Eigentlich sollte seit zwei Tagen Regenwetter vorherrschen. Das Wetter hat sich allerdings wieder einmal nicht an die Prognosen gehalten und es war schön. Das wussten wir zum Zeitpunkt der Tourplanung aber noch nicht und hatten uns daher etwas einfaches vorgenommen, was man auch locker bei schlechtem Wetter machen kann. Zum Beispiel den Schwarzenberg bei Gresten unrunden und dabei überschreiten. Hab ich schon zu allen Jahreszeiten gemacht und ist landschaftlich recht schön. Mit 950m ist der Schwarzenberg auch gar nicht so klein, und wenn man bedenkt, daß Gresten auf 407m Seehöhe liegt, sind es bis zum Gipfelkreuz, daß sich auf einer steilen, aber einfach zu erkraxelnden Felsspitze erhebt, knapp mehr als 540 Höhenmeter alles in allem. Für eine Regentour mit Hund grade angenehm und bei der Umrundung kommen auch schön Kilometer zusammen.
Dann hat der Hans eine SMS geschickt. “Hast du Lust auf eine Tour zum Ennsberg und zum Hühnerkogel rauf?” Pffff, ich hatte eigentlich schon was anderes vor und den Hühnerkogel (knapp über 1400m) stellte ich mir mit Restschnee eine recht dreckige Tour vor. Wir haben uns dann geeinigt, daß ich um 6 Uhr zum Treffpunkt komme, wenn ich Lust hab und anschließend ist mir der Brunnbacher Gamsstein eingefallen. Der ist mit seinen nicht ganz 1300m niedriger und daher ist die Aussicht auf eine Schweinigltour geringer. Jetzt ist ja grad eine blöde Zeit. Überall auf über dreizehn oder vierzehnhundert Meter liegt noch der Schnee oben und zergeht grade, weil selbst über 1000 bis zu 2000m im Moment keine Minusgrade herrschen. Das gibt eine richtig schöne Sauerei, wenn’s passt, und auf sowas hatte ich im Moment eigentlich keine Lust. Ich hab dann Sonja gefragt: “Morgen 5:30 Uhr Brunnbacher Gamsstein?” Und so hat eine Tour seinen Lauf genommen, die so nie geplant war. Aber die Touren, die nicht von langer Hand geplant sind, die sind meist die tollsten.
Strecke: Parken auf einem Schotterparkplatz zwischen Gschwendtbauer und Plaißahäusel – Weg 491/E44 zur Gschwendtalm – Jagdhütte- Gamsstein 1275m – Gamsköpfl 1278m – Leopold Danzer Steig – Blaulucke 1110m – Ennser Hütte 1293m – Almkogel 1513m, Rückkehr am selben Weg wie Aufstieg.
Mit Gegensteigungen insgesamt rund 1200 Höhenmeter und 8 Stunden (inkl. allen Pausen)
Ich war schon einmal am Gamsstein. Am 20. Juni 2001 war ich, so sagt mein schlaues Tourenbuch, von 11:34 Uhr bis 13 Uhr zum Gipfel unterwegs und von 13:45 bis 14:15 Uhr zurück zur Alm. Dort hab ich mir dann einen rechtschaffene Brettljause mit Geselchtem, Schweinsbraten, Topfen, Käse, Wurst, Brot, Butter und einem Almdudler gegönnt und hab dafür 95.- Österreichische Schillinge bezahlt, was, ich meine jetzt rein theoretisch, einem Gegenwert von rund 6 Euro und 90 Cent entsprechen sollte. Wenn Sie das nächste Mal auf eine Alm, kommen, fragen Sie, was sie für rund €7.- bekommen. Ich vermute, zwei Bratelfettenbrot und ein Glas Leitungswasser. In weiteren 20 Minuten war ich dann wieder am Parkplatz (das war nicht derselbe, wie heuer) beim Auto und war recht angefressen, weil ich so dreckig war. Dank meiner Angewohnheit, den Tourverlauf meist mehr oder weniger gut zu dokumentieren kann man noch heute im Kassabuch, daß ich dafür mißbraucht hab, nachlesen: “Durch die Nässe ist das Gras recht rutschig. Unten kommen schon wieder die Stiere angeloppiert!! Dann durch den tiefen Gatsch. Mit dem linken Fuß steckt’s mich so tief rein, daß der Dreck oben in den Schuh rinnt!”
