Kein großer Gipfel, sondern der Weg ist das Ziel. Nach diesem Motto verlief unsere Wanderung zwischen Donau, Neustadtl und Kollmitzberg. Bei dieser Tour haben wir Teile der Marktgemeinden Ardagger und Neustadtl durchwandert. Als alter Mostviertler kann man diese Tour auch unter Heimatkunde abspeichern.
Es war ein wunderschöner Tag und wir haben wieder viel neues gesehen und gelernt. Ja, wir kennen jetzt sogar die Wappen von Ardagger und Neustadtl. Nur der erste Teil bis zur Brandstetterkogel Hütte verläuft auf markierten Wegen. Ab dort wandern wir so, wie wir uns das daheim am Computer frei nach Lust und Laune zusammengestoppelt haben. Wir scheuen auch nicht davor zurück, unterwegs den Weg nach unseren Wüschen oder praktischen Erfordernissen umzugestalten. Was dabei herausgekommen ist, sieht man am GPS-Track.
Start- und Zielpunkt: Wanderparkplatz bei der Auffahrt zur Donaubrücke in der Nähe von Grein.
Streckenlänge: rund 14.5km
Starthöhe: 242m
Höchster Punkt: 569m
Höhenmeter inkl. Gegensteigungen: rund 680Hm
Zeitbedarf: 5 Stunden mit allem Drum und Dran.
Wetter: Teilweise stark bewölkt, stellenweise starker Wind
Temperatur: Zwischen 9°C am Start und 4°C am Brandstätterkogel
Mostviertel Karte mit Lage unserer Wanderung
Geländeübersicht Earthpro mit GPS-Track
Karte Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (Austria Map) mit GPS-Track
8:58 Uhr. Ausgangpunkt unserer Wanderung ist der Wanderparkplatz bei der Greiner Donaubrücke. Hier ein Blick nach Grein, das etwas östlich von uns am nördlichen Donauufer und in Oberösterreich liegt. Elektronik eingeschaltet, Rucksack am Rücken, Eddie an der Leine, es kann losgehen.
Gleich beim Parkplatz sind die ersten Ziele angeschrieben. Zuerst einmal zum Gipfelstein, dann zur Hütte und anschließend zum Brandstetterkogel, der nicht mehr markiert ist.
Sicherheitshinweise und Haftungsausschlüsse, wohin man schaut, weil viele Deppen, denen was passiert, andere für ihre Unachtsamkeiten anzeigen und keinerlei Eigenverantwortung übernehmen wollen. Langsam kommt mir das auch hier so vor wie in den US of A, wo auf Taucherflossen steht, “Vorsicht! Nicht essbar!” /sarc
Wir sind erst fünf Minuten unterwegs, haben die Donaubrücke aber schon deutlich unter uns gelassen.
Hier haben wir offenbar, indem wir rechts weiter gingen, den Matrassteig verlassen.
Beide Wege führen zur Schutzhütte, aber nur der rechts scheinbar auch zum Gipfelstein und daher hab ich diese Variante gewählt. Ob der Matrassteig schöner gewesen wäre, kann ich nicht sagen. Der Unterschied bis zur Hütte soll jedoch nur fünf Minuten betragen.
Blick in den steilen Buchenwald. Unter uns der Matrassteig, der den Hang noch länger quert als unserer.
Aus dem Weg ist inzwischen eine Straße geworden.
Der Straßenhatscher endet aber bald und wir wandern wieder auf einem Steig weiter…
… und an Felsformationen vorbei
Den Grund für diese Stahlseilsicherung hab ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden.
9:38 Uhr. Friedenskreuz vorm Gipfelstein
Eddie in seinem Element. Da tut sich was!
Jetzt noch da rüber und auf den Turm hinaufkraxeln
Tiefblick auf Grein an der Donau. Grein war am 4. Jänner Ausgangspunkt unserer Wanderung zur Burg Kreuzen.
Weiter geht’s zur Schutzhütte …
… durch märchenhaften Wald zu einem Punkt, der auf der Karte ebenfalls, wie der Gipfelstein, mit 519m angegeben ist.
10:01 Uhr. Vermessungsstein gefunden. Gipfelstein/2 mit 519m
Sogar einen kleinen Steinmann gibt es hier.
Durch unsere Ausflug zu diesem Mugel sind wir ein wenig vom Kurs abgekommen und müssen nun dort vorm Bauernhof links über eine Wiese (und über frisch geschnittene Bäume) zu einem Waldweg und dann in eine Senke runter.
Neben einer steilen, nassen Wiese auf gekennzeichnetem Weg runter in die Senke …
Tourverlauf und Standort nächstes Bild (Google Earth Pro mit Image GPSViewer)
… zu einem Bächlein, wo Eddie seinen Durst löscht.
Durch die Senke sind wir der Donau wieder verdächtig nahe.
Karikaturen im Moos (die waren da schon)
So, jetzt noch durch diesen moosigen Riss kraxeln, dann unter der Mauer etwas links halten, über die Steinmauer und übers Geländer und ich bin bei der Hütte. Müheloser geht es, wenn man den Steig oder die Straße benützt, aber einfach kann ja jeder!
