Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

14. August 2010

Kraftfahrzeugmuseum Sigmundsherberg

20100814_kfzmuseum_sigmundsh_01 Bist du auch so ein alter Sack wie ich? Also um die 50 herum? Ja? Interessierst du dich für Autos? Ja, klar, du hast ein Auto. Ich auch. Ein ganz gewöhnliches, mehr oder weniger. Familie, Haus, Kinder, oder sonst einen Vogel, das kostet. Aber du weißt, wie ein Ferrari ausschaut, oder? Weißt du auch, was ein Iso Lele ist? Oder ein Monteverdi Hai? Klar weißt du das! Du wirst mir doch nicht erzählen wollen, dass du nicht auch mit deinen Freunden Autoquartett gespielt hast. Na also!
20100814_kfzmuseum_sigmundsh_15Die Karte mit dem Iso oder dem Monteverdi hat sogar einen Ferrari geschlagen, wenn man um Ps gespielt hat. Wie, du weißt nicht, wovon ich jetzt rede? Du hast Quartett ganz normal gespielt? Also, wir haben das so gespielt, dass die Karte mit dem stärksten Auto gewann. Dann durfte man die ausgespielten Karten der Mitspieler einsammeln. Wer am Schluss die meisten Karten gesammelt hatte, war Sieger. Das die SAE Angaben mancher Fahrzeuge nichts Wert waren, wussten wir nicht und war uns auch egal. Man konnte auch die höchste Geschwindigkeit als stärkste Karte nehmen, je nach dem, wie es ausgemacht war. Bald wussten wir die Angaben schon auswendig und mussten nicht mehr nachschauen. Du erinnerst dich? Hab ich ja gleich gesagt. Nintendo gabs ja noch nicht, also wirst auch du Quartett gespielt haben.

20100814_kfzmuseum_sigmundsh_21 Hat auch dein Vater behauptet, den Iso Lele gibts gar nicht? Auch den Monteverdi hat meiner angezweifelt. Mit 15 wusste ich schon, dass es diese Autos wirklich gab. Sie waren in manchen Autozeitschriften abgebildet. Auch einen Test so eines Exoten gab es hin und wieder. Aber gesehen, fahren gesehen? Hast du je so ein Auto fahren gesehen? Oder wenigstens irgendwo stehen gesehen? Ich nicht. Nie. Einen Lotus kannte ich allerdings. In Zeltweg beim Formel 1 Rennen standen mehrere solche Dinger. Corvetten standen sogar zum Schweine füttern herum. Ich fand die Corvetten toll. Nicht die alten, kantigen. Ich meine die runden! Die C3, die von 68 – 82 gebaut wurden. Mensch, waren die toll. Oder ein „512 Berlinetta Boxer“. Herrgott, war der schön. Da war ich aber schon ein wenig älter. Die alten Ferrari, wie sie der Günter Netzer fuhr, die haben mir nicht gefallen. Ehrlich! Dafür fand ich den Schlitten, den Inspektor Heller und sein Chef Mike Stone auf den Straßen von San Francisco fuhren, einfach Klasse. Fahren hab ich sowas auch nie gesehen, Vater sagte aber immer, die Saufen wie ein Loch. Kein Wunder bei dieser Größe.20100814_kfzmuseum_sigmundsh_25

Bist du auch schon einmal bei einem Ferrari Händler stehengeblieben, um im Schaufenster nachzusehen, was da alles drinnen steht? Was, du hast einen Ferrari? Ach so, im Maßstab 1:12. Sowas hab ich auch. Einen F40. Aber den gabs damals, als ich noch jung war, noch nicht. Der kam erst viel später. Wie ist es den dir gegangen, als du beim Schaufenster gestanden bist? Na, sag schon. Ja, ich weiß, dass das blöd ist. Kann sich keiner aus unserer Liga leisten. Aber schauen ist ja nicht verboten. Also mir haben die Dinger nicht viel gegeben. Die Preise waren ein Hammer, aber sonst? Auf den Quartett Karten waren sie interessanter als im Schaufenster.