Zur Rückkehr zum Auto hab ich noch vermerkt: “Dann sachte (es hatte zu regnen begonnen), aber doch hurtig runter zum Auto. Pfui. Runter mit der Dreckwäsche!”
Diese Einträge haben mich dazu veranlasst, meine alten, aber guten Kunststoffgarmaschen mitzunehmen, damit mich die vorm Dreck schützen, sollte es wieder so ausschauen wie vor 21 Jahren. Durch das anhaltende Tauwetter standen die Chancen für eine weitere Dreckstour recht gut.
6:32 Uhr. Blick auf Brunnbach im Lumpelgraben bei Großraming. Ich war seit 21 Jahren nicht mehr hier und konnte mich an praktisch nichts mehr erinnern. Selbst, wo Brunnbach überhaupt ist, wusste ich nicht mehr und mußte auf der Karte nachschauen. Ich hatte mir aber notiert, daß mir Brunnbach sehr gut gefallen hatte und damit meinte ich wohl diesen Anblick, die kleine, aber wunderschöne Kirche vor und über der kleinen Ortschaft. Nachdem wir uns kurz einen kleinen Überblick über Brunnbach gemacht hatten, suchten wir einen geeigneten Abstellplatz für’s Auto und wurden rasch fündig.
Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es zwischen Gschwendtbauer und Plaißahäusl einen schönen, kleinen Parkplatz am Straßenrand, von wo aus man nicht weit zur Abzweigung zur Geschwendtalm hat.
6:56 Uhr. Bergschuhe an den Füßen, Garmaschen dorthin, wo sie hin gehören, Rucksack am Rücken und Hund an der Leine, so marschieren wir los.
Die Beschilderung, die Markierung des Weges ist von hier bis zum Gamsstein so gut, daß man sich bei guter Sicht praktisch nie Sorgen um die Wegführung machen muß.
Die Zeitangeben sind pensionistenfreundlich gestaltet. Wenn du schneller bist, als angegeben, sagen wir 50 oder 55 Minuten bis zur Alm, dann kannst du dich freuen und Freude hält gesund.
Die Aufnahme entstand noch, bevor wir in den Hohlweg eingebogen sind.
Das ist der Anfang des Hohlweges. Ab hier bis zur Alm gibt’s keine Aussicht mehr. Der Weg ist aber nicht schlecht und recht kurzweilig.
Ab und zu kann man einmal durch den Vorhang aus Bäumen den Höhengewinn überprüfen.
Immer wieder einmal wird man von einer Bank zu einer Rast eingeladen.
Die Sonne versteckt sich noch ein wenig hinterm Gamskogel und die Alm liegt im kühlen Schatten.
Wäre ja doch gelacht, wenn man da nix erbetteln könnte.
Ab jetzt wird mit jedem Höhenmeter die Aussicht immer atemberaubender. Hier ein Rückblick auf die Haller Mauer.
In wenigen Minuten hat man die Alm hinter sich gelassen und nähert sich wieder dem Waldrand.
Schnell entpuppt sich das als steiniger Wald mit einem wunderschönen Steingrat, dem entlang man hoch steigt. Ich kann mich leider absolut nicht mehr an meine erste Besteigung erinnern und meine, dieser Grat könnte hoch zum Gipfel führen. WEIT gefehlt!
Da hat’s mir grade richtig getaugt und ich hätte mich gefreut, wenn das so bis zum Gipfel weiter gegangen wäre. Aber……….
….. die Freude währt nur kurz. In nur wenigen Minuten sind wir bei dieser Forststraße, die uns zu einer Jagdhütte führt.
8:20 Uhr. Wir erreichen die Jagdhütte und stehen dann vorm Endanstieg……
….. der über diese Wiese hoch führt. Man beachte: Das Grün des Weges ist ein anderes Grün als das der restlichen Wiese. War in Original noch wesentlich auffälliger.
