Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

29. September 2008

Eine kurze Geschichte der Yamaha TZ 750

tz_750_tz700_74 Beim Namen Yamaha TZ750 bekommen vor allem ältere Rennsportfans meist glänzende Augen. Im Geist erscheint ein großvolumiger 4Zylinder 2Takt Renner, lackiert in den Werksfarben rot/weiß oder noch besser, gelb/schwarz/weiß, wie die Motorräder von Yamaha USA, die Kenny Roberts zu Weltruhm führte. Dass sie aufgrund ihrer brutalen Kraft schier unbeherrschbar war und über 300km/h schnell, das war und ist ihr Ruf. Natürlich auch, dass sie nur von den wildesten Hunden gefahren wurde. Aber wie war das wirklich? War diese Yamaha wirklich so wie ihr Ruf? Und vor allem, warum wurde sie überhaupt gebaut? Bild links: TZ700/750A

Mit einem kleinen sportgeschichtlichen Rückblick möchte ich hier auf dieses Motorrad, seiner Entstehung, Entwicklung und seinen Einsatzzweck eingehen. Natürlich kann es nur ein kleiner Streifzug sein, der manche Seiten beleuchtet, manche aber auch im Dunkeln lässt. Sonst bekäme diese Geschichte mehrere hundert Seiten, und selbst dann wäre sie nur unvollkommen.GL750 Also begeben wir uns auf eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, als „The Beast“ regierte. Bild rechts: Prototyp GL750 auf der Tokio Motorshow 1971

Wie kam es zur Formel 750? In den USA hatte sich der Motorradrennsport ganz anders entwickelt als in Europa. Es gab keine teuren Spezialmaschinen, die nur für einzelne Klassen hergestellt wurden. Die Rennmaschinen stammten alle von Serienmotorrädern ab und durften im Rahmen des Reglements der AMA (American Motorcycle Association) nur wenig verändert werden. Die Rennen wurden über große Distanzen gefahren, über mehrere hundert Meilen, von einer großen Stadt zur einer anderen. Die meisten Rennen wurden aber einfach auf Pferderennbahnen oder, je nach Jahreszeit, in Viehhallen gefahren. Es waren die Dirt Track Rennen, die in Amerika die Aufmerksamkeit der Zuschauer genossen. Die Motorräder durften dabei einen maximalen Hubraum von 45 Cubic Inch oder 750cm³ haben. Nicht Spezialistentum war hier gefragt, sondern ein breit gefächertes Können. Bild links: Kurbelgehäuse

als_750_bottom_end2 In Europa fuhr man schon vor dem 2.Weltkrieg Rennen in allen möglichen Klassen. Die Sieger der Klassen durften sich am Jahresende Europameister nennen, was einem heutigen Weltmeistertitel gleichkam. Dann begann der 2. Weltkrieg und die Rennmaschinen verstummten für mehrere Jahre.
Beim Kongress der FICM (Federation Internationale des Clubs Motocyclistes) vom 25. – 27. November 1948 in London wurde beschlossen, ab 1949 eine Weltmeisterschaft mit Straßenmotorrädern für Fahrer und Hersteller durchzuführen. In drei Rennen sollte der Weltmeister ermittelt werden. Gefahren werden sollte in den Klassen 125, 250, 350 und 500cm³ sowie in der Klasse Seitenwagen bis 600cm³. Ferner wurden die Mindestdistanzen der Rennen, die Punktevergabe und die Spezifikationen für die Klassen festgelegt. Wie auch vor dem Krieg üblich, sollte mit extra für diese Rennen gebauten Spezialmaschinen gefahren werden. Motoren wurden gebaut, die man so nirgendwo sah, die aber Kosten verursachten, die auch Werke fast in den Ruin trieben. (Kommt einem auch 2008 irgendwie bekannt vor!) tz750d_zylinderBild rechts: Zylinderpaar ohne und mit Kolben.

Die Bezeichnung „Weltmeisterschaft“ war allerdings mehr als hochtrabend. Außer vereinzelten, allesamt verunglückten Versuchen, auch auf anderen Kontinenten Rennen zu fahren, wurde ausschließlich in Europa gefahren. Die WM war in Wirklichkeit eine EM. Auch Fahrer kamen nur wenige von außerhalb Europas. Wenn man vom „Motorrad Weltmeister“ sprach, meinte man in der Regel einen Europäer. Dann kam die Zeit, wo der Schutt des Krieges beiseite geräumt war, wo es den Menschen immer besser ging. Keiner wollte mehr ein Motorrad haben, alle, mit Ausnahme weniger „Spinner“, wollten endlich ein Auto. Die Motorradindustrie bekam kräftige Umsatzeinbrüche zu spüren, der Rennsport rechnete sich in Europa für die Firmen immer weniger, viele Betriebe mussten zusperren. Es schien fast, als stünde das Motorrad in Europa vor dem Ende. Aus diesem Grund ging auch das Interesse am Rennsport zurück, Motorradrennen fanden immer mehr fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch Honda hatte sich zurückgezogen, um die Autoproduktion aufzubauen. Die anderen Japaner engagierten sich hauptsächlich in Amerika, besonders in Daytona. Bild links: Motor aus Kenny Roberts Meilenmaschine von 1975

tz750_motor Die europäischen Motorradhersteller hatten aber rasch herausgefunden, dass sich ihre Motorräder in Amerika durch Rennerfolge prächtig verkaufen ließen. Der amerikanische Markt füllte sich in den 60er Jahren mit japanischen Motorrädern. Zuvor waren dort nur sehr wenige Motorräder zugelassen, da wollten und konnten die Europäer nicht tatenlos zuschauen. Sie investierten Millionen von Dollar in die einzige Klasse, in der in Amerika der „Grand National Champion“ gekürt wurde, in die Klasse bis 750cm³.
In Daytona waren 1970 alle großen Hersteller der Welt vertreten. Dort wurde mit Motorrädern gefahren, die die Zuschauer kannten, vielleicht sogar aus der Garage zuhause, und die Zuschauermassen füllten die Ränge. Die Motorräder aus England waren die absoluten Topfavoriten. Schon seit Jahren gewannen sie alles in Daytona. So versuchten die Amerikaner und vor allem die Engländer, eine gemeinsame Formel zu finden, damit diese faszinierenden Motorräder in beiden Ländern verwendet werden konnten.

