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27. Juni 2022

2022. 06. 27. Trenschling – Hochturm 2081m und Leobner Mauer 1870m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:06

Ich hab wieder einmal mein schlaues Buch konsultiert und es hat mir verraten, daß ich am 3. Juni 2003 letztmals am Gipfel von Hochturm und Leobner Mauer stand.  Mein noch viel schlaueres Buch, in dem Einzelheiten der Besteigungen stehen, brauch ich im Fall Trenschling gar nicht befragen. Zu gut sind mir die überwältigenden Bilder und Erlebnisse in Erinnerung. Ich bin damals um 4:15 Uhr von daheim losgefahren und um 5.45 Uhr vom selben Platz wie diesmal losmarschiert. Am Gipfel war ich 2 Stunden und fünf Minuten nach dem Aufbruch und 1 Stunde und 55 Minuten nach dem Aufbruch vom Gipfel war ich wieder unten, inklusive Besteigung der Leobner Mauer. Die gesamte Tour dauerte mit sehr langer Gipfelrast 6 Std. 15 min. und genau zu Mittag war ich wieder am Präbichl. Daran hätte ich mich jetzt auswendig nicht mehr erinnern können, aber an den Aufstieg sehr wohl.

Ich stieg damals im Morgennebel auf und hab praktisch bis kurz vorm Gipfel des Hochturm nicht recht viel gesehen. Ein paar Gämse im Nebel, die mich mißtrauisch beäugten, sonst nichts. Die Besteigung der Leobner Mauer hatte ich geplant, wo sie war, sah ich allerdings nur auf der Karte, nicht vor Ort. Es gab kaum was zu sehen außer Nebel. Aber als ich mich an den Endaufstieg von der langen Querung zum Gipfel machte, durchbrach ich ungefähr 30m unterm Gipfelkreuz den Nebel und stand in einer Wunderwelt, die ich sicher nie mehr im Leben vergessen werde. Wie auf einer kleinen Insel stand ich im Nebel und über mir strahlend blauer Himmel und die Sonne. Über eine Stunde lang schaute ich den Nebelmassen zu, wie sie wie Wasser über die Höhenzüge flossen (ja, flossen, wie Wasser über Steine im Bachbett!). Ich konnte mich einfach nicht losreißen von diesem Anblick. Erst eine Gruppe Wanderer, die von Vordernberg aufgestiegen waren, beendete meine Traumwelt und ich stieg im Laufschritt wieder ab. Während des Abstieges lüftete sich der Nebelvorhang vollkommen, ich konnte plötzlich alles rundherum genau sehen, die Leobner Mauer war kein Mysterium mehr und ich war flott und fröhlich, wie immer damals, unterwegs. Viele Details dieser Tour sind mir in Vergessenheit geraten, aber die Wunderwelt am Gipfel blieb erhalten und war einer der Gründe, warum ich wieder auf den Hochturm steigen wollte. Nein, ich hab nicht geglaubt, daß ich die selben Erlebnisse wieder haben würde. Ich bin kein Träumer. Ich wollte die Tour wiederholen, weil ich wissen wollte, wie es da oben wirklich ausgeschaut hat (ja, ich hab einige Fotos von damals, aber was sind Fotos gegen die Wirklichkeit?) und ich wollte das mit Sonja und Eddie machen. Sonja kannte den Hochturm noch nicht.

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Nach schweren Grabenkämpfen hatten wir beschlossen, um halb fünf los zu fahren. Schwere Grabenkämpfe deshalb, weil ich ein Langschläfer bin und Sonja Frühaufsteherin. Ich bin mein ganzes Berufsleben immer wieder zeitig in der Früh aufgestanden, kannte weder Wochenende noch Feiertage und war zeitweise froh, überhaupt Schlaf zu finden. Jetzt in Pension bin ich ein Faultier, und das mit Begeisterung. Es gibt keinen größeren Luxus, als alle Zeit der Welt zu haben und da ich nicht weiß, wann mich der große Gasförmige zu sich ruft, nehm ich mir Zeit, wann immer es geht! Am Montag, dem 27. Juni hab ich mir um kurz vor vier die Zeit genommen, um aufzustehen und nach Eisenerz zu fahren. Also, ich muß nicht unbedingt faul sein, aber ich kann.