Noch fünf Minuten bis zum Gipfel, steht hier am Schild.
Ein paar Meter weiter sieht man zum Gipfelkreuz.
8:38 Uhr. Noch ein paar wenige Meter.
Noch einmal über einen Weidezaun steigen, dann ist es geschafft. Erst hinterher bemerken wir, daß hier gar kein Zaun gespannt war, aber wir haben alleine heuer bei unseren Wanderungen so viel Stacheldraht überstiegen, daß das in Fleisch und Blut übergeht.
Fast ist es ihr jetzt peinlich, daß da gar kein Zaun war.
Gipfelfoto Brunnbacher Gamsstein 1275m
Es ist hier beim Gipfelkreuz ein bissl verwachsen. Ein paar Meter weiter vorne, wo wir rauf gekommen sind, ist die Aussicht besser.
Wir bleiben nicht all zu lange, denn wir haben einen Entschluß gefasst. Auf meiner Karte ist kein Verbindungsweg zum Almkogel eingezeichnet, aber ich bin ja neugierig, und deshalb hab ich im weltweiten Web die Seite “witzis-und-brandis-bergwelt-com gefunden. Dort ist ein kurzer, aber aufschlußreicher Tourbericht über die Besteigung des Brunnbacher Gamssteines in Verbindung mit einer Besteigung des Almkogel wie des Burgspitz am Dürrensteigkamm, und in diesem Tourbericht hab ich von diesem Danzer Steig erfahren, den wir uns jetzt zumindest einmal anschauen wollen. Wir haben keine Ahnung über die Verhältnisse. Es könnte da drinnen ja haufenweise Schnee liegen, beispielsweise. Und wir haben auch Eddie mit, auf den wir Rücksicht nehmen müssen.
Vor Weidevieh müssen wir uns nicht in Acht nehmen. Dort steht weit und breit noch kein Vieh auf der Weide. Während bei uns in Amstetten in den Gärten schon die Rasenmäher brummen, stehen da oben am Gamsstein und am Dürrensteigkamm noch die Schneerosen.
Noch ein Tiefblick auf Großraming.
Wir folgen einem interessanten Steiglein, von dem wir nichts wissen. Links in die steilen Flanken könnten wir nicht runter, da liegt haufenweise Schnee, aber der Steig folgt dem Gelände ein Stück abwärts, um dann wieder etwas höher zu führen…….
Uns scheint, hier ist der Berg zu Ende.
Ach du heiliges Kanonenrohr, das Gamsstein Köpfl, das mit seinen 1278m um drei Meter höher ist als der Ort, an dem das Gipfelkreuz steht. Ist eh genau so auf der Karte eingezeichnet. Dann hab ich also nach 21 Jahren heute zum ersten Mal den höchsten Punkt des Brunnbacher Gamsstein erreicht, weil hier am Köpfl war ich noch nie. Das ist sicher auch der Grund, warum ich den Steig da runter nicht kannte, weil geben wird’s auch den schon länger. Vom Gipfelkreuz bis hierher zum Köpfl braucht man bei gemütlicher Gehweise und mit fotografieren ungefähr 10 Minuten.
Jetzt wird’s interessant. Vom Gamsstein Köpfl auf 1278m geht’s jetzt runter in die Blaulucke auf 1110m. Wir sind gespannt, wie der Weg beschaffen sein wird. Als Ansporn haben wir zumindest jetzt einmal den Dürrensteigkamm und den Gipfel des Almkogel genau vor uns. Wir wissen auch, daß die Ennser Hütte auf 1293m liegt. Also jetzt einmal 168 Höhenmeter da runter und dann 183 Höhenmeter bis zur Hütte wieder rauf. Ab dann haben wir nur mehr genau 220 Höhenmeter bis zum Almkogel. Ich halt mir das immer so vor Augen, weil der Anblick alleine da runter zur Blaulucke schaut wesentlich weiter aus, als es ist. Das kennen wir ja von vielen Überschreitungen, wo man ständig rauf und runter, rauf und runter wandert und bei jedem Gegenanstieg glaubt, “Alter, das pack ich nicht mehr!” Und nach ein paar Schnaufer bist auch schon wieder oben.
