Strecke: Eibenboden-Eibenmühle-Trefflingfall-Toreck-Nestelberg-Gsoll-Nestelbert 1057m-Gsoll-Nestelberg-Brennwiese-Kassteig-Nestelberghöhle-Eibenboden
Streckenlänge: 11.9km
Niedrigster Punkt: 444m
Höchster Punkt: 1057m
Höhenunterschied gesamt: rund 800Hm
Wetter: Stark bewölkt, Graupeln, Sonnenschein, Regen gemischt
Temperatur: 3°C bis 7°C
Zeitaufwand alles in allem: rund 5 Stunden
Geländeübersicht auf mapy.cz mit GPS-Track. Norden ist hier unten.
Als Schmankerl eine Karte zur Tour von 1930, bereitgestellt bei Map Austria vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. Ich finde es unheimlich interessant, wie sich die Flurnamen (zb. aus dem Solegkogl 964m wird der Salch Kogel 988m) und Wegnetze über die Jahrzehnte entwickelten und veränderten. Diese alten, öffentlich zugänglichen Karten sind ein toller Service, vor allem, wenn man beachtet, daß man die modernen GPS-Track drüber legen kann! Die ältesten verfügbaren Karten sind von 1880!
8:51 Uhr Parkplatz Eibenboden. Rucksäcke am Rücken, Eddie an der Leine, wir sind abmarschbereit. Heute ist der 25. März 2024. 2021 waren wir am selben Tag, allerdings bei tief winterlichen Bedingungen, zum Nestelberg unterwegs und sind rund 100Hm unterm Gipfel im Schnee versumpft. Am 25. März 2022 waren wir wieder unterwegs und haben den Gipfel bei wunderschönem Wetter erreicht. Auch 2023 sind wir im März zum Nestelberg gestiegen. Diesmal berufsbedingt nicht am 25. sondern am 21. Heute begleiten uns Fred und Manuela zum Nestelberg. Auf geht’s.
Noch am Parkplatz ein Rastbankerl am Ufer der Erlauf.
Der Parkplatz Erlaufboden kann Ausgangspunkt vieler Wanderungen sein. Unsere Wanderstrecke ist nicht ausgeschildert. Wie immer gehen wir eine in Eigenregie zusammengestoppelte Strecke.
Zuerst einmal folgen wir diesem Güterweg einige hundert Meter bis zu einem Abzweig hinauf. Fred, Sonja und Manuela.
Frühling ist eine wunderbare Jahreszeit.
9 Uhr. Wir sind am Abzweig. Auch hier stehen Schilder zur Orientierung.
Die Höhenmeter, die wir bis zum Abzweig herauf eroberten, vernichten wir hier wieder beim Abstieg zurück zur Erlauf. Nächster Halt: Eibenmühle.
Ja, ja, ich dachte auch zuerst, das Bild ist schief. Nein, ist es nicht. Das alte Gebäude steht schief.
Jetzt folgen wir der Erlauf zuerst einmal bis zum Trefflingfall.
Das Tal der Erlauf wird hier durch hohe Felswände begrenzt.
Seit dem Start graupelt es mehr oder weniger stark. Durch Graupel wird man allerdings kaum naß.
Ohne Schabernack geht gar nix.
Wir sind gleich bei Trefflingfall und Toreck
9:33 Uhr. Rastplatz Trefflingfall.
Blick zum Toreck, an dem in den 60er Jahren eine Staumauer errichtet werden sollte.
Unmittelbar beim Trefflingfall quert man den Trefflingbach (der genau neben uns in die Erlauf mündet) über eine Eisenbrücke. Von hier aus könnte man auch links über einen recht alpinen Steig den gesamten Wasserfall entlang nach Sulzbichl aufsteigen, wie wir das am 20. Dezember 2022 im Zuge einer wunderschönen Winterwanderung zum Hochbäreneck getan haben.
Diesen Wachhund kennen wir schon gut, der tut uns nichts.