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Hier ist die Karte zur Tour. Wir wandern vom Präbichl auf Forstwegen durch den Handelgraben zur oberen Handlalm auf 1347m und von dort auf einem schönen Steig durch den Wald zum Lamingsattel, auf dem wir 1677m erreichen. Von dort steigen wir durch die teils latschenbewachsenen Hänge des Wildfeldes zum felsigen Vorbau des Hochturm, den wir über eine steile Schotterpiste erkeuchen. Den Abstieg gestalten wir ein wenig anders als den Aufstieg und nehmen dann weiter unten die Leobner Mauer als Draufgabe mit, bevor wir am Aufstiegsweg auch wieder zum Präbichl absteigen. Das ist die Zusammenfassung unserer Tour und jetzt zu den Details mit Bildern.

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6:06 Uhr am Parkplatz gleich neben der Latschenstub’n. Rucksäcke am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Ich bin gespannt, wieviel ich noch in Erinnerung hab und wie das heute ausschaut.

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Wir wandern Richtung Südosten bergwärts, Blickrichtung Vordernberg und rechts neben uns erhebt sich der Höhenzug der Vordernberger Mauern, der sich bis rauf zum Eisenerzer Reichenstein zieht.

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Schon nach wenigen Minuten weisen uns diese Wegweiser den Weg.

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Mich fasziniert diese Tür dort oben am offenbar dem Verfall preisgegebenen Haus.

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Von hier aus kann man sie zwar nicht sehen, aber da oben steht irgendwo die Leobner Hütte.

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Da hinten befinden sich die TAC Spitze und die Vordernberger Grießmauer

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Durchquerung eines kleinen Quellbaches, im Hintergrund der Reichenstein 2165m

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6:38 Uhr. Wir haben die Obere Handlalm auf 1367m erreicht. Ein paar schwarz/weiß gescheckte junge Kühe sind kein Problem, weil sie mit Eddie einfach nichts anfangen können. Eddie ist kein Kläffer sondern er verhält sich in Gegenwart von Kühen äußerst vorsichtig und ruhig. Man kann ihm direkt zuschauen, wie er sich immer kleiner und unscheinbarer macht. Ein paar hundert Kilo Gewichtsunterschied lassen diese Vorgangsweise auch ratsam sein. Eddie ist halt gut erzogen. Schon Konfuzius wusste: “Jeder Hund ist genau so blöd wie sein Herr”.

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Wunderschöner Blick zum Polster 1910m

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Gleich hinter der Almhütte zweigt der Steig ab, der uns zum Lamingsattel bringt. Ab jetzt keine Straßen mehr.

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Der Steig ist im Grunde nicht anstrengend. Vielleicht lag es an der Luftfeuchtigkeit? Vielleicht an was anderem? Ich weiß es nicht, aber mir lief der Schweiß in Bächen vom Kopf und über den Körper und manchmal dachte ich, jetzt kollabiere ich, wenn ich nicht anhalte und einen kräftigen Schluck trinke. In kurzer Zeit war ich schweißgebadet, aber keineswegs müde!

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Die Starkstromleitungen da oben mögen ein wenig seltsam wirken und von nicht wenigen hörte ich, die verschandeln die Gegend. Ja, mag sein, daß das zu einem gewissen Grad so ist. Aber diesem Strom, der da transportiert wird, dem verdanken wir unserem Wohlstand und unser komfortables Leben. Aber über sowas kann man mit grünen Troglodyten nicht reden.

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Je höher wir steigen, desto gewaltiger wird die Aussicht. Kann nicht mehr weit zum Sattel sein. Übrigens stehen wir hier genau gegenüber der Leobner Hütte auf ungefähr der selben Höhe. Wenn man da rüber schaut, kann man sie schön sehen.

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7:30 Uhr. Wir haben den Lamingsattel auf 1677m erreicht. Da (gen Osten) geht’s weiter.

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Hier nach Westen führt der Weg zum Hirscheggsattel 1699m, zu TAC Spitze und zum Grießstein.

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Da runter, also gegenüber unseres Aufstieges in nordöstlicher Richtung, führt ein Steig zur Lamingalm 1263m und weiter zur Pfarreralm 883m im Jassinggraben.

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Nach einer kurzen Rast sind wir wieder unterwegs und lassen den Lamingsattel unter uns.

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Sobald man aus dem Latschenfeld oberhalb des Lamingsattels raus ist, tut sich eine ganz andere Welt auf. Vergessen sind die Schweißbäche, die beim Marsch durch den Wald flossen. In dieser Welt sind wir klein und unbedeutend wie unsere Schatten. Links unten die Leobner Mauer, dahinter Vordernberger Mauern und Reichenstein. Rechts der Polster.

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Da oben werden die steilen Wiesen von noch wesentlich steileren Felsen abgelöst, aber ich weiß, es ist nicht so wild, wie es ausschaut.