Bei der Durchführung einer gemeinsamen Formel wäre allerdings sehr hinderlich gewesen, dass die AMA nie tz750_bakker2 Mitglied der FIM gewesen war, bis diese 1969 auf Druck der amerikanischen Motocross Fahrer beim FIM Kongress in Laibach/Lubjana zuerst die Absicht bekundete, der FIM beizutreten und 1970 die Sportgesetze für internationale Rennen akzeptierte. Ab 1971 stand den Fahrern beider Kontinente der Weg zu den Rennen der anderen Atlantikseite offen. Theoretisch wenigstens, denn was im Motocross Sport funktionierte, musste nicht für den Straßenrennsport gelten. Die Fahrzeuge waren zu unterschiedlich. Bild rechts, links und rechts unten: TZ750 mit Nico Bakker Fahrwerk des Brasilianers Edmar Ferreira (Eigentümer Michel Du Maine)

tz750_bakker1 Durch das Interesse der FIM kam aber rasch eine internationale Formel 750 zustande, die bald weltweite Akzeptanz fand. Die ersten Rennen waren noch sehr amateurhaft organisiert und waren Anhängsel von großen Veranstaltungen. Von Eigenständigkeit war noch keine Spur. 1973 bis 1976 wurde der „Prix FIM pour la formula 750“ ausgetragen. Ein Cup, der die Vorstufe zur Weltmeisterschaft sein sollte, der allerdings von Anfang an mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die allesamt von der FIM verursacht wurden. Dann folgte die Weltmeisterschaft der Formel 750, und am Ende der Saison 1979 wurde diese Rennserie zu Grabe getragen. Man hatte das einst sehr seriennahe gehaltene Reglement über die Jahre hinweg dermaßen großzügig gestaltet, die Mindeststückzahlen so weit gesenkt, dass die siegreichen Motorräder wieder, wie in den anderen Rennklassen, hochgezüchtete, sündhaft teure Werksraketen waren, die mit den Grundmodellen bestenfalls das Aussehen gemeinsam hatten. Das Reglement wurde, wieder einmal, so lange verändert und verbessert und wieder verändert, bis die Serie tot war. Aber nun zum Hauptdarsteller der Geschichte.

Als am 31.Oktober 1970 in Tokio die Messetore geöffnet wurden, begann die Geschichte der Yamaha TZ750.Bakker TZ750 Bild_M.DuMaine Suzuki hatte den Prototyp der wassergekühlten Zweitaktmaschine GT750 präsentiert, um damit die Vormachtsstellung der Honda CB750 anzugreifen. Yamaha hatte dem nichts entgegenzusetzen. 1969 wurde zwar die XS1, Yamahas erster 4Takter, vorgestellt, aber es war kein innovatives Motorrad. Es war praktisch eine Kopie der Triumph Bonneville. So beschlossen die Manager, ein Projekt auf die Beine zu stellen, das die Gegner, zumindest Suzuki, in den Schatten stellen sollte. Im Jahr darauf wurde die Yamaha GL750 (Bild ganz oben rechts) mit einem wassergekühlten 4Zylinder 2Takt Motor vorgestellt, ausgestattet mit Benzin Einspritzung, Fünfganggetriebe und 2 Scheibenbremsen vorne. Als Leistung wurden 70 PS bei 7000U/min angegeben. Erscheinungsdatum konnte man keines nennen. Als die Messetore wieder schlossen, verschwand dieses Motorrad in Hammamatsu und ward nie mehr gesehen. Während Suzuki mit den luftgekühlten TR Modellen und Kawasaki mit ihren 750cm³ Dreizylindern, beide von Serienmaschinen abstammend, den Europäern bei den 750cm³ Rennen kräftig einheizten, hatte Yamaha nichts zu bieten, denn sie wollten sich in den großen Hubraumklassen der Serienmotorräder auf neue 4Takt Modelle konzentrieren.

tz_750_dNach langen Verhandlungen zwischen Yamaha, dem Japanischen Rennsportverband und der FIM über die Homologation von in Japan gebauten Motorrädern wurde von der FIM die Homologation eines neuen 4Zylinder 2Takt Motorrades zugesagt, wenn zumindest 200 Stück davon gebaut würden. Da die zu bauende Stückzahl auch einzelne Motoren, eine Ausnahmeregelung, einschloss, wurde von Hideto Eguchi im August 1972 angekündigt, dass Yamaha 1973 an den amerikanischen und europäischen Rennen der 750cm³ Klasse teilnehmen werde. Ein Ziel, das sich als nicht realistisch herausstellte, denn gleichzeitig arbeitete Yamaha an der neuen 500cm³ Maschine für Saarinen und an der neuen wassergekühlten TZ350, was alle Ressourcen beanspruchte. Bild links und rechts unten: TZ750D

Im Juni 1973 wurde Kel Carruthers aber nach Japan gebeten, um ein neues, wassergekühltes 4Zylinder 2Takt Motorrad zu testen, die Yamaha TZ750A-001. Yamaha hatte schon alle PR Register gezogen und, um die Konkurrenz einzuschüchtern, verlautbaren lassen, dass sie bei Testfahrten 295km/h erreicht hätten. Für damals unfassbar. Vor allem hatte Yamaha mit der neuen TZ350 Daytona gewonnen, sodass der Hubraum von 750cm³ der neuen Maschine Schlimmes vermuten ließ. Noch wusste niemand, dass es keine Maschine mit diesem Hubraum tz_750_d1 gab. Aber auch 700cm³ sollten, vorerst, mehr als genug sein.
Die TZ750 wurde vom erfahrenen Australier für sensationell befunden – bis auf ein böses Pendeln bei Geschwindigkeiten über 260km/h, das mit einer um 5cm verlängerten Schwinge und dem Versetzen der Federbeinhalter zum Ändern des Winkels verringert wurde. Ferner tüftelte Carruthers eine Service- und Instandsetzungsprozedur aus, hielt diese schriftlich fest und gab an das Werk verschiedenste Empfehlungen für Verbesserungen weiter, denn Yamaha wusste, dass die TZ750 auch in eher unerfahrene Hände gelangen könnte. Dieses Motorrad sollte ja für Jedermann käuflich sein. Die TZ750 war damals das stärkste und schnellste Serien Motorrad der Welt. Sie galt als Sportmaschine ohne Straßenzulassung und wurde wirklich in Serie gebaut (wenn auch in kleiner Serie), wie es das Reglement für die Formel 750 vorschrieb. Bild links: TZ750(C?) ex Eric Buell

tz_750d Die Motorräder Nr. 002 und 003 gingen an Yamaha USA, somit an Kel Carruthers, der mit Kenny Roberts und Gene Romero in Ontario damit Tests durchführte und dabei ein weiteres Problem fand. Es war ein immer wieder reißendes Auspuffrohr, da die Rohre der mittleren Zylinder wegen der Führung unter dem Motorrad flachgedrückt werden mussten. In den 60er Jahren hatte sich herausgestellt, dass ein konischer Auspuff die Leistung eines 2Takt Motors dramatisch verbessert. Bei diesem neuen Motorrad war aber kaum mehr Platz für die riesigen Auspuffrohre, beziehungsweise deren Konusse. So entstanden die oft abenteuerlich verschlungenen Rohrwerke um den Motor herum und unter der Schwinge hindurch, deren Form später extra der Auspuffführung angepasst wurde. So ein „Rohrbruch“ trat später immer wieder auf und kostete Kenny Roberts einen Sieg in Daytona.tz750d_steve_baker_1979

Erster großer Internationaler Einsatz der TZ750 war die 200 Meilen von Daytona 1974, die Giacomo Agostini auf einer von Kel Carruthers vorbereiteten Maschine gewann. Der italienische Weltmeister konnte durch diesen Sieg 14.960 $ oder umgerechnet 40.600 DM einstreifen, also einen Stundenlohn von 23.540 DM. Ein Preisgeld, das weder er noch irgendjemand anders je in der Motorrad Weltmeisterschaft erhalten hätte! Dass man in den USA gut verdienen konnte, das hatten auch schon andere herausgefunden, die neue Klasse und die neue Yamaha öffneten den Fahrern aber Türen in eine andere (Finanz)Welt. 57 der 100 genannten Maschinen waren TZ750, vom 12. bis zum 32. Platz lagen ausnahmslos private Yamaha TZ750A. Sie kam, wurde von allen bewundert – und siegte! Bild rechts oben: TZ750D des Nava Olio Fiat Team. Fahrer: Steve Backer und Virginio Ferrari – Saison 1978.

