen auch Sonja. Da muß irgendwo ein Nest sein.
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Nochmals ein Blick zurück, weil’s so schön war.
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Das schaut für Eddie offenbar wie der Eingang eines Rattenbau aus, und das wiederum weckt den Killerinstinkt eines Yorkshire Terrier. Da mußte ich fest an der Leine ziehen, damit er weiter geht und nicht da rein kriecht.
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Ab dem Weißen Kreuz wird’s für den größten Teil des Weiterweges richtig märchenhaft. Immer irgendwie am Grat entlang und links und rechts geht’ immer mehr oder weniger Steil runter.
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Diese natürliche Skulptur aus Fels und Pflanze war mir noch gut aus der ersten Wanderung hier heroben in Erinnerung.
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Wir nähern uns dem Punkt, wo ich beim ersten Mal dachte, das wäre schon der Kogel vom Glashüttenberg. Dem ist nicht so. Das ist nur ein Kogel an einem unbezeichneten Eck.
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Das einzige, was hier ist, ist ein Steinmandl. Ergo wird das der Steinmandlkogel sein, schätze ich. In dem Stein, der da daneben steht, ist irgend eine Nummer dran. Welche, hab ich vergessen. Wird wohl keine Telefonnummer sein.
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Jetzt hab ich auch einmal Zeit gehabt, links, also nördlich in die Leitn runter zu schauen, wo meine Karte (die daheim lag, damit ihr nichts passiert) die Gehöfte Vorder-, Mitter- und Hinterlug anzeigt. Das sollten so um die 350 Höhenmeter da runter sein.
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Nach diesem Steinmandelkogel hat die Richtung nochmals ein wenig mehr nach Norden gewechselt und es war nochmals einige Meter abzusteigen. Das schaut immer weit dramatischer aus, als es in Wirklichkeit ist. Insgesamt verliert man vom Weißen Kreuz zum Glashüttenberg nur rund 100 Höhenmeter.
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Mein Schlumpfhund hat sich am ganzen Weg entlang sauwohl gefühlt. Das ist Terrier-Gelände, da tut sich was.
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Und wie wir grad so schön beim Gratwandern sind, sehen wir das Gipfelkreuz des Glashüttenberg. Seit der Ankunft am Weißen Kreuz sind nur 30 Minuten vergangen bis hier her. Vor lauter Freude am Dahinspazieren beachtet man die Zeit gar nicht. Man wird zeitlos, und das ist das schöne am Wandern. Alles vergessen, nur unterwegs sein, schauen, riechen, hören und staunen, was die Natur so alles zu bieten hat. “Dazu braucht’s keine drei-, vier- oder mehr tausend Meter” hätte ich jetzt fast gesagt. Ich sag das aber jetzt nicht, weil das ein Blödsinn ist. Mir ist nämlich grad eingefallen, wie die Gummikuh-Fahrer (BMW-R Modelle mit Boxer Motor), meist ältere Herren, früher immer mit bitterem Ernst gesagt haben, “Mehr als 70Ps braucht kein Mensch!” Wir haben die immer ausgelacht und haben uns gedacht “Ja, weil’s bei mehr PS in die Hosen scheißts, ihr alten Deppen!” Und drum sag ich lieber nix, weil heute bin ich selber so ein alter Depp.
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Ja, komisch. Als ich hier stand, ist mir aufgefallen, daß ich bei meinem ersten Besuch diese Seite des Kreuz gar nicht gesehen hatte. Ja, ok, ist kitschig, die Maria mit dem Jesukindlein. Aber trotzdem erstaunlich, daß mir das erst heute aufgefallen ist. Das ist beim Wandern und beim Reisen ziemlich das selbe. Nach der ersten Reise hast du einen Überblick und bei der zweiten weißt du auch, wie es dort wirklich ausschaut. Aber erst ab den nächsten Reisen lernst du die Gegend, das Land wirklich kennen.
