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23. März 2009

Eine Raritaet – Yamaha YZR680 OW69

Das letzte Einhorn

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Ich hab aus den wenigen Informationen, die ich finden konnte, hier versucht, die kurze, aber ruhmreiche Geschichte eines der seltensten und unbekanntesten Yamaha Rennmaschinen der Welt aufzuzeichnen. Statistisch gesehen war es – mit einer Erfolgsquote von 100% – die erfolgreichste Yamaha aller Zeiten. Beide Rennen, in denen sie eingesetzt wurde, hat sie (mit dem gleichen Fahrer) gewonnen! Lange Zeit wusste ich gar nicht, dass dieses Motorrad exisitierte, hatte die Bezeichnung YZR680 OW69 noch nie gehört. Dabei war es der stärkste Renn- 2Takter, der bis 1984 die Hallen Yamahas verlassen hatte. So will ich sie mit dieser Geschichte wie „Das letzte Einhorn“ hier in Erinnerung behalten. yzr680_ow69_2

Kenny Roberts hatte 1982 mit einer Yamaha YZR500 OW60, das ist die mit dem Square Four Motor, an den 200 Meilen von Daytona teilgenommen, hatte die Trainingsbestzeit aufgestellt und war im Rennen, von der großvolumigen TZ750 Graeme Crosbys, dem späteren Sieger, gejagt, mit Kurbelwellenschaden ausgefallen. So lag die Vermutung nahe, dass die 500er einfach zu klein war, um auf so langer Distanz gegen einen richtig dicken Brummer zu bestehen. Selbst wenn es schon so eine alte Konstruktion war wie Crosbys TZ750, aber diese alten Maschinen hielten noch die Fahnen Yamahas hoch. Daraufhin ließ sich das Werk, dessen berühmte YZR750 OW31 zu diesem Zeitpunkt natürlich veraltet war, für das folgende Jahr etwas einfallen. 1983 gab es vom Werk bei den GP-Rennen keine Square Four Motore mehr, aber aus der 500cm³ GP Maschine YZR500 OW60 entstand, extra für Daytona, die YZR680 OW69.

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yzr680_ow69_4Natürlich musste dazu einiges geändert werden. Ein neues Kurbelgehäuse, eine neue Kurbelwelle, andere Zylinder und Köpfe, Kolben und ein völlig neuer Auspuff waren die Folge der Hubraumaufstockung. Ferner war ein größerer Kühler notwendig. Aus 64 x 54mm Bohrung und Hub ergaben sich 695cm³ Hubraum, was eigentlich auf den ersten Blick einen Rückschritt zur TZ700/750A bedeutete. Zumindest, wenn man nur den Hubraum in Betracht zieht. Wenn man das ganze Motorrad und die erzielte Leistung betrachtet, schaut das etwas anders aus. Zuerst brachte man etwa 150Ps ans Hinterrad, in der Folge wurden daraus 175 Pferde, die Kenny Roberts 1983 zum Sieg und Eddie Lawson auf den 2. Platz yzr680_ow69_7_2schoben. Das Fahrwerk beziehungsweise der Rahmen der YZR500 OW60 war weitestgehend unverändert.

Um den Motor, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Hinterrad durchdrehte, fahrbarer zu machen, wurde für das darauf folgende Jahr abgerüstet. Selbst während des Trainings wurde noch etwas Leistung zurückgenommen, um das Motorrad leichter manövrierbar zu machen. Laufend beklagten sich Roberts und Lawson über zu viel Leistung. Das Rennen gewann, trotz seines Gegners Freddie Spencer und dessen extrem schnellen und futuristischen Honda NSR500(siehe unten – 1984 Daytona 200), wieder Roberts.

yzr680_ow69_10Bemerkenswert war (und darüber klagte Roberts noch viel mehr, als über zu viel Leistung seines Motorrades), dass zwischen Roberts und den Langsamsten der Geschwindigkeitsunterschied etwa 80 km/h betrug!!! Daytona 1984 wird als das letzte große 200 Meilen Rennen der Geschichte bezeichnet, denn danach wurde das Reglement zugunsten der großvolumigen 4Takt Superbikes geändert. Die großen 2Takt Bodenraketen verschwanden, vielleicht für immer, in den Museen.

Bild links: Roberts in Daytona 1983 – Die YZR680 wird oft fälschlicherweise als TZ750 (klick) bezeichnet beziehungsweise mit dieser verwechselt.

 

Quellen: YAMAHA – ALL FACTORY AND PRODUCTION ROAD RACING TWO STROKES FROM 1955 TO 1993 ISBN: 978-1-85223-920-6 – Quelle Bilder Nr.: 1,2Quelle Bilder Nr.: 3-5Quelle Bilder Nr.: 6-9Quelle Bild Nr.: 10Film zur YZF680 OW69 – Weitere Infos: 1984 Daytona 200

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