10:34 Uhr. Wie ein Adlerhorst wurde die Hütte auf einem Felsvorsprung errichtet. Von der kleinen Terrasse aus (nicht sichtbar hinterm Haus überm Abgrund) gibt es eine wunderbare Aussicht über die Donau ins Wald- und Mühlviertel.
Das ist ein bissl blöd gelaufen. Ein Auto stand zwar neben der Hütte, aber auf der Tafel stand Mo und Di Ruhetag, also wollten wir nicht stören und sind wieder gegangen. Ich hätte mich gerne mit einem Kaffee auf die Terrasse gesetzt und nach Grein runter geschaut. Diese Terrasse ist wirklich sehenswert! Wir waren hier schon öfters mit den Motorrädern. Man kann von der Südseite aus ja fast bis zur Hütte fahren.
Mach das einmal in Deutschland. Vielleicht auch noch die Regierung kritisieren, ungeimpft und gegen Windräder sein, dann wirst du wegen Reichsbürgerei oder Nazitum verhaftet.
Schaurig ragt der Brandstetterkogel vor uns auf. Wir wollen ihm über die Nordwand zu Leibe rücken.
Rückblick vor dem Aufstieg. Da hinten im Wald versteckt sich die Hütte
Einstieg in die Nordwand. Wie es sich für eine zünftige Besteigung gehört, pfeift auch hier der Wind recht heftig und kalt.
Auf der Suche nach dem höchsten Punkt und nach dem Vermessungsstein
10:49 Uhr. Brandstetterkogel 569m
Beweis: Vermessungsstein und Vermessungsplankette. Nicht, das dann ein deutscher Sesselfurzer behauptet, wir waren gar nicht am Gipfel.
Dank Navi finden wir in die Zivilisation zurück
Über die Südwand geht’s wieder runter. Eine Nord-Süd Überschreitung sozusagen.
Geschafft. Hinter uns die Südseite des Brandstetterkogel
Tourverlauf und Standort nächstes Bild
Wir folgen nicht der Straße, sondern gehen querfeldein und kommen deshalb an diesem Kreuz vorbei, daß in den Karten nicht eingezeichnet ist.
Blick nach Südosten. Die Schönheit dieser Gegend ist am Foto gar nicht darstellbar. Immer wieder haben wir festgestellt, daß wir in einem wunderschönen Land leben.
Kleeblatt aus Hufeisen. Na, wenn das kein Glück bringt?
Hier pfeift der Wind, es fühlt sich kalt an, trotzdem misst das Thermometer etwa 8°C.
Tourverlauf und Standort nächstes Bild
Tourverlauf und Standort nächstes Bild
Beim Herumstöbern finden wir alte, landwirtschaftliche Geräte
Hier, am Feldweg, geschützt durch das Wäldchen, ist es wenigstens windstill und wir nehmen eine Mahlzeit zu uns.
Fast in Griffweite liegt Neustadtl
Wir hätten nun nach unserem Plan auf der Straße in eine Senke runter gehen sollen und dann in einem Linksbogen wieder rauf. Spontan hab ich entschlossen, diese Senke im Gelände zu umgehen. Im Winter und zeitig im Frühling geht daß, weil die Äcker brach liegen und das Vieh nicht auf den Weiden steht.
Wir kommen genau dort raus, wo ich es geplant hatte. Dank Navi ist das heute alles keine Hexerei mehr und vor allem, man verplempert keine Zeit. Es ist allerdings auch nicht mehr ganz so spannend wie ohne. Dieser Hof da drüben hat etwas besonderes zu bieten.
Und wieder altes, landwirtschaftliches Gerät
Dahin geht’s in einem Hohlweg hinunter …
… zu einer Asphaltstraße und auf der anderen Seite …
… am Güterweg Schmittler gleich wieder hinauf.
Aber auch diese Steigung haben wir gleich wieder hinter uns.
Baumhaus einmal ganz anders. Dieser große Baum steht in einer Bretterhütte, die um ihn herum gebaut wurde.
Blick nach Westen zur Donauinsel beim Schloss Dornach
Südwestlich liegt Kollmitzberg
Etwas abseits der Straße finden wir das
Durch Zufall und Neugier entdecken wir ein schönes Platzerl, von dem aus man einen …
… wunderschönen Ausblick zur Donau im Westen …
… und nach Grein im Nordosten hat.
Einziger Wehrmutstropfen: Es ist ganz schön windig hier und jeder trägt eine Sturmfriesur
Ein Stück hama noch. Vor uns eine Gedenkstätte an einen Jäger
Tourverlauf und Standort nächstes Bild
Jetzt geht’s durch den Wald zurück ins Erdgeschoss
Wir sehen schon runter zur Straße, die von der Greiner Brücke nach Kollmitzberg führt.
Dieser Weg soll angeblich zu einer tausendjährigen Eibe führen.
Wir wechseln hier gleich auf die andere Seite der Straße und kehren entlang und neben dem Tiefenbach zum Ausgangspunkt zurück.
Um genau 14 Uhr sind wir nach fünf Stunden und 14.5km wieder am Ausgangspunkt zurück. Dann bis zum nächsten Mal, irgendwann und irgendwo in den weiten des Universums. Pfüat Gott alle miteinander.