Der Motor war einem doppelten TZ350 Motor recht ähnlich, trotzdem passten nur ganz wenige Teile hier wie dort, da man die Charakteristik anpassen, den Motor „harmloser“ bauen musste. Die TZ350 einfach zu verdoppeln hätte in der Tat ein unfahrbares Monster ergeben. Der Motor bestand aus zwei wassergekühlten Zylinderpaaren, die beiden 180° Kurbelwellen lagen in einem horizontal geteilten Kurbelgehäuse aus Magnesium. Der Rahmen war total neu und bestand aus 28mm Rohren an den Unterzügen und aus 25mm Rohren an den oberen Rahmenteilen, den Verbindungsstücken und am Hilfsrahmen. Nur die ersten Prototypen besaßen maßstäblich vergrößerte Rahmen der DT/TR Modelle, waren damit allerdings zu schwer und zu plump. Oben war der Rahmen sehr weit gebaut, sodass der Tank so tief wie möglich nach unten gesenkt werden konnte wegen des Schwerpunktes.

tz750_ab2 Technische Daten Yamaha TZ750A – 1974: Wassergekühlter 4Zylinder 2Takt Motor – BohrungxHub: 64×54 – Hubraum: 694cm³ – Verdichtung: 7.3 – Leistung am Hinterrad: 90Ps – Höchstdrehzahl: 10500U/min – Vergaser: Mikuni VM34 – Sekundärübersetzung: 39/18 – Tankinhalt: max. 29 Liter (Reglement!) – Keine Ölpumpe für eine Frischöl Schmierung vorhanden. – 6 Gang Getriebe – Getriebeöl: 1500 cm³ – Trockenkupplung – Doppelte Bremsscheiben vorne, einfach Scheibe hinten. – Vorderrad: 3.25×18 – Hinterrad: 3.50×18 – Hinterradfederung: 2 Federbeine – Radstand: 1407 mm – Breite: 638 mm – Länge: 2037 mm – Trockengewicht: 157 kg – Gewicht rennfertig ohne Benzin: 168 kg – V/max je nach Übersetzung bis 290 km/h – Gefertigte Stückzahl: 213

Kaum hatte die TZ750 ihr erstes Rennen gewonnen, schon hatte sie Feinde, und zwar in der Motorradindustrie Europas, und (damit auch?) in der FIM. Einige Wochen nach Daytona verlautbarte die FIM, dass diese Yamaha nicht den Regeln der Formel 750 entsprach und mit sofortiger Wirkung von diesem Bewerb ausgeschlossen war. Einige Hersteller wollten sofort auch die Mindeststückzahl von 200 auf wenigstens 1000 anheben. Sie hatten, berechtigt, Angst vor dieser Yamaha. Große Konfusion war die Folge.tz750_ago_daytona_75

Bild rechts: Giacomo Agostini mit einer YZR750 OW? in Daytona 1975
Nun wurden die Artikel 31, 32 und 33 des betreffenden Anhanges zum Motorradsport Reglement genau durchleuchtet und man kam zu folgendem Schluss: die FIM hatte Recht! Dieses Motorrad entsprach tatsächlich nicht dem Regelwerk für die Formel 750, denn die von Yamaha vorgeführte Maschine hatte keine elektrische Anlage besessen, wie sie bei straßenzugelassenen Motorrädern üblich ist. Daran war die oberste Motorsport Behörde aber selbst schuld.
Im Frühjahr 1972 wurde beschlossen, als Homologationsblätter der Einfachheit halber die englische Form zu verwenden, die allerdings zwei verschiedene Ausführungen kannte, eine für „Sport Production Motorcycles“ und eine für die „Formel 750“. Die letztere musste die Vorraussetzungen für die Straßenzulassung nicht erfüllen. Als man aber 1973 diese beiden Blätter zu einem zusammenfasste, hatte man diesen Passus einfach zu streichen vergessen! Fast 200 Yamaha Kunden in aller Welt hätten wegen eines Formfehlers der FIM nicht an der Formel 750 teilnehmen dürfen!
Für 1974 war auch Feierabend bei offiziellen FIM Rennen, denn die Verantwortlichen wollten den Fehler nicht eingestehen, verstrickten sich in ihrem eigenen Regelwerk und korrigierten das falsche Regelwerk erst für das darauf folgende Jahr. So begann bereits in diesem Jahr die neue Rennklasse auseinanderzufallen. Das tat dem Erfolg der Yamaha TZ750 aber keinen Abbruch. Bild links: Viktor Palomo – Gewinner des „Prix FIM pour la formula 750“ (Weltmeister) 1976 auf einer TZ750B

f750_palomo In Europa entstanden Rennen nach amerikanischem Vorbild, ohne das Prädikat „Prix FIM pour la formula 750“. Etwa die 200 Meilen von Imola, die 1974 von Agostini gewonnen wurden. Die Veranstalter pfiffen auf die Motorsportbehörde, lobten für die damalige Zeit ungewöhnlich hohe Preisgelder aus, und gewannen so nicht nur das Interesse der weltbesten Fahrer, sondern auch das von über 100 000 Zuschauern, die sich um die Rennstrecke drängten. Alle wollten die schnellste Rennmaschine der Welt sehen, die Yamaha TZ750.
So war es auch bei den Match Races zu Ostern in England oder bei Rennen in Holland und Frankreich, die von heimischen Firmen werbewirksam mit riesigen Preisgeldern gesponsert wurden, was immer wieder die weltbesten Fahrer auf den schnellsten Motorrädern anlockte, und immer wieder weit über 100.000 Zuschauer. Bei den WM Läufen dagegen gab es oft nicht viel zu gewinnen. Die Punkte sollten der Lohn der Mühe und des Risikos sein. Viele Zuschauer waren ohne die yzr_750_ow31_2 Superraketen auch nicht zu erwarten. So kam es, dass bei WM Rennen wie am Salzburgring, bei dem ein sehr hohes Preisgeld und auch hohe Startgelder bezahlt wurden (was der FIM überhaupt nicht gefiel), alle Weltstars am Start waren, bei Rennen mit geringem Preisgeld und ohne Startgeld waren aber die Privatfahrer unter sich. Für Punkte und einem Händedruck alleine wollten die Stars nicht mehr fahren. Die Gewinner des Formel 750 Pokals oder der Formel 750 WM hatten es nie die ganze Saison über mit den stärksten Gegnern zu tun, sie fuhren sogar selber kaum alle Rennen dieser Klasse. Bild rechts: YZR750 OW31 von Jonny Cecotto