Diese Schnecke haben wir vom Weg in Sicherheit gebracht, damit sie nicht zertreten wird. Schnecke: “Das kann ja nicht wahr sein! Ich hab fünf Stunden zum Weg da runter gebraucht und diese Arschlöcher heben mich wieder zurück hier herauf. Jetzt kann ich alles wieder von vorne anfangen!”
9:46 Uhr. Wir haben die Eisenbrücke erreicht. Nach der Brücke zweigt unser Weg steil nach rechts oben in Richtung Nestelberg ab .
Kurze Rast, ein Schluck zu trinken, dann geht’s da vorne rechts abzweigend in den Hang hinauf.
9:58 Uhr. Wir erreichen ein kleines Plateau.
10:02 Uhr. Wir sind noch immer am selben Fleck, aber es beginnt heftig zu graupeln.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Ortschaft Nestelberg und auch der Nestelberg 1057m, unser Ziel, ist oben schon zu erkennen.
Ui, was ist den mit dem passiert?
Wir pirschen uns aus Nordosten an Nestelberg heran.
Nestelberg, Blick zu den Brandmäuer
Dem Steig zur Nestelbergsäge über Gsoll folgen wir, weil wir ohnehin nach Gsoll wollen.
Zuerst folgen wir einem Hohlweg zu einer Almwiese
Rückblick über die Dächer von Nestelberg
Wir befinden uns im Bereich von etwa 770m Seehöhe, hier liegt frischer Schnee und es ist kalt.
Ich stapfe einmal voraus zur Straße dort oben, die nach Gsoll führt.
Nur mehr ein kurzes Stück bis Gsoll.
Hier entsteht grade ein Kunstwerk
11:03 Uhr. Wir haben den kleinen Weiler Gsoll auf etwa 930m Seehöhe erreicht.
Nicht mehr weit bis zum Gipfel. Es schneit.
11:24 Uhr. Diese Masten da vorne stehen am höchsten Punkt des Nestelberg
Gipfelkreuz Nestelberg ein Stück unterhalb des Gipfel.
Blick nach Trübenbach (Südosten)
Blick zum östlichen Teil des Rauhen Kamm am Ötscher. (leicht südöstlich)
Wir erleben in wenigen Minuten ein schaurig schönes Spiel aus dichter Bewölkung und blauem Himmel mit Sonnenschein.
Unser großer Gipfelstürmer Eddie
Unglaublich. Vorhin war es kalt und es schneite, jetzt scheint plötzlich bei 7°C die Sonne.
11:51 Uhr. Wir rüsten zum Aufbruch.
Wir gehen nicht am Aufstiegsweg runter, sondern hier am Hang, auf dem wir 2021 im Tiefschnee verhungert sind, zur Forststraße da unten.
Dank der Schneeauflage geht es wunderbar schön den Hang hinunter.
Mein kleiner Purzelbär ist schon nach kurzer Zeit mit Schneekugeln verklebt und muß befreit werden.
Wir haben die Forststraße erreicht und schauen zum Nestelberg zurück.
Blick zu Kleiner Ötscher und Scheiblingstein.
Jetzt latschen wir rechts herum um den Hang nach Gsoll zurück und (nicht ganz) am Aufstiegsweg zurück nach Nestelberg.
Wir sind schon wieder von der Straße zum Hohlweg abgestiegen. Die Sonne hat den Schnee am Hang heftig schmelzen lassen. Kein Vergleich mehr mit dem Aufstieg.
Aus dem Hohlweg auf die Weide …
… und über diese (also nicht genau am Aufstiegsweg) runter nach Nestelberg.
Sonja spielt sich ein wenig mit den Aufnahmen (wie hier) und …
… findet dabei eine eingewachsene Schuhsole.
12:30 Uhr etwa einhundert Höhenmeter über Nestelberg. 7°C
Jetzt zu diesem Feldweg und runter nach Nestelberg.
Wir steigen direkt zum nordwestlichen Ende von Nestelberg ab.
Diese Bank steht am nordwestlichen Ende von Nestelberg. Wir wandern jetzt in Richtung Brennwiese.