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Der Glashüttenberg ist ungefähr, geschätzt nach einem Blick auf die Karte, das Ende des ersten Drittels der Wanderung. Ich würde sagen, die Frisur sitzt noch immer tadellos. Der Bart scheint ein wenig gewachsen zu sein.
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Und wie wir so beim Gipfelkreuz stehen und die Spuren des Weiterweges anschauen, also ich zumindest, da überkommt mich das Gefühl, daß wir hier nicht umdrehen, sondern einfach weiter gehen. Egal, wo der Weg wirklich hinführt. Und wenn es ins Stadtzentrum von Waidhofen ist (ha, ich wusste, daß ist unmöglich!), wir gehen hier weiter, weil ich wissen will, wie es da ausschaut. Ab hier beginnt für uns Neuland.
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Das war ein etwas beunruhigender Ausblick. Ich hoffte, daß uns der Weg nicht in eine dieser Schottergruben oder Steinbrüche führen möge. Das wäre mir zuwider gewesen.
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Aber vorerst war kein Anzeichen einer Schottergrube oder eines Steinbruches zu sehen, sondern ein wunderschöner Kamm, auf dem wir freudig beschwingt dahin wanderten. Von mir aus hätte das noch Stunden dauern können, auch wenn das Wasser knapp wurde. Zur Not hätte ich einen Brunnen begraben! Pffff…………..
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Also nein. Die Bäume stehen da nicht so schräg vom Kamm weg wie die Stacheln eines Igel. Das ist vom Superweitwinkel eine Verzerrung, siehe das Bild weiter oben. Die Bäume wachsen hier weitgehend grade in den Himmel, wie überall. Aber anders kommt der Kamm nicht so zur Geltung.
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Na ja, das selbe Bild im Hochformat. Schaut eigentlich auch ganz nett aus. Vor allem wirken die Bäume nicht so seltsam.
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Hier wünscht man sich, daß das gar nicht mehr aufhört.
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Und es geht auch tatsächlich für eine ganze Weile so weiter. Ein sanfter Abstieg, dann wieder mehr eben und sogar ein wenig in die Höhe. Grad so könnte es noch Stunden weiter gehen. Aber irgendwo wird es wohl doch runter gehen. Runter gehen müssen!
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Der Abstieg kommt dann auch. Nicht ganz überraschend zwar, aber unbezeichnet und heftig. Und unangenehm. Es gibt Wegspuren, aber die sind zu großen Teilen unter Blättern verborgen und man sieht nur leichte Konturen. Es ist mehr raten als sehen. Richtige Pfadfinderei. Und dabei ist das Gelände teilweise steil und durch die Blätter rutschig. Gefährlich ist es allerdings nie. Nur unangenehm.
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Hier wird einem wieder von einem Ausblick das Leben versüßt, aber die Fernsicht ist eher miserabel. Dunstig. Ich hätte erwartet, daß die Bilder schlechter sind. Der Dunst und die Sonne haben ziemlich geblendet.
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Immer wieder wird das Gelände geradezu gemütlich, um dann wieder andere Seiten aufzuziehen. In den steileren Passagen ist teilweise der Weg kaum mehr zu erkennen und es wird immer mehr zum Ratespiel, wo man absteigt. Ein wenig Orientierung bietet die eine oder andere Forststraße, die man durch den dichten Wald erkennen kann. Gottlob war es nirgends so verwachsen, wie es Peter Sonnleitner 2012 beim Abstieg vorgefunden hatte. Der war aber auch einen etwas anderen Weg zu den Steilabbrüchen des Steinbruchs gegangen, den ich vermieden hab.
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Hier sieht man rechts unterhalb des Kammes eine Forststraße, die man vielleicht hätte nehmen können. Wenn man eine Karte und Lust dazu gehabt hätte. Ich hatte aber, noch, keine Lust auf Forststraße und hielt mich weiter am Kamm.