Die erste TZ750B, von der 46 Stück gebaut wurden, unterschied sich nur im Baujahr von der TZ750A,später wurden die Zylinder, die Kolben, der Auspuff und andere Kleinigkeiten geändert und der Hubraum auf 747cm³ erhöht, was eine Leistung von 105 PS am Hinterrad ergab, die Werksmaschinen leisteten (inoffiziell) 130 PS am Hinterrad. Weitere 40 Stück dieses Modells wurden als TZ750C verkauft. Die nächsten 4 Bilder unten: YZR750 OW31 von Kenny Roberts
yzr_750_ow31_roberts_3 Für Daytona wurden 1975 drei Werksmaschinen mit einem einzelnen DeCarbon Federbein hinten ausgerüstet, die von Agostini, Roberts und Baker gefahren wurden. Das noch immer auftretende Hochgeschwindigkeitspendeln, bekannt aus den ersten Produktionsserien, verminderte sich wesentlich durch diese Änderung. Roberts fiel allerdings durch Kupplungsprobleme aus. Es gewann Gene Romero auf einer „alten“ TZ750B mit 2 Federbeinen vor Steve Baker auf der neuen Werksmaschine.

Ende 1976 beschloss Yamaha eine wesentliche Änderung seines Erfolgsmodells. Das Ergebnis war die TZ750D, die als OW31 bekannt wurde, obwohl die OW31 nie in private Hände kam. Diese war ein reines Werksmotorrad, von dem es nur eine Handvoll (für Agostini, Cecotto, Baker, Roberts und Hideo Kanaya) gab und deren richtige Bezeichnung YZR750 OW31 war. Die „D“ sah der OW31 auf den ersten Blick verblüffend ähnlich. Sie war aber eine Replik, nicht aus den teuren Materialien gefertigt wie das Original, daher auch um 16Kg schwerer. Gewichtsmäßig war die „D“ nur um 2 kg leichter als das alte Modell mit 2 Stoßdämpfern! Nur 30 Stück wurden 1977 von der „D“ weltweit verkauft. In den USA kostete sie 5.195 $, in England war sie um 6.500 Pfund zu yzr_750_ow31_roberts_2 haben.
Der hohe Preis und die Abstammung von der berühmten OW31 ließen viel erwarten, aber was Yamaha mit diesem Modell lieferte war enttäuschend. Die Qualitätskontrollen mussten miserabel gewesen sein, denn die Fahrer klagten über festgehende Motoren, kaputte oder kaum einstellbare Dämpfer hinten und viel andere Probleme, die es an den Vorgängermodellen nicht gegeben hatte. Nur wenige Privatfahrer wollten aber auch wahr haben, dass mit der TZ750D die weitere Entwicklung und Unterstützung seitens Yamaha ausblieb. Die Probleme mit den Kolbenfressern wurden erst durch viel Arbeit von Erv Kanemoto gelöst, dann war auch für Privatfahrer Ruhe. Nur die Werksfahrer hatten keinen Grund zu klagen, denn die (echte) OW31 war bei weitem das schnellste Motorrad im Feld. Sie wurde aber nur mehr bei ganz großen Rennen aus den ehrwürdigen Hallen geholt. Dann hatten die Privatfahrer allerdings auch nichts mehr zu melden. Das war eine Folge missratener Regeländerungen und Erweiterungen, die die FIM zu verantworten hatte, siehe weiter oben.

yzr_750_ow31_roberts_1978 Welches technische Verständnis die Verantwortlichen der AMA/FIM hatten, zeigte auch eine Sonderregelung für das 200 Meilen Rennen in Daytona 1978. Auf dieser Strecke gab es immer wieder Reifenprobleme, die wirkliche Ursache interessierte aber scheinbar niemanden. Kenny Roberts hatte gesagt, sein Motorrad rutsche beim Passieren der Start/Ziel Linie, so viel Leistung stecke im Motor. Daraufhin reduzierte die AMA durch das technische Bulletin 78-1 den Ansaugquerschnitt der 4Zylinder Motore von ehemals 34mm Durchmesser mittels eines Lochs mit 23 mm Durchmesser in einer 2mm dicken Scheibe, die zwischen Vergaser und Motoreinlass platziert werden musste. Für 3 oder 2 Zylinder galten 27mm bzw. 33mm als Maximum. Die Firma, von der sich die AMA die technische Expertise für diese Maßnahme einholte, war keine geringere als – Yamaha! Die Folge dieser Maßnahme sollte eine Reduktion der Motorleistung für alle Maschinen sein, daraus resultierend ein Gewinn an Sicherheit.

Die Geschwindigkeiten waren in Bereiche vorgedrungen, die, zumindest in Daytona, nicht mehr vertretbar zentralfederbein schienen. Dabei stellte sich später heraus, dass die Reifen nur durch die überhöhten Kurven des „Nudeltopfes“ so in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auf anderen Strecken gab es diese Reifenprobleme nicht! Aber die Steilwand wurde aus Tradition gefahren, auch mit diesen schnellen Boliden.

Die wirklichen Folgen dieser Maßnahme waren abertausende verbratene Dollar für die Privatfahrer durch Kolbenfresser und Löcher in den Kolben während der Trainingswoche. Nur die Werksrenner von Yamaha hatten diese Probleme nicht. Dafür hatte ja die AMA/FIM gesorgt, denn sie hatte diese Maßnahme zwar 6 Monate zuvor angekündigt, das Bulletin mit den gültigen technischen Daten aber erst 2 Monate vor Daytona offiziell herausgebracht, als die Privatfahrer nicht mehr testen konnten, da die Staaten noch im Schnee versunken waren. Yamaha hatte inzwischen, da ja technischer Berater in dieser Causa, alle Möglichkeiten durchexerziert und dann der AMA ihre Empfehlung mitgeteilt. Yamaha war für alle Eventualitäten gerüstet, nicht aber die Privatfahrer.

Yamaha hatte natürlich nicht einfach die pons_750_79_weltmeister Reduzierscheiben eingebaut, wie es die Privatfahrer tun mussten. Die hatten einen neuen Motor mit speziell angepassten Vergasern und Einlasskanälen für diese Kalibrierscheibe gebaut, deren Strömungsverhalten natürlich angepasst war. Die Anderen kämpften mit den unterschiedlichen Druckverhältnissen vor und hinter der Scheibe, die sich noch dazu je nach Drehzahl veränderten. Die normalerweise pfeilschnelle TZ750 verhungerte auf den Geraden und magerte entweder im oberen oder unteren Drehzahlbereich gefährlich ab. Nur die Fahrer, die den Motor sicherheitshalber, wegen des komischen Verhaltens, sehr fett eingestellt hatten, erreichten das Ziel. Die anderen hatten teure Reparaturkosten zu tragen und wussten größtenteils auch nach dem Rennen nicht, was mit ihren Motoren los war. Die Werksmaschine ging ja wie der Teufel. Bild links oben: Der letzte F750 Weltmeister von 1979 – Patrick Pons