20100814_kfzmuseum_sigmundsh_01_1 Hast du die Jaguar gemocht? Ich meine den E-Typ mit der langen Schnauze. Ja, den, den auch Jerry Cotton fuhr. Genau den meine ich! Ich dachte immer, den gibts nur mit 12 Zylinder, aber in den meisten war ein 6Zylinder drinnen. Zu teuer wären beide gewesen. Später hab ich von Leuten, die sowas fuhren gehört, dass die Kisten eine recht bescheidene Straßenlage hatten. Auch die Ferrari und Lamborghini sollen recht bescheidene Fahrwerke besessen haben. Überhaupt war´s mit den „Supersportlern“ von damals nicht recht weit her, aus heutiger Sicht. Ein Rotzbub mit einem aufgemotzten Honda CRX hätte die Kisten auf kurvenreichen Strecken alle hergebrannt. Den CRX gabs aber zu Zeiten dieser Autos noch nicht, Gottlob. 20100814_kfzmuseum_sigmundsh_05_2

Fragst du dich schon, wie ich überhaupt auf Autoqartett und das ganze Zeug komme? Wieso ich mich mit so Kinderkram hier beschäftige? Och, das ist ganz einfach! Ich bin heute eine Motorradtour ins Waldviertel gefahren. Eigentlich hatte ich gar kein Ziel. Ich bin einfach der Nase nach gefahren, und wie es der Teufel haben wollte, kam ich dabei nach Zwettel. Nun, dachte ich, jetzt ist es aber gar nicht mehr weit bis Sigmundsherberg, wo der Fritz Ehn sein neues Motorradmuseum eröffnet hat. Da könnte ich kurz vorbei schauen. Ich habs noch nicht gesehen. Nun, und als ich in den Ort hinein fahre, steht da zur Linken eine große Halle, und darauf lese ich etwas wie ……fahrzeugmuseum. Ich drehte also um und fuhr zum Eingang, wo ein Tisch und ein paar Sessel standen, auf denen drei Leute saßen.
20100814_kfzmuseum_sigmundsh_04 „KRAFTFAHRZEUGMUSEUM“ stand dort, und nicht Motorradmuseum. „Hmmmm“, dachte ich, „wieso nennen die das nicht mehr Motorradmuseum, wie in Eggenburg?“ Ich klappte also das Visier hoch und frug: „Ist das das Motorradmuseum?“ „Nein, das ist ein Automuseum“, war die Antwort. Auf die Frage, ob ich das anschauen kann, antwortete man mir, „Klar, wenn du 6 Euro hast!“ Zufällig hatte ich noch 6 Euro eingesteckt, also nahm ich die Gelegenheit wahr, dieses Automuseum zu besichtigen. 20100814_kfzmuseum_sigmundsh_11

Gleich vorweg, ich bin jetzt, nach einigen Stunden, noch immer begeistert. Und zwar genau deshalb, weil dort NICHT perfekt restaurierte oder gar fabrikneue Fahrzeuge stehen! Wenn du, lieber Leser, erwartest, dass dort funkelnagelneue, oder wie aus dem Ei gepellte Autos stehen, mit Null oder höchstens ein paar tausend Kilometer am Tacho, dann wirst du enttäuscht sein. Bei manchen Exemplaren vielleicht sogar bitter enttäuscht! Oh doch, einige sind schön. Mancher sogar recht schön. Aber neu ist etwas anderes! Und manche sind ein gar trauriger Anblick.

20100814_kfzmuseum_sigmundsh_07_2 Manch eines der Exponate wurde im Laufe seines Autolebens furchtbar verschlimmbessert, oder es fehlen ein paar Trümmer. Reifen, die nicht zum Auto passen, wie die Förster-Edition des König Ferrari 512BB sind keine Seltenheit, ein Sprung in der Scheibe, Krempel im Fahrzeug oder Lack, der nach Spraydose aussieht, kann auch passieren. Aber man kann hier vortrefflich träumen!

Mein erster Gedanke, als ich die Halle betrat, in der etwa 150 Fahrzeuge stehen sollen (ich hab nicht nachgezählt), war, „duster hier!“ Mein zweiter Gedanke schoß mir beim Anblick eines einigermaßen ramponierten Iso Lele durch den Kopf. „Ach, du arme Sau, du!“ Aber dann, schön langsam, änderte sich meine Einstellung, und somit auch das Erlebnis. 20100814_kfzmuseum_sigmundsh_14_2 Ich begann zuerst zu überlegen und dann -zu träumen.

