Ich war vor zwanzig Jahren schon einmal in den Ötschergräben. Vom Parkplatz bei der Brücke in Erlaufboden aus bin ich bis zum Schleierfall und wieder zurück gewandert. Das hat mir sehr gut gefallen und ist mir in all der Zeit angenehm in Erinnerung geblieben und daher, passend zu den momentanen Temperaturen, haben wir (nö, hab ich) beschlossen, heute den Ötschergräben einen Besuch abzustatten.
7:15 Uhr. Ausgangspunkt der Wanderparkplatz in Wienerbruck, der sich ganz in der Nähe der Bahnhaltestelle der Mariazellerbahn befindet. In der Nacht gab es wieder kräftige Gewitter, jetzt am Morgen beträgt die Lufttemperatur 16°C bei leichter Bewölkung. Es schaut nach schönem Wetter aus. Wir haben das Auto am Parkplatz abgestellt und der ist gebührenpflichtig. Leider (für den Betreiber) ist der Kassenautomat kaputt. Öffnungszeit des Ötscherzentrum ist 8 Uhr. Ein Mittarbeiter, der den Rasen mähte sagte uns, das macht nix, wir könnten ja bei unserer Rückkehr bezahlen. Also machten wir uns auf die Socken.
Geländeübersicht auf Google Earth.
Für mich ist das alles neu. Ich hab all diese touristischen Bauen noch nie gesehen.
Da runter geht’s zuerst zum Kraftwerk Wienerbruck und dann in die Wunderwelt der Ötschergräben.
Wir sind auf einem kleinen Steiglein zum Bachbett gestiegen.
Steiganlage, jedoch befinden wir uns noch nicht in den Ötschergräben. Wir sind immer noch erst im Anmarsch.
Wir sind beim Kraftwerk Wienerbruck angekommen. Hier gibt es ein voll funktionstüchtiges Modell eines Pumpspeicherkraftwerkes, man kann das Kraftwerk selbst besichtigen und von hier aus geht die Wanderung durch die Ötschergräben los.
Blick in die Schlucht beim Kraftwerk
Der Name dieser Gegend hier. “Stierwaschboden”.
Ob das so ein Wurmloch im Universum ist? Oder doch nur das kunstvoll gesponnene Netz einer Spinne?
Rast beim Schleierfall. Von hier aus wären es laut Wegweiser (in der Nähe, nicht genau hier) noch zweieinhalb Stunden bis zum Gipfel der Gemeindealpe. Wenn es nicht so heiß wäre!
Hier steht ein unheimlich kunstvoll balancierender Steinmann.
Jetzt stehen zwei Steinmänner dort.
Jetzt die gleiche Strecke zurück bis zum Ötscherhias mit anderen Blickwinkeln.
Rast im Schatten nahe vom Ötscherhias. Die Lufttemperatur ist nicht hoch, aber die Luftfeuchtigkeit.
12:38 Uhr. Tiefblick zum Ötscherhias. Wir sind schon am Weg zur Haltestelle Erlaufklause. Beim Ötscherhias war uns zu viel Rummel.
So gegen halb zwei sind wir bei der Haltestelle Erlaufklause angekommen. Weit und breit kein Ticketautomat. Ich versuche, per Mobiltelefon ein Ticket zu kaufen. ÖBB App hab ich, auch wenn ich mit den ÖBB in gewisser Weise auf Kriegsfuß stehe. Also App öffnen, Zug suchen. Der Nächste geht um 14:18 Uhr. Ticket wählen, zwei Erwachsene und ein Hund mach €7.20 von hier nach Wienerbruck. Ist Ok. Ich bestätige, zahl mit PayPal, log mich ein, schließe das Geschäft ab, erhalte die Bestätigung und drücke auf PDF Ticket. Das war ein Fehler! Hier ist die Verbindung sehr schwach. Bis zum Einfahren des Zuges war der Download abgebrochen und die App leer. Mir wird übel. Wie gesagt, ich hab sehr schlechte Erfahrung mit der ÖBB gemacht. War erst im März dieses Jahres mit einer Schaffnerin. Also, der Zug kommt, wir steigen dort ein, wo der Zugbegleiter steht und ich erzähl ihm mein Mißgeschick. Er wundert sich, daß ich überhaupt eine Internetverbindung hatte, weil die dort so miserabel ist und sagt mir, man könne bei der Mariazellerbahn das Ticket jederzeit und gerne im Zug aufschlagsfrei kaufen! Also zahl ich nochmals. Diesmal ohne Hund, weil der zu klein ist für ein Ticket (sagt der Schaffner) und wir sind zufrieden. So geht’s auch und das liegt vielleicht daran, daß die ÖBB nicht mehr Eigentümer der Mariazellerbahn ist.
Mit der wunderschönen Fahrt mit der Bahn zurück zum Ausgangspunkt war wieder einmal ein schöner Tag in der Natur zu ENDE gegangen.