Dank dieser „Sicherheitsmaßnahme“ gewann Kenny Roberts erstmals die 200 Meilen von Daytona. Kel Carruthers hatte eine dermaßen sagenhafte Abstimmung für diesen kastrierten Motor ausgetüftelt, dass Roberts das Rennen nicht nur mit Rundenrekord und neuem Rekord über die Renndistanz gewann, er hatte dabei auch noch das gesamte Feld überrundet, mitsamt der offiziellen japanischen Werksmaschine von Jonny Cecotto. Roberts war mit tz750_endurance_sonauto seinem Motor so zufrieden, dass er ihn, ohne das es notwendig war, die meiste Zeit in der Saison so einsetzte.
Genauer auf diese Problematik einzugehen wäre hier viel zu umfangreich. Kevin Cameron, damals Techniker und Teameigner, später Journalist bei Cycle World, Amerikas größter Motorradsport Zeitung, erzählt in seinem Buch „TOP DEAD CENTER“ die unglaubliche Geschichte dieser „Schweinerei“. Bild rechts und links unten: TZ750D des Französischen Importeurs Sonauto, die mit Pons/Sarron beinahe den Bol d`Or 1978 gewonnen hätte.

Nach 1978 wurde weltweit das Interesse an der Formel 750 immer geringer. Gegner hatten die Yamaha schon lange nicht mehr. Zwei uralte Werks-Kawasaki mit Greg Hansford und Yvon DuHamel schafften Ende 1979 beim letzten Rennen in Kanada noch einen Sieg über die „Meute“ der Yamaha Fahrer. Dort war die Meute aber schon sehr klein. Kaum 15 Privatfahrer stellten sich zum Kampf. Die Saison war bereits gelaufen und die Preisgelder den Aufwand nicht mehr Wert.

tz750_endurance_sonauto2 Der letzte Weltmeister der Formel 750 wurde Patrik Pons. Er war der erste Motorrad Weltmeister aus Frankreich.
Die letzte TZ750F, die serienmäßig 120 PS am Hinterrad leistete, wurde 1983 verkauft. Trotz dem Ende der Weltmeisterschaftsrennen gewann dieses Motorrad noch zahlreiche Rennen der Sportmaschinen Klassen auf der ganze Welt.

Den letzten großen Erfolg heimsten diese Motorräder in den USA ein. In der Formula 1, die mit 1000 cm³ 4Takt Rennmaschinen von Kawasaki, Honda und Suzuki ausgetragen wurde, belegten am 26. Juni 1983 in Pocono/Pennsylvania Gregg Smrz, Doug Brauneck und Miles Baldwin die ersten drei Plätze. Drei über 4 Jahre alte Motorräder hatten die modernen Rennmaschinen nochmals geschlagen. Miles Baldwin, Fahrer des Teams von Tuner/Teamchef Kevin Cameron, schaffte auch noch den 2. Platz in der Meisterschaft mit dieser TZ750. Dabei war das Team nur knapp einer Bestrafung durch die AMA entgangen. An der Yamaha war nur das Oberteil der Verkleidung mit der Scheibe montiert, da sie so eine höhere Endgeschwindigkeit erreichte. Man bezichtigte sie, mit diesem „Rat Bike“ dem Ansehen der Klasse zu schaden! tz750_indimilerBild rechts unten: Die legendäre Dirt Track Maschine mit dem TZ750 Motor von Kenny Roberts – Sieger des Meilen Rennens in Indianapolis 1975.

Alleine die vielen Erfolge durch Privatfahrer beweisen, dass dieses Motorrad bei weitem nicht das bösartige Monster gewesen sein kann, als das es verschrien war. Zweimal war sie sogar zweckentfremdet sehr erfolgreich. Das französische Sonauto Team hätte beinahe ein 24Stunden Rennen damit gewonnen (nachzulesen bei Christian Sarron), Kenny Roberts gewann damit (mit dem Motor in einem Dirt Track Rahmen) das große Meilenrennen von Indianapolis 1975 (nachzulesen bei Kenny Roberts). Sie war recht gutmütig zu fahren, vor allem mit den Fahrwerken von Nico Bakker, auf das zahlreiche TZ umgebaut wurden. Sie war in kundigen Technikerhänden zuverlässig und relativ! günstig einzusetzen. Vor allem aber war sie sauschnell. So wird uns die Yamaha TZ750 als „The Beast“ in Erinnerung bleiben.

tz750f_1979 Technische Daten Yamaha TZ750F – 1979 – BohrungxHub: 66.4×54- Hubraum: 747cm³- Verdichtung: 7.3 – Leistung am Hinterrad: 120 PS – Höchstdrehzahl: 11 000U/min – Vergaser: Mikuni VM34 – Sekundärübersetzung: 36/18 – Vorderrad: 3.25×18 – Hinterrad: 3.75×18 – Hinterradfederung: Einzelner DeCarbon Dämpfer – Radstand: 1390 mm – Breite: 638 mm -Länge: 2014 mm – Trockengewicht: 152 kg

Quellen:
Formel 750 – Die Klasse der Asse von Wolfgang Gruber ISBN 3-87943-523-5
YAMAHA – ALL FACTORY AND PRODUCTION ROAD RACING ZWO STROKES FROM 1955 TO 1993 ISBN 978-1-85223-920-6
FIM 1904 – 2004 100 years of motorcycling ISBN 13-978-2-84707-122-1
Inside American Motorcycling and the American Motorcycle Association 1900 – 1990 ISBN 0-9627434-1-0
TOP DEAD CENTER by Kevin Cameron ISBN 13-978-0-7603-2727-2
Suzuki, Motorräder seit 1952 ISBN 3-613-02091-2

Link zu Seiten für und über die Yamaha TZ750:

1978 – YZR750-OW31 – Japanischer Amateurfilm. Vorstellung der Roberts Maschine

Yamaha partsmanual fiche – Teileliste und Preise

Weiterführende Link zu Seiten, die das Thema 2Takt Renner oder Klassische Rennmaschinen behandeln:

The TZ350 and 250 Webside

Klassik Motorrad.de

North American Two-Strokes

Michel Du Maine – Classic Race Bikes

19. September 2008

2008.10.18. – 1. Schnee am Sölkpass

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 11:58

Strecke: Amstetten – Waidhofen/Ybbs – Weyer – Ennstal – Altenmarkt – Hengstpass 985m – Rosenau am Hengstpass – Richtung Gowilalm – Spital am Pyhrn – Pyhrnpass 954m – Liezen – Stainach – Öblarn – Stein an der Enns – Sölkpass 1768m – Baierdorf – St.Peter am Kammersberg – Oberwölz – Oberzeiring – Möderbrugg – Hohentauern 1274m – Trieben – Kaiserau 1100m – Admont – Gesäusebundesstrasse – Hieflau – Mooslandl – Gams – Lassing – Sandgraben – Hollenstein – Waidhofen – Amstetten