Wieso müssen die Kisten den neuwertig aussehen? Die sind zum Teil doch fast so alt wie du, manche älter! Diese Autos wurden alle einmal, offensichtlich, ganz normal gefahren. Vielleicht sogar von vielen Besitzern. Ich weiß es nicht. Der Erstbesitzer musste dafür eine Summe auf den Tisch legen, dafür hätte man teilweise ein Haus bauen können! Wer weiß schon, durch wie viele Hände das eine oder andere Fahrzeug ging? Aber es waren teilweise die geilsten Autos, die je gebaut wurden.
20100814_kfzmuseum_sigmundsh_16 Gut, die Ami-Schlitten fanden in Europa nicht den gleichen Anklang wie in Amerika. Aber stell dir einmal vor, was die Mühlen an Sprit gesoffen haben mit ihren Hubräumen. Unmengen müssen das gewesen sein bei 5, 6 oder gar über 8 Liter Hubraum. Fast alles, was in dieser Halle steht, kann in irgend einer Weise mit Superlative aufwarten. Entweder Pferdestärken, die weit jenseits des normalen Bürgerkäfigs liegen, oder Hubräume in Schiffsdiesel-Dimensionen, oder Höchstgeschwindigkeiten, die jenseits von gut und böse lagen. Besonders mit diesen Fahrwerken! Oder sie waren so teuer, dass sich das nur ganz wenige leisten konnten. James Bond fuhr, das wissen wir alle, früher natürlich Aston Martin. Einen DB irgendwas, soweit ich mich erinnere. In dieser Halle stehen ein paar davon. Hast du sowas schon einmal gesehen? Der Lagonda beispielsweise, eine Familienkutsche aus dem Hause Aston Martin, ging nicht schneller als ein BMW 635CSi. Aber der Preis! Du meine Güte. Wenn du schon nicht schneller fahren konntest als ein poppeliger BMW Fahrer, teurer warst du auf jeden Fall unterwegs.20100814_kfzmuseum_sigmundsh_17

Dann die ganze Ami-Schlitten. Alleine die Größe der Karosserie ist unheimlich. Nein, die runden Flügelmonster mit den riesigen Chrom-Stoßstangen der 50er Jahre suchst du dort vergebens. Aber die Kisten der 60er oder 70er sind auch nicht ohne. Einmal abgesehen vom Durst wären diese Autos heute recht praktisch. Wenn du nach Wien fährst, kannst du luxuriös anreisen, in Hütteldorf lässt du den 7Liter V8 irgendwo stehen (falls du einen Parkplatz findest) und fährst mit dem Smart, der im Kofferraum stand, in die Stadt. Ist doch bequem, oder? Falls mehrere mit dir mitgefahren sein sollten, stellst du eben einen VW Golf in den Kofferraum. 20100814_kfzmuseum_sigmundsh_23

Andererseits stell´ ich mir grauenhaft vor, wenn wir damals auch solche Autos gehabt hätten. Kannst du dich noch an die gigantischen Urlauber-Stau duch Tirol erinnern, wenn die Deutschen über den Brenner nach Italien fuhren? Hätten die alle solche riesige Autos gehabt, der Stau hätte nicht nur bis zu den Toren vor München zurück gereicht, sondern sogar bis Ingolstadt hinauf. Wir sollten aber nicht lachen beim Anblick dieser Saurier! Unsere modernen und ach so beliebten Q7, X5 und ihre Brüder sind um nichts weniger unsinnig. Meistens sitzt nur eine Person, oft eine zierliche Frau, drinnen. Und dafür muß man ein 2 Tonnen Auto kaufen? Um 50kg zu transportieren? Alles 20100814_kfzmuseum_sigmundsh_22 schon da gewesen, wie du in dieser Halle in Sigmudsherberg feststellen wirst. Nur die Motore waren damals teilweise noch wesentlich größer, und vor allem wesentlich durstiger. Ich glaub, wenn man einem Cadillac El Dorado mit 8.2Liter Hubraum und ärmlichen 365 SAE-PS die Sporen gibt, dann musst du dich sogar mit einem Porsche Cayenne anstrengen, um beim Verbrauch mitzuhalten. Und das soll was heißen.

Ach ja, eines darf ich zum Abschluss nicht vergessen zu sagen. Falls du kein alter Sack bist, schau dir diese Sammlung trotzdem an. Aber wie schon gesagt, erwarte keine neuwertigen Autos, sonst bist du enttäuscht. Und bring etwas Phantasie mit. Vielleicht nur, um dir vorzustellen, wie viele Häuser man um den Neupreis dieser Fahrzeuge bauen könnte. Sogar heute noch, mit dem Euro! Falls du ein Sparefroh bist und danach noch immer Bock auf Museum hast, fährst du zum Motorradmuseum und sparst nach dem herzeigen der Eintrittskarte sogar einen Euro. Ich bin allerding anschließend Heim gefahren, ein wenig von alten Autos träumen.