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Eddie hat sich unheimlich brav und gelehrig verhalten. Immer wieder, wenn es steil wurde, befahl ich ihm “Hinter mir!” und er blieb auch wirklich brav hinter mir. Das ist wichtig, weil er sonst aus Übermut immer wieder mit Anlauf in die sich spannende Leine läuft und mich fast umhaut. So ganz alleine muß ich mir dort oben aus Übermut und Dummheit nicht unbedingt weh tun. Aber Eddie ist sehr aufmerksam und folgsam.
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Und dann, nach einem dieser Steilabstiege, wollte ich meinen Augen fast nicht trauen. Dort vorne, an der Böschung zur Forststraße (die genau dort endet) steht eine Bank! Das hat mich gleich ans Sonnbergspitzl erinnert. Ich hab den Standort dieser Bank oben in der Karte eingezeichnet. Vielleicht kennt die ja jemand. Mit einer Berechtigung kann man hier her ja auch mit einem Auto fahren.
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Und weil diese Bank grade wie gerufen kam, haben wir hier eine schöne Rast gehalten und unseren Wasserstand dezimiert. Als nächstes wäre statt einer Bank ein Bach toll.
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Irgendwo hab ich sinngemäß gelesen, “Ritzen sie sich ihre Sprüche in die Haut und lassen sie die Bäume in Ruhe”. Das war aber nach 1995, wenn ich mich richtig erinnere.
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Hinter dieser Bank wurde der Weiterweg immer unergründlicher. Spuren war zu sehen, sie unterschieden sich aber teilweise kaum mehr von Wildwechsel. Jetzt wurde nach der Methode “Daumen x Pi” navigiert. Die Hauptrichtung ist nach unten, über alles andere kann man reden.
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Dann tauchten wieder Spuren auf, so, als wäre da jemand oder etwas runter gefallen.
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Wieder mehr Kratzer als Wegspuren. Aber sie führten hinunter, und das zählt.
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Hier wurde guter Rat immer schwieriger und ich dachte schon, jetzt geht’s uns gleich wie dem Sonnleitner, jetzt verschwinden wir im Unkraut. Aber dann……….
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……kam unter uns ein alter, langsam verwachsender Ziehweg zum Vorschein, der uns zu einer Forststraße brachte. Hier der Rückblick auf den Weg, auf den wir stießen. Er ist auch in der Karte als totes Ende eingezeichnet. Ein Blinddarm sozusagen, der nirgends hinführt.
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Dieser alte Weg mündete in diese Forststraße, die uns zu einem, ich schätze einmal, Steinbruch brachte, der, so wie das ausschaut, nicht mehr in Betrieb ist. Das wächst schon alles zu.
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Der Weg zurück in die Zivilisation. Soweit man in Waidhofen von Zivilisation sprechen  kann.
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Nachdem wir das zweite Drittel der Tour hinter uns gebracht hatten, schoß ich noch dieses Bild, dann ging der Strom aus. Ob das Bild damit zu tun hat oder ob der Grund war, daß ich schon beim Weggehen nur mehr 20% Kapazität hatte, ist schwer zu sagen. Jedenfalls ist klar zu erkennen, daß nach all der Müh und Plag meine Frisur noch immer tadellos in Ordnung ist. Nur der Bart scheint noch eine Spur weiter gewachsen zu sein.

Wir kamen 200m nach der Ortstafel von Waidhofen an der Ybbs aus dem Wald heraus. Die restlichen 3.8km (gemessen mit dem Tacho vom Auto bei der Rückfahrt) bummelten Eddie und ich gemütlich auf dem Radweg neben der Bundesstraße zurück nach Oberland. Von der Seite kommen mehrere kleine Bächlein zusammen, die sich im Waidhofen-Bach sammeln und der Stadt entgegen fließen. An Trinkwasser hatten wir nun keine Mangel mehr. Und so ging dann nach 3 Stunden und 50 Minuten unsere kleine Tour wieder zu Ende. Schön war’s!

Einen schönen Tag noch…………..

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