Streckenlänge: 373km – Fahrzeit mit allen Pausen: 7 Stunden

winterfahrer Ich wollte nach längerer Zeit so gerne wieder eine Tour fahren. Das Wetter versprach wenigstens heute und morgen Vormittag schön zu werden. Aber da war noch meine Verkühlung, oder was immer das war. Entweder hab ich mir mit irgend etwas den Magen verdorben, oder was weiß ich, jedenfalls schmerzt die Blase und die Blähungen sind auch nicht zu verachten. Das geht nun schon seit Sonntag so dahin, dabei hab ich mir extra zum Motorradfahren Urlaub genommen. Schei……!
Bisher war es ja nicht so schlimm, das Wetter war ohnehin nicht gut. Besser gesagt, es war saumäßig schlecht. Aber die Prognose für heute war gut. Also worauf hätte ich noch warten sollen?
Furzerei hin, Blasenleiden her, ich hab mich dick angezogen, natürlich kam nur Textil in Frage, im Leder wäre ich erfroren, dann das Nummernschild auf die blaue Elise gesteckt und ab Richtung Steiermarkt. Wohin, das wusste ich noch nicht so genau, aber das würde sich schon während der Fahrt entwickeln, da war ich überzeugt.
In Weyer war ich erstmals den weiß verschneiten Bergen ganz nahe und sofort wusste ich, wo ich hinfahren wollte. Hoch hinauf, wo der Schnee liegt, wollte ich fahren, den der Anblick der weißen Hügel im Ennstal war einfach bezaubernd und weiter oben würde es noch schöner sein. Wie in einem Routenplaner lief die Karte in meinem Kopf, oder besser gesagt, vor meinem geistigen Auge ab. In Altenmarkt nahm ich eine nur Insidern bekannte Abkürzung. Eine schmale, steile Straße hinunter zur Enns, die ich aber gleich wieder Richtung Hengstpass verließ. Erst später würde ich wieder auf diesen Fluß stoßen, schon weiter im Westen, westlich von Liezen.

anfahrthengstpassDie Fahrt über den Hengstpass, vor allem um diese Jahreszeit, wenn die Berge weiß sind, kann man nicht beschreiben, man muß es gesehen haben. Die Straße ist auf der Ostrampe sehr kurvenreich, aber anfangs eher flach. Dafür führt sie in einem ganz engen Tal dem Laussabach entlang. Nur die Straße und der Bach haben in diesem engen Tal Platz, daneben kommen sofort steil aufragende Felswände. Es ist wie eine Fahrt in einem Canyon. Während der Fahrt fällt einem fast nicht auf, dass man sich stetig aufwärts bewegt. Aber plötzlich, nach einigen recht engen Kurven, öffnet sich das Gelände, die Straße wird steil und der Blick wird frei auf die nördlichen Abhänge der Haller Mauer, die beim „Großen Maiereck 1764m“ in der Nähe von St.Gallen ihren Anfang nimmt und drüben bei Windischgarsten und Spital am Pyhrn mit dem „Großen Pyhrgas 2244m“ ihr nordwestliches Ende findet. Eigentlich hat sie ihren Namen von der Ortschaft Hall an der Südseite, denn vor dieser steht sie mehrere Kilometer lang wie eine hohe Mauer. Im Norden gibt es keine Ortschaften.

Besonders auffallend von der Hengstpass Straße aus ist der Hexenturm (der genau genommen Bärenkarmauer heißt), der unglaublich steil und abweisend bis 2174m hoch ragt. Schon im Sommer sind diese Wände ein herrlich, aber jetzt, voll mit Schnee, sind sie an Wildheit kaum zu übertreffen. Fast nicht zu glauben, dass man dort im Winter mit Ski bis unter den Gipfel gelangen kann. Dieser Anblick war mit ein Grund, warum ich für die 104km nach Liezen 2 Stunden brauchte. Ständig hielt ich an, schaute und fotografierte, obwohl ich hier schon so oft gefahren bin und die meisten Gipfel auch von oben kenne. Ich liebe diese Berge!

Der Belag der Hengstpass Straße wurde, wie es scheint, auf genau so eigenartige Weise erneuert wie der Belag nach Diembach hinauf. Im Moment traut man sich hier kaum Gas zu geben. Es sieht immer wieder so aus, als liege Sand auf der Strasse, was wohl auch teilweise so sein wird, den Rutschern nach zu urteilen. Im Frühjahr, wenn der Straßendienst den Schnee und den Rollsplitt wieder wegräumt, könnte das einen genau so griffigen Belag ergeben wie im Waldviertel, den dort sah es am Anfang genau so aus. Verglichen mit dem alten Straßenzustand ist es aber sogar jetzt, mit Sand, besser als zuvor. Die Frostaufbrüche waren nicht mehr wirklich lustig, das Motorrad sprang schon wie ein Ziegenbock.

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Bilder oben: Die Gegend um den Hengstpass: Haller Mauer – Sengsengebirge – Totes Gebirge

In Rosenau am Hengstpass (ich wollte eigentlich über Windischgarsten fahren) sah ich eine Tafel am Wegrand, die den Weg zur Gowilalm wies. Die kenne ich, von dort kann man zum kleinen Pyhrgas hochsteigen. Ich bin sie auch schon einmal, irgendwann, gefahren. Ich folgte dieser Straße, deren Verlauf ich schon längst vergessen hatte, und kam in ein Paradies! Steil und kurvenreich führt diese schmale Straße den Berg hinauf zu einer kleinen Siedlung, die aus mehr Pensionen und Jausenstationen besteht als aus Wohnhäusern. Die Lage ist dort königlich. Weit sieht man ins Tal hinunter und drüben ragen hoch die Berge des Stodertales hinauf. Höher als 2500m steilt sich dort der Fels auf, alles ist in Schnee gehüllt. An einer Weggabel stand ein Baum, unter dem mich eine Bank zur Rast einlud. Jedenfalls fasste ich es so auf und hielt zum Verweilen. Wieder zückte ich die Kamera, paffte eine Zigarette und hatte pyhrgasblickwieder Angst, mich auf die kalten Holzlatten der Bank zu setzen, den ich fürchtete wieder die Schmerzen in der Blase und eine weitere Verkühlung. Aber genau genommen war mir egal, ob ich mich weiter verkühle. Der Tag war einfach zu wunderschön, um an morgen zu Denken.
Fröhlich ging die Fahrt weiter. Manchmal nur von Kurve zu Kurve, denn immer wieder tat sich ein neuer Blickwinkel auf, den ich für noch grandioser ansah als den letzten, etwa 300m hinter mir liegenden. Immer wieder zog ich den rechten Handschuh aus, um an der Kamera den Auslöser zu drücken. So kamen im laufe des Tages 114 Bilder zustande. Gelobt sei die Digitaltechnik, den mit Analog Filmen wären die letzten Touren der finanzielle Ruin gewesen, so viele Bilder schoß ich.