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Ein Gamsrudel tummelt sich am Grat.

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Wenn ich jetzt mein 400er Canon dabei hätte!

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Beim Abstieg hab ich überlegt, ob wir da rauf krabbeln sollen. Eigentlich schaut das auf den ersten Blick reizvoll aus, aber auf den zweiten, wenn man diese Felsgruppe dann von der Seite sieht, schaut das wiederum absolut uninteressant aus. Vielleicht beim nächsten Mal, wenn nicht wieder 20 Jahre dazwischen liegen.

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Von hier könnte man noch meinen, daß es sich bei der Felsgruppe da vorne um den Gipfelaufbau handelt. Weit daneben. Ein Stück weiter vorne sieht man auch Steigspuren, die an die Wand heran führen und man fragt sich, wer durch diese steilen Wände klettern wird? Es stimmt, daß diese Wände sehr steil sind, es stimmt allerdings nicht, daß man sie nicht durchsteigen könne, ohne ein Kletterer vom Format der Huber Brüder zu sein. Sonja, ich und sogar Eddie haben den Weg durch diese Wand im Abstieg locker geschafft. Eddie, ohne daß ich ihm dabei geholfen hab. Ich hab ihn nur an der Leine gesichert. Aber dazu später mehr. Wer es bis hierher geschafft hat, der kommt meines Erachtens auch locker durch auf diesem Steig durch diese Wand, im Abstieg wie im Aufstieg.

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Das hier ist der Normalweg, der sich klar in der felsigen Landschaft abzeichnet. Ein wunderschöner Steig, der Freude macht. Hier ist es nicht sonderlich steil und schon gar nicht ausgesetzt, aber blöd spielen sollte man sich trotzdem nicht. Ich hab vor einer Woche auf einer blöden, steilen Wiese was gesehen, was mich erschreckt hat. Ist nichts passiert, aber ich hätte es nicht für möglich gehalten.

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Rückblick auf das letzte Stück des Weges. Ja, so schaut das von hier aus.

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Nach der Umwanderung des felsigen Abschnittes von vorhin wird auch klar, daß wir uns nicht in Gipfelnähe befinden. Nicht annähernd. Aber der Weg ist so schön wie die Landschaft und das Gehen hier macht Freude.

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Wir sind an einer Kreuzung und rasten ein wenig. Ist nicht mehr weit zum Gipfel, sagt ein Schild. Das da unter uns sollte das Tal des Rötzbach sein.

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Noch 25 Minuten bis zum Gipfel, sagt das Schild. An diesen letzten Abschnitt kann ich mich noch einigermaßen gut erinnern. Steil, Steinig und irgendwie Scheiße hab ich das in Erinnerung.

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Waldorf & Statler

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Der Steig, den man da drüben am Hang sieht, gehört nicht zu unserem Aufstiegsweg, sondern er wird Teil des Abstiegsweges sein, wenn wir am Grat entlang wandern. Der Normalweg, über den wir gekommen sind, ist wesentlich tiefer angelegt.

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Jetzt schnaube ich schon wieder wie ein altes Postross, aber es ist ja nicht mehr weit. Steinmänner, die man schon von weitem sieht, zeigen an, daß man am richtigen Weg ist.

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Erst wenn man da zurück runter schaut, weiß man, warum man gar so schnaubt.

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Aber bei dem Anblick ist schon wieder alles vergessen.

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9:07 Uhr. Gipfel Hochturm 2081m am Trenschling.

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Da sind wir alle drei. Eddie wartet nur mehr drauf, daß es was zu fressen gibt, der Rest ist im egal. Hauptsache, er kann dabei sein.

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Die Gipfelschau vom Hochturm ist schwer zu schlagen. Im Hintergrund Bildmitte der Kasten des Ebenstein, links der Schafhalssattel und dann der Brandstein.

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Rechts hinten der Brandstein, im Vordergrund (gegenüber von uns) die Griesmauer.

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Am Foto leider schlecht zu erkennen im Hintergrund Bildmitte der Buchstein 2224m, rechts daneben der Tamischbachturm 2035m, im Vordergrund genau vor uns der Grat, dem wir dann beim Abstieg folgen werden und dahinter der Polster und der Hochkogel 2105m, genau hinterm Hochkogel ist noch die Hochtorgruppe zu erkennen. Das etwas quer stehende Zeiritzkampel verschmilzt leider fast mit dem dunklen Vordergrund.