Bei dem spitzen Ding da rechts vom Dürrensteigkamm dürfte es sich, sofern ich die Karte nicht falsch herum in der Hand hatte, um den Höhenberg mit seinen 1320m handeln, und wo man da rein schaut ist der Höhenberggraben. Ich hoffe, ich irre mich da nicht.
Zuerst folgt unser Steig einer scharfen Geländekante runter in den Wald. Schnell wissen wir, es handelt sich um einen sehr schön angelegten Steig, der Spaß macht.
Das schaut alles recht steil aus und ist es auch, nur der Weg ist, zumindest bei Trockenheit, völlig problemlos zu begehen.
Hier handelt es sich offenbar um die Schlüsselstelle des Steiges, an der eine Halteklammer und zwei Stahlstifte das Weiterkommen erleichtern. Nötig wäre es nicht, aber was man hat, das hat man. Es schein so sicher verankert zu sein, daß man es auch nützen kann. Ich hab mir (vor ewigen Zeiten) bei einem Stahlseil einmal recht weh getan und greif sowas eigentlich grundsätzlich nicht mehr an.
Ich hab diese Stelle dann einfach einmal als Blaulucke deklariert und Sonja hat das Gipfelkreuz gespielt. Wobei Gipfelkreuz und Senke vielleicht ein wenig seltsam zusammenpassen. Aber was soll’s, ist eh einen Wandermarkierung. Ich bin mir ehrlich gesagt wirklich nicht sicher, welche der drei (glaub ich) Senken genau die Blaulucke mit 1110m ist. Bei witzis Tourenseite ist am Foto noch ein Kahlschlag zu sehen, inzwischen sind rund 15 Jahre vergangen und hier ist ein Wald.
Abhängig davon, wo man sich grade genau befindet, ist das sogar ein recht dichter Wald. Nadelwald. Der Boden ist durch die runtergefallenen Nadeln weich wie ein Teppich. Herrlich zu gehen hier.
Nachdem wir die Senke der Blaulucke hinter uns gelassen haben, steigen wir am Gegenhang zur Ennser Hütte hoch. Wieder wunderschöner Wald und schöner Steig. Wer schöne Wälder und Steige mag, ist hier genau richtig.
Wir kommen am Ende dieser Forststraße aus dem Wald und folgen ihr bis zu einer Materialseilbahn, die die Hütte versorgt.
Auch hier mangelt es nicht an Wegweisern.
Die Gondel der Materialseilbahn scheint grade frisch beladen worden zu sein. Sonja kann sich nicht zurückhalten und begutachtet die Qualität des Krautkopfes.
Hier beginnt auch der Anstieg zur Hütte, der in zahlreichen Kehren durch recht steiles Gelände hoch führt.
Wir sind grade ein paar Minuten unterwegs, da beginnt es zu brummen und das Seil der Seilbahn spannt sich und beginnt sich zu bewegen. Nur Korb kommt keiner. “Sag einmal, hast du dem den Korb ausgehängt?” frag ich misstrauisch. Sonja verneint. “Hab ich nicht getan!” Es dauert eine ganz schöne Weile, bis dann auch tatsächlich der Korb mit den Sachen dahergeschaukelt kommt.
Also ohne diesen serpentinenreichen Steig würde wir durch dieses steile Gelände ganz schön hoch schnaufen. Fast so steil wie zur Pyramide hoch.
Aber auch dieser Steig findet ein rasches Ende und wir werden mit einem wunderbaren Ausblick belohnt.
Das da genau gegenüber von uns ist der Brunnbacher Gamsstein. Da kommen wir grade her.
10:32 Uhr. Das Erste, was uns auffällt, ist das Hausgipfelkreuz der Ennser Hütte.
Und dann natürlich die Hütte. Wunderbare Lage, alles recht schön, aber im Moment haben wir grade wirklich keine Zeit. Wir haben noch was vor. Nachher nehmen wir uns Zeit für eine ausgiebige Rast.