spital_pyhrnDer Pyhrnpass ist zwar nicht recht hoch und auch nicht recht aussichtsreich, denn er ist stark bewaldet, aber dafür sind die Kurven schön angelegt. Nicht zu eng und nicht zu weit, immer schön zügig, mit „Schmackes“ zu durchfahren, dass es am Asphalt kratzt. Bei wirklich schlechtem Wetter, also wenn Schnee auf der Straße zu befürchten wäre, könnte man diese Passstraße auch auf der Autobahn umgehen, den gleich nach Spital kann man auf die Phyrnautobahn auffahren, die mit einer über 5km langen Tunnelröhre durch den Bosruck hindurchführt.
Von Liezen, am südlichen Ende des Pyhrnpasses gelegen, ging´s dann im sehr weiten Ennstal die ehlende Ennstal Bundesstrasse entlang, die die meiste Zeit auf 80km/h beschränkt ist. Dafür ist sie recht breit und bar von Kurven. An den Südwänden des Grimming vorbei ging´s bis zum Abzweig nach Öblarn, wo der Sölkpass angeschrieben steht und auch, ob er überhaupt offen ist! Im Süden wurde mir später erzählt, er wäre vor kurzem noch gesperrt gewesen!
In Stein an der Enns tankte ich vorsorglich, damit ich die restliche Tour ohne nachtanken durchkäme, und trank gemütlich in der warmen Sonne einen Kaffee aus dem Automaten. Um 1.50€! In der Firma kostet die gleiche Brühe 45 Cent. Anderswo ist er noch billiger und man verdient scheinbar trotzdem genug daran.

nordrampesoelkapss Was soll ich jetzt über die Fahrt am Sölkpass schreiben? Herrlich, Klasse, traumhaft und dergleichen? Ich bin dort so oft gefahren dass mich jeder Stein, jede Kurve und jede alte Kuh schon von weitem kennt. Glaube ich wenigstens. Auf der kalten Nordseite wurden die Kühe sicherheitshalber schon weiter aus dem Tal hinausgetrieben, weit drinnen sah ich keine mehr. An der Südseite war das etwas anderes. Schon bei den ersten Kehren oben sassen die Kühe neben und auf der Fahrbahn, wie sonst nur im nordrampesoelkpass_2 Norden! An der Südseite war es aber auch beträchtlich wärmer. Schnee war hier kaum zu sehen. Nördlich konnte man dagegen die Jahreszeit leicht für Winter halten, so weiß war alles neben der Straße. Auch Salz lag teilweise Zentimeter dick auf der Fahrbahn, das ich anfangs für Schnee hielt.
Wieder dauerte es eine Weile, bis ich auch diesen Pass überschritten hatte. Wieder waren zahlreiche Foto Stopps und Pausen zum Schauen und Staunen der Grund für die Verzögerungen. Aber es war ja egal. Ich hatte ja nichts gestohlen und auf der Flucht war ich auch nicht. Nur, wenn es dunkel wird, dann kühlt es rapide fast bis zum Nullpunkt ab, das wusste ich. In die Dunkelheit wollte ich, trotz guter nordrampesoelkpass_3 Kleidung, nicht unbedingt kommen, schon wegen meiner Verkühlung.

Drüben im Süden folgte ich wieder, wie immer, der Straße ein Stück Richtung Scheifling, dann bog ich nach Norden ab und erreichte über St. Peter am Kammersberg die Ortschaft Oberzeiring und gleich darauf Möderbrugg. Von dort führt die Bundesstrasse 114 nach Hohentauern hinauf. Heute fuhr ich ohne zu halten über die Triebener Tauern, den diese Berge hab ich nicht nurnordrampesoelkpass_4 schon oft genug fotografiert, dort kenne ich auch fast jeden Zinken von oben. Trotzdem ist und bleibt es eine herrliche Gegend, nur der Strassenverlauf hierher wird immer scheußlicher, je weiter der Ausbau fortschreitet. Fast sämtliche Kuppen und Kurven wurden entschärft und begradigt, übrig blieb ein langweiliges Asphaltband, das erst nahe der 2 Kilo Grenze an Reiz gewinnt. Was wiederum recht teuer werden kann, im Falle des Falles!

Ein ganz anderes Kaliber ist die Kaiserau, die man von Trieben aus erreicht. Eng, teilweise steil, mit Kurven aller Arten gespickt und teilweise relativ gefährlich (falls etwas schief geht), verbindet diese Strecke das Liesingtal mit dem Gesäuse. Bei der Auffahrt sollte man nach einer Rechtskehre Ausschau halten, bei soelkpasssued der sich ein Holztisch mit Bank an der Außenseite vor einem großen Busch befindet! Hier hat man einen herrlichen Ausblick auf die Rottenmanner Tauern. Im Herbst und zeitig am Morgen kann es passieren, dass man hier, bei dieser Bank, am Ufer eines großen Sees zu stehen glaubt. Nebel füllt manchmal das ganze Liesingtal, nur die hohen Bergspitzen lugen heraus. Nie käme ein Fremder an solchen Tagen auf die Idee, dass sich da unten eine Stadt befindet und die breite Pyhrnautobahn A9 das Tal durchzieht.

Ab Admont folgte ich der Gesäuse Bundesstrasse, die sich von Admont bis Hieflau neben der Enns durch das enge Tal zwischen den Gesäusebergen durchschlängelt. Gesäuse heißt es hier übrigens, weil im Frühjahr, wenn die Enns das ganze Schmelzwasser der Berge abtransportiert, dieser Fluß in seinem engen, steinigen Bett, eingezwängt zwischen den hohen Bergen, ein unglaubliches akustisches Spektakel veranstaltet. Es saust und braust, daher der Name. Hier ist die Enns bei Hochwasser wirklich wild und gefährlich. Auch die Eisenbahn, die sich ebenfalls noch durch dieses enge Tal zwängt, kann von ihr gefährdet werden. Eine Fahrt mit der Rudolfsbahn gehört allerdings zu den Attraktionen jedes Eisenbahnfreundes. Speziell der Abschnitt im Gesäuse ist absolut beeindruckend!

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Bilder oben: Kaiserau – Blick zur Haller Mauer Südseite und Eindrücke im Gesäuse

Die Heimfahrt aus Hieflau war für mich wieder Standard Programm. Über Mooslandl folgte ich der Hügel- und Kurvenreichen B25 bis Lassing, dort bog ich ins Mendlingtal, gelangte fast 1000m hoch nach Promau hinauf und fuhr von dort aus weiter, immer einem wilden Bach entlang, bis Hollenstein. Dort brauchte ich nur mehr der Ybbs Flussabwärts zu folgen, die mich fast bis in die heimatliche Garage begleitete. Ein wunderschöner Tag war zu Ende gegangen. Jetzt hoffte ich nur mehr, ruhig und schmerzfrei schlafen zu können – was auch der Fall war.
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15. September 2008

Großglockner 2008

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 17:18

Mit der Yamaha RD400 zum Großglockner.

P8120002 Seit ich durch einige Touren nach dem Kauf weiß, dass ich meiner kleinen Yamaha RD400 mechanisch vertrauen kann, was bei einem Motorrad mit 32 Jahren am Buckel nicht ganz selbstverständlich ist, spukte mir der Gedanke durch den Kopf, damit zur Großglockner Hochalpenstraße zu fahren und rauf bis zur Franz Josefs Höhe. Man steht dort diesem 3776m hohen, vergletscherten und unglaublich steilP8120007 aufragendem Berg gegenüber, dessen prachtvoller Anblick es mir Wert ist, jedes Jahr wieder mit dem Motorrad hier her zu fahren. Heuer war ich noch nicht am Glockner, daher wurde es einfach Zeit dazu.