Orientierungsschilder gibt es hier zuhauf und sogar eines, das in unsere Richtung führt. Eibenboden über Kassteig passt genau.
In den Karten des Amt für Eich- und Vermessungswesen war diese Gegend von 1960 bis ins Jahr 2010 als “Gnadenberger” verzeichnet. Heute gibt es für diese Gegend keinen Flurnamen mehr. Dieser kahlgeschlagene Kogel in Bildmitte trägt keinen Namen und ist 746m hoch. Da steigen wir, wie jedes Jahr, auch heuer wieder hinauf.
Map Austria 1960. Hier ist nicht nur der Flurname Gnadenberger verzeichnet, sondern wird sogar noch der Kassteig mit Namen benannt. In den folgenden Auflagen ist der Kassteig zwar eingezeichnet, namentlich aber nicht mehr erwähnt.
Wunderschöner Blick zu den Brandmäuer
Kurz vorm Aufstieg zum namenlosen Kogel.
Punkt 746. An wolkenlosen Tagen hat man von hier einen wunderbaren Ausblick zum Ötscher. Heute lässt Dank der Bewölkung der Ausblick etwas zu wünschen übrig.
13:04 Uhr. Etwa 300m vom namenlosen Kogel entfernt der Einstieg zum Kassteig.
Das erste Viertel ist flach und der Weg ist breit.
Ein paar umgefallene Bäume verlegen den Weg. Jeder meistert die Hindernisse auf seine Art und so gut er kann.
Ja, ja, diese verflixte Schwerkraft ist ein Luder.
Man lernt und wird vorsichtiger.
Wir waren schon fast bei der Nestelbergstraße (Anschlußstück Gaming-Tormäuerstraße-Nestelbergstraße-Parkplatz Nestelbergsäge), aber ich hab noch was vor. In den Karten des AEV wird diese Stelle nur als Quelle bezeichnet, in digitalen Karten (zb. Basecamp von Garmin) auch als Nestelberghöhle. Wenn man danach googelt, findet man auch ein paar Infos dazu. Nach einem Dokument des Hydrographischen Dienstes wird diese Höhle auch als “Große Mühlquelle” bezeichnet. Im Jahresbericht 2017 der höhlenkundlichen Organisation Österreichs findet man folgendes dazu:
“In den Vorderen Tormäuern östlich von Gaming wurde in der Nestelberghöhle (1816/11) wieder ein Tauchgang durchgeführt, wobei bis zu einer neuerlichen Engstelle 75 m Wassertiefe vermessen werden konnte. Die Länge beläuft sich damit auf 194 m (davon 156 m Tauchstrecke) bei 91 m Höhenunter schied (+16 m, –75 m). “
Eingang der Höhle mit Messstellen
Eine große Menge Wasser stürzt hier aus dem Berg und ergießt sich schon wenige Meter später in den Nestelbergbach, der einige hundert Meter weiter unten (beim Parkplatz Eibenboden) in die Erlauf mündet.
Rückkehr von unserer kleinen Erkundung.
Gleich sind wir bei der Nestelbergstraße.
13:38 Uhr. Ende des Kassteig an der Nestelbergstraße.
Der Nestelbergbach fließt in einer regelrechten Schlucht unter uns.
Selbst auf blankem Fels sprießt Leben.
Einer der beiden Wasserfälle, an denen man am Weg zum Parkplatz Eibenboden vorbei kommt.
Mittels eines betonierten Tunnel quert das Wasser der Wasserfälle die Straße am kurzen Weg zum Nestelbergbach.
13:56 Uhr. Wir sind an der Kreuzung Nestelbergstraße/Tormäuerstraße und unser Parkplatz ist nur mehr rund 300m entfernt.
13:58 Uhr. Der Parkplatz Eibenboden liegt vor uns. Nach etwas mehr als fünf Stunden hat unsere Wanderung ihr ENDE gefunden.
Manuela, Fred, es war uns eine Freude, daß ihr mitgegangen seid. Dann pfüat Gott bis zur nächsten Tour, irgendwo und irgendwann in diesem oder einem anderen Universum.