Mehr Infos über das Museum gibts unter www.kraftfahrzeugmuseum.at

4. August 2010

Militärluftfahrt-Ausstellung Hangar 8 in Zeltweg

20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_01

20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_03_2 Das Fliegerass:
„Guten Morgen, Sir“, sagt der Wachposten, als ich an der Schranke halte. „Freut mich, dass 20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_07sie wieder einmal hier bei uns sind“. Ich steck ihm eine meiner dicken Havannas zu, die sofort in einer Uniformtasche verschwindet. „Danke, Sir. Und viel Spaß noch!“ Spaß werde ich heute wohl haben, denke ich, während ich zum Hangar 8 fahr´. In meinen Privatgemächern (eines der Privilegien eines Fliegerasses) zieh ich mich gemütlich um, dann stapf ich zum Hangartor. Auch hier wünscht man mir zackig einen guten Morgen. „Sir, nehmen sie heute die Rote, oder die Schwarze?“, fragt der Diensthabende. „Hm, weiß auch nicht so genau. In den Wölzer Bergen regnet es, da wird die Schwarze wieder recht schmuddelig aussehen, wenn ich zurück bin. Ich nehm´ die Rote!“ Dachte ich mir, Sir“, meint der Vize. „Sie ist betankt, durchgecheckt und startklar“. Mein guter Vize. Immer ist alles bestens vorbereitet. Ich würde wetten, dass auch die Schwarze betankt und startklar ist.

Kaum hat mich die Crew angeschnallt, höre ich ein Knacken im Funk. „Eagle One, der Luftraum gehört ihnen“. „Oh“, entfährt es mir, „ihr seid aber fix“. „Wie immer, Sir. Wir haben sie ja reinfahren gesehen“. Meine Jungs. Auf die ist Verlass. „Danke, dann werf ich jetzt das Triebwerk an“. „Viel Spaß, Sir“. „Ja, werd´ ich bestimmt haben“. Langsam roll ich zur Startbahn, tipp kurz in die Bremsen, dann Schub. Volle Pulle, mit Nachbrenner. GEIL!

20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_09Am 15. Februar 1958 startete die erste Maschine der Saab J35 A Draken Serie zum Jungfernflug. 1960, also im Jahr meiner Geburt, wurde sie in Dienst gestellt. 606 Stück wurden gebaut, bevor die Saab J37 Viggen den Drachen ablöste. Von 1987 bis 2005 schützten 24 Saab J35OE Draken den Österreichischen Luftraum. Nun sind sie Museumsstücke.

Böse fauchend beschleunigt die Kiste bis zur Startgeschwindigkeit, dann zieh ich den Knüppel nach hinten und steig fast senkrecht in den Himmel. „Yeeeaaaa……“, schrei ich vor Begeisterung. Ein wohliger Schauer durchläuft meinen Körper. Das ist Leben! Brutal reiss ich den Ofen auf den Rücken und im nächsten Augenblick mit einer halben Rolle in Normallage. Das rockt! 20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_10

„Eagle One, hier Viper. Fliegen wir zum Sölkpass?“ „Herrgott sakra, wo kommst du den her?“, frag ich im Funk. „Ach, ich hörte, dass du in der Luft bist. Und da ich gerade in der Nähe war, bin ich herüber gedüst, um dir Gesellschaft zu leisten“. Viper, dieser Spinner, mit seinem Eurofighter. Der hat mir gerade noch gefehlt. „Ok, auf zum Sölkpass. Der Letzte bezahlt ein Bier!“ „Arschloch“, war die kurze Antwort. Was will er den, der Penner? Er hat zwei Triebwerke, ich nur eines.

Volles Rohr donnern wir mit glühenden Nachbrennern zu den Wölzer Bergen rüber. Schon von weitem kann ich die Einsattelung sehen und die kleine Kapelle. Noch bin ich in Führung, denn ich brauch´ ja nicht Rechenschaft über den Verbrauch ablegen. Ich bin ein Fliegerass! Im 45° Winkel stürzte ich mich dem Pass entgegen, da fällt mir ein Fahrzeug auf, das genau am Sattel steht. „Eine Harley“, schrei ich in den Funk. „Lass das“, kommt die Antwort. „Den Kauf ich mir!“, knurre ich zurück. Das Raketensystem hochgefahren, die Waffen scharf gemacht, warten. Piiiiip. Das System hat aufgeschaltet. „Lass den Scheiß, du Narr!“, hör ich wieder, aber ich bin voll in meinem Element. „Die, you motherfucker“, brüll ich, und drück auf´s Knöpfchen……………………..