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Vordernberger Mauern und Reichenstein

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Die Felsen rechts bis Bildmitte gehören alle zum Trenschling. Genau dort drüben kann man, wenn man unseren Aufstiegsweg in der Flanke weiter verfolgt, über den Edelweißboden bis zum Hiaslegg absteigen.

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Anscheinend gibt’s Idioten, die das Gipfelkreuz besteigen. Sie haben zwar nicht geholfen, es aufzustellen, aber sie sind sofort dabei, es zu ruinieren. Troglodyten.

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Was ich reingeschrieben hab? Einfach rauf gehen und nachschlagen.

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Wie wäre es mit einem Tänzchen?

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9:45 Uhr. Mander, ‚s isch Zeit! Geh ma. Wir gehen jetzt da rechts hart am Abgrund entlang bis zu der schiefen Fläche am rechten Bildrand und steigen an der hoch zum höchsten Punkt.

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Wenn  man da am Grat entlang geht, sieht man ganz andere Dinge als am Weg.

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Wir sind schon wieder so weit weg vom Gipfel.

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Wir sind jetzt am höchsten Punkt dieser schiefen Fläche von vorhin. Ein Steinmann kennzeichnet den höchsten Punkt.

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Generelle Blickrichtung Abstieg. Hier am Ende der Steilstufe kann  man nicht weiter. Zu steil, zu gefährlich. Für uns zumindest. Ich hege keine Suizidgedanken. Wir gehen zurück, bis wir gefahrlos zu diesem Steig von vorhin absteigen können.

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Die Blumen setzten sich hier gegen alle Unwirtlichkeiten durch.

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Wir sind so nah an diesem Pfad, daß wir gefahrlos absteigen können. Und jetzt lassen wir uns überraschen, wie das weiter geht, weil wissen tun wir das ja nicht. Mit etwas Pech ist der Weiterweg für uns nicht gehbar. Wir sind ja keine Gämsen.

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Ups, das schaut aber nicht gut aus.

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Aber wenn man genauer schaut, geht ein paar Meter seitlich davon schon was. Schau ma einmal, wie es da vorne ausschaut.

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Na ja. Schaut wild aus, geht aber tadellos.

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Das ist vielleicht ein bissl übertrieben, aber steil ist es schon hier. Es gibt aber so viele gute Tritte, daß man sich nie unsicher fühlt.

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Ja, das geht sogar sehr gut da hinunter. Hätte man von unten beim Vorbeigehen nicht gedacht.

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Ja da schau her. Da unten ist ja der Normalweg, auf dem wir rauf gegangen sind. Das hama glei. Wenn man nicht so ein Döskopp wäre, könnte man da gleich gradeaus zu den Felsen am Kamm weiter gehen und könnte auch nach rechts runter schauen. Aber nein, da müssen wir vorher zum Weg absteigen und dann hab ich keinen Bock mehr, wieder rauf zu kraxeln. Aber wie schon einmal gesagt, wenn man diese Felsen da vorne von der Seite am Kamm sieht, dann haben die keinen Reitz mehr. Das schaut nur von hier interessant aus.

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Das ist die Scharte, wo wir runter sind. Man sieht auch schön den Steig, der von der Scharte hier her führt.

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Jetzt sind wir wieder am Normalweg und schauen zurück zu diesem Schartl. Trotz der hochstehenden Sonne liegt das noch immer im Schatten, ist schwer einsehbar und schaut von hier für meine Verhältnisse (ich war und bin kein Kletterer, sondern bestenfalls Kraxler) ungehbar aus. Dabei ist das so einfach und unterhaltsam. Selbst Eddie hatte überhaupt keine Probleme. Der ist aber auch schon ein richtiger, kleiner Klettermaxi geworden. Gottlob sind wir so neugierig, daß wir wenigstens nachschauen gehen, ob das machbar ist oder nicht, sonst würden uns einige lustige Passagen, die die Bergwelt zu bieten hat, entgehen.

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Wir sind wieder so weit herüben, daß wir zur Leobner Mauer sehen. Das wird unser nächstes Ziel. Man sieht von hier schön, daß es möglich wäre, diesen Mugel zu überschreiten. Der Steig ist von weitem zu sehen. Ohne Steig wäre das schwierig, wie wir später sehen werden. Der grüne Mugel ist nicht begrast! Das sind Latschen. Millionen von Latschen!

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Aufstieg zur Leobner Mauer. Der Mast da unten wird uns nach dem Abstieg Schatten spenden.

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Blick zum Polster und zur Leobner Hütte.

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Der Steig ist durch die Latschen ausgeschnitten und führt hart am Abbruch vorbei, ist aber niemals gefährlich.