Ja, gut. So viel Zeit muß sein, wenn schon ein Gipfelkreuz da steht.
Einfach weiter gehen wird einem hier aber wirklich nicht leicht gemacht. Das Panorama ist umwerfend.
Da sieht man ans nördliche Ende des Dürrensteigkammes hinauf, wo es zum Burgspitz rüber geht.
Und hier hat jemand seine Schwiegermutter besonders lieb gehabt und war ihr ganz was besonders angenehmes vergönnt.
Unser schnelle Weitermarsch zieht sich schon ganz schön in die Länge. Hier heißt es zuerst einmal Schnee schaufeln, bevor man ans Feuerholz kommt.
Jetzt sind wir zum Almkogel unterwegs. Gleich hinter der Hütte gehts zuerst einmal etwas steiler hoch, dann wird der Weg flacher und besteht hauptsächlich aus langen Querungen, die angenehm kraftsparend zu begehen sind und trotzdem macht man Höhenmeter. Wir haben das Ziel zwar nicht gleich, aber sehr bald ständig vor Augen. Ach ja. Meine Garmaschen hatte ich längst abgelegt. Mir wurde es zu warm im Schuh und Dreck gab es weit und breit keinen. Wenige Höhenmeter oberhalb der Hütte änderte sich das recht dramatisch, und als ich einige Stunden später wieder in Brunnbach angekommen war, sah meine Hose aus, als hätte ich mich den ganzen Tag über mit Erdarbeiten beschäftigt. Gottlob muß man für sowas keine Grundsteuer bezahlen.
Je höher wir steigen, desto kleiner wird der Gamsstein unter uns.
Da hüpft das Herz höher. Wir haben fast den Kamm erreicht.
11 Uhr. Wir sind am Kamm. Blick nach Norden zum Burgspitz.
Zu unserem Ziel ist es nicht mehr weit. Wir kennen den Weg, weil wir HIER schon einmal waren, aber es ist wunderschön, wieder da zu sein. Und dieses Mal bei strahlend blauem Himmel und toller Fernsicht!
Das da drüben ist der Ennsberg mit dem Hühnerkogel 1474m als höchstem Punkt. Da drüben war der Hans heute. Es wird einmal passen, und auch wir werden dort drüben stehen und herüber schauen.
Bei uns geht’s vorerst einmal hier lang. Eddie führt.
Ein bissl im Schnee herumkugeln, soviel Zeit muß einfach sein.
Blick runter Richtung Weyer und zur Falkenmauer, rechts der Ennsberg.
Wir haben am Grat auch ein paar Meter recht gut tragfähigen Schnee zu überwinden. Kein Problem.
Heute brauch ich keine Angst haben, daß mir der Wind beim Fotografieren mit dem Selbstauslöser das Telefon holt. Es ist absolut windstill und warm.
Tiefblick zum Übergang auf 1216m. Da sind wir bei unserem ersten Anstieg zum Almkogel raufgekommen.
Rastplatz mit herrlichem Ausblick, dahinter der weitere Verlauf des Dürrensteigkammes, der bis zur Bodenwies führt. Es kribbelt schon in den Bergschuhen bei diesem Anblick.
Der gespitzte Mugel in der Bildmitte ist der Kuhberg. Wir sind mit Auto und Motorrad über die Jahre hunderte Mal dran vorbei gefahren, aber dieser Anblick im letzten Jahr hat das Faß zum Überlaufen gebracht. Am 26. Oktober sind wir diesem Berg auf’s Dach gestiegen. Die Farbenpracht war sagenhaft.
11:58 Uhr. Es nützt ja alles nix. Wir müssen wieder runter. Hier sind wir schon beim relativ steilem Abstieg zur Weggabelung.
Adios, du schöner Dürrensteigkamm, wir kommen wieder!
Am Ende vom Steig gehen wir links herum am Weg die wenigen Meter zur Hütte zurück. “Warum gehen wir hier auf der Straße?” fragt Sonja. “Weil wir hier noch nicht gegangen sind” sag ich.