Genau eine Woche zuvor hatte ich bei der Fahrt entlang der Hochschwab Bundesstrasse zufällig den Hans auf seiner XJR getroffen. Wir waren zusammen weitergefahren und bei der Rast am Zellerain kamen wir auf meine Idee zu sprechen, mit der alten RD zum Glockner zu fahren. Ohne viel zu überlegen meinte Hans damals, „wenn ich es richten kann, komme ich mit der Honda mit“. Ich P8120009war etwas verdutzt, den ich kannte nur seine dicke Yamaha. Es stellte sich allerdings heraus, dass er seit 1989 neben einer noch älteren Honda 900Bol d´Or auch eine Honda XR600 daheim stehen hat. Ebenfalls Erstbesitz, wie die anderen Eisen, und kaum gefahren, daher in sehr gutem Zustand. Am 11. August ließ mich Hans, wie ausgemacht, per Telefon wissen, dass alles passt. Am nächsten Tag um 7:00 Uhr war Treffpunkt an der Tankstelle in Kematen.P8120014

Recht unspektakulär verlief die Fahrt über Weyer, das Ennstal, den langgezogenen Buchauersattel hinauf und der Stadt Liezen entgegen, womit wir die ersten 100km geschafft hatten. Wir legten einen taktischen Tankstopp P8120024 ein, denn jetzt würden wir ohne weiteres Nachtanken locker die nächsten 150km bis zur Glocknerstraße vorankommen, wo sich die nächste günstig gelegene Tankstelle befand. Bei dieser Pause lernten wir zwei Paare kennen, die mit ihren großen Motorrädern ebenfalls zum Glockner unterwegs waren, die aber anschließend weiter nach Südtirol fahren würden. Vom Alter her dürften sie unsere Klasse gewesen sein, aber mit einer BMW GS1100 und einer Suzuki Bandit 1200 waren sie um einiges stärker motorisiert als wir beide mit unseren jeweils knapp über 40PS leistendenP8120026 Motorrädchen.

Wie leistungsstark diese Geräte waren, zeigte sich wenig später, als wir an einer Baustelle wieder zusammentrafen. Natürlich waren wir mit unseren Maschinen am Stau links vorbeigefahren, bis zur roten Ampel, wo auch schon die beiden dicken Brummer mit ihren Passagieren warteten. Grinsend nickten sie uns zu, legten bei grün den Gang P8120033 ein und mit einem tiefen Wummern verschwanden sie wieder in der Ferne, als wären sie von einem Katapult abgefeuert worden. Noch nie wurde mir so drastisch vor Augen geführt, wie mächtig, wie beschleunigungsstark solche großvolumige Motorräder sind. Aber jetzt, auf der kleinen Yamaha sitzend, hatte sich mein Blickwinkel stark verändert. Die Leistung der RD war 1976, als sie gebaut wurde, für diese Klasse recht ansehnlich. Wenige Jahre zuvor wäre jeder Motorradfahrer noch über diese Leistung ins schwärmen gekommen. Mit glänzenden Augen wären erwachsene Männer davorgestanden. Die Honda CB750 Four und die Kawasaki Z900 hatten allerdings das Leistungsniveau dermaßen in 20080812 009 die Höhe geschraubt, den „Rüstungswettlauf“ dermaßen in Gang gebracht, dass man heute über 43Ps aus knapp einem halben Liter Hubraum nur mehr milde lächelt. Eine kleine 400cm³ Sportmaschine hat heute wenigstens 60Ps zu bieten, eine 600er Supersportler gar 120Ps.

20080812 021 Das alles war uns aber heute völlig egal. Der Leistungswahn interessierte uns nicht, wir waren heute einfach nur zum Motorradfahren in seiner ursprünglichsten Form unterwegs und fühlten uns recht wohl dabei. Wobei mir allerdings noch lange durch den Kopf ging, wie furchtbar erst meine FZR1000 abziehen muß. Denn auf diesem Motorrad sitzend, ist mein einziger Gedanke, falls ich auf eine 1100er oder 1150er GS treffe, dass sie mir beim Beschleunigen nicht im Wege steht. Als wären ihr gerade die Zylinder abgefallen, reißt es meine 4Zylinder Rakete an einer Gummikuh vorbei. Heute war es mehr so, als hätte „ich“ einen Kolbenklemmer gehabt, als die Beiden da vorne P8120037 beschleunigten. Alles nur eine Frage der Perspektive.

fuschertoerl Nach Radstadt, beim Abzweig, der über Wagrain nach St.Johann führt, hatten wir die beiden Dickschiffe und ihre etwas ratlos wirkende Besatzung allerdings schon wieder eingeholt. Vor zwei Jahren wurde dort die Kreuzung neu gestaltet und dabei gleich, verkehrsberuhigend, wie mir scheint, der Wegweiser nach Wagrain weggeräumt. Jetzt wird dort nur mehr der Weg nach Flachau gewiesen, und das liegt in einer anderen Richtung. Wozu das gut war, kann ich mir nicht vorstellen, denn die nahe Autobahn führt einen auch nicht Richtung Zell am See. Um zum Glockner zu gelangen, ist die kürzeste Verbindung von dort über Wagrain. Mir war das aber ohnehin egal, ich war schon vor zwei Jahren hier herumgeirrt und hatte mir mühsam den Weiterweg gesucht. Heute waren die vier Motorradfahrer aus Liezen am yamahhonda Weg suchen, während wir beide, der Hans und ich, an der richtigen Stelle abbogen und das Weite suchten. Motorleistung ist nicht alles, ging es mir bei der Weiterfahrt grinsend durch den Kopf. Das letzte Mal P8120077sahen wir diese beiden Motorräder in Fusch an der Glocknerstrasse. Wir hatten schon getankt und ich paffte eben gemütlich ein Zigarettchen, als sie an uns vorüberfuhren. Etwas überrascht, uns hier zu sehen, wendeten sich die hinten drauf sitzenden Damen um und winkten uns ein letztes Mal zu, dann waren sie entschwunden.

Es war etwa gegen 11:15 Uhr, als wir die Mautstelle erreichten und es war gegen 16:30 Uhr, als wir wieder in Ferleiten an der Mautstelle ankamen, diesmal mit einem Haufen Fotos und Eindrücken dieses wunderschönen Berges beladen. Über 5 Stunden waren wir hier herumgefahren, hatten uns alles mögliche angeschaut und auch eine Kleinigkeit gegessen, wobei uns der Wirt auf die alten Fotos vom Bau der Strasse in seinem Speisesaal aufmerksam machte. Großartig waren sie anzuschauen. Eine Reise in die Vergangenheit, die sich auszahlt.

hansbenzinWieder recht unspektakulär war die Heimreise. Wieder auf den gleichen Straßen wie bei der Hinfahrt. Nach 13,5 Stunden und rund 570km Fahrt waren wir wieder gesund und munter daheim angekommen. Ohne jegliche Probleme hatten uns unsere alten Motorräder zum höchsten Berg Österreichs getragen und auch wieder heimgebracht. Eine wunderschöne Fahrt war zu Ende.

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