20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_11 „Hören sie Mal, jetzt reichts aber. Kommen sie da sofort heraus. Eine halbe Stunde warten wir jetzt schon. Mein Sohn will sich auch hineinsetzen!“ Was? Wie? Ach so. „Entschuldigung, ich war ganz im Gedanken versunken“, brumm ich verlegen. „Das haben wir gesehen“, sagt er. „Und vor allem gehört!“, sagt sie naserümpfend. „Leben sie ihre kranke Phantasie wo anders aus!“, setzt sie nach. Noch etwas benommen von den Erlebnissen klettere ich aus dem Draken. „Was will den der kleine Knilch im Flugzeug? Der versteht doch gar nix davon!“, schimpfe ich zurück, dann verschwinde ich Richtung Parkplatz. Der Kleine streckt mir die Zunge entgegen. „Na warte, wenn ich dich in meinem Luftraum erwische! Ich bin ein Fliegerass, du kleiner……“, denk ich mir.

Na ja, so war es natürlich nicht. Allerdings, wenn man im Draken sitzt, könnte schon die Phantasie mit einem durchgehen.
Es war ein tolles Erlebnis, einmal in einem echten Kampfflugzeug zu sitzen. Das es nicht funktionstüchtig war, spielt dabei keine Rolle, war sogar beruhigend. Konnte wenigstens nichts passieren, wenn man irrtümlich ein falsches Knöpfchen drückt. 20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_12

Alle diese Luftfahrzeuge, Fahrzeuge und Geräte, die hier im Hangar 8 des Hinterstoisser Militärflugplatz in Zeltweg ausgestellt sind, taten einmal bei der Österreichischen Luftwaffe ihren Dienst. Der Saab Draken, der 18 Jahre den Österreichischen Luftraum überwachte, ist das absolute Prunkstück der Ausstellung. Zumindest in meinen Augen. Fliegen sah ich ihn oft genug, aber so nahe wie hier war ich ihm nie. „Ihm“ ist eigentlich untertrieben, denn gleich vier Stück stehen dort zur Ansicht! Wobei meine absoluten Favoriten die beiden mit den Sonderlackierungen sind. Ein Traum, wenn man nicht daran denkt, dass es sich um Kampfflugzeuge handelt.

20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_05 Unglaublich, diese Ausstrahlung. Etwas auf die Art eines fliegenden Formel 1 haben diese Flugzeuge an sich. Fast filigran, mit den dünnen Deltaflügeln, dem schlanken Körper, und doch gleichzeitig so mächtig und vor allem schnell. Zumindest damals, als er das Hauptkampfflugzeug Schwedens war. Heute gibts natürlich besseres, stärkeres, kampfkräftigeres – schrecklicheres. Aber vielleicht haben diese schrecklichen Waffensysteme tatsächlich ihren Beitrag geleistet, dass wir in Frieden leben. Ich glaub daran.20100803_zeltweg_ausstellung_milluftfahrt_02

All die zahlreichen Ausstellungsobjekte, bis auf den Draken, in den man sich hineinsetzen kann, stehen im Hangar 8, also ist es auch ein schöner Ausflug bei Schlechtwetter. Alles ist sehr liebevoll gestaltet. Man sieht sofort, dass sich hier jemand sehr um das Aussehen, um den Gesamteindruck, aber auch um kleine Details bemüht hat. Ein riesiges Kompliment an diejenigen, die alles so lebendig gestaltet haben. Danke für diesen schönen Tag. Es wird bestimmt nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Heuer ist die Ausstellung noch bis 17. Oktober von Dienstag bis Sonntag zwischen 9:00 und 17:00 Uhr zu sehen.

Link zu weiterführenden Infos über die Ausstellung und zur Militärgeschichte:
GFL – Gesellschaft zur Förderung der Österreichischen Luftstreitkräft – Militärluftfahrtausstellung 2010

Doppeladler.com – Plattform für Österreichs Militärgeschichte

Powered by WordPress