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Gipfel in Sicht.

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11:15 Uhr. Leobner Mauer 1870m. Ein wirklich schönes und einmaliges Gipfelzeichen.

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Blick zur Leobner Hütte und zum Polster aus einem ganz anderen Blickwinkel

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Trenschling und der Weg zum Hochturm von der Leobner Mauer aus gesehen.

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11:58 Uhr. Nachdem wir die Leobner Mauer bestiegen hatten, waren wir nur ein paar Minuten oben und haben die Aussicht (mehr oder weniger) genossen. Es war nicht dramatisch heiß, aber absolut windstill. Nicht der leiseste Hauch eines Luftzuges. Eddie hat verzweifelt nach Schatten gesucht, aber keinen gefunden, weil die Latschen, im Gegensatz zum ebenfalls der prallen Sonne ausgesetzen Gamsstein zum Beispiel, hier so klein sind, daß er sich nicht drunter im Schatten verstecken kann. Die Hitze kommt von oben und von unten! Dort beim Mast (bei den rechten Stützen von hier aus gesehen) war nicht nur Schatten, sondern das Gras war sogar feucht und kalt. Da hat sich Eddie sofort wohl gefühlt und wir haben eine längere Pause gemacht. Von hier aus sieht man schön den Anstiegsweg durch die Latschen. Der Gipfel ist sehr weit links oben.

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Nachdem wir von der Leobner Mauer wieder herunten waren, trafen wir auf eine sehr sportliche Dame, die uns schon bei unserem Abstieg vom Hochturm begegnete. Sie war im Aufstieg und eilte mit einem kurzen Gruß an uns vorbei. Ich dachte bei dieser Gelegenheit “Wauw, die hat es eilig!” Jetzt, wo wir grade von der Leobner Mauer zurück und am Normalweg in Richtung Lamingsattel waren, trafen wir sie wieder, nämlich als sie zum Überholen ansetzte. Die war inzwischen am Hochturm. Sie war nach wie vor sehr flott unterwegs und hatte außer ihren Stecken auch sonst nix mit. Kurze Hose, kurzes Leiberl, Stöcke, Sonnenbrillen. Wir sind dann ein Stück hinter ihr her gelaufen (die ist wirklich teilweise gelaufen) und kamen so ins Gespräch. Sonja meinte unterm Laufen, “Die rennt so, weil sie noch kochen muß!” Die hat das gehört, dreht sich um und sagt “Na, kocha muaß i ned, i muaß nu heigna”. Wir haben dann noch ein wenig hin und her geredet, gingen ein Stück zusammen und sie stellte sich als recht lustiges Weibchen heraus. Aber kaum blieben wir kurz für ein Foto stehen, war sie weg. Die hatte es wirklich eilig. Wir haben dann noch ein wenig gewitzelt nach dem Motto: “Ich geh schnell auf den Hochturm schauen, wie’s Wetter morgen wird! Bin eh glei wieder da.” Das war eine wilde Henne.

Bild oben: Wir sind da jetzt wieder am Lamingsattel.

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Zuerst gehen wir wieder runter zur Alm.

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Waldorf & Statler lachen noch immer.

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Nochmals ein Blick zur Leobner Hütte.

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Obere Handlalm auf 1367m

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An der Stelle, wo man durch den Bach waten muß, bevor man aus dem Wald raus kommt, haben wir nochmals die Wasserflaschen für Eddie befüllt und ein wenig gerastet. Als wir dann aus dem Wald raus kamen und nur mehr einige hundert Meter zum Auto hatten, sind wir fast erstickt, so heiß war es.

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13:30 Uhr. Nach rund siebeneinhalb Stunden sind wir von unserer Wanderung wieder zurück. An der Tankstelle in Eisenerz kaufen wir uns einen Kaffee (€2.20 pro Kaffee im Porzellangeschirr! Da gibt dir bei uns der Wirt nicht einmal die Hand) und eine warme Leberkäsesemmel und bleiben im klimatisierten Lokal eine Weile sitzen, dann fahren wir Heim. Und die Latschenstub’n, wo wir unser Auto am Parkplatz stehen hatten, die hab ich mir daheim am PC (im www natürlich) angeschaut. 30 Euro mit Frühstück pro Person, Hund erlaubt, da werden wir einmal als Gäste aufschlagen, wenn wir den Eisenerzer Bergen einen größeren Besuch abstatten. Wenn eh alles schon so teuer ist, daß es  dir die Haare aufstellt, dann kann man über diese Preise absolut nicht meckern. Eisenerz, Präbichl, wir kommen wieder.

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