12:23 Uhr. Zurück bei der Hütte, machen wir eine längere Pause.
Gemütlicher Gastgarten bei der Hütte. Irgendwie beginnt sich das Wetter zu ändern. Wir brechen auf zum Abstieg in die Blaulucke.
Zuerst einmal die steilen Serpentinen runter durch den Wald
Zum Gamsstein über den Danzersteig, steht hier.
Am Ende der Forststraße, wo der Steig in die Tiefe führt, steht nochmals ein Wegweiser, den ich beim Hochkommen gar nicht gesehen hatte.
Wenn man sich Zeit nimmt, gibt’s auch am Weg durch die Blaulucke schöne Plätzchen.
Hier, etwas abseits des Weges, wird man von dieser rustikalen Bank zu einer Pause eingeladen.
Der Ausblick kann sich von diesem rustikalen Rastplatz durchaus sehen lassen.
Sturm hat diesem alten Baum einen dicken Ast abgerissen.
Wir sind schon wieder durch die Senke durch und es geht wieder aufwärts.
Eine markante Stelle. Hier war beim Abstieg in die Blaulucke etwas Verwirrung angesagt. Zwei große Bäume sind umgefallen und haben genau bei einer Kehre den schmalen Steig unkenntlich gemacht. Plötzlich war kein Weg mehr da. Witzigerweise war genau auf einem dieser beiden Bäume ein Blechschild, das die Richtungsänderung anzeigen sollte. Beim Aufstieg ist das aber ganz einfach ersichtlich, nur beim Abstieg kann es zu etwas Verwirrung kommen.
In dieser Gehrichtung machen sich auch immer wieder schöne Ausblicke bemerkbar.
Second Step für Arme am Danzersteig.
Das war knapp. Fast hätte es mich umgehauen vor lachen.
Ja, ich weiß. Ich bin nicht mehr der schnellste. Aber so langsam ja dann auch wieder nicht! Heiliger Bimbam, da kann man sich vorstellen, was ein Hahn mit seinen Hühnern mitmacht.
13:56 Uhr. Wir sind zurück am Köpfl.
Weil’s nur ein paar Meter mehr sind, schauen wir nochmals beim Gipfelkreuz vorbei.
Die da wachsen aber nicht wild, sondern bei der Jagdhütte, die wir schon wieder hinter uns lassen. Wir brauchen Wasser. Dringend. Eddie hat Durst und wir haben kein Wasser mehr. Auch bei der Jagdhütte kein Wasser. Das ist alles trocken. Eilabstieg zur Almhütte ist angesagt. Sind ja nur ein paar Minuten.
Trotz aller angesagter Eile bewahren wir die Haltung und benützen den Überstieg, auch wenn gar kein Zaun da ist. Man bleibt ja auch (selbst mitten in der Nacht) an einer roten Ampel stehen, trotzdem man weit und breit keine andere Menschenseele sehen kann. Oder Staubschutzmasken gegen ein Virus trägt. “Scotty, Energie! Hier gibt es kein intelligentes Leben!”
Da geht’s am herrlichen, steilen, steinigen, aber leider viel zu kurzen Waldgrat wieder runter.
Die Alm ist erreicht, aber irgendwie wird’s duster.
Besonders da östlich von uns schauts nicht so gut aus.
Einfach einmal die Schuhe ausziehen, das tut gut. Aber leider nur kurz. Es beginnt zu grollen.
Eilig verlassen wir die Alm. Uns wird doch nicht jetzt, kurz vor der Rückkehr, ein Gewitter erwischen? Gleich nach der Hütte (glaub ich) hat es ja ein bisschen geregnet. Nur ein paar Spritzer, aber es war naß.
Kurze Rast auf einer Bank, weil wir hier noch nicht gesessen sind.
15:47 Uhr. Wir sind nicht naß geworden und nehmen uns auch noch die Zeit, Brunnbach anzuschauen. Zumindest ein Bisschen. Näher schauen wir uns das demnächst mit den Motorrädern an.